(Allgemein) Traditionserlass der Bundeswehr
#46
(06.05.2021, 21:48)Quintus Fabius schrieb: Aber auch so bleibe ich bei meiner Aussage dass es in der Bundeswehr weniger echte Rechtsextremisten gibt als in der Bevölkerung.
Angesichts der "vorgesehenen Vorfilterung" des Bewerbermaterials wäre ein Anteil Rechtsextremer, der vergleichbar zu dem in der Bevölkerung wäre, ein echtes Armutszeugnis für den MAD.
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#47
(07.05.2021, 18:26)kato schrieb: Angesichts der "vorgesehenen Vorfilterung" des Bewerbermaterials wäre ein Anteil Rechtsextremer, der vergleichbar zu dem in der Bevölkerung wäre, ein echtes Armutszeugnis für den MAD.

Woher soll der MAD denn wissen welche politischen Ansichten jemand hat? So kann man doch maximal Personen herausfiltern die schon auffällig geworden sind.
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#48
Zumal sich Soldaten nach Dienstantritt mit jungen Jahren entwickeln und verändern.
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#49
Die Soldaten in der Bundeswehr werden zunehmend auch nach ihrer Einstellung auf entsprechende Einstellungen regelrecht überwacht, Denunziantentum nimmt zu (zu meiner Zeit eine unvorstellbare Handlung), und man siebt auch später noch in Bezug auf bestimmte weitere Verwendungen, Berufssoldatenstellen usw usf

Allgemein:

Bitte keine persönlichen Angriffe. Die entsprechenden Stellen habe ich gelöscht.

So hart in der Sache wie ihr wollt, aber nicht gegen die Person, dass führt nirgendwo hin.
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#50
Es tut mir leid wenn meine Äusserung als persönlicher Angriff rüberkam, das war nicht meine Absicht. Ohne das Thema wieder starten zu wollen, will ich zumindest erklären, dass ich nicht verstanden habe was die Äusserung von Adenauer zur Waffen–SS hier zum Thema betrug. Das soll es dann auch gewesen sein.
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#51
https://www.focus.de/politik/deutschland...71534.html

Zitat:Eine Untersuchung des Bundeswehr-Geheimdienstes ruft Kritik hervor. 1200 Reservisten dürfen nicht mehr an Übungen teilnehmen, weil sie als rechtsradikal eingestuft wurden. Doch die Beweislage lässt in vielen Fällen zu wünschen übrig.

Der Militärische Abschirmdienst (MAD) stuft nach einem Bericht des Nachrichtenmagazins FOCUS derzeit 1200 Reservisten der Bundeswehr als rechtsradikal ein. Sie dürfen deshalb nicht mehr an Reserveübungen teilnehmen. Die vom MAD beobachteten Soldaten werden über ihren Eintrag in der Radikalen-Datei und die Manöversperre nicht informiert.

Der CDU-Bundestagsabgeordnete Patrick Sensburg, Präsident des Verbands der Reservisten der Bundeswehr mit 115.000 Mitgliedern, kritisierte die geheimdienstliche Recherche des MAD. „Nicht ein einziger dieser Fälle würde einer rechtlichen Überprüfung standhalten“, sagte der Jura-Professor, selbst Oberstleutnant der Reserve, zu FOCUS.

Die Beweislage der MAD-Dossiers ist offenbar schwach. Ein Reservist, der einen Artikel der rechtslastigen Zeitung „Junge Freiheit“ an Freunde weitergeleitet hatte, geriet allein deswegen in Verdacht, ein Rechtsradikaler sein. In einem anderen Fall wurde ein Reservist, der die Feier einer konservativen Schlagenden Studentenverbindung besucht hatte, als Neonazi registriert.

Na wenigstens wurden sie nur nicht in Kenntnis gesetzt und nur wegen nichts gebrandmarkt und nicht auch noch dazu unter folterähnlichen Methoden verhört, genötigt und bedroht wie die KSK Soldaten.

Zitat:Die streng vertrauliche Studie des MAD stößt auch im Verteidigungsministerium auf Kritik, erfuhr FOCUS. Viele Eintragungen vermeintlich rechtsradikaler Reservisten seien zu vage und besäßen keinerlei Beweiskraft. Ein Oberst zu FOCUS: „Die Kollegen vom MAD nehmen ihren Job ernst, übertreiben es aber manchmal.“

Wir. Dienen. Dem real existierenden Schlandismus.
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#52
Ein Soldat ohne Patriotismus ist kein Soldat, sondern ein Söldner. Die Bundeswehr transformiert sich selbst immer mehr in Richtung militärischen Beamtentums. Das ist langsam echt nur noch peinlich. Es fehlt an politischer und militärischer Kompetenz unter Einbezug diverser Ideale, Werte und Traditionen.

Fehlt nur noch, dass eine Marderbesatzung in Afghanistan vor das Kriegsgericht muss, weil sie in Jubel ausgebrochen ist, nachdem eine feindliche Stellung vernichtet wurde.

Eine Demokratie, die keine differenzierten Meinungen abseits des auserkorenen Weges zulässt, ist keine Demokratie mehr. Es ist wichtig, dass Diversität nicht nur geduldet, sondern ausdrücklich gewünscht wird. Stattdessen sind wir an dem Punkt angelangt, dass man sich gegenseitig die Köpfe einschlägt bzw. sich beleidigt, weil unterschiedliche Meinungen über einen Sachverhalt herrschen.

Das ist in abgemilderter Form auch in diesem Forum zu beobachten, in dem gewisse User andere Meinungen nicht akzeptieren möchten und diffamieren. Wenn nur die Hälfte von dem bekannt wäre, was hinter verschlossenen Türen in Berlin und in bestimmten Wirtschafts- und Rüstungsunternehmen vorgeht, würden viele Menschen den Glauben an das Gute verlieren.
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#53
Bitte keine Metadiskussionen über Diskussionen in den einzelnen Strängen führen. Wenn ihr über das Forum eure Meinung ausdrücken oder diskutieren wollt, bitte in diesem Bereich:
https://www.forum-sicherheitspolitik.org...php?fid=24
Danke!
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#54
Und da die weitere Diskussion sich eigentlich primär um Frankreich gedreht hat, habe ich sie hierhin:

https://www.forum-sicherheitspolitik.org...585&page=6

verschoben.
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#55
Ganz generell zurück zum Thema, die Tradition der Bundeswehr soll gefördert werden, nicht die der Wehrmacht, gut und schön.
Wer hat die Bundeswehr den begründet, woher kamen die ersten Soldaten ? Die tatsächlichen Einsätze der Bundeswehr waren offiziell doch nur "Wiederaufbaumissionen".
Fast alle tragischen Verluste in diesen, sind doch nur in der Verkennung der tatsächlichen Einsatzrealität durch die Politik in diesen begründet. Eben diese Politik beschließt einen Traditionserlass, noch Fragen ?
Nebenbei die Haupttreiber all dessen führen gerade die Umfragen zur Bundeswahl an. Herzlichen Glückwunsch Deutschland !
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#56
Jahrzehnte trug die Kaserne einen Namen der nun angeblich nicht mehr traditionsstiftend sein kann. Wenn ich das so lese frage ich mich mal wieder von welcher Tradition da eigentlich geredet wird, denn die der Bundeswehr der letzten Jahrzehnte kann es ja dann eigentlich nicht sein. Als ich letztens ein paar Veteranen traf war auch dieser "Traditionserlass" Thema und irgendwie waren sich alle einig dass man eine Tradition damit erfinden will, die es in Wahrheit niemals gab.

https://augengeradeaus.net/2021/06/kaser...a2Z0sFFbsg
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#57
Wie sich manche noch erinnern werden, hatte BM Pistorius (noch unter BK Scholz) die Umbenennung der Hindenburg-Kaserne in Munster verfügt, aufgrund Hindenburgs Rolle bei der Machtergreifung Hitlers. (Sönke Neitzel hatte die Debatte damals um den Beitrag bereichert, dass der Mythos Tannenberg ungerechtfertigt sein dürfte, da Hindenburg ein schwacher Heerführer war, der tatsächlich kaum in Erscheinung trat und nur von den Entscheidungen seines Stabschefs Ludendorff profitierte.) Aus Berlin kam die Weisung, einen "modernen"™ Namen zu wählen.

Bemerkenswerterweise hat man einen "modernen"™ Namen gefunden, der trotzdem verdient erscheint: Unteroffizier Friederike Krüger-Kaserne.

Friederike Krüger (1789–1848) war eine preußische Patriotin während der Befreiungskriege.

Da ihr der Dienst im Heer verwehrt war, verkleidete sie sich als Mann und meldete sich unter dem Alias Anton Krüger freiwillig zum Colbergschen Grenadier-Regiment Nr. 9, als dessen Angehörige sie an mehreren Gefechten teilnahm.

Tatsächlich wurde ihre wahre Identität rasch aufgedeckt, aber Krüger hatte sich bereits einen Ruf als zuverlässiger und mutiger Soldat erworben, die Mannschaften ihrer Kompanie entschieden daher in einer Abstimmung, sie zu decken. Die Täuschung hielt dennoch nicht lange vor, sie wurde abermals enttarnt, doch gestattete König Friederich Wilhelm von Preußen ihr, unter ihrem wahren Namen als Frau zu dienen.

In der Schlacht bei Dennewitz 1813 führte Krüger mehrere Männer bei einem Angriff gegen die Franzosen und wurde schwer verwundet. Noch auf dem Feld erhielt sie vom Regimentskommandeur die Beförderung zum Unteroffizier und das Eiserne Kreuz. In Anerkennung ihrer Verdienste wurde sie auch nach Kriegsende mit Ehren bedacht; u.a. übernahm der preußische König die Patenschaft für ihr erstes Kind.

Klassische Soldatentugenden, würde ich meinen.
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#58
Zweifellos ist Friederike Krüger eine Person welche der Ehrung würdig ist.
(insofern frage ich mich, warum nicht bereits früher eine Kaserne nach ihr benannt wurde)

Allerdings spiegelt diese Entscheidung auch den derzeitigen Zeitgeist wieder. Eine Frau in Männerkleidung passt besser in so "queere" Zeiten wie der angestaubte Hindenburg
(welcher als Reichspräsident zwar die Machtergreifung der Nationalsozialisten ermöglichte, aber für die späteren Verbrechen des Nazis aufgrund seines Ablebens 1934 nicht zur Verantwortung gezogen werden kann)

Es wäre wünschenswert gewesen hätte man eine Person mit regionalen Bezug als Namensgeber finden können.

Für das dort ansässige Panzergrenadierlehrbataillon 92 wäre ihr Erstkommandeur, der hochdekorierte Hermann Wulf, als militärisches Vorbild sicherlich nicht die schlechteste Wahl gewesen.

https://www.lexikon-der-wehrmacht.de/Per.../WulfH.htm
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