(Kooperationen) NATO - North Atlantic Treaty Organization
(02.03.2025, 14:11)Schneemann schrieb: Apropos: Hatten wir nicht genau das thematisiert, also die Unberechenbarkeit, als es um das Milley-Thema ging? Seinerzeit hattest du Milley scharf kritisiert, ob teils berechtigt oder eher weniger berichtigt, sei dahingestellt - hier gingen unsere Meinungen auseinander. Und so weit ich mich entsinne, hattest du auch es als abwegig angesehen, dass Trump sich zu Kurzschlussreaktionen hinreißen lassen könnte (im China-Kontext).
Einen Krieg gegen China vom Zaun zu brechen ist doch nun wirklich eine ganz andere Hausnummer als irgendein politischer Move gegen die Nato oder Europa.

Wobei mein Standpunkt sowieso ist, dass die Reaktion auf Trumps Politik gegenüber der Ukraine völlig überzogen ist und es sehr unklug ist, innerhalb der EU/Nato einen dezidiert antiamerikanischen Kurs zu fahren.
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Der Gipfel ist vorbei. Ich denke, auch wenn er viel geprügelt wird, dass Rutte keinen schlechten Job gemacht hat. Er hat Trump "eingefangen" (auch wenn viele ihm genau dies als Anbiederung auslegen).

Unter geht dabei (fast), dass die NATO eine historische Entscheidung getroffen hat:
Zitat:Künftig fünf Prozent

NATO beschließt Erhöhung der Verteidigungsausgaben [...]

Unter dem Eindruck von Russlands Angriffskrieg gegen die Ukraine und auf Drängen von US-Präsident Donald Trump hat sich die NATO verpflichtet, die Verteidigungsausgaben in beispielloser Weise anzuheben. Die Alliierten legten sich in der Abschlusserklärung ihres Gipfels in Den Haag auf das neue Ziel fest, spätestens von 2035 an jährlich fünf Prozent des Bruttoinlandsprodukts in Verteidigung und Sicherheit zu investieren - so viel wie seit dem Kalten Krieg nicht mehr. [...]

Im Gegenzug für das Fünf-Prozent-Versprechen erwarten die Alliierten nun, dass Trump künftig keinen Zweifel mehr daran lässt, dass die USA auch unter seiner Führung zur Beistandsverpflichtung nach Artikel 5 des NATO-Vertrags stehen - also zu der Vereinbarung, dass ein Bündnispartner im Fall eines Angriffs auf die Unterstützung der Alliierten zählen kann und ein Angriff auf ein Mitglied als ein Angriff auf alle gewertet wird.
https://www.tagesschau.de/ausland/europa...s-100.html

Das hier ist eine Zeitenwende. Freiheit und Demokratie rüsten derart stark auf wie seit fast vier Jahrzehnten nicht mehr - und auch die Europäer ziehen mit. Und den ganzen halbseidenen Potentaten auf diesem Planeten sollte das zu denken geben. Ich hatte, vor diesem Beschluss, ja schon einmal vom "Revival des Westens" schwadroniert. Eben von diesem Westen, von dem manche schon sagten, er gehe dem Niedergang entgegen.

Nein, tut er nicht. Totgesagte leben bekanntlich auch länger. Er rührt sich nur wieder, wenn auch nur zaghaft bislang. Und er ist nicht mehr bereit, die Umtriebe von irgendwelchen Gangstern rund um den Globus mit Nachsichtigkeit (und eigener Saumseligkeit) ungestraft hinzunehmen.

Die falsch verstandene Toleranz, aber auch der eigene Geiz, die eigene Gier und die eigene Unfähigkeit, haben es möglich gemacht, dass extreme Kräfte nach oben drängen und dass alle möglichen Schurkenstaaten ihre privaten Kriege beginnen oder über die Schmerzgrenze hinweg aufrüsten konnten. Die Schwäche hat die Ungeheuer geboren. Das wird hoffentlich nun ein Ende haben. Und wenn wir entschlossen genug sind, dann können wir auch den Krieg um Taiwan verhindern.

Aber: Wir müssen uns darüber im Klaren sein, dass diese Entwicklung uns psychologisch heftigem Druck aussetzen wird. Die zurückgedrängten Finsterlinge werden sehr laut bellen und mithilfe der von ihnen vergewaltigten internationalen Organisationen uns allerlei vorwerfen. Lügner, Heuchler, Größenwahn, Genozid usw. werden nur die harmloseren Begriffe sein.

Schneemann
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Ich bin immer noch verblüfft dass die 5% durchgegangen sind und nicht auf, sagen wir, 3.5% bis 4% zurückgeschnitten wurden.
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Die 5% beinhalten auch Infrastruktur und zivile Maßnahmen. Was ich erstaunlicher finde, ist das wir unsere eigenen Lügen glauben.
"Deutschland nimmt mehr Geld für Verteidigung in die Hand". Es sind sehr hohe Schulden.
Der volkswirtschaftlichen Nutzen von Rüstungsinvestitionen ist gering. Vor allem wenn man sie für Fregatten und Panzer verpulvert.
Der Plan die schrumpfende Autoindustrie durch mehr Arbeitsplätze in der Rüstung aufzufangen ist maximal dämlich. Das Exportvolumen deutscher Rüstungsgüter ist viel zu gering. Die Binnenwirtschaft wird davon kaum profitieren.
Die USA mit ihrem Rekordhaushalt und Rekord Verschuldung stehen vor einer Rezession. Das sollte nicht unser Vorbild sein.
Die Demografie wird in den nächsten Jahrzehnten dem Westen ein kontinuierliches Wachstum fast unmöglich machen. Weniger Arbeitskräfte bedeuten in der Regel geringere Steuereinahmen und dank der Überalterung auch höhere Sozialausgaben.
Bleibt nur Wachstum durch Zuwanderung. Wo sollen die Fachkräfte herkommen?
Jede Industrienation bemüht sich um qualifizierte Zuwanderung mit bescheidenem Erfolg. Die Menschen bleiben gerne in ihren Ländern. In Indien und China lässt es sich auch gut leben.
Von einer pathetischen Wiederbelebung des Westen (aka: USA & seine Bit**es) kann keine Rede sein.
Das sieht nach Selbstmord aus Angst vor dem Tod aus.
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