(Vor 7 Stunden)DopePopeUrban schrieb: Wozu? Die Decke selbst benötigt ja offensichtlich eigene Stützen, wieso sollte man da noch ein Schleppsonar anhängen? Wäre es da nicht insgesamt sowieso klüger, die Rahmenkonstruktion des Arrays selber als tragendes Element zu verwenden, gerade wenn Stützen dafür umgelegt werden müssen?
Kommt drauf an. Mit der Lösung eines separaten Rahmens bringt man eine zusätzliche Konstruktion ins Schiff, die eine Last an der gleichen Stelle abtragen soll wie eine bereits vorhandene Konstruktion. Es kann also z.b. effizienter sein, einfach rechts und links des Krans eine zusätzliche Stütze einzuschweißen, statt einen kompletten Rahmen einzubringen, zumal dieser ja die Kräfte auch wieder irgendwo einleiten muss. Diese wirken aber im Fall eines Schleppsonars auf einem Schiff auch nicht nur nach unten, sondern können in verschiedene Richtungen wirken, je nach Anwendungsfall. Insbesondere ist natürlich der Zug am Seil zu nennen, der eine Horizontalkraft verursacht. Diese muss im Fall des Rahmens dann erstmal auf eine Ebene 2,5m tiefer übertragen und dort dann sowohl ein-, als auch abgeleitet werden. Das ist statisch schon eine gewisse Herausforderung. Befestigt man den Kran nun aber direkt an der Decke, entstehen diese Kräfte näher an der sie aufnehmenden Konstruktion und entwickeln somit deutlich geringere Momente.
Hinzu kommt, dass ich es für nicht so einfach erachte, die Windenanordnung auf dem Verholdeck zu ändern, eben weil diese hohe Anforderungen an die Konstruktion unter ihnen stellen, damit die enormen Kräfte abgeleitet werden können, die auf die Leinen wirken.
Zitat:Ja aber was soll der Argumentationsstrang dann aussagen?
Eigentlich nur, dass es für die Planungen einen Unterschied macht, ob man -wie du- davon ausgeht, ein unzureichendes Kriegsschiff zu haben oder ob man von einem OPV ausgeht, das
zusätzlich eine LV/BV-Kapazität erhalten soll. Ich halte nun mal letzteres für realistischer, unabhängig davon, ob man das so für richtig erachtet.
Zitat:Nenn mir mal eine einzige Mission mit Beteiligung der BW in den letzten 15 Jahren die nicht auch von einer F123 oder F124 hätte erfüllt werden können oder erfüllt worden ist.
Unerheblich. Es geht nicht darum, ob andere Schiffe das auch können. Sondern darum, ob man diese dafür einsetzen will und wie effizient sie dafür sind. Wenn wir zukünftig Aegis-Zerstörer Piraten jagen lassen, ist das Gejammer wieder groß.
Zitat:OPV Aufgaben können auch von nicht-OPVs wahrgenommen werden, nicht-OPV Aufgaben aber nicht von OPVs. Das ist der Unterschied.
Richtig. Trotzdem kann auch ein OPV Vorteile bei der Erbringung von OPV-Aufgaben haben. Es hängt also alles daran, ob man zukünftig noch mit ausreichend OPV-Aufgaben rechnet, um damit die vorhandenen F125 auszulasten. Wenn das so ist, dann sollte man diese OPVs nicht ihrer Vorteile dafür berauben, sondern ihnen eben nur eine Zweitbefähigung für den V-Fall verleihen.
Ist es aber nicht so, dann bin ich bei dir, dann ist der Komplettumbau der richtige Weg (evtl. auch nur von zwei oder drei Schiffen), sofern man einen dafür sinnvollen Weg findet, bei dem der finanzielle und zeitliche Aufwand in einem vernünftigen Verhältnis steht zum gewonnenen Kampfwert. Dabei muss man immer den Vergleich bemühen zur Alternative einer kurzfristigen Beschaffung "einfacher" ASW-Fregatten als Ersatz für die Schiffe.
Zitat:Die F125 ist für ein Aufgabenvolumen geschaffen das defacto nicht passiert. Und an diesem Fähigkeitsstand festzuhalten um für ein Einsatzprofil vorbereitet zu sein, dass nicht passiert und auch nicht passieren wird (jetzt mal speziell auf die 2x RHIBs bezogen) ist mMn vollkommen irrsinnig.
Ich kann das nicht abschließend einschätzen, weil ich die konkreten Verfahren für Boardingmanöver nicht kenne. Nur gehe ich davon aus, dass man sich etwas dabei gedacht haben wird, diese vier Boote so einzuplanen.
Zitat:Landbeschuss wird mMn drastisch unterschätzt, gerade in Bezug auf Feuerunterstützung von Landeinheiten. Diese Art von Gefecht geschieht ja nicht im luftleeren Raum, die operiert ja nicht alleine. Das Wirken gegen Landziele ist für die F125 (genauso wie für jegliche andere Fregatte auch) nur im Kontext einer größeren Task Force relevant.
Gerade dann kann doch darauf verzichtet werden, weil andere Kräfte dafür vor Ort sind. Die Nachrüst-Bewaffnung der F125 müssen wir mMn darauf ausrichten, diese Schiffe als Einzelfahrer überlebensfähig zu machen. In Verbänden kämen ihnen mMn eher Spezialaufgaben zu, wie z.B. die Verbandsführung.
Zitat:Die 127mm der F125 reicht max 100km weit, sagen wir mal 80km. Damit kannst du Severomorsk beschießen während die Task Force ganze 50km Distanz bis zur russischen Küste waren kann (um mal ein Beispiel zu demonstrieren). Russische Truppenkontingente in Norwegen können damit beschossen werden wenn diese nach Südwesten vorstoßen. Hafenanlagen und Treibstoffdepots können damit unter Feuer genommen werden.
MMn würde auch eine upgegradete F125 dort aber eben nicht zum Einsatz kommen.
Zitat:Nimm dir den Ukrainekrieg als Beispiel.
Nein, mach ich in dem Fall nicht. Der Kampf einer Marine gegen einen Staat (de facto) ohne Marine ist für mich kein Orientierungspunkt für unsere Flottenplanung.
Zitat:Denn ab einer gewissen Konzentration von Einheiten wird die Penetration des gemeinsamen AAW Schirms via ASCM extrem schwierig.
Da ist es wieder: Konzentration von Kräften. Es ist für mich aber kein ausreichendes Argument, dass die F125 ihr Bordgeschütz zwingend benötigt, mehr als ein VLS, weil sie damit im Verband mit anderen Schiffen gegen Land wirken muss. Wenn da ohnehin andere Schiffe vor Ort sind, dann haben die auch Geschütze und das zusätzliche Rohr der F125 ist dann nicht entscheidend.
Und nochmal der Hinweis: Ich würde das ja nur dann in Kauf nehmen, wenn es den Weg der geringsten Einschränkung darstellt, um die Schiffe mit einem VLS auszustatten. Eben weil ich das VLS für wichtiger halte als das Hauptgeschütz.
Zitat:Generell zum Thema Ersatz der 127mm durch ein VLS, ich glaube ihr überschätzt hier die zur Verfügung stehende Raumtiefe des Systems.
....
Wir reden hier von vlt 3-3.5m vertikal. Ein tactical length Mk41 bspw ist 6.7m hoch.
Dazu gilt hier, bei der Gym-Thematik, auch wieder die Limitierung der IRIS-T SLM als hot launched missile. Die Entwicklung eines versenkbaren Startersystems halte ich wie gesagt aufgrund der endemischen Verwendung auf der F125 für absolut unwahrscheinlich.
Ich würde dabei auch eher von Mk.56 ausgehen, bei dem sich eben nur 1,90m der insgesamt 4,65m unter Deck befinden. Die restliche Höhe würde eben -wie beschrieben- eine Verlängerung des Vorhauses darstellen.
(Vor 5 Stunden)Ottone schrieb: Sie hat gleich zwei Arten von Raketen.
Und zwei Arten von Geschützen.