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Unabhängig von den Folgen der Radikalkur Mileis für die schwächeren Schichten, bringt sein Sparkurs ihm nun die Anerkennung seitens internationaler Organisationen und auch Geld ein. Bleibt aber abzuwarten, was davon "unten" ankommt und ob so die rapide angestiegene Verarmungskurve wieder eingefangen werden kann.
Zitat:Der "Anarcho-Kapitalist" jubelt
Weltbank und IWF unterstützen Milei mit Milliarden [...]
Angesichts der schwierigen finanziellen Lage Argentiniens greifen internationale Institutionen dem Land mit Finanzspritzen von insgesamt 42 Milliarden Dollar unter die Arme - ein Erfolg für den ultrarechten Präsidenten Javier Milei. Der Internationale Währungsfonds (IWF) gab am Freitag ein Hilfspaket von 20 Milliarden Dollar (rund 18 Milliarden Euro) für das südamerikanische Land bekannt. Die Weltbank steuert zwölf Milliarden Dollar bei, weitere zehn Milliarden Dollar kommen von der Interamerikanischen Entwicklungsbank. [...]
IWF-Chefin Kristalina Georgieva erklärte, die Entscheidung über das Hilfspaket sei "in Anerkennung des beeindruckenden Fortschritts bei der Stabilisierung der Wirtschaft des Landes" durch die argentinische Regierung getroffen worden. "Es ist ein Vertrauensvotum für die Entschlossenheit der Regierung, Reformen voranzutreiben, Wachstum zu fördern und höhere Lebensstandards für das argentinische Volk zu erzielen". [...]
Der argentinische Wirtschaftsminister Luis Caputo sagte, die Finanzspritzen würden helfen, die Währungsreserven der argentinischen Zentralbank wieder aufzufüllen, "um eine gesündere Währung zu haben und den Prozess des Inflationsabbaus fortzusetzen".
https://www.n-tv.de/politik/Weltbank-und...00322.html
Also wenn der Wirtschaftsminister Caputo heißt, dann...okay - Schneemann lasse es, du wirst unsachlich...
Schneemann
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Nachdem Milei mit seiner Radikalkur durchaus manchen Erfolg zu verzeichnen hatte, u. a. einen Rückgang von Verschuldung und Inflation, klemmt es nun aber an allen Enden, da die erhofften Investitionen, die seine radikale Vorgehensweise auslösen sollten, bislang zumindest ausbleiben. Zudem hat er mit einer wachsenden Verarmung innerhalb der Bevölkerung und auch einem Ansehensverlust zu kämpfen, da seiner Libertad Avanza auch korrupte Machenschaften nachgesagt werden.
Beim Besuch in Washington hat Milei nun von Trump Unterstützung zugesagt bekommen, allerdings hat Trump auch klargemacht, dass er will, dass Milei bei den Zwischenwahlen gewinnt - sollte er verlieren, wird man ihn fallenlassen...
Zitat:Trump hilft Milei – dabei geht es aber nicht nur um Argentinien
Die USA greifen am argentinischen Devisenmarkt ein und stützen die Wirtschaft des südamerikanischen Landes mit Käufen der Landeswährung Peso. [...] US-Präsident Donald Trump macht Finanzhilfen für Argentinien von dem Erfolg der Partei von Präsident Javier Milei bei den Zwischenwahlen in diesem Monat abhängig. Man werde „nicht unsere Zeit verschwenden“, wenn Mileis Partei nicht gewinne, sagte Trump am Dienstag bei einem Treffen mit Milei im Weißen Haus. „Wenn er gewinnt, bleiben wir bei ihm. Und wenn er nicht gewinnt, sind wir weg.“ [...]
Kernstück der kürzlich von US-Finanzminister Scott Bessent angekündigten Hilfe für Argentinien ist ein Währungstausch im Volumen von 20 Milliarden Dollar, bei dem stabile US-Dollar gegen volatile Pesos gewechselt werden. Bessent sagte, die Hilfen seien an die Fortsetzung der von der Trump-Regierung favorisierten Wirtschaftspolitik geknüpft. [...]
Der US-Hilfsfonds ESF ist ein Instrument der Exekutive aus der Roosevelt-Ära, mit dem die Regierung ohne Zustimmung des Kongresses Kredite vergeben kann. Zuletzt nutzte Ex-Präsident Bill Clinton diese Möglichkeit. Inmitten der sogenannten „Tequila-Krise“ stellte er Mexiko im Jahr 1994 einen Kredit über 20 Milliarden Dollar zur Verfügung. Mexiko nahm damals zwölf Milliarden Dollar in Anspruch und zahlte sie mit Gewinn zurück.
https://www.handelsblatt.com/politik/int...62453.html
Schneemann
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(13.04.2025, 07:42)Schneemann schrieb: Unabhängig von den Folgen der Radikalkur Mileis für die schwächeren Schichten, ....
Schneemann das ist gerade der Kern des Übels. Eine zunehmende Ungleichheit zwischen wenigen Reichen und einer immer ärmeren Restbevölkerung ist nicht nur ein gesellschaftliches, sondern auch ein volkswirtschaftliches Problem.
Wirtschaft lebt von Nachfrage. Und wo soll die Nachfrage her kommen, wenn sich immer mehr Menschen immer weniger leisten können?
Dabei muss man bedenken, dass es innerhalb einer Volkswirtschaft kein Problem der Kapitalmenge gibt - die ist immer gleich hoch oder niedrig, egal, wie sich das Kapital verteilt - sondern eben "nur" ein Verteilungsproblem.
Auch die reichsten der Reichen können nicht mehr als ein Steak essen.
Aber wenn etwa die Mitteilschicht immer mehr verarmt, dann gibt es keine Nachfrage nach Eigentumswohnungen mehr, und dann bricht über kurz oder lang die Bauwirtschaft zusammen.
Da hilft es auch nichts, wenn der Staat mit sozialen Wohnungsbauprogrammen versucht, entsprechenden Wohnraum zu schaffen. Denn der Staat selbst kann nie so viel Nachfrage generieren, wie es eine prosperierende Wirtschaft mit weit gestreutem privatem Kapital machen könnte.
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(18.10.2025, 10:57)Kongo Erich schrieb: das ist gerade der Kern des Übels. Eine zunehmende Ungleichheit zwischen wenigen Reichen und einer immer ärmeren Restbevölkerung ist nicht nur ein gesellschaftliches, sondern auch ein volkswirtschaftliches Problem.
Wirtschaft lebt von Nachfrage. Und wo soll die Nachfrage her kommen, wenn sich immer mehr Menschen immer weniger leisten können?
Dabei muss man bedenken, dass es innerhalb einer Volkswirtschaft kein Problem der Kapitalmenge gibt - die ist immer gleich hoch oder niedrig, egal, wie sich das Kapital verteilt - sondern eben "nur" ein Verteilungsproblem.
Auch die reichsten der Reichen können nicht mehr als ein Steak essen.
Aber wenn etwa die Mitteilschicht immer mehr verarmt, dann gibt es keine Nachfrage nach Eigentumswohnungen mehr, und dann bricht über kurz oder lang die Bauwirtschaft zusammen.
Da hilft es auch nichts, wenn der Staat mit sozialen Wohnungsbauprogrammen versucht, entsprechenden Wohnraum zu schaffen. Denn der Staat selbst kann nie so viel Nachfrage generieren, wie es eine prosperierende Wirtschaft mit weit gestreutem privatem Kapital machen könnte.
Linkswirtschaftliche Inkompetenz trifft auf Realität
Zitat:Wohnungsmarkt im AufschwungEs ist nur eins von vielen verrückten Dingen, die sich nach Jahren mit dreistelligen Inflationsraten und Währungsverfall in Argentiniens Krisenwirtschaft etabliert haben. Neu ist dagegen, dass das Wohnungsgeschäft - nach Jahren der Flaute - wieder brummt, sagt der Immobilienmakler. Das sei Präsident Javier Milei zu verdanken - und dessen Deregulierung des Wohnungsmarktes. "Seit er das Mietgesetz aufgehoben hat, ist das Angebot wieder gestiegen", so der Immobilienmakler.Das Problem mit dem Gesetz sei gewesen, dass man Preise nicht festlegen konnte und es Mindestlaufzeiten für Verträge gab. "Da viele Eigentümer in Argentinien nicht auf Mieten angewiesen sind und Immobilien eher als Investition halten, haben sie sich entschlossen, gar nicht zu vermieten", sagt Santiago Magnin: "Da sie jetzt wieder ihre eigenen Bedingungen festlegen und Mieten auch in US-Dollar verlangen können, gibt es wieder mehr Wohnungen auf dem Markt. Das hatte zur Folge, dass die Mieten real im Preis gesunken sind."
https://www.tagesschau.de/wirtschaft/wel...t-100.html
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(18.10.2025, 12:03)lime schrieb: Linkswirtschaftliche Inkompetenz trifft auf Realität
https://www.tagesschau.de/wirtschaft/wel...t-100.html dazu n-tv:
Zitat:Mieten im Gesetz des Dschungels
"Die Folgen von Javier Mileis Politik sind dramatisch"
Wohl keine Maßnahme des argentinischen Präsidenten Javier Milei steht so exemplarisch für seine Politik der "Kettensäge" wie die Abschaffung des Mieterschutzes. Unter dem Libertären herrscht für die Menschen seit fast zwei Jahren das Gesetz des Dschungels. "Die Folgen sind dramatisch", sagt Gervasio Muñoz, der Vorsitzende von Inquilinos Agrupados, der wichtigsten Mietervertretung in Argentinien, im Interview mit ntv.de. Für seine Organisation bedeutet die derzeitige Regierung eine historische Zäsur. Sie bereitet sich bereits auf die Zeit nach Milei vor.
ntv.de: Herr Muñoz, Präsident Javier Milei hat mit seinem Amtsantritt Ende 2023 etwas getan, was angesichts der hohen Mietpreise auch in Deutschland wahrgenommen wurde - er hat das Mietgesetz abgeschafft, und damit den Schutz der Mieter durch den Gesetzgeber.
Gervasio Muñoz: Seither ist alles dereguliert, also Grundstückswerte, Wohnraumwert, Miethöhe, leer stehende Wohnungen, Kurzmieten an Touristen, Regeln zur Mietlänge. Es gibt ein paar Ausnahmen. Der Vermieter kann den Mietvertrag unter sehr geringfügigen Voraussetzungen einseitig kündigen. Der Mieter kann ihn üblicherweise erst nach sechs Monaten beenden, für eine Strafzahlung von 10 Prozent der kompletten Mietzahlungen der restlichen Vertragsdauer.
Es gilt nun das "Gesetz des Dschungels", wie es ein Kollege von Ihnen damals ausdrückte. Hat es das Wohnungsproblem gelöst?
Nein. Es gibt 15 Millionen Haushalte in Argentinien. In der Stadt Buenos Aires gehen wir von etwa 150.000 leer stehenden Wohnungen aus, landesweit sogar von etwa 3 Millionen. Es gäbe also genug Wohnraum für alle, aber die Verteilung funktioniert nicht. Sie können in der Stadt Buenos Aires, sagen wir, 450 Wohnungen haben, aber es gibt keine Auflagen oder Kosten für die Besitzer, wenn sie unbewohnt sind. Deshalb ist das Immobiliengeschäft eines der profitabelsten in Argentinien. Die Folgen sind dramatisch.
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(25.10.2025, 23:12)Kongo Erich schrieb: dazu n-tv:
Nein. Es gibt 15 Millionen Haushalte in Argentinien. In der Stadt Buenos Aires gehen wir von etwa 150.000 leer stehenden Wohnungen aus, landesweit sogar von etwa 3 Millionen. Es gäbe also genug Wohnraum für alle, aber die Verteilung funktioniert nicht. Sie können in der Stadt Buenos Aires, sagen wir, 450 Wohnungen haben, aber es gibt keine Auflagen oder Kosten für die Besitzer, wenn sie unbewohnt sind. Deshalb ist das Immobiliengeschäft eines der profitabelsten in Argentinien. Die Folgen sind dramatisch.
Das ergibt mal wieder überhaupt keinen Sinn. Warum sollte das Immobiliengeschäft so profitabel sein wenn es extrem hohe Leerstände gäbe? Die Preise würden automatisch fallen, gleichermaßen für Verkauf und Vermietung. Und warum sollte es Auflagen oder Strafkosten für Eigentümer geben die ihre Immobilie nicht vermieten wollen? Mal wieder Ideen aus der linken Mottenkiste. Der Vertreter des Vermietervereins jammert nur herum weil er völlig überflüssig geworden ist und hofft deshalb auf einen Regierungswechsel.
Übrigens wohnen ca. 70% der Argentinier im Eigenheim.
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Die Konterrevolution ist abgeblasen.
Zitat:Milei spricht von einem Wunder – Jetzt kann er endlich Präsident sein
Ein in dieser Höhe nicht einmal von den Libertären selbst für möglich gehaltener Sieg bei den Parlamentswahlen verleiht dem Präsidenten nach schwierigen Wochen mit Korruptionsvorwürfen gegen den engsten Zirkel und einer schweren Niederlage bei den Provinzwahlen in Buenos Aires nicht nur neuen Rückenwind, er sortiert auch die Kräfteverhältnisse im Senat und Kongress neu. Mit fast 41 Prozent der Stimmen ist „La Libertad Avanca“ als stärkste politische Kraft aus dem aus aller Welt mit Spannung beobachteten Urnengang hervorgegangen.
https://www.welt.de/politik/ausland/arti...-sein.html
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(26.10.2025, 10:27)lime schrieb: Das ergibt mal wieder überhaupt keinen Sinn. Warum sollte das Immobiliengeschäft so profitabel sein wenn es extrem hohe Leerstände gäbe? Die Preise würden automatisch fallen, gleichermaßen für Verkauf und Vermietung. Und warum sollte es Auflagen oder Strafkosten für Eigentümer geben die ihre Immobilie nicht vermieten wollen? Mal wieder Ideen aus der linken Mottenkiste. Der Vertreter des Vermietervereins jammert nur herum weil er völlig überflüssig geworden ist und hofft deshalb auf einen Regierungswechsel. Weil man so den Preis für einzelne Immobilien künstlich hochtreiben kann. Durch die künstliche Verknappung des Angebots sinkt dieses unter das erforderliche Niveau um die gesamte Nachfrage zu decken, somit können die wenigen verfügbaren Immobilien dann deutlich über ihrem eigentlichen wert angeboten werden, denn es stehen weniger zur Verfügung.
Oft lassen Vermieter deshalb einige ihrer Immobilien gezielt leerstehen und führen diese nur „häppchenweise“ dem Wohnungsmarkt zu, was das Maximum an Profit für die einzelne Einheit herausholt. Gerade bei essentiellen Gütern wie Wohnraum, die schlicht alternativlos sind. Dieser Kunstgriff ist schon so alt wie der Immobilienmarkt selber, schon im imperialen Rom gab es das.
Alternativ kann es auch gezielten Leerstand geben, um dem Wertverlust einer immobile vorzubeugen. Genauso wie Autos, Schmuck, Uhren und Kunst werden auch Immobilen als Wertanlage verwendet oder sogar gezielt als solche gebaut. So absurd das klingt aber es gibt nicht wenige Immobilien die schon 15/20 mal den Besitzer gewechselt haben, ohne ein einziges mal bezogen worden zu sein.
Entsprechend sind Strafzahlungen bei unbegründetem Leerstand, Obergrenzen bei der Anzahl der Eigenbedarfsanmeldungen u.ä. ein probates Mittel, um diesem Misstand Herr zu werden. Eigentum verpflichtet.
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Aber um auf Argentinien zurückzukommen.
Die Auswirkungen Mileis auf das Leben und Wirtschaften in Argentinien sind allgemein vielschichtig. Ich versuche mal einen bestmöglichen visuellen Überblick zu schaffen.
Ich beziehe mich hierbei hauptsächlich auf die Daten von TradingEconomics, die allgemein ein verlässlicher Indikator sind.
https://tradingeconomics.com/
Die von mir in den Graphen hinzugefügte rote Linie markiert jeweils den Amtsantritt der Präsidentschaft Mileis am 10. Dezember 2023.
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Wirtschaft
Vorab erstmal kann man sagen, dass die Regierung Mileis es durchaus geschafft hat, die Inflationsrate in Argentinien abzuschwächen. Nach einem anfänglichen hoch, sank diese ab und befindet sich aktuell auf dem Niveau von etwa 2021.[Bild: https://s1.directupload.eu/images/251026/gyyybygq.png]
GDP und GDP per capita stagnieren, bleiben aber stabil.
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Im einzelnen hat sich die industrielle Produktion verringert.
Den einzelnen Wirtschaftssektoren geht es überwiegend "la la"
[Bild: https://s1.directupload.eu/images/251027/k3rrlyvn.png]
[Bild: https://s1.directupload.eu/images/251027/6ra8fdgo.png]
[Bild: https://s1.directupload.eu/images/251027/i2q7t3do.png]
[Bild: https://s1.directupload.eu/images/251027/u66oe3q6.png]
[Bild: https://s1.directupload.eu/images/251027/8euzqhng.png]
Gleichzeitig wächst der Anteil der Hausverschuldungen am GDP jedoch stetig, was kein gutes Zeichen ist.
[Bild: https://s1.directupload.eu/images/251027/ol72bwzj.png]
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Bevölkerung und Soziales
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Die Arbeitslosenrate wie auch die Gesamtanzahl an Arbeitslosen ist seit dem Amtsantritt Mileis leicht angestiegen
[Bild: https://s1.directupload.eu/images/251027/efureah4.png]
Die bereinigten Lebenshaltungskosten sind ebenfalls stark gestiegen
[Bild: https://s1.directupload.eu/images/251027/vbs7ov7d.png]
[Bild: https://s1.directupload.eu/images/251027/6wb7va3c.png]
[Bild: https://s1.directupload.eu/images/251027/bpqgpyfk.png]
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Handel und Investment
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Allgemein ist die Handelsbilanz Argentiniens seit Mileis Amtsantritt positiv. Exporte wie Importe fluktuieren stark, wachsen aber grundsätzlich im Bereich des positiven.
Hingegen bleibt das für Mileis Wirtschaftsplanung so wichtige Fremdkapital in Form von Investments aus und die Fremdverschuldung im Ausland wächst exponential.
[Bild: https://s1.directupload.eu/images/251027/vhn27m2c.png]
[Bild: https://s1.directupload.eu/images/251027/u6szas2z.png]
[Bild: https://s1.directupload.eu/images/251027/nfy6a4f9.png]
[Bild: https://s1.directupload.eu/images/251027/esb9edvj.png]
[Bild: https://s1.directupload.eu/images/251027/m8jtcruk.png]
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Wenn ich Mileis Wirtschaftspolitik zusammenfassend in einem Wort beschrieben müsste, wäre dieses Wort wohl „Rohrkrepierer“.
Zwar hat er die Inflation in Argentinien bekämpft, das war aber auch so ziemlich alles, was er vorweisen kann. Argentiniens Wirtschaft schrumpft, der industrielle Output auch, gleichzeitig steigen die Lebenshaltungskosten und die Verschuldung im Ausland. Milei baut auf ausländisches Kapital um seine Wirtschaft zu erneuern und zu erweitern aber das kam bisher nicht und es ist zweifelhaft, ob es nach nun fast 2 Jahren noch kommen wird. Sofern hier nicht in naher Zukunft ein Umdenken stattfindet, ist man wieder auf dem besten Weg in die nächste Wirtschaftskrise.
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(30.10.2025, 16:09)DopePopeUrban schrieb: Wenn ich Mileis Wirtschaftspolitik zusammenfassend in einem Wort beschrieben müsste, wäre dieses Wort wohl „Rohrkrepierer“.
Zwar hat er die Inflation in Argentinien bekämpft, das war aber auch so ziemlich alles, was er vorweisen kann. Argentiniens Wirtschaft schrumpft, der industrielle Output auch, gleichzeitig steigen die Lebenshaltungskosten und die Verschuldung im Ausland. Milei baut auf ausländisches Kapital um seine Wirtschaft zu erneuern und zu erweitern aber das kam bisher nicht und es ist zweifelhaft, ob es nach nun fast 2 Jahren noch kommen wird. Sofern hier nicht in naher Zukunft ein Umdenken stattfindet, ist man wieder auf dem besten Weg in die nächste Wirtschaftskrise.
Der Trend der meisten Wirtschaftsdaten geht seit Mileis Amtsantritt in die richtige Richtung. Dabei muss man beachten dass jegliche Förderungen schon massiv zurückgefahren wurden. Die Zahlen der Industrieproduktion basieren nun nicht mehr auf vielen subventionierten Staatsbetrieben sondern auf einer Industrie die auf dem Markt mithalten kann. Und dieses Faktum dass es sich nun um vom Sozialismus bereinigte Zahlen handelt muss man bei der Bewertung mit einfließen lassen.
Und das erhoffte ausländische Kapital ist natürlich vorsichtig, da Milei gegen Parlaments- und Senatsmehrheiten regieren musste. Ein Problem welches sich mit der letzten Wahl schon entspannt hat aber erst in zwei Jahren komplett gelöst werden könnte. Erst dann ist damit zu rechnen dass ausländische Investoren massiv in Argentinien einsteigen werden. Viele wollen nicht riskieren ihr Kapital zu versenken, falls es bei der nächsten Wahl doch zu einem sozialistischen Rückfall kommen sollte.
Milei kann sein Gesamtkonzept erst voll umsetzen, wenn er auch die Parlamentswahlen in 2 Jahren gewinnt und als Präsident wiedergewählt wird. Dann wird es für Argentinien massiv aufwärts gehen. Einige Jahre mit einem Wirtschaftswachstum über 10% per Anno sind dann nicht unwahrscheinlich.
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(01.11.2025, 15:29)lime schrieb: ...
Milei kann sein Gesamtkonzept erst voll umsetzen, wenn er auch die Parlamentswahlen in 2 Jahren gewinnt und als Präsident wiedergewählt wird. Dann wird es für Argentinien massiv aufwärts gehen. Einige Jahre mit einem Wirtschaftswachstum über 10% per Anno sind dann nicht unwahrscheinlich. der Staatskapitalismus nach chinesischen Muster arbeitet nach ziemlich gegensätzlichem Muster - und hat über längere Zeit deutlich höheres Wirtschaftswachstum produziert.
Das heißt nicht, dass ich China als "Vorbild" preise, sondern, dass es nach dem "chinesischen Modell" zu einer weniger reinen "Marktdominanz" der Starken über das Lohnproletariat kommt. Gut, auch da gibt es das Proletariat der Land- oder Wanderarbeiter, die in den großen Städten wie Sklaven schuften müssen. Aber unter dem Strich gesehen verteilt sich das Wirtschaftswachstum (und ich rede jetzt betont nicht von politischen Freiheiten) auf Chinas Massen mehr als der "Thatcherismus" oder "Manchesterkapitalismus", dem Milei anhängt.
Ich denke auch ganz offen - es ist Aufgabe des Staates, durch eine ausgewogene Sozialgesetzgebung zu ausgewogenen Wirtschaftsverhältnissen für die gesamte Bevölkerung und nicht nur für Superreiche zu sorgen. Das unterscheidet auch die EU vom Ansatz in den USA.
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(01.11.2025, 21:02)Kongo Erich schrieb: Ich denke auch ganz offen - es ist Aufgabe des Staates, durch eine ausgewogene Sozialgesetzgebung zu ausgewogenen Wirtschaftsverhältnissen für die gesamte Bevölkerung und nicht nur für Superreiche zu sorgen. Das unterscheidet auch die EU vom Ansatz in den USA.
Und warum ist die Armutsquote in den USA dann niedriger als in Deutschland oder Frankreich?
Als Zahlenspiel kann man dann auch noch die Quoten vergleichen wenn sämtliche Sozialleistungen wegfallen würden, dann wäre sie in Deutschland (25%) sogar doppelt so hoch wie in den USA (13%). Erst dann erkennt man wie die Leute hier wirklich am Tropf hängen.
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(02.11.2025, 00:54)lime schrieb: Und warum ist die Armutsquote in den USA dann niedriger als in Deutschland oder Frankreich?
Als Zahlenspiel kann man dann auch noch die Quoten vergleichen wenn sämtliche Sozialleistungen wegfallen würden, dann wäre sie in Deutschland (25%) sogar doppelt so hoch wie in den USA (13%). Erst dann erkennt man wie die Leute hier wirklich am Tropf hängen. Die Debatte hatten wir doch schon.
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