04.12.2025, 20:52
Zitat:Panzer-Plagiat gesichtet: China kopiert scheinbar deutschen „Boxer“Der Beitrag "Panzer-Plagiat gesichtet: China kopiert scheinbar deutschen „Boxer“ erschien zuerst auf NEWS IN FIVE.
Ein gepanzerter Vierachser taucht plötzlich in China auf – und sieht verdächtig vertraut aus. Beobachter haben in den Sozialen Medien Bilder entdeckt, die ein Militärfahrzeug mit auffälliger Ähnlichkeit zum deutschen Boxer-Panzer zeigen. Der vermeintliche Nachbau rollt durch eine Industrieregion im Norden Chinas. Nun wird vermutet: Dieses Fahrzeug ist nicht für die chinesische Armee gedacht – sondern für Kunden im Ausland. Eine Spur führt in den Nahen Osten, möglicherweise nach Algerien. Das berichtet der auf Rüstungsthemen spezialisierte Blog Defence Blog.
Prototyp gesichtet in Nordchina
Die Fotos wurden demnach auf der chinesischen Plattform Weibo veröffentlicht. Sie zeigen den gepanzerten Radpanzer in einem Industriegebiet in Baotou, einer Stadt in der Region Innere Mongolei. Schon vor rund einem halben Jahr war das gleiche Modell an derselben Stelle aufgetaucht. Hinweise auf das genaue Aufnahmedatum gibt es nicht. Auch Hersteller oder Projektname bleiben offen. Weder Markierungen noch Logos sind auf den Bildern zu erkennen.
Auffällig ist jedoch die erstaunliche Ähnlichkeit zum bekannten Boxer-Radpanzer von Rheinmetall und Krauss-Maffei Wegmann. Der chinesische Prototyp besitzt einen V-förmigen Rumpf, ein modulares Aufbausystem und eine stark gepanzerte Fahrerkabine. Auch das verlängerte Fahrgestell mit großem Innenraum erinnert an das NATO-Fahrzeug.
Kein Einsatz für China – Export im Fokus?
Laut Defence Blog gehen Beobachter davon aus, dass das Fahrzeug nicht für den Einsatz in der chinesischen Armee vorgesehen ist. Stattdessen deute vieles auf eine Exportversion hin. Mehrere Quellen bringen den Panzer mit möglichen Abnehmern im Nahen Osten in Verbindung. Ein Kommentar wird zitiert: „Am wahrscheinlichsten ist, dass es sich um einen Export-Prototyp für den Nahost-Markt handelt, darunter auch Algerien.“
Andere Stimmen vermuten, dass das Fahrzeug als Plattform für internationale Waffen- und Turmsysteme getestet wird, die mit dem Boxer kompatibel sind. Welche Technik genau im Inneren steckt, ist bislang nicht bekannt.
In Online-Diskussionen kursiert bereits ein Spitzname: „AliExpress-Boxer“. Kommentare in den Foren bezeichnen das Fahrzeug als robust, geräumig und stark geschützt – eine Einschätzung, die allein auf der äußeren Form basiert.
Ein offizieller Name, technische Daten oder Details zum Projektstatus liegen nicht vor. Die erneute Sichtung in Baotou, wo sich mehrere Schwerindustrie- und Rüstungsbetriebe befinden, könnte jedoch auf eine laufende Entwicklung schließen lassen.
Der Boxer: ein modularer Radpanzer
Der originale Boxer ist ein gepanzertes Radfahrzeug mit vier Achsen und acht angetriebenen Rädern (8×8). Er wurde ab 1999 von den deutschen Rüstungsunternehmen Rheinmetall und Krauss-Maffei Wegmann gemeinsam mit den Niederlanden entwickelt. Seit 2009 ist er bei der Bundeswehr im Einsatz.
Das Besondere am Boxer ist sein modulares System: Ein stabiles Fahrmodul kann mit verschiedenen Missionsmodulen kombiniert werden. Dadurch lässt sich das Fahrzeug schnell für unterschiedliche Aufgaben umrüsten – etwa als Truppentransporter, Sanitätsfahrzeug, Führungsfahrzeug oder als Plattform für schwere Waffensysteme.
Der Boxer bietet seiner Besatzung dank einer V-förmigen Bodenplatte und starker Panzerung einen hohen Schutz gegen Minen, Sprengsätze und Beschuss. Je nach Ausstattung soll ein Fahrzeug um die drei Millionen Euro kosten. Mehrere NATO-Staaten setzen das Modell ein, darunter Deutschland, Litauen und die Niederlande.
