Anti Terror Operationen der Türkei in Syrien und Irak
#1
Alles zum Thema Militäroperationen gegen IS, PKK oder dem syrischen Ableger YPG in diesem Thread posten !

Zitat:Türkiye Secures Three-Year Mandate for Cross-Border Operations
Türkiye’s Grand National Assembly has approved a three-year mandate for the Turkish Armed Forces to conduct cross-border operations in Iraq and Syria, cementing Ankara’s strategic influence in the region following the collapse of the Assad regime.
October 22, 2025Clash Report

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ClashReport
Türkiye’s Grand National Assembly has approved a presidential motion granting the Turkish Armed Forces a three-year mandate to conduct cross-border operations in Iraq and Syria.

The unprecedented extension, passed on October 21, 2025, underscores Ankara’s determination to institutionalize its regional presence amid sweeping power shifts following the collapse of the Assad regime in Syria.

A Landmark Vote in Ankara
The motion, introduced by Turkish President Recep Tayyip Erdoğan, received broad backing from the ruling Justice and Development Party (AKP), its nationalist ally the Nationalist Movement Party (MHP), and the opposition Good Party (İYİ Parti).

Only the Republican People’s Party (CHP) and the pro-Kurdish Peoples’ Equality and Democracy Party (DEM Parti) opposed it.

Lawmakers supporting the bill cited continuing threats from the PKK and remnants of Daesh as justification for a longer deployment.

Government figures framed the measure as essential for stability.

“Our soldiers are not occupying; they are securing Türkiye’s borders and ensuring peace in the region,” one senior official said during the debate.

https://clashreport.com/defense/articles...9i5e43p7lp
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#2
@Skywalker

Eine Frage: Wo zieht man aus türkischer Perspektive die Abgrenzung zwischen Anti-Terror-Operation, etwa gegen die PKK oder linksradikale Ableger von dieser, und geostrategischer (notwendiger) "Schutzwall"- und Territorial-Denke?

Etwas anders gefragt (und auch leicht provokant): Kann man alle Operationen wirklich per se als Anti-Terror-Operation deuten? Oder verhält sich die Türkei in Nordsyrien nicht manchmal genauso wie die Israelis auf dem Golan, d. h. deklariert man nicht manche Anti-Terror-Operation bewusst als eben eine solche, obgleich es um harte geostrategische Interessen geht?

Schneemann
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#3
(24.10.2025, 20:44)Schneemann schrieb: @Skywalker

Eine Frage: Wo zieht man aus türkischer Perspektive die Abgrenzung zwischen Anti-Terror-Operation, etwa gegen die PKK oder linksradikale Ableger von dieser, und geostrategischer (notwendiger) "Schutzwall"- und Territorial-Denke?

Etwas anders gefragt (und auch leicht provokant): Kann man alle Operationen wirklich per se als Anti-Terror-Operation deuten? Oder verhält sich die Türkei in Nordsyrien nicht manchmal genauso wie die Israelis auf dem Golan, d. h. deklariert man nicht manche Anti-Terror-Operation bewusst als eben eine solche, obgleich es um harte geostrategische Interessen geht?

Schneemann

Erstens ist die YPG ein Ableger der Terrororganisation PKK, daher wird schon mal kein Unterschied gemacht.

Auf der anderen Seite lässt sich die geopolitische Dimension nicht leugnen, da Syrien und Irak eine große geopolitische Bedeutung für die Türkei haben um enger mit dem nahen Osten zusammen zu wachsen. Insbesondere mit der Erdöl reichen Golfregion. Schon während der osmanischen Zeit gab es diesbezüglich ehrgezeige Pläne, z.B die Hijaz Bahn. Die Aktivitäten von PKK und YPG in diesen Ländern machten früher derartige Projekte nahezu unmöglich. Man muss auch Bedenken das die Türkei durch eine engere wirtschaftliche Verflechtung mit dem nahen Osten, die starke Abhängigkeit vom Handel mit der EU erheblich sinken würde.

Denkbar wären u.a Pipelines von den Golfstaaten in die Türkei und von der Türkei nach Europa, in diesem Fall hätte die Türkei ein gewichtiges Wort mit zu reden bei der Erdölversorgung Europas. Daher hat die (in)direkte Unterstützung der PKK und ihres syrischen Ablegers für den Westen ebenfalls eine geopolitische Dimension.
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#4
@Skywalker
Zitat:Denkbar wären u.a Pipelines von den Golfstaaten in die Türkei und von der Türkei nach Europa, in diesem Fall hätte die Türkei ein gewichtiges Wort mit zu reden bei der Erdölversorgung Europas ! Daher hat die (in)direkte Unterstützung der PKK und ihres syrischen Ablegers für den Westen ebenfalls eine geopolitische Dimension !
Ich denke, dass ich annehme wissen zu können, worauf das abzielt: Man denke an die relative Skrupellosigkeit der Westmächte, gerade auch der Amerikaner, im Kontext von Bridas und Unocal in Afghanistan in den 1990ern. Und dahingehend kann ich die Skepsis durchaus nachvollziehen. Aber trifft dies auf die Lage in Syrien aktuell auch so zu?

Verstehe mich da bitte nicht falsch. Die Türkei hat ihre gerechtfertigten Sicherheitsinteressen, und der unsägliche Terror linksextremer kurdischer Gruppierungen, bis hin zu Selbstmordattentaten, ist hinlänglich bekannt. Aber kann und sollte man jedwede türkische Militäroperation dort immer in diesem Kontext sehen? Und da schleichen sich bei mir Zweifel ein. Ist es denn nicht auch so, dass es eine knallharte geostrategische Komponente gibt, die die Neigung mit sich bringt, solcherlei Operationen als Anti-Terror-Operation zu definieren?

PS: Eine Bitte meinerseits: Könntest du die Ausrufezeichen weglassen? Smile

Schneemann
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#5
Ich stelle es mal hier ein:
Zitat:PKK kündigt Rückzug ihrer Kämpfer an

Die verbotene kurdische Arbeiterpartei PKK hat angekündigt, ihre Kämpfer aus der Türkei zurückzuziehen. Der Schritt erfolgt im Rahmen eines Friedensprozesses mit der türkischen Regierung – die PKK hatte bereits im Juli symbolisch ihre Waffen niedergelegt. [...]

Die PKK ist in der Türkei, der EU und den USA als Terrororganisation gelistet. Im Mai hatte die PKK ihre Auflösung angekündigt und war damit einem Aufruf ihres inhaftierten Gründers Abdullah Öcalan gefolgt.
https://www.faz.net/aktuell/politik/ausl...49871.html

Schneemann
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