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Das gleicht ja auch einem Himmelfahrtskommando mit einer Korvette vor der Nase des Gegners eine Minensperre zu legen . Aber ich nehme an als man diese Aufgabe den Korvetten zuteilte dachte man noch nicht wirklich an einen Gegner? Gibt es überhaupt Überlegungen noch einmal Schnellboote zu beschaffen ?
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(01.08.2025, 15:00)alphall31 schrieb: Das gleicht ja auch einem Himmelfahrtskommando mit einer Korvette vor der Nase des Gegners eine Minensperre zu legen . Wieso sollte das mit einem Schnellboot weniger gefährlich sein? Das kann sich doch noch schlechter schützen als die Korvette. Zumal die Korvette den Gegner noch deutlich besser aufspüren und mehr elektronische Abwehrmaßnahmen einsetzen kann.
Zitat:Aber ich nehme an als man diese Aufgabe den Korvetten zuteilte dachte man noch nicht wirklich an einen Gegner?
Minenlegen ohne Gegner ist selbst für unsere Marine zu weit hergeholt.
Allerdings kann man wohl sagen, dass Minenlegen während der Friedensdividende nur noch als optionaler Fähigkeitserhalt betrachtet wurde und nicht mehr designbestimmend war.
Zitat:Gibt es überhaupt Überlegungen noch einmal Schnellboote zu beschaffen ?
Außerhalb von Internetforen nicht, nein. Zwischen Kampfbooten und Korvetten ist nichts weiter vorgesehen. Wozu auch? Die Korvetten können alles, was Schnellboote auch können und noch mehr, sind halt nur etwas langsamer, größer und teurer.
Vorstellen könnte man sich höchstens, dass im Rahmen eines Wehrpflicht-basierten Heimatschutz- und Reservekonzeptes entsprechende Kapazitäten wieder aufgebaut werden könnten. Ich rechne aber nicht damit und mit Sicherheit gibt es bisher keine Pläne für sowas.
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(01.08.2025, 15:29)Broensen schrieb: Außerhalb von Internetforen nicht, nein. Zwischen Kampfbooten und Korvetten ist nichts weiter vorgesehen. Wozu auch? Die Korvetten können alles, was Schnellboote auch können und noch mehr, sind halt nur etwas langsamer, größer und teurer.
Vorstellen könnte man sich höchstens, dass im Rahmen eines Wehrpflicht-basierten Heimatschutz- und Reservekonzeptes entsprechende Kapazitäten wieder aufgebaut werden könnten. Ich rechne aber nicht damit und mit Sicherheit gibt es bisher keine Pläne für sowas.
Ich fände diesen Typ sehr interessant, günstig, schnell, effektiv und erfordert wenig Personal
https://de.wikipedia.org/wiki/Skjold-Klasse
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(01.08.2025, 16:42)lime schrieb: Ich fände diesen Typ sehr interessant, günstig, schnell, effektiv und erfordert wenig Personal
https://de.wikipedia.org/wiki/Skjold-Klasse Mir gefällt die Klasse auch sehr gut, aber es bleibt immer die Frage, welche Aufgabe so ein Boot bei uns erfüllen sollte. Die alten Aufgaben der Schnellboote im ASuW auf der Ostsee sind heute nicht mehr vorhanden. Eine NSM näher an den Feind zu bringen, dafür plant man ja mit FCSS&Co. Und für alles andere sind solche kleinen Schnellboote nicht unbedingt optimal.
Ich könnte mir allerdings gut vorstellen, auf Basis der Skjoldklasse ein LUSV aufzubauen.
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Ohne SSM und mit 8-20 MEK Plätzen wären die ideal für Infrastruktur Verteidigung bereits im "Frieden" (wir haben bereits Krieg, hybrid Krieg)
Wenn denn alle Ostsee und Nordsee Staaten klare Bündnisse abschließen würden, nach dem Motto : Verbleibst du (zivilboot/Schiff) änger als 1 Minute, direkt über See Kabel.... oder betrittst du unbefugt mit Schiff "unser Militär Sperrgebiet (alle Windparks sollten dazu ernannt werden, denn die sind ja innerhalb unserer Hoheitsgebiete)...
.... Dann erwartet dich diese kleine Bombe binnen 15-30 Minuten (100km/h Speed!) als Antwort... und du hast mächtig Ärger.
Das setzt Regierungen mit Eier gegen Rußland und China voraus... Bleibt also Wunschkonzert... Leider.
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@Broensen
Zitat:Schon, nur halt nicht gleichzeitig und evtl. auch nicht mit der gleichen Effizienz wie zwei jeweils auf die Aufgabe optimierten Schiffe.
Korrekt. Da wir den Einsatz von USV/UUV aber gleichzeitig in Nord- und Ostsee planen, brauch es dafür mMn einen anderen Ansatz.
Zitat:Sind es denn überhaupt 9xK130? Wir hatten 5, die durch 5 ergänzt und dann durch 5 weitere abgelöst werden sollten. Als Planziel wurden dann 6-9 ausgegeben, während das 3.Los iirc auf eine Einheit reduziert wurde. Somit müssten eigentlich das zweite und dritte Los jetzt das erste ersetzen und wir dann sechs Einheiten weiter betreiben. Es sei denn, man hat inzwischen das 3.Los auf vier Boote erhöht und sich überlegt, woher man die zusätzlichen Mannschaften dafür bekommt. (Wurde das 3. Los eigentlich überhaupt inzwischen beauftragt?)
Genau lässt sich das nicht sagen, da im Kurs Marine von „6-9“ gesprochen wird, bin ich jetzt aber einfach mal von 9x K130 ausgegangen. Ich kann mir nur schwer vorstellen, dass die Marine aktuell groß surface combatants ausmustert, gerade in dem aktuellen politischen Klima und den Entwicklungen hinsichtlich der F126.
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@alphall31
Zitat:Was ich jetzt schon mehrmals gehört habe , zuletzt vom ehemaligen inspt. D. Marine bei nxtgen das man die Fregatten sinnlos herunter wirtschaftet in den Einsätzen . Als Beispiel nannte er einen Einsatz im Mittelmeer . Man hat einen 30-40 km breiten patroullienstreifen den man mehrere Monate auf und ab fährt .
Den Kritikpunkt habe ich schon öfters gehört, kann ich aber nur bedingt nachvollziehen. Wo fahren die Fregatten denn mal unter „Kriegsbedingungen“ Einsätze wenn nicht bei Seeraumkontrolle, Piratenjagd oder sonstigem Kleinkram? Klar ist das nicht die effizienteste Möglichkeit diese Einsätze wahrzunehmen aber es ist die effizienteste Möglichkeit, um mit Fregatten und ihren Besatzungen mal außerhalb des kontrollierten Übungsumfelds zu arbeiten. Man ist jetzt nicht 24/7 im Gefecht, hält das Schiff aber eben Gefechtsbereit, ist Wochen/Monate auf See, muss dementsprechend mit dem psychischen Stress klarkommen usw, sowas kann man schlecht zuhause trainieren.
Insofern habe ich da kein all zu großes Problem mit, wenn solche Aufgaben auch von den Fregatten wahrgenommen werden.
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Für mich klang das eher so das das 30 km hin und her fahren über Wochen oder Monate nicht gut für die Maschinen ist . Die Besatzung war nicht gemeint damit. Bei 30-40 km ist man ja ständig am stoppen und wenden , das scheint die Schiffe ziehmlich zu verschleißen. .
Ob das Schiff nun 30 oder 300 km fährt ändert für die Besatzung nichts . Die Besatzungen bemängeln andere Sachen , welche unter anderem den borddienst nicht mehr attraktiv genug machen.
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Glaube eher, dass man in einer solchen Situation auf Hubschrauber und Drohnen zurückgreifen würde. Die Fregatte parkt man dann irgendwo in der Mitte, der Rest ist Sache der aircrews.
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(01.08.2025, 17:59)DopePopeUrban schrieb: da im Kurs Marine von „6-9“ gesprochen wird, bin ich jetzt aber einfach mal von 9x K130 ausgegangen. Ich kann mir nur schwer vorstellen, dass die Marine aktuell groß surface combatants ausmustert Ich kann mir auch gut vorstellen, dass das dritte Los unter den Tisch fällt und man einfach die ersten beiden Lose im Dienst behält und aufgrund der technischen Unterschiede jeweils in einer "2,5er-Rotation" fährt. Das erste Los dürfte dann später außer Dienst gehen, wenn die zusätzlich geplanten Fregatten bemannt werden müssen.
(01.08.2025, 18:45)alphall31 schrieb: Für mich klang das eher so das das 30 km hin und her fahren über Wochen oder Monate nicht gut für die Maschinen ist . Die Besatzung war nicht gemeint damit. Bei 30-40 km ist man ja ständig am stoppen und wenden , das scheint die Schiffe ziehmlich zu verschleißen. Das kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen. Warum sollte man ohne Not, in solch einem Auftrag Manöver fahren, die den Maschinen schaden? Abgesehen davon, dass ich mir noch nicht mal vorstellen kann, dass es da überhaupt zu entsprechenden Problemen kommen könnte, hat man doch wohl genug Zeit, in Ruhe eine Schleife zu drehen.
Ich denke eher, es geht darum, dass die Schiffe für etwas eingesetzt werden, was aus Sicht der jeweiligen Kommentatoren keinen militärischen Sinn erfüllt und somit ist jeder sich daraus ergebende Verschleiß kritikwürdig, auch wenn es einfach nur Seemeilen auf der Uhr sind.
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https://youtu.be/NGUVRbIIVAQ?si=vDMejnhGhK0ur3JN
Bei 1.07 h
Kommt glaub ich an anderer Stelle auch noch mal vor
Der ganze Podcast ist aber interessant.
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(01.08.2025, 22:40)alphall31 schrieb: https://youtu.be/NGUVRbIIVAQ?si=vDMejnhGhK0ur3JN
Bei 1.07 h Das klingt aber doch sehr danach, dass ihm der Auftrag an sich nicht gepasst hat und weniger nach einer fundierten technischen Kritik.
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Die zwei Beiträge über das neue Mörser-System findet man nun hier:
https://www.forum-sicherheitspolitik.org...376&page=4
Natürlich haben wir überspezialisierte Stränge für praktisch alles was denkbar ist und darüber hinaus
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(01.08.2025, 15:00)alphall31 schrieb: Das gleicht ja auch einem Himmelfahrtskommando mit einer Korvette vor der Nase des Gegners eine Minensperre zu legen . Aber ich nehme an als man diese Aufgabe den Korvetten zuteilte dachte man noch nicht wirklich an einen Gegner? Gibt es überhaupt Überlegungen noch einmal Schnellboote zu beschaffen ? M.E. wäre Minenlegen eine perfekte Aufgabe für unbemannte Einheiten. Die Niederländer beschaffen gerade 2 „optional bemannte“ Einheiten auf Basis eines Crew-Supply-Tenders von Damen, de facto als schwimmende Waffenkammern für ihre LCF-Fregatten. Solche Plattformen ließen sich m.E. gut als Minenleger nutzen, ohne bemannte Hochwerteinheiten zu gefährden.
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(20.08.2025, 22:39)PKr schrieb: M.E. wäre Minenlegen eine perfekte Aufgabe für unbemannte Einheiten. Die Niederländer beschaffen gerade 2 „optional bemannte“ Einheiten auf Basis eines Crew-Supply-Tenders von Damen, de facto als schwimmende Waffenkammern für ihre LCF-Fregatten. Solche Plattformen ließen sich m.E. gut als Minenleger nutzen, ohne bemannte Hochwerteinheiten zu gefährden. Das MSS ist kein optionally crewed vessel aber ich verstehe was du meinst.
Generell muss man sich aber die Frage stellen, ob sowas zum Auslegen von Minen in diesem Maßstab sinnvoll ist. Nur weil ein Schiff nicht bemannt ist, wird es deswegen nicht zum billigen „Verbrauchsgegenstand“. Eine solche Einheit in einem Hoch-Risikogebiet operieren zu lassen ohne sich vorher oder währenddessen um die Bedrohungslage zu kümmern führt letztendlich nur dazu, dass die Einheit zerstört wird bevor sie ihren Auftrag erfüllen kann.
Dann wurden vielleicht keine Menschenleben gefährdet, aber die Minen liegen trotzdem nicht und gleichzeitig stehen nun noch weniger der ohnehin schon wenigen Einheiten zur Verfügung.
Die Bedrohungslage in der Ostsee vollständig und im zeitlichen Rahmen auszuschalten ist an sich unrealistisch, eine gewisse “Grundbedrohung“ wird somit immer oder nahezu immer bestehen bleiben. Was unsererseits immer oder nahezu immer eine Geleitschutzfähigkeit auf dem Wasser bedingt, die andere Einheiten, Konvois usw vor diesen Bedrohungen schützt.
Heißt, Minen-USV wären eher unter dem Aspekt ihres non-existenten Besatzungsbedarfs relevant. Dem ich grundsätzlich nicht abgeneigt bin, aber bei dem man sich fragen muss, inwiefern diese Fähigkeit noch eine eigenen Trägerplattform bedarf, wenn ohnehin benötigte Einheiten diese Aufgabe auch übernehmen könnten.
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