(Luft) PESCO Projekt SATOC (Strategic Air Transport Outsized Cargo) // ESOCA
(Gestern, 14:58)Bairbus schrieb: Der WindRunner soll mit Behelfspisten auskommen. Er ist ja dafür konzipiert, über 100m lange Blätter von Windturbinen in die entlegensten Gegenden ohne nennenswerte Infrastruktur zu transportieren.
Es erscheint mir fraglich, ob ein derart riesiges und immer noch schweres Flugzeug dieses Kriterium überhaupt sinnvoll erfüllen kann. Ja, vielleicht könnte das Flugzeug, sollte es je gebaut werden, einmal in der Wüste von Arizona auf einer präparierten Sandpiste landen, aber das ergibt noch keine militärische Anwendbarkeit. Selbst C-17 und A-400M konnten nicht vollumfänglich halten, was in dieser Hinsicht versprochen wurde.
(Gestern, 14:58)Bairbus schrieb: Deshalb unterstützt nun das Pentagon das Projekt.
Man prüft, ob man es unterstützen wird.
(Gestern, 16:17)Helios schrieb: Nachdem die ersten Rückmeldungen aus der Energieindustrie eher verhalten ausgefallen sein sollen, fokussiert sich das Unternehmen in letzter Zeit stärker auf eine Nutzung als militärischer Spezialtransporter.
Das mangelnde Interesse sollte eine Warnung sein.
(Gestern, 16:29)Frank353 schrieb: Ich würde jede Wette eingehen, dass Windrunner nie als in die Streitkräfte integrierter Militärtransporter eingesetzt werden wird, maximal für militärische Charteraufträge.
Falls es überhaupt jemals gebaut wird. Zumindest Ende letzten Jahres hatte Radia noch einen recht zweifelhaften Ruf. Es war nicht einmal klar, ob das Unternehmen wirklich $100 Mio. an Investorengeldern eingesammelt hatte, und von wem. (Quelle)
(Vor 10 Stunden)GermanMilitaryPower schrieb: Tolle Neuigkeiten und für die Bundeswehr schon vor 2015 eigentlich alternativlos.
Das denke ich auch. Risikoärmer geht es eigentlich kaum.

Wobei ich mich frage, ob eine nationale Beschaffung nicht der hier von Foristen angedachten multinationalen Lösung vorzuziehen wäre. Die SAC mag eine offensichtliche Wahl für einen Betreiber sein, aber ganz so rund scheint der Laden nicht zu laufen. Außerdem ist es fraglich, ob Deutschland sich, wie in der multinationalen Tankerflotte, eine vorgeschobene Basis sichern könnte.

3-5 C-17 würden die Handlungsfreiheit erhöhen und nicht die Welt kosten.
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Anbei: nehmen wir einmal an, die C-17 wird wieder neu produziert und wir entscheiden uns für die C-17 - wieviel Stück würden für Deutschland Sinn machen ?! Wieviel wären insgesamt im Rahmen der NATO vorteilhaft ?
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(Vor 9 Stunden)muck schrieb: Wobei ich mich frage, ob eine nationale Beschaffung nicht der hier von Foristen angedachten multinationalen Lösung vorzuziehen wäre. Die SAC mag eine offensichtliche Wahl für einen Betreiber sein, aber ganz so rund scheint der Laden nicht zu laufen.
MMn sind diese Kapazitäten nur im Rahmen gemeinschaftlicher Einsätze erforderlich. Alles andere können wir mit unseren A400M erledigen, eigene C-17 wären nur "nice to have". Daher spricht für mich mehr dafür, nur Anteile einer multinationalen Transportgruppe zu erwerben, statt selbst ein weiteres Muster in geringer Stückzahl einzuführen.
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@Quintus (&@Broensen)
(Vor 9 Stunden)Quintus Fabius schrieb: Anbei: nehmen wir einmal an, die C-17 wird wieder neu produziert und wir entscheiden uns für die C-17 - wieviel Stück würden für Deutschland Sinn machen ?! Wieviel wären insgesamt im Rahmen der NATO vorteilhaft ?
Scheint aus deutscher Sicht gar nicht leicht zu sagen, weil man aus Kostengründen bisher weniger Transportleistung eingekauft hatte (z.B. auch von der US-Luftwaffe), als vielleicht nötig gewesen wäre. Wir alle können uns wohl auch an die Meldungen über Fälle erinnern, in denen Transporte nach Mali sich mangels verfügbarer strategischer Transporter verzögerten (vor allem Verlegung von Hubschraubern und Drohnen).

Ist natürlich nicht ideal. Zwar dürften größere Auslandseinsätze erst mal Geschichte sein, trotzdem lässt sich ein gewisser Bedarf leicht bejahen. Niemand weiß, was die Zukunft bringt; und auch für Evakuierungsmissionen sind die C-17 interessant (und z.B. wesentlich sinnvoller einsetzbar als die "weiße Flotte" der Flugbereitschaft).

Nicht zuletzt: Wenn Deutschland wirklich sein eigenes FMS-Programm auflegt, könnte nach amerikanischem Vorbild ein Bedarf bestehen, Rüstungsgüter und Ausrüstungsgegenstände für Unterstützungsleistungen ins Ausland zu fliegen.

Generell gilt ja die Dreier-Regel: Liegt der Bedarf bei einem Flugzeug, sollte man idealerweise drei Maschinen kaufen, weil im Zweifelsfall leicht ein Flugzeug defekt und ein anderes durch andere Aufträge gebunden ist.

Ich kam auf die Zahl drei bis fünf für Deutschland, weil der größte Einzel-Einsatz der SALIS für Deutschland (Hubschrauber-Verlegung nach Mali) zwei An-124 umfasste.

Insgesamt dürfte Europa natürlich deutlich weniger solcher Maschinen brauchen als die Amerikaner, zumal auf der Weltbühne eigentlich nur die Briten und Franzosen präsent sind, und Großbritannien hat schon acht C-17.

Vielleicht also ebenso viele für Frankreich? Eine Handvoll für Deutschland, eventuell ein paar für Italien?

Kaufargumente aus europäischer Sicht sehe ich allenfalls noch bei Staaten der NATO-Peripherie, die sich im Verteidigungsfall selber aus dem Westen versorgen können wollen, z.B. Polen.

Die NATO selbst könnte ein multinationales C-17-Geschwader in Europa mit dem Argument aufstellen, dass die Europäer, wenn sie denn wollen, dass die Amerikaner ihnen zur Hilfe kommen, auch Transportkapazität bereithalten sollten.

Beides sind aber rein militärische Erwägungen für Eventualitäten, die in der Politik wenig Begeisterung auslösen dürften.
(Vor 9 Stunden)Broensen schrieb: MMn sind diese Kapazitäten nur im Rahmen gemeinschaftlicher Einsätze erforderlich. Alles andere können wir mit unseren A400M erledigen, eigene C-17 wären nur "nice to have". Daher spricht für mich mehr dafür, nur Anteile einer multinationalen Transportgruppe zu erwerben, statt selbst ein weiteres Muster in geringer Stückzahl einzuführen.
Siehe die Überlegungen oben.

Die Frage ist außerdem, wie gut eine multinationale Einheit mit acht, zehn, zwölf, zwanzig Teilnehmern im V-Fall noch funktioniert. Stundenkontingente zählen da nichts mehr. Wie will man zeitkritisch Ressourcenkonflikte lösen? Das funktionierte bereits während Covid-19 nicht gut, als jeder Staat seine Masken und seinen Impfstoff als erster geliefert haben wollte.

Oder auch: Bei der SAC etwa sind Ungarn und die USA beteiligt. Was, wenn aufgrund von Streitigkeiten im Bündnis die Amerikaner aussteigen, oder Ungarn den Einsatz verbietet?

Generell halte ich Pooling für eine wenig oder gar nicht kriegstaugliche, rein betriebswirtschaftlich oder diplomatisch motivierte Lösung. Internationale Zusammenarbeit in einem solchen Rahmen macht für mich nur Sinn, wenn alle die gleichen Anforderungen haben und sicher ist, dass alle am gleichen Strang ziehen werden.
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(Vor 8 Stunden)muck schrieb: Bei der SAC etwa sind Ungarn und die USA beteiligt. Was, wenn aufgrund von Streitigkeiten im Bündnis die Amerikaner aussteigen, oder Ungarn den Einsatz verbietet?
Das lässt sich vertraglich verhindern. Im Zweifelsfall können Sie halt ihre eigenen Kontingente für andere Zwecke abrufen und somit den anderen entziehen, aber eben nicht Aktionen der anderen unterbinden.
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(Vor 9 Stunden)Quintus Fabius schrieb: wieviel Stück würden für Deutschland Sinn machen ?!

Von Deutschland betrieben? Gar keine. Aufgrund der A400M besteht der deutsche Bedarf in meinen Augen primär aus wenigen Sonderdienstleistungen bei Übungsverlegungen und Auslandseinsätzen zum Transport von Großgerät (über dessen Sinnhaftigkeit sich ja eh streiten lässt, aber gut), dafür dauerhaft Maschinen und eine Versorgungskette vorzuhalten erscheint mir nicht zweckmäßig. Alle weiteren Transportaufgaben, vor allem im LV/BV-Fall müssen und werden eh koordiniert erfolgen, dafür ergibt es sehr viel Sinn, wenn diese Koordination auch schon in Friedenszeiten etabliert wird. Vor allem weil der Vorteil einer solchen Lösung darin liegt, dass im Zweifelsfall zeitgleich wesentlich mehr Maschinen zur Verfügung stehen, auch für den zuvor genannten nationalen Bedarf.

Zitat:Wieviel wären insgesamt im Rahmen der NATO vorteilhaft ?

Ich nehme an du meinst NATO ohne USA, Kanada und UK (weil die über eigene Maschinen verfügen)? Das ist eben die spannende Frage. Der aktuelle Realbedarf lässt sich bereits schwer ermitteln, weil neben Lösung wie SALIS und SAC auch die USA regelmäßig als eigener Dienstleister für andere Nationen auftritt. Ich würde schätzen, dass wir da in der realen Nutzung über 10 bis maximal 15 Maschinen sprechen, wobei die Frage ist, ob jeweils wirklich C-17 benötigt werden und welche Eigenschaften der Maschine konkret gebraucht wird. Deswegen ist für mich vor allem interessant, welcher Bedarf konkret über dem A400M gebraucht wird (Größe, Gewicht).
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Die Frage ist ja bei diesem Projekt wirklich interessant, wie hoch der tatsächliche Bedarf ist.

Airbus bietet die folgenden Flugzeuge als Frachter an, die einen Großteil der militärischen Transporte erledigen können:

C295M
A400M
A330MRTT+ (NEO)
A330-700 Beluga XL
A350-1000F

Was bleibt da eigentlich noch übrig als Markt für einen potentiellen Nachfolger von AN124 oder C5?

Nicht viel.

Darum sehe ich das ganze Projekt nur in Zusammenarbeit mit den USA.
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