Vor 9 Stunden
Bei den Wahlen in Chile hat sich der rechtskonservative Kandidat José Antonio Kast durchgesetzt und wird neuer Präsident. Kast, der deutschstämmige Wurzeln hat bzw. der deutschen Minderheit in Chile angehört, ist Katholik und gilt als Verfechter eines stramm konservativen bis rechtspopulistischen, aber doch marktliberalen Kurses.
Für Kritik hatte im Vorfeld gesorgt, dass er durchaus Sympathien für den ehemaligen Militärdiktator Pinochet geäußert hatte - wobei es dieser (auch) war, der das Land aus einer tiefen Krise in den 1970ern herausführte (Pinochet hatte sich 1973 an die Macht geputscht - ein Sachverhalt, in den auch die CIA involviert war - als das Land im wirtschaftlichen und politischen Chaos zu versinken drohte) und dann Ende der 1980er die Überleitung in die Demokratie wieder ermöglichte.
In jedem Fall stehen einige Aufgaben an...
Schneemann
Für Kritik hatte im Vorfeld gesorgt, dass er durchaus Sympathien für den ehemaligen Militärdiktator Pinochet geäußert hatte - wobei es dieser (auch) war, der das Land aus einer tiefen Krise in den 1970ern herausführte (Pinochet hatte sich 1973 an die Macht geputscht - ein Sachverhalt, in den auch die CIA involviert war - als das Land im wirtschaftlichen und politischen Chaos zu versinken drohte) und dann Ende der 1980er die Überleitung in die Demokratie wieder ermöglichte.
In jedem Fall stehen einige Aufgaben an...
Zitat:Das sind José Antonio Kasts Pläne für Chiles Wirtschafthttps://www.handelsblatt.com/politik/int...82721.html
Die marktliberale Orientierung, für die der neue chilenische Präsident steht, bedeutet eine 180-Grad-Wende für das Land. Für internationale Partner könnte es dadurch attraktiver werden. [...]
Am Sonntag hatte Kast die Stichwahlen gegen die linke Kandidatin Jeannette Jara mit 20 Prozentpunkten Abstand gewonnen. Im Wahlkampf setzte er vor allem auf die Themen Sicherheit und Immigration. Chile ist das mit Abstand sicherste Land Lateinamerikas. Doch die Kriminalität bereitet den Menschen dort im Vergleich zu 144 anderen Ländern weltweit die meisten Sorgen. Wegen des Fokus auf dieses Thema gaben die Chilenen Kast ihre Stimmen. Einmal im Amt, wird er den Blick weiten müssen. [...]
Auch im Logistiksektor wirkt sich die hohe Bürokratie negativ auf die Wettbewerbsfähigkeit Chiles aus. So verlieren die Häfen des Landes zunehmend gegen die im Nachbarland Peru. Dort haben chinesische Staatskonzerne in wenigen Jahren Großhäfen wie Chancay gebaut. In Chile stagniert dagegen seit Jahren der Ausbau des wichtigsten Containerhafens San Antonio aufgrund eines Genehmigungsstaus. Die Folge: Zum ersten Mal zieht es chilenische Unternehmen nach Brasilien, Peru oder Uruguay, weil die Investitionsbedingungen dort besser sind. [...]
Auch für die versprochene Senkung der Körperschaftsteuer für Unternehmen wird Kast Allianzen im Kongress brauchen. Grundsätzlich widersprechen Steuerentlastungen jedoch seinem fiskalischen Ziel: Er will die öffentlichen Ausgaben in eineinhalb Jahren um sieben Prozent senken, ohne dabei die Sozialleistungen anzutasten. Viele Ökonomen halten dies für unrealistisch. [...]
Cornelia Sonnenberg von der Deutsch-Chilenischen Handelskammer stimmt zuversichtlich, dass Kasts wichtigster wirtschaftlicher Berater viele kleine pragmatische Verbesserungen plant, anstatt einen großen Reformplan aufzustellen. Denn dieser würde – wie so oft in den vergangenen Jahren – am Widerstand im Kongress scheitern, sagt sie. [...]
Dies ist neben dem Bergbau auch dem Boom der erneuerbaren Energien zu verdanken. In den vergangenen zehn Jahren haben die Energieunternehmen Sonnen- und Windenergieanlagen massiv ausgebaut. Denn das Land bietet ideale Bedingungen: In Patagonien im Süden weht meist ein starker Wind. In den Wüsten im Norden, in der Atacama-Region, scheint das ganze Jahr über die Sonne.
Inzwischen sind knapp 70 Prozent der Energieerzeugung nachhaltig. Vor zehn Jahren stammten nur 40 Prozent der Energie aus erneuerbaren Quellen.
Schneemann
