(Allgemein) Bundeswehr – quo vadis?
Ja das hast du recht. Aus nur einem oder wenigen unsinnigen BW Filmchen kann man nur wenig ableiten. Und auch bei mir speist sich das natürlich aus einer Vielzahl von Quellen, weit über die absurde Selbstdarstellung hinaus.
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Der Film war nur ein Aufhänger, um diese Diskussion zu beginnen. Quintus, ich finde du zeichnest ein sehr negatives Bild: kein Patriotismus, kein Verteidigungswille in Deutschland. Ich sehe das weniger gravierend, auch wenn ich deine Sicht nachvollziehen kann. Die Bundeswehr wird schlechter dargestellt, als sie ist.

Ich wiederhole, unser Ziel muss sein, kriegs- und siegfähig zu werden. Derzeit haben wir einen Aggressions- und zahlenmäßigen Nachteil gegenüber Russland.

Die Wehrpflicht muss zurückkommen, aber nicht über Selbstironie oder Beliebigkeit beworben werden. Attraktiv ist nur, was Stärke, Selbstverständnis und Professionalität ausstrahlt.

Wir sollten wieder zu militärischer Selbstverständlichkeit finden – weg von Bequemlichkeit und überzogener Zivilität. Weg auch mit Selbstbeschränkungen wie dem Verzicht auf vollautonome Systeme oder Uranmunition. Krieg ist ein dreckiges Geschäft und dafür braucht es Härte. Nur so entsteht eine Truppe, die nach innen und außen Respekt weckt, Verteidigung wieder ernsthaft möglich macht – und echte Abschreckung schafft.
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(Vor 2 Stunden)Frank353 schrieb: Die Wehrpflicht muss zurückkommen, aber nicht über Selbstironie oder Beliebigkeit beworben werden. Attraktiv ist nur, was Stärke, Selbstverständnis und Professionalität ausstrahlt.
Das führt aber ebenso in die "Nicht-Wehrfähigkeit", weil man damit in der heutigen Gesellschaft kein ausreichendes Rekrutierungspotential erschließen kann. Für einen Großteil der jungen Generation wirkt das heute eher abschreckend als anziehend.

Ein Hauptproblem der Wehrpflicht im heutigen Deutschland wird die Verweigerungsrate sein. Man wird deutlich mehr Verweigerer produzieren als Wehrdienstleistende, was zu enormen Problemen bis hin zur Dysfunktionalität der Wehrpflicht insgesamt führen wird, weil man entweder mangels Konsequenzen keinen Druck aufgebaut bekommt oder Unsummen in den Ersatzdienst investieren muss. Und nein: Zivildienst ist nicht rentabel für den Staat. Der Ersatzdienst wird die öffentlichen Kassen ähnlich belasten wie der Wehrdienst, insbesondere bei kurzen Laufzeiten. Schon W12 war für die Zivildienstträger nicht mehr rentabel, da keine durchgehende Planbarkeit mehr bestand.
Wir haben das im entsprechenden Strang ja schon ausgiebig diskutiert.

Daher wird es essentiell sein, den Wehrdienst für möglichst breite Schichten attraktiv zu machen und auch ein gewisses Verantwortungsdenken damit zu verknüpfen, an das man appellieren kann.
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In erster Linie müssen wir diejenigen ansprechen, die kämpfen können und kämpfen wollen.
Wir brauchen selbstverständlich auch diejenigen, die körperlich oder persönlich schwächer sind — aber unser Auftreten darf keine Schwäche signalisieren. Wer wirbt, muss Stärke, Einsatzbereitschaft und Verlässlichkeit ausstrahlen.

Die Bundeswehr ist kein Lifestyle-Label. Symbole privater Identität gehören in den persönlichen Raum — das Hissen einer Regenbogenflagge als offizielle Position der Truppe ist nicht nötig. Zugehörigkeit, Respekt und Schutz der Privatsphäre bleiben wichtig; politische Selbstdarstellung in Uniform hingegen schwächt das Bild, das wir für die Rekrutierung und für Abschreckung brauchen.
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(Vor 1 Stunde)Frank353 schrieb: In erster Linie müssen wir diejenigen ansprechen, die kämpfen können und kämpfen wollen.
Dann können wir uns aber die Wehrpflicht sparen. Denn die Zahl derer ist einerseits zu klein, andererseits kann man die dann auch durch Attraktivität des freiwilligen Dienstes ansprechen und gewinnen, statt dass man völlig unverhältnismäßige Ressourcen in eine ineffiziente Wehrpflicht investiert.

Bei der Wehrpflicht geht es nicht um Qualität, sondern um Quantität. Also darum, möglichst viele Soldaten zu gewinnen und nicht möglichst gute.
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