Philippinen - Druckversion +- Forum-Sicherheitspolitik (https://www.forum-sicherheitspolitik.org) +-- Forum: Blickpunkt Welt (https://www.forum-sicherheitspolitik.org/forumdisplay.php?fid=90) +--- Forum: Sicherheitspolitik und Wirtschaft (https://www.forum-sicherheitspolitik.org/forumdisplay.php?fid=96) +--- Thema: Philippinen (/showthread.php?tid=833) |
Re: Philippinen - Schneemann - 03.10.2013 Zitat:Minister - Philippinen streben Freihandelsabkommen mit EU an<!-- m --><a class="postlink" href="http://de.reuters.com/article/worldNews/idDEBEE99103J20131002">http://de.reuters.com/article/worldNews ... 3J20131002</a><!-- m --> Schneemann. Re: Philippinen - Erich - 15.02.2014 das ist Wahnsinn - zu arm, um ein wertvolles Schiff wieder in Fahrt zu bringen .... <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.tagesschau.de/ausland/tacloban136.html">http://www.tagesschau.de/ausland/tacloban136.html</a><!-- m --> Zitat:100 Tage nach dem Taifun "Hayan"(Video) Re: Philippinen - Erich - 21.04.2014 <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.faz.net/aktuell/reise/die-attraktionen-der-philippinischen-insel-palawan-12897697.html">http://www.faz.net/aktuell/reise/die-at ... 97697.html</a><!-- m --> Zitat:Unterwegs auf den Phlippinenein Tip für die nächste große Reise? Re: Philippinen - srg - 09.05.2016 Der knallharte Bürgermeister Rodrigo Duterte von der Millionenstadt Davao ist heute zum Präsidenten gewählt worden. Er hatte im Wahlkampf immer wieder angekündigt in den ersten 6 Monaten seiner Amtszeit 100.000 Schwerverbrecher zu töten und mit ihnen die Fische in der Bucht von Manila dick und fett zu füttern. Dies dürfte mehr als Wahlkampfgequatsche sein, denn als Bürgermeister von Davao hat er es geschafft aus einer Kriminellenhochburg eine der sichersten Städte zu machen. Rund 1500 Kriminelle wurden von anonymen Todeschwadronen während seiner Amtszeit getötet. Im Wahlkampf hat er immer wieder betont, dass er auf die Menschenrechte [...]. Die nächsten Jahre dürften in dieser Hinsicht interessant werden. Vorallem wenn er mit seiner rigorosen Politik ähnlichen Erfolg wie in Davao hätte. Re: Philippinen - Schneemann - 16.05.2016 Passend hierzu und als Quelle: Zitat:Philippinen: Hardliner Duterte will Todesstrafe wieder einführen<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.spiegel.de/politik/ausland/philippinen-hardliner-duterte-will-todesstrafe-wieder-einfuehren-a-1092530.html">http://www.spiegel.de/politik/ausland/p ... 92530.html</a><!-- m --> Schneemann. RE: Philippinen - frieder75 - 12.08.2016 http://diepresse.com/home/politik/aussenpolitik/5066421/Philippinischer-Praesident-nennt-USBotschafter-Hurensohn?direct=5067584&_vl_backlink=/home/politik/aussenpolitik/5067584/index.do&selChannel= RE: Philippinen - Schneemann - 04.10.2016 Duterte, der derweilen die Philippinen mit einem beispiellosen "Krieg" gegen Drogenkriminalität mit bislang fast 3.000 Todesopfern überzieht (was auch zur Folge hat, dass mutmaßlich auch hunderte von Personen unschuldig oder nur auf Verdacht hin schlicht ermordet wurden; immerhin mehr als 1.700 Mordtaten bislang sind überhaupt nicht geklärt und haben den Charakterzug von Liquidierungen durch Todesschwadrone oder bezahlte Killer) hat sich wieder einmal "ein wenig" im Ton vergriffen... Zitat:Duterte entschuldigt sich für Hitler-Vergleichhttp://derstandard.at/2000045269988/Duterte-entschuldigte-sich-fuer-Hitler-Vergleich Schneemann. RE: Philippinen - Schneemann - 18.02.2017 Der brutale "Anti-Drogen-Krieg" des philippinischen Präsidenten Rodrigo Duterte bringt immer mehr Menschen auf die Straße. Hintergrund dürfte wohl auch sein, dass in den letzten Monaten nicht nur mehr als 7.000 Menschen getötet wurden, sondern dass zahlreiche Tote auch schlicht nichts mit Drogengeschäften zu tun hatten, sondern einfach nur "zur falschen Zeit am falschen Ort" waren oder wegen anderer, privater Streitigkeiten (oder auch nur infolge einer Verwechslung) von bezahlten Auftragskillern auf offener Straße ermordet wurden. Es zeichnet sich hier eine verhängnisvolle Tendenz hinsichtlich einer Erosion des Staates und der Politik ab - mal vom reinen Menschenrechtsaspekt abgesehen -, nach welcher Sicherheitskräfte, bestochene Polizisten, Mafiosis, private Milizen und selbsternannte Bürgerwehren ihre alten Rechnungen und persönlichen Animositäten begleichen und dies mit dem Deckmantel des "Drogenkrieges" kaschieren. Dass hierbei die Staatsgewalt immer mehr unterwandert und ausgehöhlt wird, ja der Rechtlosigkeit Vorschub geleistet wird, nahm und nimmt man hier offenbar billigend in Kauf. Bislang war die Kritik an der barbarischen Entwicklung verhalten. Nun allerdings hat sich eine der mächtigsten Institutionen des Landes - die katholische Kirche - zunehmend gegen diese Umtriebe und ob der teils willkürlichen Morde positioniert; es könnte der Anfang vom Ende für den Hardliner Duterte sein... Zitat:Philippinen: Zehntausende protestieren gegen Drogenkrieghttp://orf.at/stories/2379887/ Schneemann. RE: Philippinen - manfredj - 12.05.2017 Ein Freund von mir ist Rechtsanwalt und viele Jahre mit einer Filipina liiert. Sie sind beide regelrechte Fans von Duterte. Seine Frau ist in Davao aufgewachsen und fast ihre gesamte Familie lebt dort. Nach ihrer Aussage war die Millionenstadt ein kriminelles Höllenloch bis Duterte dort Bürgermeister wurde und mit drastischen Mitteln die Kriminalität dort bekämpft hat. Inzwischen soll Davao die sicherste Großstadt der Philipinnen sein, was dazu geführt hat, dass sich seitdem viele Firmen dort angesiedelt haben. Duterte stammt aus einer Juristenfamilie und ist auch selbst einer. Auch nach über einem Jahr im Amt hat er Zustimmungswerte über 70% (sagt die Frau meines Kumpels). Die Drogenkriminalität ist eines der größten Probleme der Philipinnen. Zehntausende Tote pro Jahr und Millionen Äbhängige. Aus dem noch sicheren Westeuropa heraus kann man nun sicher den Zeigefinger heben und Duterte verteufeln. Aber Fakt ist das Rechtssystem auf den Philipinnen hatte vor der ausufernden Kriminalität total kapituliert. Was wären denn die anderen Optionen gewesen? Mein Kumpel prophezeit übrigens dass in Westeuropa eine ähnliche Entwicklung in den nächsten Jahren stattfinden wird. RE: Philippinen - Helios - 12.05.2017 Die andere Option ist, unter dem Aspekt von Rechtsstaatlichkeit eine harte Linie zu fahren. Das dauert länger und ist deutlich aufwändiger, belohnt dafür aber mit einer besseren Aussicht auf eine langfristig stabile Gesellschaftsordnung. Denn der Punkt ist letztlich nicht, dass der tatsächliche Drogenhandel ohne aufwändiges Rechtsverfahren brutal unterbunden wird, was aus rechtsstaatlicher Sicht natürlich bedenklich ist, aufgrund einer derart eskalierten Situation aber zumindest gerechtfertigt werden kann (wie man dann persönlich dazu steht ist ein anderes Thema), sondern dass komplette Bevölkerungs- und Ortsteile nicht mehr durch den Staat geschützt sind. Damit wiederum verliert der Staat auf der einen Seite sein Existenzrecht für diese Gesellschaftsschichten, zum anderen aber zu einem gewissen Teil auch bei den Ausführenden. Das bietet deutliches Potenzial für katastrophale Folgen, wenn das Ziel erreicht wird und das Verhältnis kippt. Die externe Wirkung ist auch ein zweischneidiges Schwert, allerdings nur, weil sich die Wirtschaft in der Regel kaum bis gar nicht für Menschenrechtspolitik interessiert. Da werden entsprechende "Befriedungen" dann als Stabilisierung der Lage wahrgenommen und die Grundlage für erhöhte Investitionsmöglichkeiten gewertet, was man ja durchaus auch an den Zahlen sehen kann. Auch hier besteht natürlich die Gefahr, dass der Verlust von Rechtsstaatlichkeit irgendwann auch für die wirtschaftliche Entwicklung als negativ wahrgenommen wird. Insofern ist es selbstverständlich, dass man den Zeigefinger erhebt, weil unabhängig vom erreichen des Zieles der Weg eben nicht jenen Ansprüchen an Individualrechten entspricht, der den eigenen Vorstellungen entspricht. Warum auch sollte es anders sein? Dein letzte Satz ist genauso unsinnig wie unnötig. RE: Philippinen - manfredj - 12.05.2017 (12.05.2017, 07:23)Helios schrieb: Die andere Option ist, unter dem Aspekt von Rechtsstaatlichkeit eine harte Linie zu fahren. Das dauert länger und ist deutlich aufwändiger, belohnt dafür aber mit einer besseren Aussicht auf eine langfristig stabile Gesellschaftsordnung. Denn der Punkt ist letztlich nicht, dass der tatsächliche Drogenhandel ohne aufwändiges Rechtsverfahren brutal unterbunden wird, was aus rechtsstaatlicher Sicht natürlich bedenklich ist, aufgrund einer derart eskalierten Situation aber zumindest gerechtfertigt werden kann (wie man dann persönlich dazu steht ist ein anderes Thema), sondern dass komplette Bevölkerungs- und Ortsteile nicht mehr durch den Staat geschützt sind. Damit wiederum verliert der Staat auf der einen Seite sein Existenzrecht für diese Gesellschaftsschichten, zum anderen aber zu einem gewissen Teil auch bei den Ausführenden. Das bietet deutliches Potenzial für katastrophale Folgen, wenn das Ziel erreicht wird und das Verhältnis kippt. Was Jahrzehnte immer mehr versagt hat wird nicht urplötzlich klappen. Laut der Frau meines Kumpels haben sich inzwischen fast eine Million Kriminelle selbst gestellt, aus Angst davor erschossen zu werden. Vielen davon drohen nur relativ geringe Strafen weil sie bereit sind umfassend gegen alle Hintermänner und Komplizen auszusagen. Die große Mehrheit soll froh darüber sein endlich die kriminellen Strukturen verlassen zu können. Fakt ist nämlich, dass der Staat mehr und mehr Terrain an kriminelle Vereinigungen abgeben hatte und somit viele quasi dazu gezwungen hat sich mit den Banden zu arrangieren oder mitzumachen. Noch rigoroser will Duterte wohl gegen die Abu Sayaf vorgehen, die inzwischen dem IS die Treue geschworen haben sollen. Angeblich will Duterte von jedem Terroristen, der sich nicht den Behörden ergibt, die komplette Familie töten lassen. Da schreien die Menschenrechtler natürlich auf. Aber die Drohung soll wohl schon Wirkung gezeigt haben. RE: Philippinen - Schneemann - 12.05.2017 Zitat:Noch rigoroser will Duterte wohl gegen die Abu Sayaf vorgehen, die inzwischen dem IS die Treue geschworen haben sollen. Angeblich will Duterte von jedem Terroristen, der sich nicht den Behörden ergibt, die komplette Familie töten lassen. Da schreien die Menschenrechtler natürlich auf. Aber die Drohung soll wohl schon Wirkung gezeigt haben.Naja, ich denke, sie würden hier sehr wohl berechtigterweise aufschreien, denn eine solche Vorgehensweise ("Sippenhaftung") ist durch nichts zu rechtfertigen und verstößt gegen alle elementaren Rechte. Es ist vielmehr die "klassische" Vorgehensweise von totalitären Systemen, womit sich also Duterte endgültig von allen demokratischen und rechtsstaatlichen Prinzipien entfernen würde (was er sowieso schon sehr weit getan hat). Wenn man denn die Sache also rigoros betrachten würde, wäre er nämlich jetzt schon ein Fall für den Internationalen Strafgerichtshof. Was nun die Abu Sayyaf betrifft, so wäre eine solche Vorgehensweise zudem kontraproduktiv. Wie viele Mitglieder hat diese Gruppe? Es gibt nur Schätzungen, aber diese schwanken zwischen einem harten Kern von 200 bis maximal 400 Mitgliedern, die sich aber meist im Dschungel verstecken müssen, und vielleicht 2.000 Sympathisanten. Die Zahl der Mitglieder dieser Gruppe hat sich zudem seit dem Jahr 2000 verringert (auch hier gibt es nur Schätzwerte, manche Analysten sagen aber, dass die Gruppe bis zu 50% an Stärke verloren hat). Und dies lag auch daran, dass diese Bande sich seit grob zehn Jahren eher auf Geiselnahmen, Raubüberfälle und Lösegeldforderungen als auf den eigentlichen (vorgeschobenen) "heiligen Krieg" und den "Befreiungskampf" konzentrierte, was bei vielen gläubigen Muslimen der Südphilippinen, die durchaus teils mit Unterdrückung bzw. Benachteiligungen zu kämpfen haben, ein saures Aufstoßen von Magensaft bewirkte. Kurzum: Der Abu Sayyaf sah und sieht seiner langsamen Agonie entgegen. Soll man also nun die Südphilippinen (namentlich den wunderschönen Sulu-Archipel) mit einer staatlich sanktionierten Terrorkampagne überziehen, wahllos zigtausende Personen massakrieren, weil vielleicht jemand aus der Familie XYZ ein Sympathisant von Abu Sayyaf ist oder war, was den Terroristen erst richtig die Menschen wieder in die Arme treiben würde? Soll man also so einer Terrorgruppe, die seit Jahren eh auf dem absteigenden Ast sich befindet, die in der Bedeutungslosigkeit zu versumpfen droht und die deswegen sich öffentlich-medial beim IS anbiedert (fast schon nach dem verzweifelten Motto: "Huhu, schaut mal her, wir sind auch noch da!"), mit so einer Aktion den Rücken wieder stärken und zugleich die Südphilippinen, vielleicht sogar ganz Mindanao, in ein bürgerkriegsähnliches Schlachthaus verwandeln? Man müsste ja bekloppt sein. Schneemann. RE: Philippinen - Helios - 12.05.2017 (12.05.2017, 17:33)manfredj schrieb: Was Jahrzehnte immer mehr versagt hat wird nicht urplötzlich klappen. Warum sollte das Prinzip nicht funktionieren, wenn man die Methoden verschärft, bspw. durch bessere Ausstattung, mehr und besseres Personal, etc.? Ich kann mich nicht daran erinnern, wann jemals rechtsstaatliche Prinzipien an sich einer effektiven Strafverfolgung im Weg standen, sofern der politische Wille vorhanden war (das steht hier wohl außer Frage) und die notwendigen Mittel bereitgestellt wurden. Zitat:Angeblich will Duterte von jedem Terroristen, der sich nicht den Behörden ergibt, die komplette Familie töten lassen. Da schreien die Menschenrechtler natürlich auf. Aber die Drohung soll wohl schon Wirkung gezeigt haben. Terror ist nie akzeptabel, egal ob man sich mit den Motiven dafür identifizieren kann oder diese ablehnt. RE: Philippinen - manfredj - 18.05.2017 EU-Darlehen abgelehnt wegen Kritik an Duterte http://www.deutschlandfunk.de/kritik-an-duterte-philippinen-verzichten-auf-eu-hilfsgelder.1939.de.html?drn:news_id=746253 RE: Philippinen - manfredj - 24.05.2017 Duterte erklärt Kriegsrecht in Mindao wegen dem IS (Abu Sayyaf) http://mobil.derstandard.at/2000058177034/IS-Angriff-Philippinen-verhaengen-Kriegsrecht |