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Libyen - Druckversion

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Re: Libyen - Erich - 11.04.2011

<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.de.rian.ru/security_and_military/20110411/258811189.html">http://www.de.rian.ru/security_and_mili ... 11189.html</a><!-- m -->
Zitat:Bombenangriffe gegen Gaddafi-Truppen gehen weiter – Nato-Sprecher

17:41 11/04/2011
MOSKAU, 11. April (RIA Novosti).
...
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.faz.net/s/Rub87AD10DD0AE246EF840F23C9CBCBED2C/Doc~EBF327734E52A4B2097FFE28107F3F312~ATpl~Ecommon~Scontent.html">http://www.faz.net/s/Rub87AD10DD0AE246E ... ntent.html</a><!-- m -->
Zitat:Libyen
Aufständische lehnen Waffenstillstandsplan ab
Die Aufständischen in Libyen haben am Montag den Waffenstillstandsvorschlag der Afrikanischen Union zurückgewiesen, dem Gaddafi vorher zugestimmt hatte. Die Rebellen forderten Gaddafi auf, die Macht abzugeben.[

11. April 2011 18:48:38 ....



Re: Libyen - tienfung - 12.04.2011

Zitat:Rebellen erobern Adschdabija zurück

Die Aufständischen in Libyen beweisen Stärke: Nach heftigen Kämpfen haben sie eigenen Angaben zufolge die Stadt Adschdabija wieder eingenommen. Auch in Misurata haben sie demnach einen Angriff von Gaddafi-Truppen zurückgeschlagen.

http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,756210,00.html

Zitat:Ein Kindersoldat zwischen den Fronten

Abdul, 16, wurde von Gaddafi in den Krieg geschickt. Nun liegt der Junge mit einer Schusswunde in einem Krankenhaus - in der Rebellenstadt Misurata. Seine Geschichte lässt erahnen, wie groß die Angst in Libyen ist. Auf allen Seiten.

http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,756425,00.html


Zitat:Gaddafi droht EU-Helfern mit Gewalt

Noch während die EU einen möglichen Hilfseinsatz in Libyen diskutiert, baut Diktator Gaddafi bereits eine Drohkulisse auf: Bewaffnete Zivilisten würden jeden Angreifen, der "unter einem humanitären Vorwand" ins umkämpfte Misrata gelangen wolle. Außenminister Westerwelle versucht, einen klaren Kurs zu Libyen zu finden. Kritik kommt auch aus der Union.

http://www.n-tv.de/politik/Gaddafi-droht-EU-Helfern-mit-Gewalt-article3078271.html

Tjo hat der Bund noch nen fähiges Wüstencorp? Big Grin


Re: Libyen - Erich - 12.04.2011

<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.tagesschau.de/ausland/libyen904.html">http://www.tagesschau.de/ausland/libyen904.html</a><!-- m -->
Zitat:Reportage aus Bengasi
Crashkurs für den Krieg gegen Gaddafi

In Libyen geraten die Rebellen immer stärker in die Defensive: Zwar mangelt es ihnen nicht an Mut, wohl aber an Erfahrung, um es mit Gaddafis Truppen aufzunehmen. In Bengasi, der Stadt, die seit Wochen von den Aufständischen gehalten wird, versuchen ehemalige Soldaten, junge und alte Männer im Crashkurs auf den Krieg vorzubereiten.
...

Stand: 12.04.2011 18:58 Uhr
warum erinnert mich das nur so an den Begriff "Volkssturm" ????
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.sueddeutsche.de/politik/streit-um-militaeraktion-gegen-gaddafi-die-kritik-an-deutschland-waechst-1.1084415">http://www.sueddeutsche.de/politik/stre ... -1.1084415</a><!-- m -->
Zitat:Streit um Militäraktion gegen Gaddafi
Briten und Franzosen fordern mehr Nato-Angriffe


12.04.2011, 18:09

Von Martin Winter, Brüssel
In Europa ist offener Streit über den Libyen-Einsatz der Nato entbrannt: Während Frankreich und Großbritannien ein härteres Vorgehen fordern, irritiert Außenminister Westerwelle zunehmend die Bündnispartner. Schon warnen Außenpolitiker vor einer Spaltung Europas in "Kriegführende und Gutmenschen".
...
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.de.rian.ru/security_and_military/20110412/258824692.html">http://www.de.rian.ru/security_and_mili ... 24692.html</a><!-- m -->
Zitat:Explosion in Minsker Metro
Sicherheit und Militär
NATO flog am Montag 59 Kampfeinsätze in Libyen
Thema: Internationale Sanktionen gegen das Gaddafi-Regime
21:42 12/04/2011
BRÜSSEL, 12. April (RIA Novosti).
...
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.sueddeutsche.de/thema/Krieg_in_Libyen">http://www.sueddeutsche.de/thema/Krieg_in_Libyen</a><!-- m --> hat noch mehr Berichte


Re: Libyen - hunter1 - 13.04.2011

Not macht erfinderisch, wenn man schon nicht die eigene Luftwaffe einsetzen darf :mrgreen:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.youtube.com/watch?v=Y7dqwII-gbU&feature=player_embedded">http://www.youtube.com/watch?v=Y7dqwII- ... r_embedded</a><!-- m -->


Re: Libyen - Luetzow - 14.04.2011

<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,756840,00.html">http://www.spiegel.de/politik/ausland/0 ... 40,00.html</a><!-- m -->

Zitat:Rebellen fordern massives Eingreifen der USA

Der Libyen-Gipfel in Doha ist zu Ende, der Ton unter den Gaddafi-Gegnern hat sich verschärft: Die Rebellen klagen über die mangelnde Effektivität des Nato-Einsatzes und verlangen ein stärkeres Engagement der USA. Nato-Generalsekretär Rasmussen verwahrt sich gegen die Vorwürfe.
...

Im Fordern sind das echte Experten...

<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,756425,00.html">http://www.spiegel.de/politik/ausland/0 ... 25,00.html</a><!-- m -->

Zitat:Ein Kindersoldat zwischen den Fronten

Abdul, 16, wurde von Gaddafi in den Krieg geschickt. Nun liegt er mit einer Schusswunde in einem Krankenhaus - in der Rebellenstadt Misurata. Seine Geschichte lässt erahnen, wie groß die Angst in Libyen ist.

Auf Seite der Rebellen gibt es natürlich weder Kindersoldaten, noch schwere Waffen , keine Luftwaffe und sie sind perfekte Demokraten. Ja ne ist klar...

alle über 18 Jahre:
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keine Luftwaffe und Achtung der Flugverbotszone:
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Demokraten:
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unterbewaffnete Rebellen:
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hunter1 schrieb:Not macht erfinderisch, wenn man schon nicht die eigene Luftwaffe einsetzen darf :mrgreen:
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Also mal ehrlich, wer glaubt denn das man mit dieser Konstruktion irgendetwas trifft?
Damit kann man maximal in eine Stadt feuern und hoffen das zufällig auf dem 1-2 qkm etwas von militärischen Wert herumsteht. Was dies mit dem "Schutz von Zivilisten" zutun hat erschließt sich mir nicht.


Re: Libyen - hunter1 - 14.04.2011

@Luetzow
Zitat:Auf Seite der Rebellen gibt es natürlich weder Kindersoldaten, noch schwere Waffen , keine Luftwaffe und sie sind perfekte Demokraten. Ja ne ist klar...
In was für einer Welt lebst Du eigentlich? Dass die Rebellen keine weisse Weste haben, ist allen klar. Das hat auch niemand je behauptet. Aber sie sind aus westlicher Sicht eindeutig diejenigen, die es zu unterstützen gilt. Sie haben sich gegen Gadhafis Diktatur aufgelehnt und der Westen hat die Pflicht, solche Bewegungen zu unterstützen, auch wenn er das nur sehr selektiv tut. Aber hier hat er wenigstens mal klar Partei für die eigenen Werte ergriffen und die richtige Seite gewählt.

Zu Deiner Fotosammlung lass Dir folgendes sagen:
a) Die Bilder sind komplett wertlos, wenn es dazu weder Orts- noch Zeitangaben gibt.
b) Du reisst damit die Dinge teilweise aus dem Zusammenhang. Bei Dir werden fahnenschwenkende Kinder automatisch zu Kindersoldaten. Aus Demonstranten, die Schilder gegen die Demokratie hochheben, wird automatisch eine komplette anitdemokratische Rebellenorganisation, die einen muslimischen Gottesstaat errichten will. Das nennt man Propaganda, Gadhafis PR-Truppe hätte es nicht besser hingekriegt!

Niemand weiss, wie ein Libyen ohne Gadhafi aussehen wird. Aber der Westen, insbesondere die Europäer, sollten die Chance nutzen und das politische System dort in Richtung Demokratie beeinflussen. Mit Gadhafi an der Spitze ist die Chance dazu gleich Null, mit einer anderen Regierung besteht zumindest die Möglichkeit zu einem Systemwechsel.

Einig sind wir uns vielleicht darin, dass auch ich momentan sehr von den Rebellen enttäuscht bin. Mit sehr brüsker Arroganz VERLANGEN sie Unterstützung (aber ohne Einmischung), ohne dass sie selber etwas konkretes zur Besserung ihrer Lage tun, z.B. mal klare politische Strukturen schaffen und Absichtserklärungen über ihre Vorstellung von Libyen zu verbreiten. Militärisch sind sie schlicht desaströs organisiert. Man könnte ihnen auch Leo-II-Armeen zur Verfügung stellen und sie würden es wahrscheinlich immer noch nicht bis westlich von Ras-Lanuf schaffen.

Ich denke, ein schneller Sieg über Gadhafi ist das einzig Richtige. Die Rebellen werden, je länger dieser Krieg vor sich hinsiecht, ihren ursprünglichen, unterstützenswerten Ruf nach Freiheit und Veränderung vergessen und zu einer weiteren Standard-Rebellenorganisation mit Kriegsverbrechen und Gewaltherrschaft werden. Aber noch ist Zeit, das zu verhindern. Man müsste in Bengasi einfach mal über den eigenen Schatten springen und erkennen, dass eine ausländische Intervention mit Bodentruppen die einzige Möglichkeit ist, um schnell zu siegen.

Luetzow schrieb:Also mal ehrlich, wer glaubt denn das man mit dieser Konstruktion irgendetwas trifft?
Ich denke, die Rebellen glauben selber nicht daran. Irgend ein übergelaufener Luftwaffenheini wird denen schon gesagt haben, dass es sich dabei nicht um einen Raketenwerfer handelt, der geeignet für Bogenschüsse ist. Aber ich denke, die Waffe macht im Rebellenkonvoi mächtig Eindruck und gibt etwas Mut.
Was man häufig sieht (z.B. auf militaryphoto.net), sind Pickups mit Raketenwerfern. Der im Video gezeigte Pickup mit aufmontiertem UB-16 ist wohl einfach eine originelle und ziemlich nutzlose Variante davon.


Re: Libyen - Nightwatch - 14.04.2011

hunter1 schrieb:In was für einer Welt lebst Du eigentlich? Dass die Rebellen keine weisse Weste haben, ist allen klar. Das hat auch niemand je behauptet. Aber sie sind aus westlicher Sicht eindeutig diejenigen, die es zu unterstützen gilt.
Sie haben sich gegen Gadhafis Diktatur aufgelehnt und der Westen hat die Pflicht, solche Bewegungen zu unterstützen, auch wenn er das nur sehr selektiv tut. Aber hier hat er wenigstens mal klar Partei für die eigenen Werte ergriffen und die richtige Seite gewählt.
Ah ja? Wir haben keinen Plan für wen wir da kämpfen und was die wollen.
Im besten Falle ist das ne lustige Stammesfehde die uns eigentlich sonstwo vorbeigehen kann.
Und schlimmstenfalls kämpfen wir da der Seite von Al Quaida - vermutet man zumindest im Nato Hauptquartier.
Aber darüber schweigt man lieber, das ist einfach zu hirnrissig.

hunter1 schrieb:Niemand weiss, wie ein Libyen ohne Gadhafi aussehen wird. Aber der Westen, insbesondere die Europäer, sollten die Chance nutzen und das politische System dort in Richtung Demokratie beeinflussen. Mit Gadhafi an der Spitze ist die Chance dazu gleich Null, mit einer anderen Regierung besteht zumindest die Möglichkeit zu einem Systemwechsel.
Den Versuch können wir uns sparen, er ist zum Scheitern verdammt. Wir könnten wohl mit viel Aufwand eine Scheindemokratie wie in Irak oder Afghanistan errichten (Hurra, noch ein Abenteuer), aber was bringt das?
Ist doch vollkommen wurscht wie sich die Führungsriege in diesen Ländern legitimiert. Besser wird dadurch garnichts solange das Volk keine wirtschaftliche Perspektive hat. Und die können wir ihnen nicht bieten. Weder in Lybien, noch in Tunesien, noch in Ägypten, noch sonstwo.


Re: Libyen - hunter1 - 14.04.2011

Zitat:Ah ja? Wir haben keinen Plan für wen wir da kämpfen und was die wollen.
Wir kämpfen für eine Bewegung, die sich entschlossen hat, eine brutale Dikatur zu stürzen. Das ist Grund genug.
Ja, wir wissen nicht, wie sich Libyen (nicht Lybien..) unter den Rebellen entwicklen wird. Aber wie gesagt besteht die Möglichkeit zur Einflussnahme.

Zitat:Im besten Falle ist das ne lustige Stammesfehde die uns eigentlich sonstwo vorbeigehen kann.
Und schlimmstenfalls kämpfen wir da der Seite von Al Quaida - vermutet man zumindest im Nato Hauptquartier.
Beweis das mal. Al Kaida ist immer sehr schnell da mit Medienmitteilungen, wenn es um eigene Errungenschaften geht. Beim Aufstand in Libyen hat Osama jedenfalls noch nicht gesagt: "Hey, wir warens übrigens."

Zitat:Ist doch vollkommen wurscht wie sich die Führungsriege in diesen Ländern legitimiert.
Du bist doch immer so stolz darauf, dass Israel eine Demokratie ist. Andere Länder sollen aber keine Demokratien werden, aha.

Zitat:Besser wird dadurch garnichts solange das Volk keine wirtschaftliche Perspektive hat.
Dass sich mit einem politischen Wechsel auch die wirtschaftliche Situation der Libyer verbesseren soll, ist nicht Teil der UNO-Intervention. Gut möglich, dass Gadhafi nicht der einzige komplizierte Business-Partner in Libyen ist. Aber bei einem Regimewechsel besteht die Möglichkeit, den Handel mit dem Land zu vereinfachen, Stichwort Investitionssicherheit. Vielleicht wird ein demokratisches Libyen ja sogar eine Tourismus-Destination, muss ja nicht sein, dass alle Europäer nur in den Nachbarländern Badeferien machen.
Dass Libyen reichlich Öl hat, scheinst Du auch zu vergessen. Wenn die Gewinne daraus anständig verteilt werden und es keine Herrscherfamilie mehr gibt, die in Saus und Braus lebt, gehts den Libyern vielleicht ja auch ein bisschen besser.
Und dann noch eine ganz zynische Vision: warum billig in Fernost produzieren, wenn man vor der Haustür Europas ein Land voll afrikanischer Migranten hat, die Arbeit suchen? Paar libysche Fabrikbesitzer steigern den Wohlstand auch.


Re: Libyen - Nightwatch - 14.04.2011

Zitat:Wir kämpfen für eine Bewegung, die sich entschlossen hat, eine brutale Dikatur zu stürzen. Das ist Grund genug.
Ja, wir wissen nicht, wie sich Libyen (nicht Lybien..) unter den Rebellen entwicklen wird. Aber wie gesagt besteht die Möglichkeit zur Einflussnahme.
Wir hätten viel zu tun wenn wir jede Rebellion gegen irgendeinen Despoten unterstützen. Das kann nicht Sinn und Zweck unserer Sicherheitspolitik sein. Warum sind wir da reingegangen? Warum bombardieren wir Libyen und sehen zu wie Sadat in Syrien und die Saudis in Bahrein die dortigen Aufständischen zusammenkloppen? Wir haben uns ohne Not auf ein militärisches Abendteuer eingelassen ohne zu Wissen was wir da überhaupt genau erreichen wollen. Es hätte unseren Interessen nicht geschadet wenn wir Gaddafi nicht vor Bengazi gestoppt hätten. Ja, es hätte ein paar Tote gegeben, aber die gibt es seit Jahr und Tag in Afrika ohne das es uns kümmert. Wir haben in der Region schon genug Baustellen als das wir Libyen jetzt auch noch umstürzen müssten.
Zitat:Beweis das mal. Al Kaida ist immer sehr schnell da mit Medienmitteilungen, wenn es um eigene Errungenschaften geht. Beim Aufstand in Libyen hat Osama jedenfalls noch nicht gesagt: "Hey, wir warens übrigens."
Brauche ich nicht beweisen. Diejenigen die für diesen Krieg sind müssen beweisen das wir auf richtigen Seite stehen, bzw. das es in diesem Konflikt überhaupt eine richtige Seite gibt. Lautet die Antwort Nein haben wir da nichts zu suchen.
Zitat:Du bist doch immer so stolz darauf, dass Israel eine Demokratie ist. Andere Länder sollen aber keine Demokratien werden, aha.
Was andere Länder gerne werden sollen gehört in die Kategorie „wünsch dir was“ und kann nicht Maßstab einer verantwortungsvollen Sicherheitspolitik sein. Natürlich wären Nordafrikanische Demokratien wünschenswert. Und genauso unwahrscheinlich.
Zitat:Dass sich mit einem politischen Wechsel auch die wirtschaftliche Situation der Libyer verbesseren soll, ist nicht Teil der UNO-Intervention. Gut möglich, dass Gadhafi nicht der einzige komplizierte Business-Partner in Libyen ist. Aber bei einem Regimewechsel besteht die Möglichkeit, den Handel mit dem Land zu vereinfachen, Stichwort Investitionssicherheit. Vielleicht wird ein demokratisches Libyen ja sogar eine Tourismus-Destination, muss ja nicht sein, dass alle Europäer nur in den Nachbarländern Badeferien machen.
Dass Libyen reichlich Öl hat, scheinst Du auch zu vergessen. Wenn die Gewinne daraus anständig verteilt werden und es keine Herrscherfamilie mehr gibt, die in Saus und Braus lebt, gehts den Libyern vielleicht ja auch ein bisschen besser.
Und dann noch eine ganz zynische Vision: warum billig in Fernost produzieren, wenn man vor der Haustür Europas ein Land voll afrikanischer Migranten hat, die Arbeit suchen? Paar libysche Fabrikbesitzer steigern den Wohlstand auch.
Das sind doch nur Worthülsen die in reality nicht funktionieren. Handelsvereinfachungen? Was bringt das dem Volk? Libyen hat Öl? Was bringt das dem Volk? Tourismus? Wie weit kamen die Ägypter damit? Warum in Libyen produzieren wenn es China gibt?
Wir reden hier zwischen Tunesien, Libyen und Ägypten von über 100 Millionen Menschen. Die zu 90% arm, ungebildet und jung sind. Ein bisschen Handelserleichterung, Ölexport und Tourismus wird das Problem dieser Länder nicht lösen. Die mangelnde wirtschaftliche Perspektive lässt sich nicht wegzaubern und deshalb werden die Demokratiebewegungen scheitern. Im wesentlichen gibt es drei mögliche Entwicklung. Implosion a la Somalia, erneute Errichtung einer quasidiktatorischen Herrschaft oder Aggression nach Außen. Nichts davon ist erstrebenswert.


Re: Libyen - Luetzow - 14.04.2011

@Hunter1

Versteh mich bitte nicht Falsch. Es ist nicht so das ich Libyen nicht die Demokratie gönnen würde oder die Pensionierung von Gadaffi für eine schlechte Idee halte, aber ich sehe nicht das die Rebellen eine bessere Alternative darstellen, da man fast nichts über sie weiss und das was man weiss nicht gerade ermutigend ist.

Auch ist nicht zu erkennen das die Aufständigen in irgendeiner Weisse die Mehrheit der Bevölkerung hinter sich haben. Außerdem widerdert mich die einseitige Medienkampange im Spiegel und anderswo ziemlich an. Nichts an dieser Revolution wirkt irgendwie authentisch. Die meisten Bilder sind gestellt und die meisten Stories einfach ungeprüft von einer Partei übernommen worden.

Es ist selten das ich Nigthwatch mal zustimmen muss, aber hätte man Gadaffi vor Bengasi nicht aufgehalten dann wäre der Spuck mit 1-2000 Toten vielleicht vorbei gewesen und die "Tarifverhandlungen" der Stämme hätte sich im Zelt fortgesetzt.

So ist die Nato aber nun Kriegspartei geworden und steht auch noch auf der wohl schwächeren Seite. Dies wird den Konflikt nur erheblich verlängern und viel mehr Opfer fordern. Allein scheinen die Aufständigen nichts auf die Reihe zu kriegen. Das wird entweder mit Bodentruppen der Nato oder mit einem langen Bürgerkrieg enden.

Ob die Tunesier und Ägypter ein besseres Los gezogen haben hoffe ich mal. Aber in Libyen halte ich keine Partei für unterstützenswert.


Re: Libyen - hunter1 - 14.04.2011

Nightwatch schrieb:Wir hätten viel zu tun wenn wir jede Rebellion gegen irgendeinen Despoten unterstützen. Das kann nicht Sinn und Zweck unserer Sicherheitspolitik sein. Warum sind wir da reingegangen?
Mit der Begründung, die so quasi jede von der UN abgesegnete Intervention liefert: Verbrechen gegen die Zivilbevölkerung verhindern, Frieden im Rahmen der Menschenrechte wiederherstellen. Die Alternative ist Wegschauen. Dann können wir unsere Werte aber auch gleich vergessen und nirgends mehr intervenieren. Und dann gilt einfach das Recht des Stärkeren. So eine Welt brauch ich nicht.

Nightwatch schrieb:Warum bombardieren wir Libyen und sehen zu wie Sadat in Syrien und die Saudis in Bahrein die dortigen Aufständischen zusammenkloppen?
Das verurteile ich auch. Es bezweifelt wohl auch niemand, dass für eine Intervention immer die Eigeninteressen der Beteiligten stimmen müssen, und dass die beteiligten europäischen Regierungen in Libyen massive Eigeninteressen verfolgen. Aber wenn sich schon mal die Gelegenheit bietet, einen Gadhafi ohne irgendwelche vorgeschobenen und fadenscheinigen Gründe zu entmachten, ist es richtig, diese auch zu nutzen. Asad und das bahrainische Regime liefern dieselben Gründe wie Gadhafi, um zu intervenieren und wir müssten das auch tun. Es ist eine Tragödie, dass es nur eine Intervention in Libyen gibt, aber ich bin schon froh, dass es dort überhaupt zu einer gekommen ist.

Nightwatch schrieb:Wir haben uns ohne Not auf ein militärisches Abendteuer eingelassen ohne zu Wissen was wir da überhaupt genau erreichen wollen.
Eine Forderung gibt es ja, sowohl von den Rebellen als auch von den Interventionsmächten: Gadhafi muss weg. Von der UNO kommt die Forderung, dass der Krieg aufhört. Damit kann man was anfangen. Was danach kommt, steht richtigerweise in den Sternen. Also muss man halt vonseiten der UNO Druck auf die Rebellen ausüben: präsentiert ein politisches Konzept, dann wird entschieden, wie die Hilfe aussieht.

Nightwatch schrieb:Es hätte unseren Interessen nicht geschadet wenn wir Gaddafi nicht vor Bengazi gestoppt hätten. Ja, es hätte ein paar Tote gegeben, aber die gibt es seit Jahr und Tag in Afrika ohne das es uns kümmert. Wir haben in der Region schon genug Baustellen als das wir Libyen jetzt auch noch umstürzen müssten.
Na grossartig. Das ist de facto das Gutheissen von Gadhafis Diktatur. Meinen Glückwunsch.

Zitat:Brauche ich nicht beweisen. Diejenigen die für diesen Krieg sind müssen beweisen das wir auf richtigen Seite stehen, bzw. das es in diesem Konflikt überhaupt eine richtige Seite gibt. Lautet die Antwort Nein haben wir da nichts zu suchen.
Damit bleibt Deine Behauptung einfach eine Behauptung.
Die Ereignisse haben aber gezeigt, dass die NATO die Rebellen ganz leicht unter Druck setzen könnte: entweder die Rebellen bekennen Farbe und kriegen weiter Hilfe, oder sie verlieren.

Zitat:Das sind doch nur Worthülsen die in reality nicht funktionieren. Handelsvereinfachungen? Was bringt das dem Volk? Libyen hat Öl? Was bringt das dem Volk? Tourismus? Wie weit kamen die Ägypter damit? Warum in Libyen produzieren wenn es China gibt?
Eine Demokratie hat strukturell den Auftrag, das nationale Vermögen ans Volk zu verteilen und gleiche Chancen für alle zu schaffen. In einer Dikatur ist letzteres nicht gegeben, ersteres wird in der Realität meist nur über Geldgeschenke an die murrende Bevölkerung realisiert, während die Elite wesentlich wohlhabender ist. Was die Handelserleichterungen betrifft: Ein Staat, der von allen getragen wird anstatt nur von einem launischen Dikator, ist für ausländische Investoren grundsätzlich interessanter.
Und selbstveständlich muss den Libyern auch klar sein, dass sie nach dem Wegfall des Regimes halt auch selber anpacken müssen. Es kann nicht sein, dass sie sich über mangelnde Arbeit beschweren, aber z.B. zig ausländische Ölarbeiter beschäftigen.

Nightwatch schrieb:Die mangelnde wirtschaftliche Perspektive lässt sich nicht wegzaubern und deshalb werden die Demokratiebewegungen scheitern. Im wesentlichen gibt es drei mögliche Entwicklung. Implosion a la Somalia, erneute Errichtung einer quasidiktatorischen Herrschaft oder Aggression nach Außen. Nichts davon ist erstrebenswert.
Sagt niemand, dass es leicht wird oder schon übermorgen zu Ende. Ich setze trotzdem darauf, dass Libyen eine föderale Demokratie wird.

Luetzow schrieb:Es ist nicht so das ich Libyen nicht die Demokratie gönnen würde oder die Pensionierung von Gadaffi für eine schlechte Idee halte, aber ich sehe nicht das die Rebellen eine bessere Alternative darstellen, da man fast nichts über sie weiss und das was man weiss nicht gerade ermutigend ist.
Wir wissen aber mit Sicherheit, was die Alternative zu den Rebellen ist: die Weiterführung einer brutalen Diktatur. Das ist für mich nicht erstrebenswert. Wie ich schon geschrieben habe, müssen die Rebellen ein politisches Konzept vorlegen, das über die Beseitigung Gadhafis hinausgeht. Aber wenn sie nicht vollständig auf den Kopf gefallen sind, dann werden sie begreifen, dass davon der Goodwill der interantionalen Gemeinschaft ihnen gegenüber abhängt.

Luetzow schrieb:Auch ist nicht zu erkennen das die Aufständigen in irgendeiner Weisse die Mehrheit der Bevölkerung hinter sich haben.
Jedenfalls zu Beginn des Aufstands schien es so. Praktisch der ganze Osten Libyens, sowie die meisten Städte im Westen (auch Teile von Tripolis) haben sich der Bewegung angeschlossen. Danach, als sich das Kriegsglück gegen die Rebellen gewandt hat und die Repression im Westen zu wirken begann, hat sich das vielleicht wieder geändert. Im Moment ist die Situation wohl ziemlich verfahren, da es keinen schnellen Sieg einer Seite gegeben hat.

Luetow schrieb:Außerdem widerdert mich die einseitige Medienkampange im Spiegel und anderswo ziemlich an. Nichts an dieser Revolution wirkt irgendwie authentisch. Die meisten Bilder sind gestellt und die meisten Stories einfach ungeprüft von einer Partei übernommen worden.
Es steht Dir frei, verschiedene Quellen zu Rate zu ziehen und zwischen den Zeilen zu lesen. Quellenkritik ist ebenfalls erwünscht. Aber Du hast eigentlich mit Deinem Bilder-Post dasselbe gemacht, was Du anprangerst: Unreflektiertes Übernehmen einer Quelle und eigenes Dazudichten (durch die Bildüberschriften). Falls Du das ironisch gemeint hast, ist mir das entgangen.

Luetzow schrieb:Es ist selten das ich Nigthwatch mal zustimmen muss, aber hätte man Gadaffi vor Bengasi nicht aufgehalten dann wäre der Spuck mit 1-2000 Toten vielleicht vorbei gewesen und die "Tarifverhandlungen" der Stämme hätte sich im Zelt fortgesetzt.
Und damit heisst Du die Gadhafi-Diktatur ebenfalls gut. Da kann ich Dir dann leider nicht recht geben.

Luetzow schrieb:So ist die Nato aber nun Kriegspartei geworden und steht auch noch auf der wohl schwächeren Seite. Dies wird den Konflikt nur erheblich verlängern und viel mehr Opfer fordern. Allein scheinen die Aufständigen nichts auf die Reihe zu kriegen. Das wird entweder mit Bodentruppen der Nato oder mit einem langen Bürgerkrieg enden.
Nach meinen Masstäben ist diese Intervention gerechtfertigt. Die NATO darf einfach nicht versagen. Das Ziel, Gadhafi zu stürzen, muss erreicht werden. Sonst war alles für die Katz und die NATO ist bis auf die Knochen blamiert. Aber das hängt auch vom Verhalten der Rebellen ab. Die müssen sich halt auch weiterentwickeln, vor allem im militärischen Können.

Luetzow schrieb:Ob die Tunesier und Ägypter ein besseres Los gezogen haben hoffe ich mal. Aber in Libyen halte ich keine Partei für unterstützenswert.
In allen drei Ländern hat sich die Bevölkerung gegen ein autokratisches Regime erhoben, um ihr Recht auf Selbstbestimmung durchzusetzen und die repressiven Despoten zum Teufel zu jagen. Ich sehe nicht, was daran schlecht ist.


Re: Libyen - Nightwatch - 14.04.2011

Zitat:Mit der Begründung, die so quasi jede von der UN abgesegnete Intervention liefert: Verbrechen gegen die Zivilbevölkerung verhindern, Frieden im Rahmen der Menschenrechte wiederherstellen. Die Alternative ist Wegschauen. Dann können wir unsere Werte aber auch gleich vergessen und nirgends mehr intervenieren. Und dann gilt einfach das Recht des Stärkeren. So eine Welt brauch ich nicht.
Ach komm, diese Begründung ist Propaganda für westliche Gesellschaften. Verbrechen gegen die Zivilbevölkerung zu verhindern war noch nie allein ausschlaggebend für eine Intervention. Glücklicherweise nicht, da müssten wir ja dem halben Planeten den Krieg erklären.
Wir sollten intervenieren wenn es unseren Interessen dient (und meistens ist das ja auch so). Wenn dadurch Verbrechen verhindert werden ist das schön und gut, aber damit hat es sich dann auch.

Zitat:Das verurteile ich auch. Es bezweifelt wohl auch niemand, dass für eine Intervention immer die Eigeninteressen der Beteiligten stimmen müssen, und dass die beteiligten europäischen Regierungen in Libyen massive Eigeninteressen verfolgen. Aber wenn sich schon mal die Gelegenheit bietet, einen Gadhafi ohne irgendwelche vorgeschobenen und fadenscheinigen Gründe zu entmachten, ist es richtig, diese auch zu nutzen. Asad und das bahrainische Regime liefern dieselben Gründe wie Gadhafi, um zu intervenieren und wir müssten das auch tun. Es ist eine Tragödie, dass es nur eine Intervention in Libyen gibt, aber ich bin schon froh, dass es dort überhaupt zu einer gekommen ist.
Ich sehe das fundamental anders. Unser Auftreten und Handeln in diesem Arabischen Frühling steht vollkommen konträr zu unseren legitimen Sicherheitsinteressen.
Bei unseren Nachbarn brennt das Haus und wir laufen Gefahr das es unsere Scheune gleich mitabfackelt. Anstatt aber das Löschen zu beginnen kippen wir Benzin ins Feuer und jubeln dabei.
Wir haben uns schon ohne Not in Ägypten in ein Abendteuer gestürzt. Allein das ist geopolitisch mindestens so kritisch wie der Irak und damit schon wesentlich mehr als wir uns jetzt aufhalsen sollten. Da obendrauf noch nen Krieg gegen Libyen zu setzen ist eigentlich wahnwitzig.
Ganz besonders da wir Reserven für den Fall vorhalten müssen das es in Saudi Arabien losgeht.
Da ist momentan so viel im Fluss, es kann so viel schief gehen, auch ohne das wir noch selbst irgendwo Bomben werfen.

Zitat:Eine Forderung gibt es ja, sowohl von den Rebellen als auch von den Interventionsmächten: Gadhafi muss weg. Von der UNO kommt die Forderung, dass der Krieg aufhört. Damit kann man was anfangen. Was danach kommt, steht richtigerweise in den Sternen. Also muss man halt vonseiten der UNO Druck auf die Rebellen ausüben: präsentiert ein politisches Konzept, dann wird entschieden, wie die Hilfe aussieht.
Wir sind die UNO. Von der UN kommt etwas weil wir es gewollt haben. Ansonsten kann sie die Rebellen zu genau gar nichts zwingen.
Mit ganz ehrlichen Konzepten ging man übrigens auch in Afghanistan und Irak ans Werk. Ich verstehe wirklich nicht, wieso wir nach diesen Aktionen das nächste Fass aufmachen müssen.

Zitat:Na grossartig. Das ist de facto das Gutheissen von Gadhafis Diktatur. Meinen Glückwunsch.
Gutheißen müssen wir gar nichts. Wir müssen uns aber arrangieren.

Zitat:Damit bleibt Deine Behauptung einfach eine Behauptung.
Die Ereignisse haben aber gezeigt, dass die NATO die Rebellen ganz leicht unter Druck setzen könnte: entweder die Rebellen bekennen Farbe und kriegen weiter Hilfe, oder sie verlieren.
Und? Die können uns erzählen was sie wollen. Wenn Gaddafi weg ist können wir nicht darauf bauen das sie sich dran halten.

Zitat:Eine Demokratie hat strukturell den Auftrag, das nationale Vermögen ans Volk zu verteilen und gleiche Chancen für alle zu schaffen.
Dieses Modell funktioniert vielleicht in Ansätzen in den zivilisierten Wohlstandsgesellschaften des Westens.
Aber sicher nicht dort unten. Demokratie ist mehr als ein die Abhaltung leidlich freier Wahlen. Das sollten wir nach Afghanistan und Irak eigentlich gelernt haben.


Re: Libyen - Kosmos - 14.04.2011

Zitat:Eine Demokratie hat strukturell den Auftrag, das nationale Vermögen ans Volk zu verteilen und gleiche Chancen für alle zu schaffen. In einer Dikatur ist letzteres nicht gegeben, ersteres wird in der Realität meist nur über Geldgeschenke an die murrende Bevölkerung realisiert, während die Elite wesentlich wohlhabender ist.
o warte, zuerst sollte aus Kapitalismus die Diktatur des Proletariats hervorgehen, dann erst hätte der Staat strukturell so einen Auftrag. Solange es nicht so weit ist geschieht in Demokratien zumeist das gleiche wie in Diktaturen, ein Umverteilung die soweit reicht um Aufbegehren des Prolitariats zu verhindern. :mrgreen:

Ghadafi hat vergleichsweise viel für die Bevölkerung getan, diese Umverteilung war durchaus dar, aber hohe Bevölkerungswachstum frießt alles weg, und dann natürlich reiches Europa am anderen Ufer, das weckt Sehnsüchte...

Ich habe ähnliche Zweifel wie Nightwatch dass in Nordafrika sich blühende demokratische Gesellschaften entwickeln, nur bin ich der Meinung dass es einfach an der Zeit war für Unruhen und Absetzen der alten Eliten, andere westliche Politik hätte das kaum verhindert bzw. hätte die Extremisten sogar gefördert.


Re: Libyen - Erich - 16.04.2011

editiert:
Der Spuk wäre bei einem Sieg Gaddafis vor Bengasi oder in Misurata nicht zu Ende. Ganz im Gegenteil. Gaddafi würde ein Massaker bei der Zivilbevälkerung (wer ist das überhaupt) anrichten.
Er schreckt schon jetzt vor dem Einsatz von Streumunition (durch Granatenbeschuss) nicht zurück.
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.faz.net/s/Rub87AD10DD0AE246EF840F23C9CBCBED2C/Doc~E20AB7359CD7D49D2BFF8ACDD5712AF9C~ATpl~Ecommon~Scontent.html">http://www.faz.net/s/Rub87AD10DD0AE246E ... ntent.html</a><!-- m -->
Zitat:Libyen
Menschenrechtler: Gaddafi setzt Streubomben ein
Nach Angaben der Menschenrechtsorganisation „Human Rights Watch“ setzen die Truppen des libyschen Diktators Gaddafi Streumunition in der Nähe von Wohngebieten ein. Experten hätten die von einem Reporter entdeckte Munition auf Bildern begutachtet und als Mörsergranaten, die international geächtet sind, identifiziert.

16. April 2011 ...
wenn wir unseren westlichen Anspruch ernst nehmen - und das gehört zur Glaubwürdigkeit und Selbstachtung einer westlichen Gesellschaft - dann können wir dem nicht "tatenlos zusehen".

Es geht zwischen Tunesien und Ägypten immerhin um rund 100 Millionen Menschen, die im Wesentlichen gut gebildet und nicht fatalisiert sind. Die "gute Bildung" kann ich auch aus eigener Anschauung bestätigen. Es gibt dort kaum jemand, der nicht französisch, englisch oder sogar deutsch spricht - mit allen drei Sprachen (zu meinem Leidwesen insbesondere mit französich) kann man sich mit nahezug der gesamten einheimischen Bevölkerung austauschen. Das ist doch gerade die Crux. Es gibt eine junge, relativ gut ausgebildete Elite, zum großen Teil sogar mit Studium, der nichts anderes übrig bleibt, als mi Handkarren Obst und Gemüse zu verkaufen.
Es gibt genug Einnahmen etwa aus dem Tourismus (Tunesien und Ägypten) oder aus Erdöl- und Erdgasverkäufen (Libyien), die aber nicht bei der Bevölkerung sondern zumindest in großen Teilen in den Taschen der regierenden Clique gelandet sind. Das schürt die Frustration der Jugend, die sich über Facebook, Twitter, Handy und was weiß ich noch alles zusammen findet. Und inzwischen ist das "Faß voll". Die Jugend "geht auf die Straße" und reißt die ältere Generation mit.

Zurück also zur Eingangsfrage:
Sollen - dürfen - wir zuschauen, wie diese Demonstraionen nieder karätscht werden?
>wenn wir unseren westlichen Anspruch ernst nehmen - und das gehört zur Glaubwürdigkeit und Selbstachtung einer westlichen Gesellschaft - dann können wir dem nicht "tatenlos zusehen".<

Voraussetzung allerdings ist auf jeden Fall, dass die UNO entsprechende Aktionen legitimiert.
Das ist auch der (wesentliche) Unterschied zwischen Libyen und Syrien. Auch in Syrien wird "scharf" gegen Demonstranten geschossen (den Tränengaseinsatz halte ich dagegen für legitim), aber - Gaddafi hat aus Hubschraubern mit Maschinengewehren u.a. gezielt gegen friedliche Demonstranten schießen lassen. Damit ist eine "rote Linie" überschritten. Erst danach (!) haben sich die Demonstranten bewaffnet und sind zu Rebellen oder besser Revolutionären geworden.

Und das unterscheidet übrigends auch den Einsatz in Libyen von dem Angriff der Alliierten auf den Irak Saddams.
Der letztere Angriff war eben gerade ohne UNO-Legitimation. Die Kriegsgründe waren vorgeschoben.
Hätten die USA nach dem (ersten) Kuwait-Krieg (Beendigung der Besetzung Kuwaits) die Angriffe Saddams auf die schiitische Bevölkerung im Süden des Landes zum Anlass genommen, diese (im Übrigen von dne USA angeztellten) Aufstand zu unterstützen, wäre die Zustimmung aus Europa sicher leichter gefallen.
Aber gerade das haben die USA nicht getan - sie hielten sich zurück und haben die Bevölkerung der Wut Saddams überlassen. Erst zu einem viel späteren Zeitpunkt wurde mit offensichtlich erlogenen und erstunkenen Begründungen versucht, einen Anlass für einen Angriff zu konstruieren.

Aber zurück nach Libyen:
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Zitat:Einsatz in Libyen
Nato nennt Bedingungen für Ende der Luftschläge
Die Außenminister der Nato-Staaten haben Bedingungen für ein Ende der Luftangriffe auf Libyen formuliert: Gaddafis Truppen müssen in ihre Stützpunkte zurückkehren und humanitäre Hilfe zu allen Menschen in Not durchgelassen werden.


15. April 2011 09:35:11 Die Nato hat am Donnerstag drei Bedingungen für ein Ende ihrer Luftschläge gegen das Gaddafi-Regime in Libyen genannt: Alle Angriffe auf Zivilisten müssten aufhören, Gaddafis Truppen in ihre Stützpunkte zurückkehren und humanitäre Hilfe zu allen Menschen in Not durchgelassen werden.
...
der Anlass Gaddafis war wohl eindeutig:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.faz.net/s/Rub87AD10DD0AE246EF840F23C9CBCBED2C/Doc~E20AB7359CD7D49D2BFF8ACDD5712AF9C~ATpl~Ecommon~Scontent.html">http://www.faz.net/s/Rub87AD10DD0AE246E ... ntent.html</a><!-- m -->
Zitat:Libyen
Mangelt es der Nato an Munition?
Nach Angaben einer Menschenrechtsorganisation setzen die Truppen des libyschen Diktators Gaddafi Streumunition in der Nähe von Wohngebieten ein. Der Nato sollen dagegen vier Wochen nach Beginn der Luftangriffe die Präzisionsbomben ausgehen.


16. April 2011 21:16:15

Die Truppen des libyschen Diktators Muammar al-Gaddafi sollen weltweit geächtete Streumunition gegen Zivilisten eingesetzt haben. Die Organisation Human Rights Watch berichtete am Freitag (Ortszeit) in New York, in der Nacht zum Donnerstag seien mindestens drei Granaten mit Streumunition über einem Wohnviertel der Stadt Misurata 210 Kilometer östlich von Tripolis explodiert.
...
(die Meldung hatten wir ja schon - mir gehts jetzt um das Datum: die Nacht zum Donenrstag war vom 13- auf den 14. April - die o.g. Erklärung der NATO erfolgte sofort am Tag danach, am Donnerstag 14. April)
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.ftd.de/politik/:terror-gegen-zivilisten-gaddafis-truppen-feuern-streubomben-ab/60040407.html">http://www.ftd.de/politik/:terror-gegen ... 40407.html</a><!-- m -->
Zitat:16.04.2011, 16:39
Terror gegen Zivilisten
Gaddafis Truppen feuern Streubomben ab

Der libysche Machthaber hält mit aller Gewalt an seinem Amt fest. Um die aufbegehrende Bevölkerung niederzuschlagen, ist ihm jedes Mittel recht: In der umkämpften Stadt Misrata lassen Soldaten offenbar Streubomben explodieren. Rebellen dringen inzwischen nach Brega vor.
...

Die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch berichtete am Freitag, Gaddafi-Truppen hätten Streubomben auf Wohngebiete in Misrata abgefeuert.
...
Das Gebiet, in dem laut der Menschenrechtsorganisation die Bomben einschlugen, liegt rund einen Kilometer von der Frontlinie entfernt, an der sich Gaddafi-Truppen und die Aufständischen bekämpfen. Sprengkörper seien offenbar rund 300 Meter von einem Krankenhaus eingeschlagen, hieß es.
...
Während des heftigen Angriffs auf das seit 50 Tagen belagerte Misrata kreiste am Freitag ein Hubschrauber trotz des Uno-Flugverbots mehrere Stunden lang über der Stadt - offenbar, um Ziele für die Artillerie auszukundschaften. Gaddafis Einheiten beschossen die Stadt nach Angaben von Bewohnern mit Artillerie, Panzern und Raketen.
Acht Leichen seien in ein Krankenhaus eingeliefert worden, sagte ein Einwohner von Misrata, der aus Angst vor Vergeltung anonym bleiben wollte. Unter den Kämpfern gebe es vermutlich noch mehr Verluste, sagte er. Gaddafis Truppen kontrollierten am Freitag das Stadtzentrum, während die Rebellen Gebiete in Hafennähe unter ihrer Kontrolle hatten.
...

...
Rebellen erreichen nach eigenen Angaben Brega

Die Rebellen erreichten die aufgrund ihrer Ölanlagen strategisch wichtige Stadt Brega, nachdem die Nato vier Tage lang Luftangriffe geflogen war. Nach vereinzelten Gefechten mit Regierungstruppen sei man bis zu den Vororten vorgerückt, sagte ein Sprecher der Aufständischen. Auch am Samstag waren noch Explosionen in dem Gebiet zu hören, die offenbar von neuen Luftangriffen herrührten.

Vier Tage lang hätten die Rebellen ihre Positionen rund um die 50 Kilometer entfernte Stadt Adschdabija gehalten und so weitere Luftangriffe zur Schwächung der Gaddafi-Truppen ermöglicht, sagte der Sprecher. Am Freitag seien die Kämpfer dann auf den Campus der Universität Bregas vorgestoßen, der kurz vor dem Ölhafen der Stadt liegt. Sollte ihnen die erneute Einnahme der Stadt gelingen, würden die Rebellen Ingenieure holen, um die beschädigte Raffinerie und die Ölanlagen zu reparieren, sagte der Sprecher.



Re: Libyen - Erich - 18.04.2011

<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,757720,00.html">http://www.spiegel.de/politik/ausland/0 ... 20,00.html</a><!-- m -->
Zitat: 18.04.2011

Libyen-Krieg
Ärzte berichten von mehr als tausend Toten in Misurata

Ärzte in der umkämpften Rebellenhochburg Misurata schildern grausame Szenen. Demnach wurden dort mehr als tausend Menschen getötet - die meisten davon Zivilisten. Viele Opfer wurden durch Streubomben so schwer verwundet, dass ihnen Arme oder Beine amputiert werden mussten.
...

<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.tagesschau.de/ausland/libyen928.html">http://www.tagesschau.de/ausland/libyen928.html</a><!-- m -->
Zitat:Kämpfe in Libyen
Eine lange, erbitterte Schlacht um Misrata

Um die westlibysche Hafenstadt Misrata tobt ein erbitterter Kampf - seit gut sieben Wochen. Einheiten von Machthaber Muammar al Gaddafi gehen mit schweren Waffen gegen die Rebellen vor. Die Aufständischen werden mit Raketen und Artillerie beschossen. Im Häuserkampf wehren sie sich gegen die Einnahme der Stadt durch Gaddafis Truppen.
...

1000 Tote seit Ende Februar

Der Verwalter des Krankenhauses von Misrata, Chaled Abu Falgha, bestätigte diese Angaben. Vor Journalisten sagte er, seit Ende Februar seien etwa 1000 Menschen bei den Kämpfen in Misrata getötet und 3000 verletzt worden. Bei 80 Prozent der Getöteten handele es sich um Zivilisten.

Falgha fügte hinzu, dass bei den Opfern und Verwundeten seit der vergangenen Woche schwerwiegende Verletzungen festgestellt worden seien, die auf den Einsatz von Streubomben schließen ließen.
...

Rebellen verteidigen Adschdabija

Indes berichtete der arabische Nachrichtensender Al Dschasira, dass die Aufständischen die strategisch wichtige Stadt Adschdabija gegen Regierungstruppen verteidigen konnten. Angriffe der Soldaten von Gaddafi seien zurückgeschlagen worden.

Am Sonntag waren die Aufständischen auf das 80 Kilometer westlich gelegene Al Brega vorgerückt. Die Regimetruppen schlugen sie aber zurück und stießen ihrerseits auf Adschdabija vor, nachdem Sandstürme die Sichtverhältnisse beeinträchtigt hatten.

Stand: 18.04.2011 11:48 Uhr
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.gmx.net/themen/nachrichten/aufruhr-arabien/347ifoa-gaddafi-verhindert-hilfe">http://www.gmx.net/themen/nachrichten/a ... dert-hilfe</a><!-- m -->
Zitat:Heute, um 18:11 Uhr
Humanitäre Krise in Libyen: Gaddafi verhindert Hilfe

Bengasi (dpa) - Im der umkämpften libyschen Stadt Misurata spitzt sich die Lage zu - trotz Hilfslieferungen über See. Landkorridore und eine Waffenruhe zur Linderung der Not der Zivilisten lässt aber Machthaber Muammar al-Gaddafi nicht zu. Seine Gegner beklagen den Mangel an schlagkräftiger Bewaffnung.

weiter lesen: <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.gmx.net/themen/nachrichten/aufruhr-arabien/347ifoa-gaddafi-verhindert-hilfe#.A1000146">http://www.gmx.net/themen/nachrichten/a ... #.A1000146</a><!-- m -->
...
von der anderen Seite der "Front" berichtet n-tv:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.n-tv.de/libyen/Nachrichten-aus-einem-zerrissenen-Land-article3130666.html">http://www.n-tv.de/libyen/Nachrichten-a ... 30666.html</a><!-- m -->
Zitat:Ein libysches Kriegstagebuch
Nachrichten aus einem zerrissenen Land

von Dirk Emmerich, Tripolis
Seit über einer Woche erlebt n-tv-Korrespondent Dirk Emmerich den Krieg in Libyen hautnah mit. In seinem Tagebuch schildert er seine Eindrücke aus einem Land zwischen inszenierter Normalität und unübersehbarem Chaos.

9. April

Wir brechen am Morgen aus dem tunesischen Djerba auf – ein CNN-Team, ein Kollege von der "Bild"-Zeitung und ich. Ein Auto bringt uns zur tunesisch-libyschen Grenze.
...

Auf der Fahrt nach Tripolis immer wieder Checkpoints und Kontrollen. Der CNN-Kameramann fotografiert eine Kontrolle - sofort gibt es Ärger, die kleine Fotokamera wird beschlagnahmt.

10. April
...

11. April

Jeder unserer Schritte wird kontrolliert. Wir dürfen das Hotel nicht verlassen, und sei es nur, um auf die andere Straßenseite zu kommen, um in einem der kleinen Läden Zahnpasta zu kaufen. Immer muss ein Aufpasser mit, der vorher über das Medienbüro im Hotel angemeldet werden muss.
...

13. April

Plötzlich geht etwas. Mit einem Dolmetscher und zwei Aufpassern dürfen wir zum Grünen Platz, direkt ins Zentrum. Hier demonstrieren Gaddafi-Anhänger. Wir sind fast sicher, dass sie wussten, dass wir kommen.
...

18. April

Seit Tagen wollen wir nach Misrata. Hat Gaddafi dort tatsächlich Streubomben eingesetzt? Die Situation in der belagerten Stadt hat sich in den letzten Tagen immer weiter zugespitzt. Es wird heftig gekämpft. Doch auch heute gibt es keine Genehmigung. Stattdessen fährt man uns 50 Kilometer südlich von Tripolis. Hier hat eine NATO-Bombe auf einem Acker eingeschlagen. Auch hier wieder eine Spontan-Demonstration. Wir sind sicher, dass unser Besuch angekündigt war.

Kurz nach dem Ruf zum Abendgebet erneut Flak-Geschützfeuer über Tripolis. Rebellen berichten aus Misrata, dass NATO-Flugzeuge auch über der Hafenstadt kreisten, aber ohne einzugreifen abzogen. Die Rebellen wirken ernüchtert. Nur mit großer Kraft halten sie der Offensive Gaddafis im Stadtzentrum noch stand.
...
nachdem die Propaganda der Regierung sicher jeden Zivilschaden massiv ausschlachten würde, scheint sehr wenig vor zu liegen, was man den Journalisten zeigen könnte. Das spricht für sehr zurückhaltende und auch gezielte Einsätze gegen Regierungstruppen.