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Iranisches Atomprogramm - Druckversion

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- Turin - 30.08.2006

<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,434414,00.html">http://www.spiegel.de/politik/ausland/0 ... 14,00.html</a><!-- m -->

Zitat:ATOMSTREIT

Iran nimmt Urananreicherung wieder auf

Kurz vor Ablauf des Uno-Ultimatums hat Iran wieder mit der Anreicherung von Uran begonnen. Die internationale Staatengemeinschaft hat keine Hoffnung mehr, dass die Islamische Republik in letzter Minute noch einlenken könnte. ...



- Erich - 31.08.2006

<!-- m --><a class="postlink" href="http://focus.msn.de/politik/ausland/Iran-Ultimatum_nid_34598.html">http://focus.msn.de/politik/ausland/Ira ... 34598.html</a><!-- m -->
Zitat:Iran-Ultimatum
Steinmeier warnt vor Sanktionen

| 31.08.06, 06:43 |
.....



- Shahab3 - 31.08.2006

Also ich rechne jedenfalls nicht damit, dass es eine Sicherheitsratsentscheidung bzgl Sanktionen geben wird. Somit bleibt das eine Sache der Koalition der Willigen. Die dürfte sich jedoch aus Ländern rekrutieren, die für den iran wirtschaftlich relativ unwichtig sind. Dazu zählt auch Deutschland.
Denn wen warnt der Steinmeier denn damit eigentlich? Die deutschen Maschinenbauer, damit sie sich nach neuen Absatzmärkten umsehen? :laugh:

Der Iran exportiert nach Deutschland bzw Europa allgemein kaum etwas. Das Öl wird jedenfalls weiter exportiert und geht ja ohnehin nach Asien.
Die weiteren iranischen Exportartikel gehen ebenfalls bereits jetzt schon an Länder, die mit allergrößter Sicherheit nicht zu dieser Koalition gehören werden.
Das sind Länder der Region sowie Fernost und Afrika.

Dagegen bleiben für die deutschen Unternehmen wirtschaftliche Einbußen von knapp 4Mrd. Euro jährlich.

In meinen Augen ist das eine Sackgasse in die sich die Euopäer selbst haben manövrieren lassen, weil sie zu feige waren sich entweder von Anfang an für einen Kriegskurs zu entscheiden, oder bei ihrem anfänglichen Kurs der Anerkennung des iranischen Rechts auf Urananreicherung (wie im Pariser Abkommen längst s/w festgehalten) zu bleiben.

Nach Schröder und Co war aber wohl das schlechte Gewissen gegenüber der US/Israelischen Lobby und Politik derart groß, dass man glaubte wieder etwas gut machen zu müssen., sich wieder den USA annähern, sprich unterordnen, zu müssen. Für die Show, dass man in den USA mit Europa als getreuer Gefolgsmann wieder rechnen kann, bezahlte man eben mit der Aufgabe der eigenen Aussenpolitik. Was das Leben ja ansich auch leichter macht. Wink

Aber auf diese Weise werden sie früher oder später auch aus wirtschaftlichen Gründen auf Kriegskurs mit dem Iran kommen. Wer will sich schon den größten (Wachstums-)Markt im Nahen und Mittleren Osten so einfach entgehen lassen? Zur Erinnerung: Es war nicht zu letzt die internationale Wirtschaftslobby, die intensiv für einen Krieg gegen den Irak geworben hatte.

Der kurze europäische Abstecher in eine auf eigener Politik und Interessen basierten middleeast-politik ist, wie wohl nicht anders zu erwarten, an der Überforderung durch den Konflikt USA/Iran gescheitert. Es fehlt auch irgendwie so ein bischen an den geschickten Politikern, wie ich meine. Sei es drum. Jetzt wird es eben symbolische Sanktionen einiger US-Getreuer geben, weil der Iran seine verbrieften Rechte wahrnimmt. nun gut..
Interessant ist aber doch vielmehr, wie es jetzt weiter geht und da haben die USA den weiteren Kurs ja schon vorgegeben:

Zitat:...
Bereits die erste Resolution müsse ein beachtliches Signal an Iran senden, dass es sich um eine ernsthafte Sache handelt, sagte Außenamtssprecher Sean McCormack in Washington. Danach müsse der Druck auf die Führung in Teheran Schritt für Schritt erhöht werden.
...
. <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,434484,00.html">http://www.spiegel.de/politik/ausland/0 ... 84,00.html</a><!-- m -->

Wird Europa nach 2003 erneut den Kopf in den Sand stecken, oder sich gar weiterhin beteiligen das Schiff auf Kurs zu bringen?


- fieserfettsack - 31.08.2006

Zitat:Also ich rechne jedenfalls nicht damit, dass es eine Sicherheitsratsentscheidung bzgl Sanktionen geben wird. Somit bleibt das eine Sache der Koalition der Willigen. Die dürfte sich jedoch aus Ländern rekrutieren, die für den iran wirtschaftlich relativ unwichtig sind. Dazu zählt auch Deutschland.
Denn wen warnt der Steinmeier denn damit eigentlich? Die deutschen Maschinenbauer, damit sie sich nach neuen Absatzmärkten umsehen?:laugh:
Ja, dann wird sich Iran mit minderwertigen Maschinen aus China begnügen. :laugh:
Was ist mit laufenden Verträgen und Ersatzteilen für deutsche Maschinen?

Wo entsteht mehr Schaden bei Sanktionen? 430 Mio. € Exporteinbußen für eine kleine Volkswirtschaft wie den Iran, oder 4 Mrd. € Exporteinbußen für den Exportweltmeister, Deutschland?
Bei den Importen ist Deutschland der wichtigste Partner für den Iran, Platz 1 laut iranischem Zollamt. :hand:

Ich glaube du vertust dich zu glauben, dass Sanktionen nur der europäischen Wirtschaft schaden. Eher umgekehrt.


- Shahab3 - 31.08.2006

@Fieserfettsack

Die Thematik trifft nicht den Schwerpunkt meines Textes, aber ich will gerne drauf eingehen.

Zitat:Ja, dann wird sich Iran mit minderwertigen Maschinen aus China begnügen.
Was ist mit laufenden Verträgen und Ersatzteilen für deutsche Maschinen?
Ich sehe da eigentlich keine Probleme hinsichtlich minderwertiger Technik. Die Zeiten vorbei. Was passieren kann ist das die Mercedes, Peugeot und FIAT Werke im Iran keine Bauteile mehr bekommen. Dann wird man diese zwangsläufig einem neuen Eigentümer überstellen müssen (Die Zeche wurde ja schon bezahlt) und dort für Iran Khodro, oder SAIPA iranische Modelle wie Samand und Co bauen.

Zitat:Wo entsteht mehr Schaden bei Sanktionen? 430 Mio. € Exporteinbußen für eine kleine Volkswirtschaft wie den Iran, oder 4 Mrd. € Exporteinbußen für den Exportweltmeister, Deutschland?
430Mio für ein paar Teppiche und Pistazien die jährlich nach D gehen? Das verschlingt die Hizballah derzeit locker in 4 Wochen.
Zudem freue ich mich ja schon fast über steigende Preise. Dann sind die Dinger im Wohnzimmer endlicher wieder etwas wert. Big Grin

Zudem hat der Iran ebenso wie Deutschland eine positive Aussenhandelsbilanz. Bissel Luft wäre da. Wobei ich nicht mi spürbaren Einbußen rechne, denn
wie ich bereits sagte: Die wichtigen Branchen und dicken Fische/Kunden betreffen in erster Linie den asiatischen und vermehrt den afrikanischen Markt.

Übrigens bin ich keinesfalls der einzige, der die wirtschaftlichen Folgen für die Euoäper deutlich gewichtiger einschätzt, als die für den Iran. Das ist der breite Konsens der Medienlandschaft zu dem Thema.

Trotzdem geht es doch garnicht darum den iran wirtschaftlich zu schwächen. Es geht darum eine neue Eskalationsstufe zu schaffen. Als nächste und letzte Strafmaßnahme bleibt nur der Krieg und darum geht es doch. Dieser Teil war übrigens der deutlich Interessantere in meinem Post oben.


- flex - 31.08.2006

@shahab3

Falls die Chinesen nicht bereit sind ein Embargo zu akzeptieren (bei den Russen tippe ich, nach langen Verhandlungen, auf Enthaltung), wird es auch interessant, nämlich ob sich die Amerikaner trauen Frachter auf dem Weg von China in den Iran mittels ihrer üblichen Achse der willigen und bösen Präventivschläger anzuhalten. Wenn die Amis so weit gehen würden, dann können die dem Iran ganz schnell ein Öl für Lebensmittel Programm aufdrücken (obwohl die Chinesen und Japaner bestimmt nett sein werden und nicht in Reis zahlen, sondern die Verbindlichkeit buchen).

Die Chinesen wie auch die Russen würden meines Erachtens nach protestieren, fluchen und sich ihr Öl woanders holen. Denn gegen alle iranischen Vorstellungen, hat der Iran keine "Freunde" (okay, Syrien und die Hizbollah), sondern nur Öl.
Wenn sich die Russen entscheiden müßten auf welcher Seite sie stehen, nah, wo denkst Du?
Wenn sich die Chinesen entscheiden müßten, glaubst Du die gefährden ihren wirtschaftlichen Aufschwung durch kuscheln mit dem Iran?

Für eine Resolution wird es wahrscheinlich noch nicht reichen, aber die Schlinge um den Iran zieht sich zu und dann kommen wir zu dem Thema von vor bereits einem Jahr: Luftschläge.


- fieserfettsack - 31.08.2006

Zitat:Ich sehe da eigentlich keine Probleme hinsichtlich minderwertiger Technik. Die Zeiten vorbei. Was passieren kann ist das die Mercedes, Peugeot und FIAT Werke im Iran keine Bauteile mehr bekommen. Dann wird man diese zwangsläufig einem neuen Eigentümer überstellen müssen (Die Zeche wurde ja schon bezahlt) und dort für Iran Khodro, oder SAIPA iranische Modelle wie Samand und Co bauen.
Wär ja easy wenn das alles wäre. Aber was ist mit den Maschinen die iranische Modelle herstellen? Wo kommen diese Ersatzteile auf einmal her?

Zitat:430Mio für ein paar Teppiche und Pistazien die jährlich nach D gehen? Das verschlingt die Hizballah derzeit locker in 4 Wochen.
Wie gesagt, Deutschland ist für den Iran der wichtigste Handelspartner (#1) umgekehrt eher weniger. Das kann man nicht einfach so abtun. Dazu kommen ja noch die übrigen europäischen Staaten.
Ich hab keine Ahnung wie du darauf kommst, aber Asien ist eher unwichtig.
Auf welcher Seite werden die Vereinigten Arabischen Emirate stehen, die an zweiter Stelle nach der EU kommen? Oder Süd-Korea?

Sanktionen würden den Iran sehr hart treffen. Vielleicht kann es die iranische Führung zum umdenken bringen.
Das ist natürlich ein frommer Wunsch, Saddam hat sich durch sein leidendes Volk auch nicht beeindrucken lassen.


- Shahab3 - 31.08.2006

Zitat:flex postete
@shahab3

Falls die Chinesen nicht bereit sind ein Embargo zu akzeptieren (bei den Russen tippe ich, nach langen Verhandlungen, auf Enthaltung), wird es auch interessant, nämlich ob sich die Amerikaner trauen Frachter auf dem Weg von China in den Iran mittels ihrer üblichen Achse der willigen und bösen Präventivschläger anzuhalten.
Wohl kaum. Daher ist es auch wichtig den Unterschied zwischen Totalembargo und Sanktionen zu verstehen. Und seit wann führen die USA offen Krieg gegen die Chinesen? Etwas abwegig Deine Phantasien.

Zitat:Die Chinesen wie auch die Russen würden meines Erachtens nach protestieren, fluchen und sich ihr Öl woanders holen. Denn gegen alle iranischen Vorstellungen, hat der Iran keine "Freunde" (okay, Syrien und die Hizbollah), sondern nur Öl.
Freunde? :laugh: Herrjeh. Auf welcher Ebene diskutieren wir hier eigentlich? Es geht hier um Politik, globale Machtspiele und nicht um einen Sympathiewettbewerb.
Ganz nebenbei "holen" sich die Russen ihr Öl von unten und nicht von süden

Zitat:Wenn sich die Russen entscheiden müßten auf welcher Seite sie stehen, nah, wo denkst Du?
Die Russen haben sich schon entscheiden auf welcher Seite sie stehen.

Zitat:enn sich die Chinesen entscheiden müßten, glaubst Du die gefährden ihren wirtschaftlichen Aufschwung durch kuscheln mit dem Iran?
Andersrum doch genauso. Wer glaubst Du denn sollte den Chinesen an den Karren fahren? Wink

Du siehst das zu banal. An der Sache um den Iran werden keine weltweiten Fronten bestimmt. Politik und Wirtschaft hat viele Ebenen. Der Iran ist eine davon.

Und was meinst Du wohl wer sich dann die 2. größten Energiereserven nach den russischen unter den Nagel reissen kann, wenn die Europäer ausscheiden. Richtig! Die Chinesesn Big Grin Und bei diesem Plan sind sie schon recht weit fortgeschritten. So wurde bereits 2004 ein Vertrag mit dem Iran über 200Mrd.$ unterzeichnet, der eine Lieferung von ca. 15Mio Tonnen LNG (Liquified Natural Gas) per annum vorsieht. Bei weiteren Projekten sind die Chinesen, aber auch Japaner direkt an der Förderung iranischen Erdöls und Erdgases beteiligt. Glaubst Du die lassen sich so einfach die Butter vom Brot nehmen? Dafür kann man auch nicht mal so eben einen Ersatz aus dem Hut zaubern.
Nicht ohne Grund kam die letzte Lieferung qualitativ hichwertigen UF6 Gases (Uranhexaflourid) zur Anreicherung aus...na woher? Richtig! China
Für den Iran war das sehr wichtig, weil das eigene UF6 eine zu schlechte Qualität hatte um noch kurz bevor das Thema an den Sicherheitsrat übergeben wurde, die Welt vor vollendete Tatsachen zu stellen. Etwas einseitig, den Chinesen da keine eigenen Interessen und Strategien zuzustehen. Die machen auch Politik und deren Interessen müssen nicht immer Deckungsgleich mit denen der USA sein. Langfristig und in Energie- und geopolitischen Fragen schon garnicht.

Zitat:Für eine Resolution wird es wahrscheinlich noch nicht reichen, aber die Schlinge um den Iran zieht sich zu und dann kommen wir zu dem Thema von vor bereits einem Jahr: Luftschläge.
Wie ich ja bereits geschrieben habe, sind die Sanktionen nichts weiter als eine weitere Eskalationsstufe mit Symbolcharakter. Und wo die USA die Europäer langfristig haben möchten, haben sie ja gesagt. Siehe Spiegel-Zitat. Über militärische Chancen zum Stop des Atomprogramms, oder Regimechange würde ich mir aber keine falschen Hoffnungen machen. Aber dazu mehr im Iran vs USA thread.

@Fieserfettsack
Zitat:Wär ja easy wenn das alles wäre. Aber was ist mit den Maschinen die iranische Modelle herstellen? Wo kommen diese Ersatzteile auf einmal her?
Made in Iran, made in China, made in sonstwo. So wie immer...

Zitat:Wie gesagt, Deutschland ist für den Iran der wichtigste Handelspartner (#1) umgekehrt eher weniger.
...
Ich hab keine Ahnung wie du darauf kommst, aber Asien ist eher unwichtig.
Mitg Verlaub, werter Fieserfettsack, aber das ist totaler Käse. :pillepalle:


- Erich - 31.08.2006

das mit den Sanktionen dürfte wohl auch eine "Luftnummer" werden - die USA und deren engste Verbündte haben schon seit Jahren ein Handelsverbot gegen den Iran, also ein Embargo verhängt. Wer soll da jetzt noch zusätzlich auf die Liste kommen?
@Flex:
Zitat:flex postete
....
Die Chinesen wie auch die Russen würden meines Erachtens nach protestieren, fluchen und sich ihr Öl woanders holen. Denn gegen alle iranischen Vorstellungen, hat der Iran keine "Freunde" (okay, Syrien und die Hizbollah), sondern nur Öl.
....
Öl ist dicker als Freundschaft,
und auch wenn die Russen nicht auf iranisches Öl oder Gas angewiesen sind (die haben in Sibirien selbst so viel, dass sie exportieren können - ein dicker Absatzmarkt ist der Iran allemal


- fieserfettsack - 31.08.2006

Zitat:Deutschland gehört seit Jahren zu den bedeutendsten Abnehmern iranischer Nichterdölprodukte. Irans wichtigste Lieferländer aus der EU waren 2005 Deutschland, Frankreich und Italien. Im Jahr 2005 hat sich der Aufwärtstrend der Handelsbeziehungen mit Deutschland fortgesetzt. Die deutschen Exporte stiegen Januar bis November 2005 auf 4,09 Mrd. EUR (Steigerung von 26,8% zum Vergleichszeitraum 2004), die iranischen Exporte stiegen von Januar bis November 2005 um 20,4% auf 431 Mio. EUR. Bedeutender Handelspartner Irans außerhalb der EU sind die Vereinigten Arabischen Emirate.
Von: <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.auswaertiges-amt.de/diplo/de/Laenderinformationen/Iran/Wirtschaft.html">http://www.auswaertiges-amt.de/diplo/de ... chaft.html</a><!-- m -->


Zitat:Stellenwert des Handels:
Iran für Deutschland: (2004) Exporte: 35.
Importe: 65.

Deutschland für Iran: Exporte: 10.
(lt. Iran. Zollamt) Importe: 1.
Von: <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.auswaertiges-amt.de/diplo/de/Laenderinformationen/Iran/Wirtschaftsdatenblatt.html">http://www.auswaertiges-amt.de/diplo/de ... blatt.html</a><!-- m -->


Ich will nicht die ganze Tabelle posten, aber mal auf den Link gehen.
(Quelle: Iranische Zollverwaltung)

<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.bfai.de/fdb-SE,MKT20060619113655,Google.html">http://www.bfai.de/fdb-SE,MKT20060619113655,Google.html</a><!-- m -->


Bei 155,6 Mrd. USD Bruttoinlandsprodukt ziehen Sanktionen aus Europa ganz schön. Wenn noch traditionelle Verbündete wie Nord-Korea, Türkei, Japan und vielleicht VAE mitmachen, gute Nacht.

Fraglich ist natürlich in wie fern Sanktionen was bringen. Ein Regime wie im Iran lässt sich sicher nicht davon beeindrucken. Das die Bevölkerung deswegen meutert, ist auch weniger zu erwarten. Den Führern wird sicher gelingen den Hass auf den Westen zu richten.


- Shahab3 - 31.08.2006

@Fieserfettsack

Was die Europa-Geschäfte angeht...Der Schaden beim Ausbleiben dieser Geschäfte etsteht zunächst einmal für den Verkäufer. Erst und nur dann auch für den Käufer, wenn dieser anderenorts dafür keinen Ersatz bekommt.

Also willst Du dem Iran wirtschaftlichen Schaden zufügen, musst Du verhindern, dass er (vornehmlich in Asien) Öl/Gas exportieren kann. Da dies keiner kann und will, erübrigt sich der Sinn von Sanktionen.

Zitat:Fraglich ist natürlich in wie fern Sanktionen was bringen. Ein Regime wie im Iran lässt sich sicher nicht davon beeindrucken. Das die Bevölkerung deswegen meutert, ist auch weniger zu erwarten. Den Führern wird sicher gelingen den Hass auf den Westen zu richten.
Das schafft der Westen schon selbst ganz gut, den Hass auf sich zu richten.

Edit:
Was mir gerade einfällt...Wenn es zu Exportausfällen für den Iran kommen sollte, kann ich mir vorstellen, dass dies durch den gleichzeitig durch die Krise angefachten Ölpreis wieder aufgefangen werden könnte. Eine Rechnung die für die Sanktionsländer sicher nicht aufgeht. Sollten die Hauptabnehmer iranischer Nicht-Erdölprodukte aber zudem nicht bei Sanktionen mitziehen, könnten sich die iranischen Einahmen sogar erhöhen. Oder verrechne ich mich da?


- fieserfettsack - 31.08.2006

Zitat:Shahab3 postete
@Fieserfettsack

Was die Europa-Geschäfte angeht...Der Schaden beim Ausbleiben dieser Geschäfte etsteht zunächst einmal für den Verkäufer. Erst und nur dann auch für den Käufer, wenn dieser anderenorts dafür keinen Ersatz bekommt.

Also willst Du dem Iran wirtschaftlichen Schaden zufügen, musst Du verhindern, dass er (vornehmlich in Asien) Öl/Gas exportieren kann. Da dies keiner kann und will, erübrigt sich der Sinn von Sanktionen.

Zitat:Fraglich ist natürlich in wie fern Sanktionen was bringen. Ein Regime wie im Iran lässt sich sicher nicht davon beeindrucken. Das die Bevölkerung deswegen meutert, ist auch weniger zu erwarten. Den Führern wird sicher gelingen den Hass auf den Westen zu richten.
Das schafft der Westen schon selbst ganz gut, den Hass auf sich zu richten.

Edit:
Was mir gerade einfällt...Wenn es zu Exportausfällen für den Iran kommen sollte, kann ich mir vorstellen, dass dies durch den gleichzeitig durch die Krise angefachten Ölpreis wieder aufgefangen werden könnte. Eine Rechnung die für die Sanktionsländer sicher nicht aufgeht. Sollten die Hauptabnehmer iranischer Nicht-Erdölprodukte aber zudem nicht bei Sanktionen mitziehen, könnten sich die iranischen Einahmen sogar erhöhen. Oder verrechne ich mich da?
Also wenn du fast den kompletten Außenhandel eines Landes in 2-3 Monaten neu organisierst, bekommst du sicher den Nobel-Preis. :misstrauisch:
Wieso soll sich der Öl-Preis durch Sanktionen erhöhen?
Der Öl-Preis ist schon sehr hoch, erst neulich durch die Libanonkrise. Weiter erhöhen könnte er sich nur durch konkrete Kriegsdrohungen.


- Shahab3 - 31.08.2006

CNN Reportage "Nuclear Iran"
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.youtube.com/watch?v=MlSrDMi71tE&mode=related&search=">http://www.youtube.com/watch?v=MlSrDMi7 ... ed&search=</a><!-- m -->


- SCaitan - 01.09.2006

Das Video sagt nur, dass der Iran sein Atomprogramm für zivile Zwecke nutzen will. Die UN hat aber doch gar nichts dagegen, wenn man sich sicher sein könnte, Ahmadinedschad würde das Uran und das Plutonium genau dafür verwenden.

Zitat:http://www.tagesschau.de/aktuell/meldungen/0,1185,OID5865798_NAV_REF1,00.html
Aber heute ist das Ultimatum an den Iran abgelaufen, die Urananreicherung, die NICHT für zivile Zwecke notwendig ist, zu unterbrechen. Stattdessen hat der Iran sein Tempo verstärkt. Das passt doch hinten und vorne nicht!
Es wäre taktisch viel klüger gewesen, das Atomprogramm zu starten, OHNE vorher in Hasstiraden gegen den Westen und Israel auszubrechen. Schon allein deswegen hat er bei den Diplomaten doch schon einen Stein im Brett.

Zu den Sanktionen würde ich sagen, dass das wie schon gesagt, keinen Sinn hätte da es zuerst den Käufer trifft. Nur das es in diesem Fall eben auch den den Iran, und ich würde sagen vor allem den Iran treffen würde.
Gesetzt den Fall der Iran würde seine Öllieferungen an den Westen einstampfen - Saudi-Arabien, der Irak, Kuwait und andere würden sich freuen. Nach einer Durststrecke hätte sich nämlich deren größten Konkurrent auf dem Ölmarkt selbst ins Abseits gedrängt.


- Turin - 01.09.2006

Zitat:Aber heute ist das Ultimatum an den Iran abgelaufen, die Urananreicherung, die NICHT für zivile Zwecke notwendig ist, zu unterbrechen.
Das UN-Ultimatum kann gar nicht so lauten, denn dann wäre es völlig sinnlos. Der Iran hat ja offiziell kein Anreicherungsprogramm für waffenfähiges Uran laufen und könnte somit seine Anreicherung fortsetzen, beschleunigen oder was auch immer.

Solange Anreicherung eine zweischneidige Angelegenheit ist und solange man nicht unwiderlegbare Beweise für die militärische Natur der Anreicherung vorlegen kann, dreht man sich hier weiter im Kreis.