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Iranisches Atomprogramm - Druckversion

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- Ingenieur - 01.08.2006

Gibt es eigentlich irgendwelche zuverlässigen Informationen wie lange die Iraner noch brauchen (ohne Atomtest), um die Bombe fertig zu bekommen?

Soweit ich mich informieren konnte, kommt es auf den Zentrifugentyp an (und darauf, dass man die Brennelemente in die Finger bekommt). So könnte Deutschland beispielsweise eine "schmutzige" (ungestetet und deswegen suboptimale) Bombe innerhalb von einem Tag zusammen basteln, da wir hier die leistungsfähige Zentrifugen haben.

Die Israelis gehen seit zwei Jahren von einem "halben Jahr" aus, die CIA soweit ich weiß von einem, und deutsche Institute von 3-5 Jahren.

Weiß jemand was genaues?


- Turin - 01.08.2006

Zitat:So könnte Deutschland beispielsweise eine "schmutzige" (ungestetet und deswegen suboptimale) Bombe
"Schmutzig" bedeutet nicht "ungetestet", sondern bezieht sich vor allem in der neueren Berichterstattung darauf, mittels eines konventionellen Sprengkopfes strahlendes Material in der Gegend zu verstreuen, das dann durch Langzeitstrahlung wirkt. Es handelt sich also nicht wirklich um eine A-Waffe traditionellen Zuschnitts.

Die prognostizierten Daten, insbesondere die US-Angaben von mehreren Jahren beziehen sich auf den Zeitraum, den der Iran braucht, um einen echten Atomsprengkopf zu entwickeln und fertigen, der dann auf einer passenden Trägerwaffe zum Einsatz gebracht wird.
Ansonsten kommt es nicht nur auf die Art, sondern auch auf die Zahl der Zentrifugen an. Ich weiß nicht, wieviel Zentrifugen derzeit in Deutschland verfügbar sind, allerdings arbeiten wir mit A-waffentauglichem Material zu Forschungszwecken, der Output dürfte daher niedrig sein. Um dann mit diesem Material auch operativ etwas anfangen zu können, muss man noch mal eine geeignete Trägerwaffe inkl. Sprengkopf besitzen. Das wird ganz sicher nicht nur ein paar Tage dauern. Für eine richtige A-Waffe (wohlgemerkt nur Sprengkopf) von simpler Art würde ich eher von einigen Monaten ausgehen. Und dann fehlt uns immer noch die Trägerwaffe, wenn man nicht auf ein Flugzeug als Trägerplattform und ein freifallendes System setzen möchte.


- Ingenieur - 01.08.2006

@Turin

In Gronau gibt es doch ne ganze Anreicherungsanlage mit genug Zentrifugen für alle deutschen Atomkraftwerke. Ich weiß jetzt nicht, was die kritische Masse ist, aber die müsste doch jedenfalls innerhalb von einem Tag erreichbar sein.

Der Sprengkopf selbst ist dann kein Problem: ein entsprechend geformter Metallbehälter und ein Zünder rein.


- Turin - 01.08.2006

"Genug Zentrifugen für alle deutschen Atomkraftwerke" ist ein vager Ausdruck, der keinen Schluß auf die Tagesproduktion von hochangereichertem Uran zulässt. Zum einen ist es ja so, dass all diese Kraftwerke auch nicht gerade täglich beschickt werden. Zum anderen benötigen diese Kraftwerke Uran mit einem Anreicherungsgrad von 3 bis 5 %, während der von waffentauglichem Uran jenseits von 90 % liegt. Das wirkt sich entsprechend noch mal auf die Zeit aus, insbesondere da mit dem Anreicherungsgrad der Zeitbedarf überproportional wächst.

Zitat:Der Sprengkopf selbst ist dann kein Problem: ein entsprechend geformter Metallbehälter und ein Zünder rein.
Dann hast du trotzdem nur eine Bombe, aber noch nicht eine operativ sinnvoll verwertbare Waffe. Dazu fehlt die Trägerplattform, siehe oben. Im Fall Irans ist das nachrangig, da entsprechende Plattformen potentiell wohl schon vorhanden, bei Deutschland sieht das aber wieder ganz anders aus (nur weil das Beispiel hier genannt wurde).


- Marc79 - 01.08.2006

@ Turin & Ingenieur Ich würde mal meiner bescheidenen Meinung nach sagen, dass es ca. 1 Jahr dauert bis Deutschland vernünftige A Waffen bauen kann, dann aber in Serie. Die Komponenten sollten alle da sein, auch so sachen wie Zünder. Immerhin kaufte der Irak seine ja bei uns.

Als Träger würde ich eine Taurus Variante erstmal nehmen, ist halt da. Und das sollte auch machbar sein. Das als Referenz geltende System sollte die W80 der USA sein, das aus dem Jahr 1976 stammt. Also für die BRD nachbaubar. Selbst wenn nicht wäre noch genug Spiel nach oben offen vom Gewicht her.


- Ingenieur - 01.08.2006

:ot: Ich glaube langsam kommen wir von ursprünglichen Frage ab.

Uns interessiert ja nicht wie schnell Deutschland eine Bombe bauen könnte, sondern der Iran Wink

Wo bekommt eigentlich der Iran sein Brennmaterial her? Und ist die Quelle auch in Zukunft sicher?

Das ist vermutlich die Grundvoraussetzung für ne Bombe, glaube ich Big Grin


- Shahab3 - 01.08.2006

Im Iran gibt es natürliche Uranvorkommen. Rein theoretisch sind die Iraner technisch in der Lage den Brennstoffkreislauf komplett zu beherrschen. Also vom Erz, über Yellowcake, bis zur Anreichung von ~4% ist alles dort. Probleme gibt es wohl noch bei der Qualität des Yellowcake. Zum Test der Zentrifugen musste dazu UF6 Gas aus China importiert werden. Die IAEA berichtete von zudem von qualitativ minderwertigen Proben. Auch die Zahl der Zentrifugen dürfte noch nicht groß genug sein.


- Schneemann - 01.08.2006

Marc79 schrieb:
Zitat:Ich würde mal meiner bescheidenen Meinung nach sagen, dass es ca. 1 Jahr dauert bis Deutschland vernünftige A Waffen bauen kann...
Habe ich schon andere Sachen gehört. In einer Sendung auf n-tv wurde gesagt - es ging in dieser Sendung um die Proliferation von Massenvernichtungswaffen - , dass die CIA und andere Geheimdienste davon ausgehen, dass hochentwickelte Nicht-Atommächte, wie etwa Deutschland oder Japan, innerhalb von 14 bis 21 Tagen Atombomben planen und bauen könnten. Ob das stimmt, weiß ich nicht, aber ich habe es eben so noch in Erinnerung...

Schneemann.


- Shahab3 - 02.08.2006

@Schneemann

Lies dir mal den Post von Ingenieur vom 01.08.2006, 19:51 Uhr durch. Vielleicht fällt Dir dann etwas auf Wink

@Topic

Es wird ja oft gesagt, man sei so überrascht gewesen, als angeblich eine iranische Exilorganisation das iranische Anreicherungsprogramm aufgedeckt hat. Diese vermeintliche Tatsache wird immer als Argument vorgeschoben, wie sehr der Iran die Internationale Gemeinschaft an der Nase herumgeführt hat und wie arg man darüber doch schockiert sei.

Im folgenden kann ich belegen, dass die IAEA schon lange von den iransichen Aktivitäten gewusst hat, oder zumindest gewusst haben muss. Gleiches gilt selbstverständlich für die Geheimdienste.

1989-1990(IAEA)
Zitat:The Atomic Energy Organization of Iran wishes to assess geophysical data related to uranium exploration in the country. The information is already stored on magnetic tapes but needs to be evaluated.
...
It is expected that the project will strengthen the Atomic Energy Organization's capabilities in uranium exploration and processing, and in evaluating the uranium exploration data. In the long term, it should lead to improved assessment of the economic potential of uranium mining.
...
1990 (IAEA)
.
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.iranwatch.org/international/IAEA/iaea-technical">http://www.iranwatch.org/international/ ... -technical</a><!-- m --> cooperation-1990.pdf
Zitat:The IAEA's Tehnical Cooperation Activities in 1990 - Iran
...
A high priority is being given to the nuclear power programme: the construction of the Bushehr Nuclear Power Plant had had to be suspended, but it is intended to redevelop the
infrastructure and re-start construction. Priority is also being given to identifying
economically favourable uranium resources to be used in support of the nuclear
power programme.
...
225. The Government also foresees exploitation of national uranium resources; the
country is among the few in the world with a relatively strong exploration programme.
About 40% of its territory has been surveyed by airborne gamma-ray spectrometry
since 1974. Follow-up work on favourability has led to the discovery of some
interesting uranium deposits, several of which are associated with polymetallic sul-
phide mineralizations. The Agency has been providing technical assistance since
1985 under a long-term project on the processing of the airborne data, preparation of
maps and interpretation of the geology. Support is expected to continue for a
comprehensive exploration programme which should lead, after evaluation, to a
feasibility study on the mining and processing of uranium ores. To prepare the
infrastructure and introduce the technology, a supplementary project was approved
from 1991 on ore dressing and leaching of uranium ores, with the objectives of setting
up a properly equipped dressing laboratory and determining the feed and leaching
parameters that permit optimum uranium recovery . In addition, in a project approved
for 1992, advice will be provided on effluent treatment and on the design of the liquid
waste treatment and tailing disposal systems for safe operation of the pilot uranium
ore processing plant.
...
1991-92 (IAEA)
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.iranwatch.org/international/IAEA/iaea-projectschedule-199192.pdf">http://www.iranwatch.org/international/ ... 199192.pdf</a><!-- m -->
Zitat:TECHNICAL CO-OPERATION
PROJECT SCHEDULES FOR 1991-92
...
LONG-TERM IMPACT: It is expected that the project will result in a long-term programme of systematic training of local specialists needed for nuclear activities in Iran.
...
LONG-TERM IMPACT: It is expected that the project will result in the transfer of knowledge on a comprehensive uranium exploration programme, the training of local specialists and the assessment of uranium resources in Iran.
...
LONG-TERM IMPACT: The project will result in the transfer of knowledge on ore dressing and leaching of uranium ores excavated in Iran and in the setting-up of an ore dressing laboratory.
...
NATIONAL INPUT: Fresh low-enriched fuel has been purchased from Argentina and the reactor is undergoing a core conversion. The necessary staff and a budget in local currency are available.
...
LONG-TERM IMPACT: It is envisaged that the Agency support will contribute to the safe repair and rehabilitation of the damaged structure and components of the Bushehr nuclear power plant as well as to development of the infrastructure and national capabilities.
...
LONG-TERM IMPACT: It is expected that the project will result in an operational incinerator and its use in the nuclear power plant programme for radioactive waste treatment.
...
LONG-TERM I MPACT: It is expected that the project will help ensure the safe handling of the radioactive wastes from uranium mining and milling in Iran.
...
1993-94 (IAEA)
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.iranwatch.org/international/IAEA/iaea-projectschedule-199394.pdf">http://www.iranwatch.org/international/ ... 199394.pdf</a><!-- m -->
Zitat:TECHNICAL CO-OPERATION
PROJECT SCHEDULES FOR 1993-94

LONG-TERM IMPACT: This project will ensure that a suitable range of training and manpower
development can occur within the broad scope of Agency programmes. The result will be a significant enhancement of the scientific and technical capacity of the country.
...
LONG-TERM IMPACT: It is expected that the project will result in the assessment of uranium
resources in Iran and in the introduction of a comprehensive uranium exploration programme.
...
LONG-TERM IMPACT: It is expected that the project will result in a fully functioning cyclotron
laboratory for training and radioisotope production purposes.
...
LONG-TERM IMPACT: The project will significantly contribute to the development of an adequate infrastructure for the nuclear power programme in Iran.
...
Artikel von wise auf dem Jahr 1998:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www10.antenna.nl/wise/index.html?http://www10.antenna.nl/wise/502/4948.html">http://www10.antenna.nl/wise/index.html ... /4948.html</a><!-- m -->
Zitat:Iran: Stepping up laser-enrichment program, cooperation with EU?

Western intelligence agencies believe that Iran is trying to procure Western laser equipment and technology for its secret uranium- enrichment program. Laser enrichment has been under development for over 30 years now, and it is advanced enough to be of interest for countries seeking to make nuclear weapons. The EU is looking for closer cooperation with Iran.

(502.4948) WISE Amsterdam - Iran's interest in laser-enrichment started under the Shah in the late 1970s, based on imported lasers from the US. After the 1991 Gulf War, Iran was suspected to be involved in similar clandestine nuclear weapons research as Iraq. Officials from the Atomic Energy Organization of Iran (AEOI) denied it had any enrichment research.
But according to the US CIA and the German BND, the AEOI is doing laser-enrichment research and that the Iranian procurement firms are trying to buy foreign laser equipment. The AEOI is working on both Atomic Vapor Laser Isotope Separation (AVLIS) and Molecular Laser Isotope Separation (MLIS) methods as well as on centrifuge enrichment.
The laser research and development (R&D) is centered at the Laser Research Center (LRC) in Teheran, which is part of the Teheran Nuclear Research Center (TNRC). Now Iran produces its own laser crystals which could be operated in the blue-green spectrum, which is the wavelength to enrich uranium using AVLIS. The LRC is headed by the Iranian scientist Dr. Seddiqi. Both LRC and TNRC are cooperating with the Sharif University of Teheran. This university is also doing other enrichment research, including centrifuge development. Iran is expected to sign the IAEA Part II protocol for reformed safeguards and has then to declare all its nuclear activities and sites to the IAEA, also in the area of laser enrichment. IAEA officials visited the Sharif University several times but failed to find any clues that it is engaged in clandestine nuclear activities. To make progress in laser enrichment, Iran must rely on clandestine imports. In 1992, the LRC tried to import modern laser systems. It is not known where Iran got centrifuge equipment and know-how.
Recently the German government warned key laser equipment producers that AEOI and Iranian procurement firms would seek to buy equipment to develop its laser R&D further.
...
In den Analysen ist zwar nicht ausdrücklich von urananreicherung die Rede, aber mit ein bischen Sachverstand (den ich der IAEA und den Geheimdiensten eigentlich zutraue) müsste man aus den vorliegenden Informationen eindeutig schliessen können, dass der Iran an verschiedenen Methoden arbeitet, den Brensstoffkreislauf komplett im eigenen Land durchzuführen. Wer sich also nicht mit beiden Händen die Augen zugehalten hat, hätte aus den intensiven Bestrebungen Hinsichtlich des Abbaus von Uran, den Arbeiten an diversen Forschungsreaktoren und der Rekonstruktion des Reaktors in Bushehr schliessen können -nein müssen!-, was Sache ist.


- BigLinus - 05.08.2006

Zitat:Spiegel: Fischer sieht wenig Hoffnung auf Atomeinigung mit Iran
Sa Aug 5, 2006 12:40 MESZ

Berlin (Reuters) - Im Streit um das iranische Atomprogramm sieht der frühere Außenminister Joschka Fischer wenig Hoffnung auf eine Verhandlungslösung.

Nach seinen Gesprächen in Teheran habe sich Fischer sehr skeptisch gezeigt, dass die Regierung das Verhandlungsangebot der internationalen Gemeinschaft annehmen werde, berichtete der "Spiegel" am Samstag vorab. Der Grünen-Politiker war ohne offiziellen Auftrag, aber in Abstimmung mit seinem Nachfolger Frank-Walter Steinmeier (SPD) in den Iran gereist und hatte sich dort unter anderem mit Außenminister Manuchehr Mottaki getroffen.

(...)
Quelle: <!-- m --><a class="postlink" href="http://de.today.reuters.com/news/newsArticle.aspx?type=domesticNews&storyID=2006-08-05T104049Z_01_HAG533586_RTRDEOC_0_IRAN-ATOM-FISCHER.xml&archived=False">http://de.today.reuters.com/news/newsAr ... ived=False</a><!-- m -->


- Shahab3 - 05.08.2006

Was für eine Geldverschwendung mit der Erkenntnis nach hause zu kommen, dass der Iran einem Stop seiner Urananreicherung nicht zustimmen wird. Mir verhließt sich der Sinn dieser Konsultation.


- Shahab3 - 06.08.2006

Und hier haben wir es offiziell.

<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.tagesschau.de/aktuell/meldungen/0,,OID5785240_REF1,00.html">http://www.tagesschau.de/aktuell/meldun ... F1,00.html</a><!-- m -->
Zitat:Atom-Resolution erneut zurückgewiesen
Iran will Urananreicherung ausweiten

Im Atomstreit mit Teheran hat der iranische Chefunterhändler Ali Laridschani die jüngste UN-Resolution zurückgewiesen. Darin wird das Land zur Einstellung der Urananreicherung bis zum 31. August aufgefordert. "Die Resolution hat keine rechtliche Basis, und Iran würde weder einer Resolution zustimmen, die uns unserer legitimen Rechte nach dem Atomwaffensperrvertrag beraubt, noch Drohungen und Ultimaten nachgeben", sagte Laridschani in Teheran. "Wir werden die nuklearen Aktivitäten wo nötig ausweiten. Das schließt alle Atomtechnologie ein, inklusive der Zentrifugen", so der iranische Chefunterhändler. Die Zentrifugen werden zur Anreicherung von Uran benutzt.
...



- Shahab3 - 07.08.2006

Und es deutet sich auch so langsam an, was ich vermutet habe. Da der Iran die Inhalte der Verhandlungen immer als Diktat empfunden hat und ein Nachgeben Irans ausgeschlossen scheint, wird man die "harte Tour" mit all seinen möglichen Konsequenzen bevorzugen. Tjoar...Dank an die IAEA. An ihr lag es nicht.

<!-- m --><a class="postlink" href="http://english.farsnews.com/newstext.php?nn=8505150546">http://english.farsnews.com/newstext.php?nn=8505150546</a><!-- m -->
Zitat:Parliament Set to Ban IAEA Inspections of Nuclear Sites

TEHRAN (Fars News Agency)- A member of the Parliament's presiding board said that if the United Nations Security Council exerts pressure on Tehran to abide by resolution 1696, Parliament would prepare a plan to ban IAEA inspections of Iranian nuclear sites.
...



- Erich - 22.08.2006

Zitat:Shahab3 postete
Und es deutet sich auch so langsam an, was ich vermutet habe. Da der Iran die Inhalte der Verhandlungen immer als Diktat empfunden hat und ein Nachgeben Irans ausgeschlossen scheint, wird man die "harte Tour" mit all seinen möglichen Konsequenzen bevorzugen....
was der Iran macht ist eine konsequente Hinhaltetaktik, so lange die Verhandlungen raus zögern, bis Fakten geschaffen sind - erst nur mit den USA, dann wieder nur ohne USA .....
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.tagesschau.de/aktuell/meldungen/0,1185,OID5837032_TYP6_THE_NAV_REF1_BAB,00.html">http://www.tagesschau.de/aktuell/meldun ... AB,00.html</a><!-- m -->
Zitat:Bewegung im Atomstreit

Iran will angeblich weiter verhandeln

...
Stand: 22.08.2006 15:33 Uhr



- Schneemann - 22.08.2006

Shahab3 schrieb:
Zitat:Und es deutet sich auch so langsam an, was ich vermutet habe. Da der Iran die Inhalte der Verhandlungen immer als Diktat empfunden hat und ein Nachgeben Irans ausgeschlossen scheint, wird man die "harte Tour" mit all seinen möglichen Konsequenzen bevorzugen.
Aus deinen iranfreundlichen Ansichten, die schon in mehreren anderen Threads durchgeklungen ist, drehe ich sicher keinen Strick. Auch deine mitunter arg unkritische Haltung gegenüber Angelegenheiten, die den Iran betreffen, kann ich halbwegs noch mit der Rubrik "Überzeugung" entschuldigen, bzw. erklären.

Aber in diesem Fall habe ich irgendwie den Eindruck, dass du die "harte Tour" geradezu herbeisehnst. Entschuldige, vielleicht verstehe ich dich jetzt falsch, aber dir sollte doch bitte klar sein, dass der Iran wohl der Hauptleidtragende einer solchen Konfrontation wäre. Ich bin sicher kein Fan dieser Mullah-Truppe, aber wenn es hart auf hart kommt, so wird der Iran als Land am meisten leiden. Das kannst du ja auch nicht wollen?

Abgesehen davon verstehe ich auch nicht so ganz, warum man immer von einem Diktat redet. Wenn die derzeitige US-Administration einen solchen Entwurf ausgearbeitet hätte, so hätte ich den Streß und die Dickkopf-Haltung in Teheran verstehen können. Aber die "schwächlichen" Europäer, denen Präsident Ahmadinedschad auch mal schon die "Hände abhacken" lassen wollte, können doch, wenn man der Sprachführung von Ahmadinedschad folgt, wohl kaum ein Diktat vorlegen. Das wäre ja ein Widerspruch in sich. Jemand der schwach ist, bzw. als schwach bezeichnet wird, könnte rein logisch ja einer so 'starken Nation' wie dem Iran kein Diktat aufzwingen. Oder lässt man sich in Teheran neuerdings auch noch von Schwächlingen gängeln? Kurz: Da wird ein Vabanque-Spiel mit allen rhetorischen Raffinessen gespielt.

Schneemann.