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Iranisches Atomprogramm - Druckversion

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- Erich - 28.11.2004

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Zitat:Gespräche abgebrochen

EU verschärft Ton im Atomstreit mit Iran

Informelle Gespräche zwischen EU-Vertretern und Iran über das umstrittene iranische Atomprogramm sind ergebnislos abgebrochen worden. In den Diskussionen habe es keinerlei Fortschritte gegeben, sagte ein europäischer Diplomat in Wien. Jetzt sei es Sache der Iraner, über ihr weiteres Vorgehen zu beraten. ....

Angeblich keine Urananreicherung mehr
Iran hat nach eigenen Angaben sein Programm zur Unrananreicherung nach Verhandlungen mit Deutschland, Frankreich und Großbritannien seit Montag ausgesetzt. Die drei EU-Staaten hatten dem Land im Gegenzug für die Verzichtserklärung Hilfe beim Ausbau der zivilen Atomkraft zugesagt.

Der Gouverneursrat der IAEO berät seit Donnerstag in Wien erneut über das iranische Atomprogramm. Die IAEO kritisiert, dass Iran seine Urananreicherung nicht wie zugesagt vollständig ausgesetzt habe, sondern 20 Zentrifugen weiter zu Forschungszwecken ohne Nuklearmaterial benutzen wolle. Zentrifugen können zur Herstellung von angereichertem Uran verwendet werden, das sowohl in der zivilen Atomkraft als auch zum Bombenbau genutzt wird. Iran beharrt auf seinem Recht zur Urananreicherung für zivile Zwecke.

Die USA verdächtigen das Land, heimlich Atomwaffen zu entwickeln. Sie fordern eine wesentlich schärfere Entschließung des IAEO-Gouverneursrats und die Einschaltung des UN-Sicherheitsrats.

Stand: 28.11.2004 11:17 Uhr



- Skywalker - 30.11.2004

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Zitat:Oops, they did it again Der Iran narrt den Westen

VON FRIEDERIKE LEIBL (Die Presse) 30.11.2004


Der Iran hat es wieder einmal ge schafft. Nach tagelangem Hin- und Her, das am Wochenende in einem Durcheinander aus rasch wechselnden Zusagen und Dementis gipfelte, lenkte Teheran im Atomstreit mit der internationalen Gemeinschaft in letzter Minute ein - und rettete so eine Abmachung, deren Haltbarkeit schon allein wegen ihres Vorspiels fraglich ist. Die notorische Unzuverlässigkeit des Iran macht es selbst wohlwollenden Verhandlungspartnern schwer, die Vereinbarung als Durchbruch zu feiern. Ein Gefühl von Misstrauen bleibt.



- Snakeshit - 03.12.2004

Zitat:"Wir sind bereit zum Iran-Krieg"
Früherer Bush-Berater: Binnen sechs Monaten wird Atomstreit eskalieren

Von Maike Röttger

Hamburg - Walter Andrusyszyn ist sich sicher: Auf die Welt rollt die nächste große Krise zu. Innerhalb der nächsten sechs Monate werde der Konflikt um das Atomprogramm des Iran eskalieren. "Der Iran treibt ein gefährliches Spiel", sagt der ehemalige Sicherheitsberater der US-Regierung. Er hält es für durchaus wahrscheinlich, daß die diplomatischen Bemühungen, den Iran von seinem Programm zur Urananreicherung endgültig abzubringen, scheitern. Und dann sei die USA durchaus bereit, den Iran militärisch anzugreifen. Daran läßt Andrusyszyn keinen Zweifel.

"Einige meinen zwar, wir wären mit den militärischen Einsätzen in Afghanistan und im Irak überlastet, doch einen Krieg gegen den Iran können wir führen", sagt der Sicherheitsexperte, der noch bis vor wenigen Monaten als Leiter der Abteilung für Nord- und Zentraleuropa im Nationalen Sicherheitsrat US-Präsident George W. Bush beraten hat. "Die Israelis werden niemals akzeptieren können, daß im Iran eine Atomwaffe gebaut wird. Wenn sie angreifen, werden sie von uns Unterstützung fordern."
Rolleyes
Quelle:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.abendblatt.de/daten/2004/12/02/371492.html">http://www.abendblatt.de/daten/2004/12/02/371492.html</a><!-- m -->


- Patriot - 03.12.2004

Wie möchten die Amerikaner diesen Krieg finanzieren ?


- CommanderR. - 03.12.2004

So wie bisher, in dem sie ihren ohnehin in schwindelerregende höhen gestiegenen Rüstungsetat noch weiter erhöhen, beträgt heute schon rd. 50% aller Rüstungsausgaben aller Armeen und Länder der ganzen Welt, natürlich zu Lasten vor allem des kleinen Mannes und der Sozialsystheme und sowohl die Armut wie auch die Staatsverschuldung dadurch weiter in die Höhe treiben. Wie wir ja auch bisher gesehen haben ist den Neocons kein Preis zu hoch um ihre geopolitischen und geostrategischen Ziele umzusetzen, weder wachsende eigene Verluste, noch die schwächung der Wirtschaft, ebensowenig die Lasten für die nächsten Generationen usw.
Ohnehin ist bis auf Raketen und Luftangriffe der USA mit Israel zusammen wohl nicht viel mehr zu erwarten, da sie ein Invasionsheer kaum aufstellen können in der benötigten Größe und alle Versuche dies doch zu tun würden die Wirtschaft weiter stark überlasten und die Verschuldung derart hochtreiben das eine ernste Wirtschaftskrise drohen würde, selbst die verblendetsten Neocons sollten dies nicht in Kauf nehmen denn dies wäre ein zu hoher Preis der zu zahlen wäre, ganz abgesehen von den negativen Folgen Weltweit für die Finanz- und Wirtschaftsmärkte.


- Jacks - 03.12.2004

<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.netzeitung.de/ausland/315517.html">http://www.netzeitung.de/ausland/315517.html</a><!-- m -->

Zitat:IAEA fürchtet geheime Produktion von
Atombomben in iranischen Militäranlagen


Die Internationale Atomenergiebehörde verlangt von Iran den Zugang zu zwei Militäranlagen - bislang erfolglos . Die IAEA vermutet, dass dort fortgesetzt wird, was Iran offiziell schon aufgegeben hat.

Die Internationale Atomenergiebehörde (IAEA) fürchtet, dass Iran sein Atomprogramm möglicherweise in zwei militärischen Anlagen weiter betreibt. Der Direktor der IAEA, Mohammed el Baradei, sagte am Mittwoch in Wien, man habe wiederholt in Teheran um Zugang zu den Anlagen in der Nähe von Teheran gebeten. Bislang sei jedoch keine Genehmigung erteilt worden.

Die «New York Times» berichtet, eine der Anlagen sei der Militärkomplex Parchin südöstlich der Hauptstadt Teheran. Eine Reihe von Satellitenbildern würden nahe legen, dass dort hochexplosive Stoffe getestet würden, die man normalerweise dazu benutze, Atombomben zu zünden.

Sprengstoff-Experimente, Uran-Anreichung

Die zweite Anlage, die die IAEA inspizieren will, ist der Militärkomplex Lavisan II nordöstlich der Hauptstadt. Dort wurde erst vor kurzem eine neue Anlage gebaut. Bei der IAEA heißt es, man besitze inzwischen eine Beschaffungsliste aus Lavisan II. Diese führe Geräte auf, die jedes für sich genommen nicht zu beanstanden seien. Allerdings mache die Kombination der Geräte eigentlich nur Sinn, wenn man ein Zentrifuge zur Uran-Anreicherung bauen wolle.

Die IAEA sagt, die Geheimdienst-Erkenntnisse über die beiden Militäranlagen stammten aus unabhängigen und unterschiedlichen Quellen. Aus diesem Grund will die IAEA die militärischen Anlage nun so schnell wie möglich inspizieren. Das aber ist problematisch, weil militärische Anlagen normalerweise nicht in den Zuständigkeitsbereich der IAEA fallen. Mit einer Ausnahme: Wenn es als gesichert gilt, dass dort Atommaterial gelagert oder hergestellt wird. Doch genau das will die IAEA erst herausfinden.
.....
Wieso werd ich das Gefühl nicht los das der Iran irgendwas im Schilde führt?.:misstrauisch:


- Patriot - 03.12.2004

@commander
Ja genau war ja meine Frage gezielt. Das sie jederzeit Luftangriffe machen können ist mir klar aber wie wollen sie eine Invasion machen? Du hast ja schon Gründ egenannt wieso es nicht klappen würde. Deswegen kann man sich ziemlich sicher sein das Iran NICHT invasiert wird Smile

@Jacks
Die Iranische Regierung hatte nie den Plan den Bau der Atombombe zu stoppen. Die ganzen Verhandlungen und Lügen verschaffen ihnen doch nur mehr Zeit. Irgendwann in naher Zukunft werden wir schon den ersten Atombombentest der Islamischen Republik mitbekommen. Aber dann ist es schon zu spät. Ich bin mir ziemlich sicher das Iran bald die Bombe haben wird. Ich mein wer will denn davon abhalten? Das Geschnattere der UN ? Das Gemeckere aus Washington und Europa ? Glaube kaum das bloße Wörter Anlagen zum Bau ein Nuklearbombe vernichten können....
Die einzigen denen ich eine Aktion zutraue sind die Israelis.


- Rehad - 04.12.2004

Financial Times Deutschland
Agenda Eine Frage der Ehre für Iran
Dienstag 30. November 2004, 20:37 Uhr



Im Niavaran-Park wird an diesem kalten Wintermorgen mit großer Ernsthaftigkeit Sport getrieben: Jogging, Walking, Volleyball, Gymnastik. Kopftücher verrutschen, und manches Damenoberteil ist so kurz, dass die Hüter der islamischen Sittlichkeit bei diesem Anblick der Schlag treffen würde. Hier im wohlhabenden Norden Teherans hat sich die Angst vor dem Bannstrahl der theokratischen Grundordnung längst verflüchtigt. Wer hier wohnt, steht den konservativen Mullahs nicht allzu nah.

Doch das hindert Anzeige

die wenigsten daran, auf das Ansinnen des Westens, Irans Atomprogramm zu beschränken, mit größtmöglicher Empörung zu reagieren. "Iran hat das Recht, diese Technologie zu beherrschen", sagt Majid Taheri, ein junger Student. "Wieso sollten andere Länder Nuklearanlagen besitzen dürfen, und wir nicht? Was unterscheidet uns?" "Ungerechtigkeit", "Diskriminierung" und "Unterdrückung" sind die Wörter, die bei den Umstehenden fallen.

Nationale Gefühle geweckt

Der schwelende Konflikt um die Nutzung der Atomkraft hat die nationalen Gefühle der Iraner geweckt. Das Prestigeprojekt, das eigene Land mit Kernenergie zu versorgen, will man sich vom Westen nicht nehmen lassen. Die Mullahs wissen die Bevölkerungsmehrheit hinter sich, wenn sie stur an ihrem Kurs festhalten. Die Drohungen internationaler Organisationen, Iran womöglich Sanktionen aufzuerlegen, können das Regime in Teheran in Zeiten des Irak-Kriegs und extrem hoher Ölpreise ohnehin nicht schrecken.

Und so verkauft Hassan Rohwani, Atombeauftragter der Regierung und Kopf des Nationalen Sicherheitsrates, das Ergebnis der Verhandlungen mit der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) vom Montagabend als Erfolg für Iran. Direkt gegenüber vom Park, im Konferenzsaal des Zentrums für Strategische Studien, sagt er am Dienstag, dass sein Zugeständnis, die Urananreicherung von 20 Forschungszentrifugen einzustellen, nur befristet gelte. Gut gelaunt spricht Rohwani - weißer Turban, grauer Bart, langes Gewand - in ein Dutzend Mikrofone: "Wir haben in Wien einen großen Erfolg errungen. Allen Änderungswünschen Irans wurde entsprochen."

Drei Monate für Gespräche mit den "EU3"

Den Einwand eines iranischen Journalisten, dass die USA die Einigung ebenfalls als Sieg bewerten, wischt er beiseite: "Wer die Resolution liest, weiß, wer erfolgreich war", sagt Rohwani schnippisch. Verdrossen dreinblickend zählt er die Vorteile für das eigene Land auf: Irans Recht auf einen eigenen Brennstoffkreislauf sei nun anerkannt. Die Suspendierung der Urananreicherung diene einzig der Vertrauensbildung. Der Fall Iran stünde nun nicht mehr automatisch auf der Agenda des IAEA-Gouverneursrates. Und vor allem: Die USA hätten ihr Ziel, Iran vor den Sicherheitsrat zu zerren, nicht erreicht.

Der Geistliche lässt keinen Zweifel daran, wer die Bedingungen diktiert. Die Anreicherung werde für die Dauer von drei Monaten unterbrochen. In dieser Zeit solle mit den "EU3", also Deutschland, Frankreich und Großbritannien, geklärt werden, welche Technologien Iran langfristig nutzen dürfe. Im Gegenzug für den Verzicht auf die Herstellung bombenfähigen Urans stellen die Europäer Handelserleichterungen und andere Vergünstigungen in Aussicht. "Das werden die schwierigsten Verhandlungen überhaupt", sagt Rohwani.

"Iran wird sein Nuklearprogramm niemals aufgeben"

Dass Iran kaum zu Zugeständnissen bereit ist, lässt er schon jetzt durchblicken: Einen eigenen Kreislauf aufzugeben und sich stattdessen aus dem Ausland nuklearen Brennstoff liefern zu lassen käme überhaupt nicht infrage: "Warum wollten wir etwas importieren, was wir selbst besitzen? Wir wollen nicht abhängig sein und betteln müssen."

Tatsächlich sehen die Chancen des europäischen Trios, die Iraner von ihren Plänen abzubringen, nicht rosig aus. "Iran wird sein Nuklearprogramm niemals aufgeben", wird Ajatollah Sajed Ali Chamenei, das geistige Oberhaupt des Landes, in iranischen Zeitungen zitiert. Formal hat Iran das Recht auf seiner Seite. Der Atomwaffensperrvertrag erlaubt die zivile Nutzung der Kernkraft. Und dass Iran heimlich Atomwaffen entwickelt, wird zwar weithin befürchtet, beweisen konnte man es aber bisher nicht.

Die Mullahs beteuern bei jeder Gelegenheit, dass sie keinesfalls Atomwaffen herstellen wollen: "Diese Behauptungen haben das Ziel, Iran zur Aufgabe der Nukleartechnologie zu bringen", wettert Chamenei. Den Generalverdacht gegen das Mullah-Regime, "die Bombe" bauen zu wollen, weist auch Hussein Schariatmadari zurück: "Wir haben zwar das Recht auf Atomwaffen, aber sie sind gegen unsere Religion", sagt der Chefredakteur der ultrakonservativen Zeitungsgruppe "Kayhan". "Und wenn man sie nicht einsetzen will, haben sie natürlich auch keine abschreckende Wirkung."

Wachsendes Misstrauen

Gern verweist das Regime auf den rasant wachsenden Stromverbrauch im Land: Die Bevölkerung hat sich in den vergangenen 25 Jahren verdoppelt. Allein in Teheran leben schätzungsweise 15 Millionen Menschen. Man hoffe deshalb auf "die Einführung von Nuklearenergie als Alternative".

Doch wozu braucht ein Land, das über riesige Öl- und Gasvorkommen verfügt, unbedingt die teure und außerdem auch noch gefährliche Nukleartechnologie? "Um die Umwelt zu schonen", sagt der Journalist Schariatmadari. Außerdem "sind die Rohstoffe eines Tages aufgebraucht". Die USA und Russland, die beide Öl fördern, hätten ja auch Atomkraftwerke.

In Amerika und Europa wächst das Misstrauen gegenüber den Mullahs. Kann man den Iranern glauben? Spätestens, seit die Langstreckenrakete "Schihab 4" entwickelt wird, steigt die Nervosität. Der Flugkörper hat eine Reichweite von 4000 Kilometern - und kann vom Nordwesten Irans aus Deutschland erreichen. Experten sind sich sicher, dass ein atomwaffenfähiger Sprengkopf gleich mitentwickelt wird. Sprengstoff und Testkameras, die Iran für das Raketenprogramm - ganz legal - im Ausland bestellt habe, ließen diesen Schluss zu.

Unterschiedliche Meinungen

Im Land selbst gehen die Meinungen darüber, ob tatsächlich an der Atombombe gebaut wird, auseinander: Hermidas Barand, der am Institut für Internationale Beziehungen in Iran lehrt, hält dies für unwahrscheinlich. Zu viele Entscheider wären an einem Projekt dieser Tragweite beteiligt, meint der Wissenschaftler: zum einen die Konservativen, die Justiz, Militär und inzwischen auch das Parlament beherrschen, zum anderen die reformorientierte Regierung von Präsident Mohammed Chatami. "In so einem System, in dem nicht an einem Strang gezogen wird und ständig Konkurrenz herrscht, kann man nichts geheim halten", sagt Barand.

Der Journalist und Publizist Isa Saharkhiz hingegen ist überzeugt, dass die Konservativen "das Ziel haben, an eine Atombombe zu kommen". Die Reformer hätten doch "keine Ahnung, was in den Militäranlagen los ist". Die Armee ist eine Domäne der Konservativen. Das Argument des Strommangels hält er für vorgeschoben: "Wir haben genug Energievorkommen", sagt er. "Wenn europäische Länder, die keine Rohstoffe besitzen, sich von der Atomenergie lossagen, warum sollten dann ausgerechnet wir darauf setzen?"

"Der Westen wird mehr leiden"

Die Option, einen eigenen Brennstoffkreislauf in Gang zu setzen, werden sich die Mullahs nicht nehmen lassen. Sie wissen, dass sie derzeit die Bedingungen diktieren können: Die USA haben wegen ihrer Militäreinsätze im Irak und in Afghanistan keine Kapazitäten, Soldaten für einen Schlag gegen Iran abzuziehen. In Washington fürchtet man überdies, dass Teheran womöglich die Schiiten im Irak ermuntert, ihren Aufstand gegen die Besatzungstruppen fortzusetzen.

Eine Eskalation in Iran wäre nach Ansicht des Politologen Sadek Sibakalam für die Industrienationen eine wirtschaftliche Katastrophe. Der extrem hohe Ölpreis könnte bei einer weiteren Destabilisierung des Nahen Ostens auf Rekordstände klettern. "Ich habe deshalb keinen Zweifel, dass Iran aus den Verhandlungen aussteigt, wenn Europa seine Zusagen nicht einhält", sagt Sibakalam.

Sollte es daraufhin tatsächlich zu Sanktionen kommen, müsste das Regime zumindest nicht den Unmut der Bevölkerung fürchten, denn die steht in dieser Frage geschlossen hinter der Führung. "Wenn es wirklich zu Embargos kommt", so Sibakalam, "wird der Westen mehr darunter leiden als wir."


- Shahab3 - 04.12.2004

<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.iranmania.com/News/ArticleView/Default.asp?NewsCode=27535&NewsKind=Current%20Affairs">http://www.iranmania.com/News/ArticleVi ... %20Affairs</a><!-- m -->

Zitat:IAEA not to inspect Lavizan-2

LONDON, Dec 4 (IranMania) - Spokeswoman of the International Atomic Energy Agency Melissa Fleming on Friday rejected the report published by The New York Times that the agency had requested Iran to inspect the Lavizan-2 site.
...
Tja Jacks, war wohl mal wieder ne Ente. Vielleicht sollten sich die Amis andere Informanten als die MKO organisieren...


- Shahab3 - 05.12.2004

So damit wir für zukünftige Diskussionen die entsprechende Basis vorliegen haben, habe ich mal den genauen Wortlaut des Vertrages zwischen der Eu und dem Iran (vom 15.11.2004) organisiert. Der Einfachheit halber poste ich den kompletten Text, dann fällt es leichter sich auch Textpassagen zu beziehen :

Zitat:AGREEMENT BETWEEN THE GOVERNMENT OF THE ISLAMIC REPUBLIC OF IRAN AND THE GOVERNMENTS OF FRANCE, GERMANY AND THE UNITED KINGDOM
REGARDING IRAN'S NUCLEAR PROGRAM

UK FOREIGN AND COMMONWEALTH OFFICE

November 15, 2004

The Government of the Islamic Republic of Iran and the Governments of France, Germany and the United Kingdom, with the support of the High Representative of the European Union (E3/EU), reaffirm the commitments in the Tehran Agreed Statement of 21 October 2003 and have decided to move forward, building on that agreement.

The E3/EU and Iran reaffirm their commitment to the NPT.

The E3/EU recognise Iran's rights under the NPT exercised in conformity with its obligations under the Treaty, without discrimination.

Iran reaffirms that, in accordance with Article II of the NPT, it does not and will not seek to acquire nuclear weapons. It commits itself to full cooperation and transparency with the IAEA. Iran will continue to implement the Additional Protocol voluntarily pending ratification.

To build further confidence, Iran has decided, on a voluntary basis, to continue and extend its suspension to include all enrichment related and reprocessing activities, and specifically: the manufacture and import of gas centrifuges and their components; the assembly, installation, testing or operation of gas centrifuges; work to undertake any plutonium separation, or to construct or operate any plutonium separation installation; and all tests or production at any uranium conversion installation. The IAEA will be notified of this suspension and invited to verify and monitor it. The suspension will be implemented in time for the IAEA to confirm before the November Board that it has been put into effect. The suspension will be sustained while negotiations proceed on a mutually acceptable agreement on long-term arrangement

The E3/EU recognize that this suspension is a voluntary confidence building measure and not a legal obligation.

Sustaining the suspension, while negotiations on a long-term agreement are under way, will be essential for the continuation of the overall process. In the context of this suspension, the E3/EU and Iran have agreed to begin negotiations, with a view to reaching a mutually acceptable agreement on long term arrangements. The agreement will provide objective guarantees that Iran's nuclear programme is exclusively for peaceful purposes. It will equally provide firm guarantees on nuclear, technological and economic cooperation and firm commitments on security issues.

A steering committee will meet to launch these negotiations in the first half of December 2004 and will set up working groups on political and security issues, technology and cooperation, and nuclear issues. The steering committee shall meet again within three months to receive progress reports from the working groups and to move ahead with projects and/or measures that can be implemented in advance of an overall agreement.

In the context of the present agreement and noting the progress that has been made in resolving outstanding issues, the E3/EU will henceforth support the Director General reporting to the IAEA Board as he considers appropriate in the framework of the implementation of Iran's Safeguards Agreement and Additional Protocol.

The E3/EU will support the IAEA Director General inviting Iran to join the Expert Group on Multilateral Approaches to the Nuclear Fuel Cycle.

Once suspension has been verified, the negotiations with the EU on a Trade and Cooperation Agreement will resume. The E3/EU will actively support the opening of Iranian accession negotiations at the WTO.

Irrespective of progress on the nuclear issue, the E3/EU and Iran confirm their determination to combat terrorism, including the activities of Al Qa'ida and other terrorist groups such as the MeK. They also confirm their continued support for the political process in Iraq aimed at establishing a constitutionally elected Government.



- Skywalker - 05.12.2004

Zitat:U.S. SOUGHT TO ENTRAP IRAN ON NUKES


NICOSIA [MENL] -- Iran has asserted that the United States sought to entrap the Islamic republic into purchasing equipment required for the assembly of nuclear weapons.

The Iranian Intelligence Ministry said it has foiled a plot by the CIA to entice Teheran into signing a contract for gas centrifuges used for the enrichment of uranium, a key process for the production of an atomic bomb. The ministry said an Iranian national was placed as the head of a bogus company that initiated talks with Teheran for the sale of centrifuges.

"Asghar C, who has a past of spying for foreigners, was seeking to make centrifuges with a fictitious contract and under the name of a false company," the Intelligence Ministry said in a statement on Dec. 3.

Officials said the Iranian suspect offered the government a supply of centrifuges and sought to entice Iran into signing a contract. They said the United States then planned to publicize the contract in an attempt to demonstrate that Iran had violated its pledge to suspend uranium enrichment.
Quelle: <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.menewsline.com/stories/2004/december/12_06_3.html">http://www.menewsline.com/stories/2004/ ... _06_3.html</a><!-- m -->


- Kadiasker - 08.12.2004

Ich persönlich finde, dass man die iranische Nuklearproblematik nicht unabhängig von der israelischen Nuklearoption sehen kann.
Deswegen:
Zitat:John Steinbach, JungeWelt 09.04.2002

Mit 200 bis 500 Kernwaffen und einem hoch entwickelten Trägersystem hat Israel ohne Aufsehen Großbritannien vom Platz fünf der großen Atommächte der Welt verdrängt und kann jetzt mit Frankreich und China rivalisieren, was Art und Entwicklungsgrad des Kernwaffenbestandes betrifft. Obgleich ein Nuklearwinzling, verglichen mit den USA und Russland, die beide mehr als 10 000 Kernwaffen besitzen, ist Israel eine große Nuklearmacht und sollte als solche in der Öffentlichkeit wahrgenommen werden.
Das israelische Kernwaffenprogramm begann Ende der 40er Jahre unter der Leitung von Ernst David Bergmann, dem »Vater der israelischen Bombe«, der 1952 die Israelische Atomenergiekommission gründete. Den Großteil der frühen Unterstützung für das israelische Nuklearprogramm lieferte Frankreich. Höhepunkt war die Errichtung von Dimona, einer Fabrik in der Nähe von Berscheba in der Negev-Wüste, mit einem Reaktor, der von schwerem Wasser gebremst und mit natürlichem Uran betrieben wurde, und einer Plutoniumgewinnungsanlage. Mit kritischen technischen Gutachten hatte Israel von Beginn an einen aktiven Anteil am französischen Kernwaffenprogramm. Das israelische Kernwaffenprogramm kann als ein Ausdruck dieser früheren Zusammenarbeit angesehen werden. Dimona ging 1964 in Betrieb, die Plutonium-Wiederaufbereitung begann kurz danach. Die Israelis behaupteten, Dimona sei eine Mangananlage oder eine Textilfabrik, die angewendeten extremen Sicherheitsmaßnahmen erzählten eine ganz andere Geschichte. 1967 schoss Israel eine eigene Mirage-Maschine ab, die Dimona zu nahe kam, und 1973 schoss es ein libysches Zivilflugzeug ab, das vom Kurs abgekommen war, und tötete so 104 Menschen.

Es gibt glaubwürdige Annahmen, dass Israel Mitte der 60er Jahre eine oder vielleicht auch mehrere Kernwaffen in der Negev-Wüste nahe der israelisch-ägyptischen Grenze zündete und dass es sich aktiv an den französischen Atomtests in Algerien beteiligte. Während des »Jom-Kippur-Krieges« 1973 besaß Israel einen Bestand von wahrscheinlich mehreren Dutzend einsatzfähiger Atombomben und ging in volle atomare Alarmbereitschaft.

Im Besitz einer fortgeschrittenen

Nukleartechnologie und mit Atomwissenschaftlern der »Weltspitzenklasse« war Israel schon früh mit einem Hauptproblem konfrontiert: der Beschaffung des notwendigen Urans. Israels eigene Uranquelle waren die Phosphatlager in der Negev-Wüste, die aber dem sich rasch erweiternden Programm überhaupt nicht genügten. Die kurzfristige Antwort war, Kommandounternehmen in Frankreich und Großbritannien zu starten, die erfolgreich Urantransporte entführten und 1968 in Zusammenarbeit mit Westdeutschland 200 Tonnen Uranoxid (»Yellowcake«) umleiteten. Später wurde diese geheime Beschaffung des Urans für Dimona durch die verschiedenen beteiligten Länder vertuscht. Israel löste das Uranproblem durch die Entwicklung enger Beziehungen zu Südafrika mit einem Quid-pro-quo-Arrangement, wonach Israel mit Technologie und Gutachten die »Apartheid-Bombe« unterstützte, während Südafrika Uran lieferte.

Helfershelfer Südafrika


1977 wurden die USA von der Sowjetunion über Satellitenfotos informiert, die auf die Vorbereitung eines Atomwaffentests Südafrikas in der Kalahariwüste hinwiesen. Wegen des ausgeübten Drucks unterließ das Apartheidregime den Test. Im September 1979 entdeckte ein Satellit der USA den Test einer kleinen Atombombe in der Atmosphäre über dem Indischen Ozean vor der Küste Südafrikas. Wegen der offensichtlichen Beteiligung Israels wurde der Bericht rasch durch einen sorgfältig ausgewählten wissenschaftlichen Ausschuss »weißgewaschen«, der die wesentlichen Einzelheiten im dunkeln ließ. Später wurde aus israelischen Quellen bekannt, dass es dort tatsächlich drei sorgfältig abgesicherte Tests israelischer miniaturisierter atomarer Artilleriegranaten gegeben hatte.

Die Kollaboration Israel-Südafrika wurde bis zum Sturz der Apartheid fortgesetzt, speziell mit der Entwicklung moderner Artillerie und von Raketen mittlerer Reichweite. Südafrika unterstützte Israel nicht nur mit Uranlieferungen und den Testmöglichkeiten, sondern auch mit großen Investitionen, während Israel dem Apartheidstaat den Zugang zu einem großen Markt bot, der das Umgehen internationaler Wirtschaftssanktionen ermöglichte.

Die Vanunu-Enthüllungen

Die USA waren mit der Bereitstellung von Nukleartechnologie wie etwa einem kleinen Forschungsreaktor (1955 im »Atome für den Frieden«-Programm) von Beginn an am israelischen Nuklearprogramm beteiligt. Israelische Wissenschaftler wurden weitgehend an US-Universitäten ausgebildet und hatten generell Zugang zu den Atomwaffenlabors. In den frühen 60er Jahren wurden die Bedienungselemente für den Dimona-Reaktor heimlich von einer Firma namens Tracer Lab bezogen, der Hauptlieferantin für die entsprechenden Instrumente in US-Militärreaktoren, gekauft über eine belgische Tochterfirma und offensichtlich mit Zustimmung der Nationalen Sicherheitsagentur (NSA) und der CIA. 1971 genehmigte die Nixon-Regierung den Verkauf Hunderter Krytonen (Hochgeschwindigkeitsschalter, die für die Entwicklung modernster Kernwaffen erforderlich sind) an Israel. Und 1979 wurden unter Carter ultrahochauflösende Fotos vom KH-11-Satelliten geliefert, die zwei Jahre später bei der Bombardierung des irakischen Osirak-Reaktors genutzt wurden. Der Transfer entwickelter Technologie nach Israel erfolgte unter Nixon und Carter, erfuhr eine dramatische Steigerung unter Reagan und wird bis heute unvermindert fortgesetzt.

Bis Mitte der 80er Jahre schätzten die meisten Geheimdienste den israelischen Kernwaffenbestand auf eine Größenordnung von zwei Dutzend. Das änderte sich über Nacht mit den Enthüllungen von Mordechai Vanunu, einem Atomtechniker, der in der Dimona-Plutonium-Wiederaufbereitungsanlage arbeitete. Als linker Sympathisant Palästinas glaubte sich Vanunu gegenüber der Menschheit verpflichtet, Israels Kernwaffenprogramm vor der Welt zu enthüllen. Er schmuggelte Dutzende Fotos und wissenschaftliche Daten über die Grenzen Israels; 1986 wurde seine Geschichte in der Londoner »Sunday Times« veröffentlicht. Wissenschaftliche Untersuchungen der Daten Vanunus ließen erkennen, dass Israel etwa 200 hoch entwickelte miniaturisierte thermonukleare Bomben besaß. Seine Informationen bewiesen, dass die Kapazität des Dimona-Reaktors auf ein Mehrfaches vergrößert worden war und dass Israel genug Plutonium produzierte, um zehn bis zwölf Bomben pro Jahr produzieren zu können. Kurz vor der Veröffentlichung seiner Informationen wurde Vanunu von einer »Mata Hari« des Mossad nach Rom gelockt, geschlagen, unter Drogen gesetzt, nach Israel entführt und nach einer Desinformations- und Verleumdungskampagne in der israelischen Presse von einem Sondergericht wegen Landesverrats zu 18 Jahren Gefängnis verurteilt. Er verbrachte elf Jahre in Einzelhaft in einer zwei mal drei Meter großen Zelle. Nach einem Jahr bedingter Freilassung (der Kontakt zu Arabern war ihm verboten) wurde Vanunu wieder in Einzelhaft genommen und hat drei weitere Haftjahre vor sich. Wie vorauszusehen war, wurden die Vanunu-Enthüllungen von der Weltpresse weitgehend ignoriert, besonders in den Vereinigten Staaten, und Israel hatte weiterhin relativ freie Hand in seiner Kernwaffenpolitik.

Gegenwärtig schätzt man Israels


Kernwaffenbestand auf mindestens 200 bis über 500. Und es gibt kaum einen Zweifel daran, dass Israels Atomwaffen, die vor allem für die Kriegführung im Nahen Osten vorgesehen sind, zu den am höchsten entwickelten der Welt gehören. Einen Teil des israelischen Kernwaffenbestandes bilden Neutronenbomben, miniaturisierte Atombomben, mit einem Maximum tödlicher Gammastrahlung bei einem Minimum an Sprengwirkung und langfristiger Strahlung - im wesentlichen dazu bestimmt, Menschen zu töten und ihren Besitz zu schonen. Zu den Waffen gehören auch ballistische Raketen und Bomber, die Moskau erreichen können, Flügelraketen (Cruise missiles), Landminen (in den 80ern verlegte Israel nukleare Landminen entlang der Golanhöhen) und Artilleriegeschosse mit einer Reichweite von 70 Kilometern. Im Juni 2000 traf eine von einem israelischen U-Boot abgeschossene Flügelrakete ein Ziel in 1500 Kilometer Entfernung, das war zuvor nur den USA und Russland gelungen. Von diesen praktisch nicht zu besiegenden U-Booten wird Israel drei stationieren, jedes ist mit vier Flügelraketen ausgerüstet.

Das Spektrum der Bomben reicht von »Städte-Knackern« (city-busters), größer als die Hiroshimabombe, bis zu taktischen Miniatomwaffen. Israels Bestand an Massenvernichtungswaffen lässt die tatsächlichen oder potentiellen Bestände aller anderen Nahoststaaten zusammengenommen recht mickrig erscheinen, und übersteigt bei weitem jegliches nachvollziehbare Bedürfnis nach »Abschreckung«...



- Kadiasker - 08.12.2004

Zitat:»Ethnobombe«

Israel besitzt auch ein umfassendes Arsenal chemischer und biologischer Waffen. Nach Angaben der Sunday Times hat Israel chemische und biologische Waffenarten mit hoch entwickelten Trägersystemen produziert. Mit den Worten eines hohen israelischen Geheimdienstlers: »Es gibt wohl keine einzige bekannte oder unbekannte Form chemischer oder biologischer Waffen, ... die im Biologische Institut Nes Tziyona nicht erzeugt würde.« Derselbe Bericht beschrieb F-16 Kampfjets, die speziell für chemische und biologische Ladungen bestimmt sind und deren Besatzungen dafür ausgebildet wurden, diese Waffen in Windeseile zu bestücken. Die Sunday Times berichtete, dass Israel unter Nutzung von Forschungsergebnissen aus Südafrika eine »Ethnobombe« entwickelte. »Bei der Entwicklung ihrer "Ethnobombe" versuchen die israelischen Wissenschaftler, Forschungsergebnisse der Medizin bei der Identifizierung eines besonderen Gens zu nutzen, das einige Araber haben, und dann genetisch modifizierte Bakterien oder Viren zu schaffen ... Die Wissenschaftler versuchen, tödliche Mikroorganismen herzustellen, die nur Menschen mit diesen Genen angreifen.« Dedi Zucker, ein linker Abgeordneter der Knesset, prangerte diese Forschung mit den Worten an: »Eine solche Waffe ist, wenn wir von unserer Geschichte, unserer Tradition und Erfahrung ausgehen, moralisch ungeheuerlich und muss geächtet werden.« (Sunday Times, 15. November 1998 )

Die israelische Bombe ist in der gängigen Vorstellung eine »Waffe der ultima ratio«, die also in letzter Minute eingesetzt wird, wenn die vollständige Vernichtung droht, und viele gutwillige, aber irregeführte Sympathisanten Israels glauben immer noch, dass dies der Fall ist. Mag sein, dass diese Vorstellung auch in den Köpfen der frühen israelischen Kernwaffenstrategen eine Rolle spielte - heute ist das israelische Kernwaffenpotential untrennbar in die allgemeine militärische und politische Strategie Israels integriert. Wie Seymour Hersch in klassischer Untertreibung sagte: »Die Samson-Option ist nicht länger die einzige Kernwaffenoption, über die Israel verfügt.« Israel hat zahllose verschleierte atomare Drohungen gegen die arabischen Völker und gegen die Sowjetunion (und nach dem Ende des Kalten Krieges gegen Russland) geäußert. Ein erschreckendes Beispiel kommt von Ariel Scharon, dem gegenwärtigen Ministerpräsidenten. »Die Araber mögen das Öl haben - wir haben die Zündhölzer.« (1983 bot Scharon Indien an, gemeinsam mit Israel die pakistanischen Nuklearanlagen anzugreifen, in den späten 70ern schlug er vor, israelische Fallschirmjäger nach Teheran zu schicken, um den Schah zu unterstützen, und 1982 rief er dazu auf, Israels Sicherheitsbereich von »Mauretanien bis Afghanistan« auszudehnen.) In einem anderen Fall sagte der israelische Nuklearexperte Oded Brosh 1992: »... wir müssen uns nicht schämen, dass die Kernwaffenoption ein Hauptinstrument unserer Verteidigung als Abschreckung gegen alle ist, die uns angreifen.« In den Worten Israel Schahaks: »Nicht der Wunsch nach Frieden, wie so häufig angenommen, ist meines Erachtens Prinzip der israelischen Politik, sondern der Wunsch, die Herrschaft und den Einfluss Israels auszudehnen.« Und: »Israel bereitet sich auf einen Krieg vor, wenn es sein muss, auf einen Kernwaffenkrieg, um zu verhindern, dass es in einigen oder allen Staaten des Nahen Ostens zu inneren Veränderungen kommt, die ihm nicht passen ... Israel bereitet sich eindeutig darauf vor, die offene Hegemonie über den gesamten Nahen Osten zu erreichen ... und zögert nicht, zu diesem Zweck alle verfügbaren Mittel zu nutzen, einschließlich nuklearer.«

Israel nutzt seinen Kernwaffenbestand nicht nur im Kontext der »Abschreckung« oder der direkten Kriegführung, sondern auch auf subtilere Weise. Zum Beispiel kann der Besitz von Massenvernichtungswaffen ein kräftiger Hebel zur Aufrechterhaltung des Status quo oder zur Beeinflussung von Ereignissen sein, bei denen ein deutlicher Vorteil für Israel durchzusetzen ist: etwa zum Schutz der so genannten gemäßigten arabischen Staaten vor inneren Aufständen oder zum Eingreifen in einen Krieg zwischen arabischen Staaten. Im israelischen Strategiejargon wird dieses Konzept »nichtkonventioneller Druck« (»nonconventional compellence«) genannt. Ein Zitat von Schimon Peres belegt das: »Ein überlegenes Waffensystem zu beschaffen bedeutet die Möglichkeit, es für die Ausübung von Druck zu nutzen - das heißt, die andere Seite zu zwingen, Israels Forderungen zu akzeptieren, was wahrscheinlich die Forderung einschließt, dass der traditionelle Status quo akzeptiert und ein Friedensvertrag unterzeichnet wird.«

Seine überwältigende Kernwaffenüberlegenheit erlaubt es Israel, sogar angesichts einer weltweiten Opposition straflos zu agieren. Als typischer Fall kann die Invasion in den Libanon und die Zerstörung Beiruts 1982 gelten, die von Ariel Scharon geführt wurde - zum Schluss mit 20000 Toten, die meisten davon Zivilisten. Trotz der Vernichtung eines arabischen Nachbarstaates konnte Israel den Krieg über Monate ausdehnen, nicht zuletzt auch aufgrund seiner atomaren Drohung.

Mittel der Erpressung

Ein anderer Hauptzweck der israelischen Bombe ist der Druck auf die USA, sogar dann zugunsten Israels zu agieren, wenn das gegen die eigenen strategischen Interessen gerichtet ist. Während des Krieges von 1973 nutzte Israel die nukleare Erpressung, um Kissinger und Nixon zu zwingen, gewaltige Mengen Kriegsmaterial über eine Luftbrücke nach Israel zu bringen. Ein Beispiel für diese Strategie lieferte Amos Rubin, der Wirtschaftsberater des Ministerpräsidenten Yitzhak Schamir, im Jahre 1987: »Wenn Israel alleingelassen wird, wird es keine andere Wahl haben, als auf eine riskante Verteidigung zurückzugreifen, die es selbst und die Welt stark gefährden wird ... Um Israel in die Lage zu versetzen, auf die Abhängigkeit von Atomwaffen zu verzichten, braucht es zwei bis drei Milliarden Dollar an US-Hilfe jährlich.« Seither hat sich Israels Kernwaffenbestand exponentiell vergrößert, sowohl quantitativ als auch qualitativ, und der Geldhahn der USA bleibt weit offen.

Weltweit wurde kaum wahrgenommen, dass der Nahe Osten am 22. Februar 2001 vor dem Ausbruch eines Krieges stand. Nach Angaben der Londoner Sunday Times und von DEBKAfile gab Israel Raketenalarm, nachdem es von den USA Nachrichten über die Bewegung von sechs an der syrischen Grenze stationierten irakischen Panzerdivisionen und Startvorbereitungen von Boden-Boden-Raketen erhalten hatte. DEBKAfile, ein »Antiterrorismus«-Informationsdienst in Israel, behauptet, die irakischen Raketen seien vorsätzlich in die höchste Alarmstufe versetzt worden, um die Antwort der USA und Israels zu testen. Trotz eines unverzüglichen Angriffs von 42 Militärflugzeugen der USA und Großbritanniens erlitten die Iraker anscheinend nur geringen Schaden. Die Israelis warnten den Irak, sie seien bereit, in einem Präventivangriff gegen die irakischen Raketen Neutronenbomben einzusetzen.

Die Existenz eines Arsenals von Massenvernichtungswaffen in einer solch instabilen Region hat schwerwiegende Konsequenzen. Seymour Hersch warnt: »Sollte erneut ein Krieg im Nahen Osten ausbrechen ... oder irgendeine arabische Nation Raketen auf Israel lenken, wie damals die Iraker, würde eine nukleare Eskalation, früher undenkbar außer als "ultima ratio", nun sehr wahrscheinlich.« Und Ezar Weissman, Israels gegenwärtiger Präsident, sagte: «Der Kernwaffeneinsatz gewinnt an Bedeutung (und der) nächste Krieg wird kein konventioneller sein.«
Der Artikel ist zwar ein bisschen lang, aber sehr interessant.
Woher bekam Israel das notwendige Uran? Wer lieferte die Technologie?
Wie weit ging gie Kooperation Israels mit dem Apartheit Regime in Südafrika?
Was machte die USA als ein Atomwaffentest der Israelis ans Tageslicht kam?
All diese Fragen werden in dem Artikel beantwortet.


- Skywalker - 13.12.2004

Zitat:Fischer verhalten bei Lösung in Atom-Streit mit Iran

Brüssel (AP) Im nach wie vor schwelenden Atomstreit mit Iran hat sich der deutsche Aussenminister Joschka Fischer verhalten über mögliche Fortschritte geäussert. «Zur Stunde sind wir auf der Grundlage der Vereinbarung», sagte Fischer zum Auftakt eines Treffens der EU-Aussenminister am Montag in Brüssel. «Aber Sie merken, ich formuliere hier vorsichtig», sagte er vor Journalisten. Am Nachmittag wollten Fischer und die Aussenminister Frankreichs und Grossbritanniens, Michel Barnier und Jack Straw, in Brüssel mit dem iranischen Verhandlungsführer Hassan Rowhani zusammentreffen.

Fischer betonte: «So lange die freiwillige Suspendierung vor allem der Uran-Anreicherung gilt, gelten die Zusagen.» Auf dieser Grundlage hätten sich beide Seiten gefunden und müssten jetzt «Schritt für Schritt vorankommen», sagte Fischer. «Ob das möglich ist, wird die Zukunft zeigen.» Iran hat nach intensiven Vermittlungen der drei EU-Staaten sein Programm zur Anreicherung von Uran ausgesetzt, wie die Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) Ende November festgestellt hatte.
Quelle: <!-- m --><a class="postlink" href="http://de.news.yahoo.com/041213/281/4c39u.html">http://de.news.yahoo.com/041213/281/4c39u.html</a><!-- m -->


Zitat:El-Baradai-Telefonate
mit dem Iran belauscht?

Bericht: USA finden keine "Munition"
für Ablösung von IAEO-Chef

Die US-Regierung hat offenbar zahlreiche Telefonate des Leiters der Internationalen Atomenergie-Organisation (IAEO), Mohammed el Baradei, mit iranischen Diplomaten abhören lassen. Ziel der amerikanischen Lauschaktion sei es gewesen, Munition für die Ablösung des angeblich gegenüber dem Iran zu leichtgläubigen und nachgiebigen IAEO-Chefs zu sammeln, berichtete die "Washington Post" am Sonntag unter Berufung auf US- Regierungsbeamte.
Quelle: <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.heute.t-online.de/ZDFheute/artikel/21/0,1367,POL-0-2239477,00.html">http://www.heute.t-online.de/ZDFheute/a ... 77,00.html</a><!-- m -->


- Shahab3 - 13.12.2004

<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.iranmania.com/News/ArticleView/Default.asp?NewsCode=27773&NewsKind=Current%20Affairs">http://www.iranmania.com/News/ArticleVi ... %20Affairs</a><!-- m -->

Zitat:1,100 Iranian scientists assisted nuke plans

LONDON, Dec 13 (IranMania) - An official on Sunday said Iran acquired nuclear fuel technology because of the endeavors of 1,100 Iranian scientists and experts, whose average age is 27.

Speaking to Fars News Agency, Second Vice Chairman of Majlis National Security and Foreign Policy Commission Mohammad Nabi Roudaki added that in talks with the European Union's Big 3 Iran must stress that it acquired nuclear fuel technology by virtue of the efforts of its domestic forces.

"The red line with regard to peaceful nuclear technology is getting access to the fuel cycle. The negotiating team should not transcend this red line. We must now be viewed as a country that has access to nuclear fuel. We cannot move backwards while we have experts in the country ... The negotiating team should not be intimidated by the US threats."
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