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Iranisches Atomprogramm - Druckversion

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- Erich - 15.01.2011

@Schneemann:
die Reihenfolge der von Dir zitierten Meldungen ist falsch:
erst hat Israel mit Gewaltanwendung gedroht:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://de.reuters.com/article/worldNews/idDEBEE70B02B20110112">http://de.reuters.com/article/worldNews ... 2B20110112</a><!-- m -->
Zitat: Nur Gewaltanwendung hindert ....
Mittwoch, 12. Januar 2011, 08:14 Uhr
...
und dann - danach (!) - weist der Iran auf die Probleme hin, die mit dem Ende der Atomgespräche verbunden wären:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://de.reuters.com/article/worldNews/idDEBEE70B06W20110112">http://de.reuters.com/article/worldNews ... 6W20110112</a><!-- m -->
Zitat:Atomgespräche könnten letzte Chance für Westen sein
Mittwoch, 12. Januar 2011, 09:09 Uhr
...
und zwar konkret, um zu einer Vereinbarungslösung zu kommen, wie in dem von Dir verlinkten Artikel deutlich steht:
Zitat: ...
Nach einem Scheitern werde der Iran an künftigen Verhandlungen möglicherweise nicht mehr teilnehmen, zitierte die staatliche Nachrichtenagentur Irna am Mittwoch Irans Botschafter bei der Internationalen Atomenergiebehörde IAEA, Ali Asghar Soltanieh. Wenn es dem Iran gelungen sei, eigenen Atombrennstoff für einen medizinischen Forschungsreaktor zu produzieren, dürfte das Parlament der Regierung weitere Verhandlungen oder eine Anreicherung von Uran im Ausland untersagen, betonte Soltanieh.
...
der Zusammenhang, den Du hier darstellst, ist schon arg konstruiert und lässt aufgrund der von Dir veränderten Reihenfolge der Meldungen den Vorwurf von manipulativen Absichten zu.
Ich weiß, dass dem nicht so ist - deshalb solltest Du Dich auch solchen Vorwürfen nicht aussetzen und zumindest Datum und Uhrzeit der Meldungen immer mit posten, wie ich das schon mal vorgeschlagen habe.

<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.de.rian.ru/politics/20110113/258077879.html">http://www.de.rian.ru/politics/20110113/258077879.html</a><!-- m -->
Zitat:China nimmt an Besichtigung iranischer Nuklearobjekte nicht teil
Thema: Atomstreit mit Iran

13:54 13/01/2011
PEKING, 13. Januar (RIA Novosti).
...
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.de.rian.ru/opinion/20110114/258091068.html">http://www.de.rian.ru/opinion/20110114/258091068.html</a><!-- m -->
Zitat:Atomanlagen: Iran lädt Auserwählte zur Besichtigungstour ein
Thema: Atomstreit mit Iran

20:14 14/01/2011
MOSKAU, 14. Januar (Dmitri Kossyrew, RIA Novosti)
...

Nur Auserwählte eingeladen

Das Problem besteht darin, dass der Iran am 7. Januar nur Länder eingeladen hat, die sich relativ gut verhalten. Dazu gehören Russland, China, ein EU-Vertreter (der jetzige EU-Vorsitzende Ungarn), Kuba, Syrien, Ägypten, Algerien, Venezuela und ein Vertreter der „Gruppe der 77“.
....

Neben den Diplomaten der oben genannten Länder sind im Iran auch Atomexperten zu erwarten. Das ist schon viel ernsthafter.

Einige Länder haben bereits die Einladung angenommen: Warum auch sollte sie abgelehnt werden?
...

USA, Großbritannien, Frankreich und Deutschland ... sind nicht eingeladen geworden. Deren Vertreter sollen kommende Woche in Istanbul mit einem Vertreter Irans zusammentreffen, wo am 21. Januar die nächste Runde der Atom-Gespräche stattfindet. An diesem Treffen werden vor allem die Vizeaußenminister der an der Verhandlungen beteiligten Länder teilnehmen.
...

Offene Fragen

Die EU hat dem Iran die Nicht-Einladung einiger EU-Mitglieder übel genommen. EU-Außenministerin Catherine Ashton verkündete, dass die EU keinen einzigen Vertreter zu den Nuklearobjekten schicken werde. Damit sollte sich lieber die IAEO (Internationale Atomenergiebehörde) befassen.
...



- Schneemann - 15.01.2011

Zitat:der Zusammenhang, den Du hier darstellst, ist schon arg konstruiert und lässt aufgrund der von Dir veränderten Reihenfolge der Meldungen den Vorwurf von manipulativen Absichten zu.
Da hast du recht. Ich hatte nicht auf die Zeiten geachtet. Das war aber ein Versehen.

Schneemann.


- Erich - 15.01.2011

Danke


- tienfung - 16.01.2011

Im Bezug auf Stuxnet und der Sabotage.

Zitat:Israel soll iranische Atomanlage nachgebaut haben

Der Angriff des Stuxnet-Wurms auf die iranische Atomanlage in Natans war noch raffinierter eingefädelt als bislang bekannt. Israel hat laut "New York Times" Irans Zentrifugen eigens nachgebaut, um die Schadsoftware dafür zu optimieren. Die Sabotageaktion gilt inzwischen als großer Erfolg.

http://www.spiegel.de/netzwelt/netzpolitik/0,1518,739764,00.html

Wenns so stimmt haben die Israelis ja saubere Arbeit geleistet ^^.


- Nightwatch - 16.01.2011

Es hat sich mittlerweile herauskristallisiert das die hauptsächlich den Israelis zuzuschreibenden Geheimdienstoperationen das iranische Atomprogramm um bis zu fünf Jahre zurückgeworfen haben.
Das ist schon ein beachtlicher Erfolg.
Das man am Ende nicht um Luftschläge herumkommen wird zeigt jedoch schon die Geschichte. Es gelang den Israelis auch das irakische Atomprogramm um etliche Jahre zu verzögern bevor man letztendlich doch gezwungen war Osirak anzugreifen.
Trotzdem, vier, fünf Jahre sind jetzt eine ziemlich lange Zeit in der sehr viel passieren kann. Womöglich doch noch Bürgerkrieg im Iran, eine neue Regierung in Washington, auf jeden Fall aber die F-35I...


- Erich - 16.01.2011

Mein Vorgänger bringt für seine Aussage mal wieder keine Quelle, daher hier:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.ftd.de/politik/international/:iranische-atomanlagen-usa-und-israel-sollen-stuxnet-angriff-gestartet-haben/50215633.html">http://www.ftd.de/politik/international ... 15633.html</a><!-- m -->
Zitat:16.01.2011, 16:17
Iranische Atomanlagen
USA und Israel sollen Stuxnet-Angriff gestartet haben

Der mysteriöse Computerwurm legte Ende vergangenen Jahres Teile der iranischen Atomanlagen lahm. Doch wer steckte hinter der Attacke? Angeblich handelt es sich um ein Gemeinschaftsprojekt von Amerikanern und Israelis.
...
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.sueddeutsche.de/politik/virus-stuxnet-und-irans-atomprogramm-zentrifugen-die-sich-zu-schnell-drehen-1.1047249">http://www.sueddeutsche.de/politik/viru ... -1.1047249</a><!-- m -->
Zitat:Virus Stuxnet und Irans Atomprogramm
Zentrifugen, die sich zu schnell drehen

16.01.2011, 16:00

Von Paul-Anton Krüger

Die USA und Israel sollen der "New York Times" zufolge den Computerwurm Stuxnet entwickelt haben, um Iran zu schaden. Der Virus war demzufolge so effektiv, weil er vorab getestet wurde - dafür hatten die Israelis iranische Atomanlagen nachgebaut.
...
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.spiegel.de/spiegel/print/index-2011-3.html">http://www.spiegel.de/spiegel/print/index-2011-3.html</a><!-- m -->
Zitat:DER SPIEGEL - Heft 3/2011

Titel

Der Schattenkrieg: Sabotageakte und Anschläge auf iranische Wissenschaftler gelten als Standardwaffen im Arsenal des israelischen Geheimdienstes Mossad. Sie sollen das Nuklearprogramm der Mullahs zurückwerfen. Die reagieren mit der Verhaftung mutmaßlicher Attentäter. Von Dieter Bednarz und Ronen Bergman (S. 86)
...

<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.spiegel.de/spiegel/vorab/0,1518,739688,00.html">http://www.spiegel.de/spiegel/vorab/0,1 ... 88,00.html</a><!-- m -->
Zitat: 15.01.2011

Irans Chefunterhändler Dschalili: "Wir misstrauen dem Westen"
...
(das ist doch nun eindeutig logisch - oder?)


- Shahab3 - 16.01.2011

Zitat:Tehran’s right to enrichment non-negotiable: Jalili

TEHRAN, Jan. 16 (MNA) -- The secretary of Iran’s Supreme National Security Council has said that Tehran will not negotiate on its right to uranium enrichment in its upcoming talks with the 5+1 group (the five permanent members of the UN Security Council and Germany) on January 21 and 22 in Istanbul.
...
enriching uranium and having nuclear fuel cycle are the “inalienable” rights of the Iranian nation.
...
Iran, as a victim of chemical weapons, has launched a campaign for the annihilation of weapons of mass destruction in the world
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.mehrnews.com/en/newsdetail.aspx?NewsID=1233690">http://www.mehrnews.com/en/newsdetail.a ... ID=1233690</a><!-- m -->

Zitat:Foreign diplomats visit Natanz enrichment facility
...
Atomic Energy Organization of Iran (AEOI) director Ali Akbar Salehi and Iranian Ambassador to the International Atomic Energy Agency Ali Asghar Soltanieh accompanied the ambassadors to the IAEA from Egypt, Cuba, Syria, Algeria, Venezuela, Oman, and the Arab League.
...
He also described the visit as a move by Iran to prove transparency of its nuclear program and to gain confidence of the international community about its nuclear activities.
...
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.mehrnews.com/en/newsdetail.aspx?NewsID=1233655">http://www.mehrnews.com/en/newsdetail.a ... ID=1233655</a><!-- m -->

Ebenfalls eingeladen waren China, Russland, Ungarn die es allerdings für nicht opportun gehalten haben, dort zu erscheinen.


- Erich - 17.01.2011

Shahab3 schrieb:....]
Zitat:Foreign diplomats visit Natanz enrichment facility
...
Atomic Energy Organization of Iran (AEOI) director Ali Akbar Salehi and Iranian Ambassador to the International Atomic Energy Agency Ali Asghar Soltanieh accompanied the ambassadors to the IAEA from Egypt, Cuba, Syria, Algeria, Venezuela, Oman, and the Arab League.
...

...
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.mehrnews.com/en/newsdetail.aspx?NewsID=1233655">http://www.mehrnews.com/en/newsdetail.a ... ID=1233655</a><!-- m -->

Ebenfalls eingeladen waren China, Russland, Ungarn die es allerdings für nicht opportun gehalten haben, dort zu erscheinen.
dazu <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.jungewelt.de/2011/01-17/056.php">http://www.jungewelt.de/2011/01-17/056.php</a><!-- m -->
Zitat:17.01.2011 / Ausland / Seite 7Inhalt
Tag der offenen Tür
Repräsentanz von etwa 120 Ländern: Ägypten, Algerien, Kuba, Oman, Syrien und Venezuela ­folgen Teheraner Einladung zur Besichtigung der Atomanlagen
Von Knut Mellenthin
...

Die Gäste aus Ägypten, Kuba, Venezuela, Algerien, Syrien und Oman waren einer Einladung aus Teheran gefolgt. Ägypten führt derzeit den Vorsitz der Bewegung Blockfreier Länder (NAM), während Algerien die Gruppe der 77 vertritt, zu der sich die Entwicklungsländer zusammengeschlossen haben. Iranischen Medien berichteten, daß die Teilnehmer der Besichtigungstour rund 120 Länder repräsentierten.
...

Der Einladung nicht gefolgt waren die EU, China und Rußland. Die USA hatten kein Einladungsschreiben erhalten.
...
(eine der üblichen seriösen Quellen hab ich noch nicht gefunden)


- Shahab3 - 19.01.2011

Zitat:Diplomat optimistic about outcome of Istanbul talks
Tehran Times Political Desk

TEHRAN – Iran’s deputy foreign minister for international and legal affairs has expressed hope that “win-win outcome” would be achieved at the talks between Iran and the major powers in Istanbul, Turkey, on Friday and Saturday.

“We are hopeful that at the upcoming talks in Istanbul, the negotiating sides show goodwill and honesty, and a win-win outcome be achieved,” Mohammad Mahdi Akhoundzadeh said in a meeting with Russian Deputy Foreign Minister Sergei Ryabkov on Tuesday.
...
<!-- m --><a class="postlink" href="http://tehrantimes.com/Index_view.asp?code=234447">http://tehrantimes.com/Index_view.asp?code=234447</a><!-- m -->


- Erich - 22.01.2011

<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.faz.net/s/RubDDBDABB9457A437BAA85A49C26FB23A0/Doc~EE990ADAE06844CECB834E16A3331EE73~ATpl~Ecommon~Scontent.html">http://www.faz.net/s/RubDDBDABB9457A437 ... ntent.html</a><!-- m -->
Zitat:Irans Atomprogramm
EU: Atomgespräche ohne wesentliche Fortschritte
Die EU-Außenbeauftragte Catherine Ashton hat sich enttäuscht über die Atomverhandlungen mit Iran geäußert, deren jüngste Runde heute in Istanbul zu Ende ging. Es habe keine wesentlichen Fortschritte gegeben, obwohl konkrete Vorschläge für einen Uran-Austausch auf dem Tisch gelegen hätten.


22. Januar 2011

...



- Nightwatch - 22.01.2011

Nachdem der Iran jetzt den Bruch des NPT öffentlich feiert indem man zugibt geheime Anlagen zu Anreicherung zu haben sind diese Verhandlungen noch sinnbefreiter geworden als sie es eh schon waren.
Dementsprechend:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.jpost.com/IranianThreat/News/Article.aspx?id=204743">http://www.jpost.com/IranianThreat/News ... ?id=204743</a><!-- m -->


- Erich - 23.01.2011

<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.tagesschau.de/ausland/atomgespraeche110.html">http://www.tagesschau.de/ausland/atomgespraeche110.html</a><!-- m -->
Zitat:Atomgespräche mit Iran ohne Ergebnis
Große Enttäuschung in Istanbul

Die Gespräche über das iranische Atomprogramm in Istanbul sind ergebnislos beendet worden. Die Fünf-plus-Eins-Gruppe sei zu Zugeständnissen bereit gewesen, erklärte Verhandlungsführerin Ashton. Der Iran forderte, ein Recht auf sein Atomprogramm inklusive Atomanreicherung anzuerkennen.


...
Stand: 22.01.2011 17:21 Uhr



- Shahab3 - 23.01.2011

Wenn die 5+1 nicht bereit sind, dem Iran den Brennstoffkreislauf zuzugestehen, dann macht es überhaupt keinen Sinn, sich zu unterhalten. Das Frau Ashton den Begriff "Enttäuschung" in diesem Bezug in den Mund nimmt, finde ich unverschämt. Die Iraner haben im Vorfeld bereits -und das nicht zum ersten mal- deutlich klargestellt, dass die per NPT verbreiften Rechte als Solche nicht zur Disposition stehen. Das bedeutet, "Neeein, kein Verzicht auf die Urananreicherung. Immernoch nicht." Insofern war die Position der iranischen Delegation keinesfalls überraschend. Scheinbar keimt unterbewusst die Hoffnung, Sanktionen und Anreizpakete würden irgendwas an der iranischen Haltung ändern. Welch naiver Trugschluss. Man lässt sich dort nicht mehr gängeln. Das ist eine Frage des Prinzips.


- Samun - 24.01.2011

@Nightwatch:

Der NPT erlaubt Iran die Anreicherung.
Er erlaubt lediglich nicht die Herstellung oder Nutzung von Nuklear-Waffen.


- Nightwatch - 24.01.2011

Iran hat den NPT gebrochen und kann damit keine Rechte aus diesem Vertrag geltend machen.