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Iranisches Atomprogramm - Druckversion

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- revan - 05.10.2009

Erich schrieb:da der Waffeneinsatz also keine Option ist, gibt es nur die Alternative des Verhandelns - und da hat Bush jr. ja kläglich versagt.

Erich es gibt keine Alternative zum Waffeneinsatz das wird Messias, Versager und Lachnummer Obama auch feststellen müssen. Der Iran hat den Köder ausgeworfen und sich ein Jahr oder mehr Zeit verschafft einfach weil es den Schein erweckte das Hoffnung besteht, da die Mullas wohl auch bange bekamen als sie sahen das die arme Witzfigur in weißenhaus den Glauben an seinen Aberwitz zu verlieren drohte.

Nun führt der Iran den Proleten an der Nase herum und der ist so blind und verzweifelt das er sich bereitwillig na der Nase herumführen lässt zugleich hält er nun in seinen Wahn Israel davon ab das Problem zu lösen. Während dessen forscht der Iran weiter an der Atombombe und neuen Raketen und Reichert munter weiter Uran an sowohl in den bekannten Anlagenwie auch in denen die wohl noch unbekannt sind. Dies wird sich noch über Jahre hinziehen, biss eines Tages eine Erschütterung die Welt aufhorchen lässt und eine neue Atommacht geboren ist und die Welt wieder einen riesen großen Stück den Atomkrieg näher gekommen ist.

Währenddessen ist Obama wohl schon abgewählt und geht in die Geschichte ein als der arme Glücklose Gutmensch der so tragisch an der Realität scheiterte während sein Nachfolger der böse Rep die Sache ausbaden muss und dafür Spot und hohn der Friedensbewegung erntet die sich über die viele toten des US Imperialismus die Kehle ausschreit.


Mit schönen Reden und tollen Auftritten wie Stammtischkneipen Ideen wird man die Welt nicht verändern, es reicht nicht mal die Olympischen Spiele nach Chicago zu holen echt hart, selbst Busch Jr. währe nicht schneller abgeblitzt beim IOC. Der Mann in den du deine Hoffnungen legst Erich rennt von einer Niederlage und von einen Desaster zum anderen und hat biss auf Bullshit nichts vorzuweisen.

Wenn, es nun eine Glanzleistung sein soll, Ost Europa zu verkaufen, die Glaubwürdigkeit der USA zu zerstören und jeden Verbündeten in den Rücken gefallen zu sein bzw. jeden Freund in den Rücken gestochen zu haben und jeden Feind befriedigt zu haben so kann man nur noch über diese Erbärmliche Welt und lachen und weinen die dies als Gut ansieht.


- Erich - 05.10.2009

revan schrieb:....
Erich es gibt keine Alternative zum Waffeneinsatz das wird Messias, Versager und Lachnummer Obama auch feststellen müssen. ...
da muss ich Dir widersprechen, aber ansonsten geb ich Dir recht:
Mit schönen Reden und tollen Auftritten wie Stammtischkneipen Ideen wird man die Welt nicht verändern.


- Schneemann - 05.10.2009

Zitat:Mit schönen Reden und tollen Auftritten wie Stammtischkneipen Ideen wird man die Welt nicht verändern.
Mit übertriebenem Verständnis und einem Reflex zum Totverhandeln und Redenschwingen bis zum Sanktnimmerleinstag aber auch nicht. Allenfalls dreht man sich dann irgendwann um und fragt sich, wohin die ganzen Demokratien gegangen sind... :wink:

Schneemann.


- Nightwatch - 05.10.2009

@Erich
Du hast nichts begriffen und wirst nichts begreifen. Nicht wenn die Verhandlungen scheitern und auch nicht wenn die Bomben fallen.
Die Sache nimmt ihren Lauf und es wird schief gehen, egal wie man es ausspielt.
Gates hat recht wenn er sagt das ein Militärschlag gegen die Atomanlangen nur Zeit bringen kann. Aber er wird auch wissen das Gespräche ohne glaubwürdige Drohkullisse sinnlos sind.
Obama wird nichts erreichen. Wie auch, die Iraner machen das was sie die letzten Jahre auch gemacht haben. Sie führen eine machtlose IAEA an der Nase herum. Beschäftige dich doch mal mit den Details die du in deinen schönen Artikel nicht lesen kannst. Wie die Iraner Besuche verzögern und verweigern. Wie die IAEA Informationen über das Atomprogramm hat, die sie nicht mal den Verhandlungsstaaten mitteilen will, geschweige denn der Öffentlichkeit.
Hier, werfe doch mal einen Blick hinter den Vorhang auf die wahre Situation:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.isis-online.org/publications/iran/IAEA_info_3October2009.pdf">http://www.isis-online.org/publications ... er2009.pdf</a><!-- m -->

Was bleibt?
Die geringe Hoffnung das Russland und China bereit sind effektive Sanktionen zu beschließen, die den Iran buchstäblich in die Knie zwingen.
Und das wird nicht passieren. Denn Russland und China haben ein gesteigertes Interesse daran, das Amerika in eine Konfrontation mit dem Iran gezogen wird.
Was wird kommen? In jedem Falle Krieg. Entweder Israel zieht die Reißleine oder der Iran wird die Bombe bauen. Wenn dies geschehen ist ist die Katastrophe unvermeidbar. Die Iraner werden ihr Spiel spielen und mit jemanden zusammenprallen. Seien es die Golfanrainer, Amerika oder Israel. Alles nur eine Frage der Zeit.
Was dann geschehen wird kannst du nachlesen. The Iran Warplan von K. Pinckney.
Die Lösung? Die Mullahs müssen begreifen das die Bombe ihnen nichts bringt. Wie Gates sagte. Dies kann aber nur gelingen wenn man den Iran entweder aushungert (was nicht passieren kann) oder das Land mit Militärischer Gewalt zu dieser Erkenntnis zwingt. Dazu müssen die Atomanlagen jedoch alsbald zerstört werden, denn die Zeit läuft davon und wir haben jede Glaubwürdigkeit in Sachen Drohkullisse eingebüßt.
Und selbst wenn wir dies tun kann es am Ende wieder auf den großen Krieg hinauslaufen.
Was solls. Es ist alles ausprobiert worden. Die Mullahs wollen keinen Deal. Sie wollen auf Zeit spielen und die Bombe bauen. Qom ist der letzte Beweis dafür.
Schärfste Sanktionen sind die letzte Ausfahrt auf dem Weg in den Krieg. Und die wirds nicht geben. Somit stellt sich nur noch die Frage wann, nicht ob es zum Äußersten kommen wird.


- revan - 05.10.2009

Erich schrieb:da muss ich Dir widersprechen, aber ansonsten geb ich Dir recht:


Warum ? Hat Obama was brauchbares vorzuweisen ? Biss drauf das er Ost Europa zu verkaufte, die Glaubwürdigkeit der USA zerstörte und jeden Verbündeten in den Rücken gefallen ist bzw. jeden Freund in den Rücken gestochen hat und jeden Feind befriedigt hat ? Also ich habe die Schnauzte voll von diesen Positiven Glanzleistungen , was ist diesen Manne den so biss her gelungen Erich ?

Soll es etwa ruhmreich sein sich vor den Dalai-Lama zu verstecken oder die Menschenrechte bei allen Diskussionen mit China auszuklammern oder den Verbündeten Israel genau wie den Ost Europäern davor in den Rücken zu stehen ?


Nach deinen Profil bist du alt Erich, daher müsstest du dich noch an Jimmy Charter erinnern, überkommt dich nicht ein profundes Descherviwe Gefühl bei Obama ? Gut Jimmy hat nicht so vielen Verbündeten in den Rücken gestochen noch so schnell so großen Schaden anrichten können aber in Prinzip ist alles gleich, die selbe Politik. Erinnerst du dich noch Erich wie die Geschichte damals endete ? Reagan 489 Mandate mit 44 Staaten und Jimmy 49 Mandate mit 6 Staaten und das Kommunisten Distrikt, ich weiß nicht, das ist die Definition für Niederlage für mich. Die selbe Politik wird auch mit jungen schwarzen Anstrich (nicht rassistisch gemeint) nicht erfolgreicher sein Erich aber du wirst es sähen.


Erich schrieb:Mit schönen Reden und tollen Auftritten wie Stammtischkneipen Ideen wird man die Welt nicht verändern.



Ich fülle mich nicht angesprochen Erich, wen du dies bezwecken wolltest. :wink:


- Erich - 05.10.2009

Oh - die ganze Truppe auf einem Haufen Confusedhock:
Aber seid doch mal ehrlich:
ihr redet genau den Krieg herbei, vor dem ihr behauptet, ihn vermeiden zu wollen.


- Nightwatch - 05.10.2009

Krieg vermeiden?
Dieser Krieg ist unvermeidbar.
Es ist nur die Frage wann und mit welchen Waffen er geführt werden wird.


- revan - 05.10.2009

Erich schrieb:Oh - die ganze "Dreifaltigkeit" auf einem Haufen Shocked
Aber seid doch mal ehrlich:
ihr redet genau den Krieg herbei, vor dem ihr behauptet, ihn vermeiden zu wollen.


Ich ? Ich behaupte nicht den Krieg verhindern zu wollen, nein ich behaupte nur den Atomkrieg verhindern zu wollen, Krieg ist unvermeidlich. Die Frage ist nur noch was für einen Krieg man haben will, einen konventionellen mit wenigen Toten oder einen Nuklearen mit Apokalyptischen Folgen nun Erich was soll es sein ?


Wie Wahl fehlt also zwischen Grippe und Ebola, nun was würdest du wählen Erich, Ebola vieleicht ?


- revan - 06.10.2009

<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,653374,00.html">http://www.spiegel.de/politik/ausland/0 ... 74,00.html</a><!-- m -->

Zitat:Iran stürzt Obama in Atom-Dilemma


Verhandeln, bestrafen oder bombardieren? In den USA bricht nach den Genfer Gesprächen mit iranischen Unterhändlern eine Diskussion über die richtige Strategie aus. Präsident Obama ist im Zwiespalt, die Skepsis gegenüber Zugeständnissen im Atomkonflikt groß - Hardliner fordern einen Militärangriff.



....Nuklearexperte Graham Allison von der Harvard University beziffert die Wahrscheinlichkeit dafür auf "null Prozent".

Was die Auslagerung der Uran-Anreicherung nach Russland angeht: Zwar könnte man dadurch theoretisch verhindern, dass Irans Uranvorräte den für Atomwaffen nötigen hohen Anreicherungsgrad erreichen. Doch ist praktisch schwer zu überwachen, wie viel Material Iran tatsächlich exportiert. Und wie sehr Russland in diesem Prozess zu trauen ist.....



Der Artikel sagt weiter aus das anscheinend nicht mal der Sozialarbeiter mehr seinen eigenen Blödsinn zu glauben scheint, dass ist zwar gut aber leider nicht genug. Er ist dazu verdammt den Falschen Weg zu wählen, den der falsche Weg ist der einzige der für ihn Ideologisch vertretbar ist und noch schlimmer der falsche Weg ist der leichteste.


- ThomasWach - 06.10.2009

Die Proliferation von neuen Technologien ist nur mit allergrößten Problemen aufzuhalten. Auch wenn manche politischen Rechtsausleger das gerne vernebeln: Weder ist Iran das letzte, noch das "schlimmste" Land, das sich an der nuklearen Technologie versucht. Ganz im Gegenteil: Die Diskussionen sind die immer gleichen, sei es damals als die rote/gelbe Flut (kommunistische China) in den 1960er Jahren Atomwaffen entwickelte oder später Staaten wie Lybien, Nordkorea, Indien oder Pakistan.
Schauen wir uns aber doch China an: Zum Zeitpunkt des Bombenbaus wohl in der damaligen Wahrnehmung eines der gefährlichsten, radikalsten und "irrationalsten" (irrational aus der Sicht von Schneemann und Co...)Regime, das sich mit den Interventionen in Korea, Vietnam und der innenpolitischen Kulturrevolution der Außenwelt als gefährliches Element präsentierte, ist China heute eine aufstrebende Macht, die auf die Wirkung des Marktes und nicht auf die Wirkung ihrer roten Legionen und Bomben setzt. Und bei dem damals radikal maoistischen China war das aus der damaligen Perspektive keine Selbstverständluchkeit.

Auch wenn bestimmte Leute anderes behaupten: Der Ausgang der Iran-Nuklearfrage ist absolut ungewiss. Das zeichent sich am besten im Diskurs im Westen wieder, wo alarmistischen Stimmen a la Schneemann und Nightwatch moderatere Töne entgegengesetzt sind.

Zentral ist Folgendes: Das Nuklearprogramm ist eine Frage nationalen Stolzes für die Iraner. Die Wiedererlangung einer regionalen Machtposition ist ebenso ein damit eng verbundenes, zentrales Anliegen der iranischen Führung. Alles andere aber, auch die Frage, ob und wieviele Atomwaffen gebaut werden, ist sozusagen ein daraus folgerndes Derivat der außen- und innenpolitischen Konstellation, will heißen: Es hängt davon ab, was weiter passiert, sowohl innenpolitisch, als auch außenpolitisch. Der Iran will ohne jeden Zweifel die Fähigkeit zum Bombenbau erlangen und daher den nuklearen Kreislauf voll beherrschen. Das heißt aber eben noch nicht (und darüber streiten die Geheimdienste auch weiterhin im Westen), dass tatsächlich Atomwaffen gebaut werden. Überdies, dass immer mehr Länder in der Lage sein werden, Atomwaffen zu bauen, sieht man daran, dass selbst Steinzeitregime wie Nordkorea hier reussierten oder als bald Myanmar sich hier versuchen dürften. Das Problem ist damit nicht auf den Iran beschränkt, sondern dürfte je nach Land und außenpolitischer/regionaler Konstellation noch öfters auftauchen.
Was man machen kann: Letztlich zeigen Indyk und Haas, beide Chef-Strategen des außenpolitischen Establishments der USA einen klaren, letzten Ausweg: Das Aufspannen eines nuklearen Schirms über dem Nahen Osten, über Israel wie über den Golfanrainern, der einen Iran abschreckt, der nukleare Waffen produzieren könnte, aber wohl in den nächsten Jahren viel eher in innenpolitischen Stürmen versinken dürfte. Das wird wohl der "Endzustand" sein, der überdies auch schon von Außenministerin Hillary Clinton projektiert wurde in einer Rede in Thailand in diesem Jahr.

Ein Militärschlag, das sagt Gates, das sieht selbst Nightwatch ein, "only buys time". Aber wie auch Admiral Mullen immer wieder deutlich macht: Solch ein Schlag würde nicht nur nichts Positives bewegen, die daraus resultierenden Nebenfolgen dürften sehr böse werden und in jeder Hinsicht dem Westen nur schaden. Aus der eher diffusen iranischen Fähigkeit Atomwaffen zu bauen und dem damit verbundenen Drohpotential und bargain chip der iranischen Führung international würde nach einem Angriff ohne jeden Zweifel das starrsinnige Streben nach soviel und so guten Atomwaffen wie möglich. Und eine solch angeheizte Konfrontation könnte dann tatsächlich aus Verblendung und gegenseitig gesteigertem Hass dann tatsächlich in einem atomaren Konflikt, insbesondere zwischen Israel und Iran enden. Aber das ist eben nur der extreme Weg, der Weg der Hardliner auf beiden Seiten. Jeder in Verantwortung und jeder mit Augenmass muss daher solch einen Gang der Dinge, solch eine Dynamik mit allen Mitteln unterbinden.
Alle anderen Auswege sind sinnlos bis kontraproduktiv oder letztlich unwahrscheinlich.

Das einzige echte Mittel gegen den Iran wäre die substanzielle Einbindung von China und Russland. Aber solange der Iran nur bei seiner diffusen Fähigkeit bleibt, wird hier bei beiden ökonomisches Interesse und Nichteinmischung über gewisse Bedenken triumphieren. Interessant könnte es dann werden, wenn der Iran nach einem militärischen Schlag des Westens dann tatsächlich zu dem "Monster" mutiert, als das es heute von einigen schon dargestellt wird. Dann könnte die Rolle von Russland und China nochmal wichtig werden als Bremser und Mediatoren im güngstigen Fall.

Alles in allem: Ein komplexes, schwieriges Thema, bei dem es sehr stark auf die haltung von Indien, China und Russland ankommt und wie klug und gescheit der Westen mit dem Iran umgehen kann. Aber auch die innenpolitische Entwicklung des Irans spielt eine große Rolle. Das sind also kurz gefasst die Faktoren, die die weitere Entwicklung bestimmen.


- Nightwatch - 06.10.2009

Wenn du tatsächlich eine Lösung favorisierst in dem ein atomar bewaffneter Iran in "innenpolitischen Stürmen versinken dürfte" ist dir nicht mehr zu helfen.
Es gibt nichts Schlimmeres als eine Bande von islamistischen Fanatikern mit dem Finger auf dem Knopf während der Mob die Vordertür eintritt.
Wir haben schon genug Probleme mit Pakistan, das Allerletzte was wir brauchen sind wankende Mullahs mit Atomwaffen.
Dann lieber Krieg, jederzeit und so total und brutal wie nötig.
Die Konfrontation ist nicht aufzuhalten, sie wird kommen, sei es jetzt bevor oder nachdem der Iran Atomwaffen bauen wird.
Was es dabei sowieso mit allen Mitteln zu verhindern gilt ist die Einführung von Atomwaffen im gesamten Nahen und Mittleren Osten. Die iranische Bombe bringt unweigerlich die Saudische mit sich. Und eine Ägyptische, Syrische, Jordanische und Türkische. Ein absoluter Albtraum.
Einen amerikanischen Nuklearschild wird es nicht geben. Die arabischen Staaten werden den USA nicht trauen, nicht nachdem der Iran trotz aller Versuche die Bombe gebaut hat.
Deshalb muss ein Schlussstrich gezogen werden. Die Verbreitung von Massenvernichtungswaffen muss unter allen Umständen verhindert werden. Ansonsten ist es nur die Frage wann, nicht ob es zu verheerenden terroristischen Anschlägen, ja Atomkriegen kommt.
Wenn der Iran nicht kleing begiebt muss über diese Frage Krieg geführt werden. Und er wird nicht einlenken. Weil er uns nicht mehr ernst nimmt und für schwach hält.
Dementsprechend bleibt nur Krieg.


- ThomasWach - 06.10.2009

Nightwatch, du lebst in einer westlich verfärbten Traumwelt.

Wozu ein Krieg, der nichts bringt, wie schon zig Mal ausgeführt wurde?
Und selbst wenn du den Iran in die Steinzeit bombst, ist das nicht mal ne Garantie dafür, dass dieses Land die Bombe am Ende doch nicht erhält. Selbst ein Nordkorea, das wirtschaftlich auf dem Niveau von afrikanischen Entwicklungsländern mit Hungernsnöten etc. angekommen ist, konnte sich die Bombe zusammenzimmern. Wieso dann der Iran nicht, der vielleicht zig unterirdische Anlagen unterhält!

Aber was ist der Effekt deiner Alles-oder-nichts-Politik? Zum einen ignorierst du schlichte historische Tatsachen, dass die Proliferation inzwischen sowieso ein Faktum ist. Im Weiteren wird der Effekt aus einer "Bestrafungsaktion gegenüber dem Iran" genau kontraproduktiv sein: Jedes Regime wird wie schon im Falle Iraks erkennen, dass erst der tatsächliche Besitz der Atomwaffen wie im Falle Nordkoreas eine echte, nachhaltige Sicherheit bietet, sofern man nicht wie Lybien sich kaufen läßt. Ein Modell a la Iran, der bewusst mit einer Hinhaltetaktik arbeitet, ist damit passe. Jeder halbwegs mit dem Westen auf Konfrontation gehender Staat wird sein Atomwaffenarsenal dann erst recht als Notwendigkeit ansehen, schlicht, weil in den Augen vieler Staaten die Zeit des Westens als dominierender Block abgelaufen ist und ein dermaßen Amok laufender Westen aus jeder Weltgegend extremen Widerspruch und bald auch Widerstand zu erwarten hätte. Denn unsere Sicht auf Iran teilt nunmal kaum jemand in Asien, Südamerika oder Afrika.

Das sind die wahren harten Fakten. Den Konflikt, den du dir herbeisehnst, können wir langfristig, ach nein schon mittelfristig nicht wirklich gewinnen. Wie der unüberlegte Zauberlehrling, der nicht fertg wird, mit den Kräften, die er hervorrief, würden wir erst mit solchen wie du selbst sagst brutalen Aktionen den Widerstand hervorrufen, der im besten Fall den Westen stürzt und im schlimmsten Fall global erst die Konflikte und Atomkriege hervorrufen, die du und deinesgleichen angeblich verhindern wollen.
Denn Nordkorea, Brasilien, Myanmar, auch die Vereinigten Arabischen Emirate werden oder haben schon Atomprogramme eingeleitet und unter Umständen wird auch Venezuela folgen.

Es gibt für diesen Konflikt keine sinnvolle, erfolgsversprechende Lösung aus dem Kenntnisstand de heutigen Tage.

Aber die klare Aussicht, den Nahen Osten bewusst in Brand zu setzen und weltpolitisch eine echte Nord-Süd-Auseinandersetzung anzustiften ist für mich in seinen Konsequenzen ein deutlich klareres, negativeres Bild als die für mich recht schwammigen und unklaren Perspektiven, was den Iran angeht. Denn anders als du und deinesgleichen, die von Angst und Paranoia ausgehen und der Annahme, dass stets in bestimmten Punkten aus ideologischen Gründen worst-case-Szenarios eintreten, sehe ich die Entwicklung im Iran eben nicht als klar vorgezeichnet. Dagegen sind die Auswirkungen global und im Nahen Osten für mich, der nach Nebenfolgen von Handlungen fragt (anders als du), sehr viel deutlicher und problematischer.

Krieg ist eben nicht gewiss, nur wenn man aus einer bestimmten Perspektive heraus die Dinge sieht. Und nur aus Verzweiflung die Flucht nach vorne anzutreten, ist selten ein guter Ratgeber gewesen.


- Nightwatch - 06.10.2009

ThomasWach schrieb:Nightwatch, du lebst in einer westlich verfärbten Traumwelt.
Nö du, im Gegensatz zu deinesgleichen Erkenne ich die Realität an. Und die lautet nun mal: Ich lebe im Westen und dieser muss bereit sein für seine Interessen einzutreten.

ThomasWach schrieb:Wozu ein Krieg, der nichts bringt, wie schon zig Mal ausgeführt wurde?
Und selbst wenn du den Iran in die Steinzeit bombst, ist das nicht mal ne Garantie dafür, dass dieses Land die Bombe am Ende doch nicht erhält. Selbst ein Nordkorea, das wirtschaftlich auf dem Niveau von afrikanischen Entwicklungsländern mit Hungernsnöten etc. angekommen ist, konnte sich die Bombe zusammenzimmern. Wieso dann der Iran nicht, der vielleicht zig unterirdische Anlagen unterhält!
Wozu ein Krieg?
Einfach, es gibt keine Alternative! Ich ziehe alles, absolut alles einem nuklear bewaffneten Iran vor. Auch einen Iran, den man in die Steinzeit gebombt hat und nicht mal mehr seine eigene Bevölkerung überleben lassen kann.
Denn die Perspektive die sich ansonsten bietet kann nur in einer Katastrophe enden.
Ist ein Krieg die Endlösung des Problems? Nein, sicherlich nicht. Aber er bietet neue Handlungsoptionen. Wir haben die Möglichkeit den Iran derart zu vernichten das er nicht mehr in der Lage ist ein militärisch relevantes Waffenprogramm aufzubauen. Wir haben die Möglichkeit das iranische Regime zu vernichten. Ich bin der festen Überzeugung das auch beim patriotischsten Iraner irgendwann der Punkt erreicht ist wo er sich nicht mehr hinter die religiösen Fanatiker an der Spitze stellt.
Das sind sicherlich keine schönen Aussichten. Aber das haben wir uns mit unserer haarsträubenden "Verhandlungs"taktik selbst zuzuschreiben.
Der Iran hat gemerkt das er das Spiel unendlich lange spielen kann und viele realitätsferne Menschen in Ost und West liebend gern eine iranische Bombe hinnehmen würden wenn sich so doch nur ein Krieg vermeiden ließe.

ThomasWach schrieb:Aber was ist der Effekt deiner Alles-oder-nichts-Politik? Zum einen ignorierst du schlichte historische Tatsachen, dass die Proliferation inzwischen sowieso ein Faktum ist. Im Weiteren wird der Effekt aus einer "Bestrafungsaktion gegenüber dem Iran" genau kontraproduktiv sein: Jedes Regime wird wie schon im Falle Iraks erkennen, dass erst der tatsächliche Besitz der Atomwaffen wie im Falle Nordkoreas eine echte, nachhaltige Sicherheit bietet, sofern man nicht wie Lybien sich kaufen läßt. Ein Modell a la Iran, der bewusst mit einer Hinhaltetaktik arbeitet, ist damit passe. Jeder halbwegs mit dem Westen auf Konfrontation gehender Staat wird sein Atomwaffenarsenal dann erst recht als Notwendigkeit ansehen, schlicht, weil in den Augen vieler Staaten die Zeit des Westens als dominierender Block abgelaufen ist und ein dermaßen Amok laufender Westen aus jeder Weltgegend extremen Widerspruch und bald auch Widerstand zu erwarten hätte. Denn unsere Sicht auf Iran teilt nunmal kaum jemand in Asien, Südamerika oder Afrika.
Wir können es uns nicht leisten von der Profilation als Faktum zu sprechen und deswegen keine Versuche unternehmen das Schlimmste zu verhindern. Das würde unweigerlich in den atomaren Holocaust führen, und das meine ich jetzt nicht auf Israel bezogen.
Der Schaden der mit der Causa Nordkorea angerichtet wurde ist schon schlimm genug. Aber er ist sicherlich nicht überwindbar. Das wird erst die iranische Bombe sein. Diese wird alle Dämme brechen lassen was die Verbreitung von Atomwaffen anbelangt.
Deswegen müssen wir ein Zeichen setzen. Die Situation ist schon jetzt schlimm genug. Wir müssen der Welt jetzt demonstrieren das der Besitz von nuklearen Waffen für bestimmte Staaten ein nogo ist.
Und das geht mittlerweile nur noch über Krieg.

ThomasWach schrieb:Das sind die wahren harten Fakten. Den Konflikt, den du dir herbeisehnst, können wir langfristig, ach nein schon mittelfristig nicht wirklich gewinnen. Wie der unüberlegte Zauberlehrling, der nicht fertg wird, mit den Kräften, die er hervorrief, würden wir erst mit solchen wie du selbst sagst brutalen Aktionen den Widerstand hervorrufen, der im besten Fall den Westen stürzt und im schlimmsten Fall global erst die Konflikte und Atomkriege hervorrufen, die du und deinesgleichen angeblich verhindern wollen.
Denn Nordkorea, Brasilien, Myanmar, auch die Vereinigten Arabischen Emirate werden oder haben schon Atomprogramme eingeleitet und unter Umständen wird auch Venezuela folgen.
Gerade WEIL es diese Entwicklugn gibt können wir uns es nicht leisten nichts zu tun! Überlege dir doch mal was diese Länder tun werden wenn der Iran seine Bombe baut. DAS ist die Katastrophe vor der jedermann Angst haben sollte.
Sind wir stark genug eine Politik der Nichtverbreitung durchzusetzen? Natürlich sind wir das, wir könnten noch ganz andere Dinge. Wir müssen nur wollen. Wir müssen bereit sein Krieg zu führen. Und damit meine ich nicht einen netten kleinen Feldzug mit Regimechange und anschließenden Wiederaufbau sondern einen totalen Waffengang der darauf ausgelegt ist den Feind physisch und psychisch zu zerstören. Es ist traurig das es soweit kommen musste. Aber die Entwicklung kann nicht aufgehalten werden und nähert sich unweigerlich dem Punkt. Dem Punkt an dem wir entscheiden müssen ob wir zukünftig unsere Städte verlieren wollen oder nicht.

ThomasWach schrieb:Es gibt für diesen Konflikt keine sinnvolle, erfolgsversprechende Lösung aus dem Kenntnisstand de heutigen Tage.
Falsch. Es gibt allenfalls keine schöne Lösung. Lösungen gibt es aber immer.
Wir stehen vor einer einfachen Krebsoperation. Entweder wir entfernen den Tumor mit einigen unschönen Nebenwirkungen oder wir verrecken daran.

ThomasWach schrieb:Aber die klare Aussicht, den Nahen Osten bewusst in Brand zu setzen und weltpolitisch eine echte Nord-Süd-Auseinandersetzung anzustiften ist für mich in seinen Konsequenzen ein deutlich klareres, negativeres Bild als die für mich recht schwammigen und unklaren Perspektiven, was den Iran angeht. Denn anders als du und deinesgleichen, die von Angst und Paranoia ausgehen und der Annahme, dass stets in bestimmten Punkten aus ideologischen Gründen worst-case-Szenarios eintreten, sehe ich die Entwicklung im Iran eben nicht als klar vorgezeichnet. Dagegen sind die Auswirkungen global und im Nahen Osten für mich, der nach Nebenfolgen von Handlungen fragt (anders als du), sehr viel deutlicher und problematischer.
Diese Sätze wirst du auch dann noch runterleiern wenn der Iran die erste Bombe testet. Und auch dann wenn es ein Dutzend weiterer Atomwaffenstaaten gibt.
Und wenn dann die erste Terrororganisation eine Stadt im nuklearen Feuer hat brennen lassen oder in irgendeinem Atomwaffenstaat etwas furchtbar schiefgegangen ist wird dir der Preis den wir heute zahlen müssten unendlich klein vorkommen.
Nur dann wird es zu spät sein und richtig eklig werden.

ThomasWach schrieb:Krieg ist eben nicht gewiss, nur wenn man aus einer bestimmten Perspektive heraus die Dinge sieht. Und nur aus Verzweiflung die Flucht nach vorne anzutreten, ist selten ein guter Ratgeber gewesen.
Und Abwarten und Nichtstun hat regelmäßig in die Katastrophe geführt.
.


- revan - 06.10.2009

Ich stimme Nightwatch in allen Punkten zu, schön formuliert !




@ThomasWach, der Punkt ist der wie du in einen Vorigen Beitrag schriebst ist biss her nicht passiert auch nicht als Rot China die Bombe bekam und nun das sie der Verrückte in Nord Korea hat. Wie du weißt bin ich der letzte der eine Atomwaffen freie Welt für möglich halten würde oder sie mir nur wünschen würde ja es für mich eine Perversion währe.

In fahle Iran aber ist eine rote Linie überschritten, Pakistan und Indien waren schon eine Katastrophe die früher oder später zwangsläufig zum Atomkrieg führen wird vieleicht Heute oder vielleicht Morgen oder in 20 Jahren aber es wird passieren. Der Iran aber ist noch um einige schlimmer nicht das er noch fanatischer währe als die Steinzeit Sunniten in Pakistan, das ist er sicherlich nicht aber hier sind die Fanatiker in Gegensatz zu Pakistan schon von Anfang an der Macht. Man muss schon nichtmehr ganz bei Trost sein wenn man Mullas + Atombombe akzeptabel findet, hier würde es zwangläufig krachen aber da währe nicht Indien und Pakistan das Ziel sondern mindestens unsere Verbündeten in Israel aber auch Europa und eines Tages die USA das Opfer.

Kurz diese Fanatiker zielen auf bzw. sie werden auf uns Zielen und das Spiel schon auf heißen Level beginnen, jede Gaza Kriese jeder Anschlag jede Hisbollah Attacke eine Grund für einen potenziellen Atomkrieg.

Aber halt es ist nicht nur der Iran was wenn Saudi Arabien nachzieht, Geld ist da, Technik ist da und der Willen ist da und viele Islamisten stehen da schon Schlange Bruder Osama in den Jihad zu folgen. Hey, da ist aber noch die Führungsmacht Ägypten die sicherlich auch nicht stillhalten wird, da geht auch was , ah ja und Syrien man will ja auch nicht der einzige ohne Bombe sein und was ist mit der Türkei ? Ja selbst die Türkei als stolze Militärmacht würde kaum der Verlockung wiederstehen, noch dazu wenn sie weiß das NATO wohl nicht mehr wert ist als ein Stück Klopapier !

Wie mehr es sind wie mehr Islam in Spiel ist desto explosiverer die Mischung irgendwann macht es dann irgendwo Booooooooooom ! Danach erscheint der Preis eines Krieges jetzt, lächerlich gering zu den Schrecken die man dann erleben wird.


- Shahab3 - 10.10.2009

<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.atimes.com/atimes/Middle_East/KJ09Ak04.html">http://www.atimes.com/atimes/Middle_East/KJ09Ak04.html</a><!-- m -->
Zitat:Oct 9, 2009

When 5+1 = 1+1
By Kaveh L Afrasiabi

With the "Iran Six" nations agreeing at their meeting in Geneva last week to hold further talks on the Iran nuclear standoff, the chances of a breakthrough have increased considerably.

...

Equally important is the relatively surprising news that Russia, France and perhaps even the US had agreed in principle to assist Iran with the procurement of the medium-enriched uranium that Tehran needs for a small research reactor

...

The Geneva decisions have opened the door for European participation in Iran's nuclear program, hitherto monopolized by Russia, which is Iran's sole nuclear partner. Should France, which has been actively trying to get a foot in the Middle East nuclear market, succeed, it would also be a boon for French diplomacy, due to the diplomatic and symbolic value attached to such a venture.

It is conceivable to imagine other areas of cooperation, such as nuclear waste management, where the US in particular could give tremendous assistance to Iran, assuming that the nuclear crisis is resolved within a framework acceptable to all.

...

That means that Iran's incremental gain at the initial Geneva talk should be correctly interpreted from a process approach as simply a part of a puzzle that would need to be in sync with all the necessary elements of a breakthrough. In the event of the latter, the nuclear standoff would be eventually put to rest, Iran's nuclear file normalized, sanctions lifted, and troubled US-Iran relations would be put on the path of normalization.

The latter requires a more in-depth dialogue that would allow more confidence-building measures between the US and Iran, without which the initial gains will disappear. Confidence-building is a tricky business that can be unraveled by the negative influence of nay-sayers.

For instance, some have attacked Iran, accusing it of duplicity. They have warned the Obama administration of the perils of making any nuclear deal with Iran short of disbanding its nuclear fuel cycle. There is almost no mention of the legal framework of the dialogue that figures prominently in the background.

That is, the fact that Iran is entitled to possess a peaceful nuclear program - including a fuel cycle - under the terms of the nuclear Non-Proliferation Treaty (NPT) to which it is a signatory, as long as it is covered by the International Atomic Energy Agency's surveillance and safeguard mechanisms.
...