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- hoj - 09.02.2008

Nightwatch schrieb:Es geschehen noch Zeichen und Wunder...

jepp. wird wohl zeit wundermerkel für solche zeichen abzuwählen.


- Nightwatch - 09.02.2008

hoj schrieb:jepp. wird wohl zeit wundermerkel für solche zeichen abzuwählen.
Na dann viel Erfolg.


- hoj - 09.02.2008

Nightwatch schrieb:
hoj schrieb:jepp. wird wohl zeit wundermerkel für solche zeichen abzuwählen.
Na dann viel Erfolg.

na dann danke


- hoj - 09.02.2008

Zitat:Das Kanzleramt dementiert umgehend, mit diesen Überlegungen etwas zu tun zu haben. Der Minister aber, direkt darauf angesprochen, ist nicht so deutlich. „Unser Mandat ist auf 3500 begrenzt und die Aufteilung der Regionen steht nicht in Frage“, sagt er nur. Doch wie Außenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD), hält Jung das Afghanistan-Mandat schon lange für zu sehr „auf Kante genäht“. Jungs Sprecher sagte daher, man prüfe, ob die Obergrenze „aus militärischen Gründen“ heraufgesetzt werden müsse. Jung hatte vergangene Woche angekündigt, dass Deutschland nicht nur künftig die etwa 200 Mann starke schnelle Eingreiftruppe stellen werde, sondern auch das deutsche Lager in Kundus verstärken wolle. Damit sind die heute möglichen 3500 Soldaten erreicht.

<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.welt.de/politik/article1652900/Die_Angst_der_Deutschen_vor_dem_Neinsagen.html">http://www.welt.de/politik/article16529 ... sagen.html</a><!-- m -->

Feige Merkel. Feige Regierung. Feige CDU/CSU. Feide SPD. Feiges Deutschland.

Man ist nicht nur fähig die Meinung des deutschen Volkes sowie der Afghanistanveteranen über das Versagen der USA-Politik im Afghanistan laut zu verkunden, man versucht dazu auch noch das Thema in Deutschland unter dem Tepich zu kehren. Wenn wir nicht ehrlich zu unseren selbsternannten Freunden sein können, wie soll es dann um uns selbst stehen?

Ein neuer schwarzer Tag für deutsche Demokratie sowie offene Diskussionkultur und verfluch gefährliches Geschaher mit dem Leben deutscher Soldaten im Afghanistan für ein Nullergebniss.

PS.

Zitat:Die Bundesregierung ist gut beraten, wenn sie dieser Lame-Duck-Administration in Washington nicht weiter in den Krieg folgt“, wettert er. „Die Art und Weise des militärischen Vorgehens der USA im Süden Afghanistans hat das Klima dort so versaut, dass Amerikaner, Briten und Kanadier dort nicht mehr als Freunde, sondern als Besatzer wahrgenommen werden“, sagte Gertz. „Jetzt braucht man dort ein paar nützliche Idioten, die es richten“.

mein erneutes Respekt für Bernhard Gertz. Wenigstens einer, der für deutschen demokratischen Werte und seine Kammeraden einsteht.


Schneemann - Schneemann - 11.02.2008

Zwar eher ein Europa-Thema, aber infolge des Afghanistan-Kontextes durchaus auch hier einfügbar...
Zitat:Gates: Europe must fight extremism

MUNICH, Germany (CNN) -- U.S. Defense Secretary Robert Gates has urged European nations to commit more troops to help fight extremism in Afghanistan or risk the survival of the NATO alliance.

Gates has recently complained that countries like the United States, Britain, and Canada are doing the bulk of the fighting while others -- specifically Germany, France, Italy and Turkey -- are not doing enough.
Link: <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.cnn.com/2008/WORLD/europe/02/10/nato.gates/index.html">http://www.cnn.com/2008/WORLD/europe/02 ... index.html</a><!-- m -->

Schneemann.


- Erich - 25.03.2008

<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.sueddeutsche.de/,tt4m1/ausland/artikel/542/165072/">http://www.sueddeutsche.de/,tt4m1/ausla ... 42/165072/</a><!-- m -->
Zitat:25.03.2008 15:48 Uhr D

Studie zu Unruheherden
Gefährlicher als der Irak

Wer hier ganz oben steht, ist eigentlich ganz unten: Auf der Liste der gefährlichsten Staaten der Welt kommt Afghanistan gleich nach den Palästinensergebieten und Somalia. Die Schuld daran trägt der Westen.
...



- Erich - 29.03.2008

das Engagement in Afghanistan wird zunehmend zu einem Indikator für die Beziehungen des (nicht) engagierten Staates zu den USA,

ich bring mal einige Nachrichten dazu:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://de.rian.ru/safety/20080328/102462761.html">http://de.rian.ru/safety/20080328/102462761.html</a><!-- m -->
Zitat:Ukraine unterzeichnet Abkommen über Teilnahme an NATO-Operation in Afghanistan
17:20 | 28/ 03/ 2008
...
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,543966,00.html">http://www.spiegel.de/politik/ausland/0 ... 66,00.html</a><!-- m -->
Zitat: 28. März 2008

POLEN
Ganz eng an der Seite der USA

Von Jan Puhl

....Demnächst sollen 400 zusätzliche Soldaten von der Weichsel an den Hindukusch geflogen werden. Das polnische Kontingent wächst damit auf 1600 Bewaffnete.

Mit Verwunderung blicken viele Polen auf ihre deutschen Waffenbrüder in Afghanistan: Zwar haben die Deutschen mit mehr als 20 Mann schon deutlich höhere Verluste als die Kämpfer mit der rot-weißen Flagge zu verzeichnen, doch eiert Berlin bisher um Kampfeinsätze herum.
...
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,543921,00.html">http://www.spiegel.de/politik/ausland/0 ... 21,00.html</a><!-- m -->
Zitat: 28. März 2008

DIE TÜRKEI UND DIE NATO
Allergische Reaktionen auf Nato-Anfragen

Von Daniel Steinvorth, Istanbul

Die Türkei leistet für die Nato einen wichtigen Beitrag in Afghanistan - mit muslimischen Einheiten lässt sich demonstrieren, dass das westliche Militärbündnis keine Front von Ungläubigen ist. Doch die Regierung Erdogan sträubt sich gegen eine Verstärkung des Engagements.

Istanbul - Der Streit um Afghanistan beschäftigt auch die Türkei, das einzige muslimische Nato-Mitgliedsland. Zwar zählen die türkischen Isaf-Kräfte gegenwärtig nur rund 1200 Soldaten, die im relativ sicheren Kabul und Umgebung stationiert sind. In der türkischen Öffentlichkeit aber ist der Einsatz generell umstritten.
...

Auf jüngste Anfragen der Nato, türkische Truppen auch im Süden Afghanistans bereitzustellen, reagieren Politiker und Militärs seit jeher besonders allergisch. Gereizt wiederholte Generalstabschef Yasar Büyükanit erst vergangene Woche sein Credo, dass am Hindukusch "kein einziger türkischer Soldat" für Kampfhandlungen eingesetzt werde – im "Kampf gegen den Terror" sei die Türkei schon genügend an der heimischen PKK-Front ausgelastet.
...
und ganz nebenbei bemerkt: ich versteh nicht, warum sich die Türkei nicht im Norden Afghanistans engagiert - bei den Turkmenen und Usbeken, wo sogar eine leichtere Verständigung mit der Bevölkerung möglich wäre


- Erich - 26.05.2008

während die Sicherheitslage im brisanter wird (von der Zahl der Anschläge her gesehen) werden langsam die ersten afghanischen Soldaten fertig - und sollten mit entsprechender Ausrüstung auf Seite der Alliierten in die Kämpfe eingfreifen können
<!-- m --><a class="postlink" href="http://de.rian.ru/safety/20080526/108480222.html">http://de.rian.ru/safety/20080526/108480222.html</a><!-- m -->
Zitat:Afghanistan erwägt Kauf russischer Waffen
19:52 | 26/ 05/ 2008

...bilden die sowjetischen Rüstungen nach wie vor den Kern der Bewaffnung der afghanischen Armee, obwohl diese jetzt auf die Nato-Standards umgestellt wird.
tut das Not - ist das kompatibel?
Na ja - da finden sie wenigstens die Ersatzteile überall am afghanischen Straßenrand ....


- Tiger - 26.05.2008

@Erich
Na ja, in vielen Regionen schätzt man russische Waffen hoch, weil sie sehr robust sein sollen.


- BigLinus - 04.06.2008

Zitat:Afghanistan droht der Zerfall

Afghanistan droht nach Ansicht des Internationalen Instituts für Strategische Studien (IISS) der Zerfall, sollten die NATO-Truppen es nicht schaffen, die radikalislamischen Taliban zu besiegen. Nach dem im London veröffentlichten Bericht zur militärischen Situation gibt es immer mehr Hinweise, dass die Aufständischen sich vom umkämpften Süden in die nördlichen Provinzen bewegen. Angesichts des Streits in der NATO um den Afghanistan-Einsatz warnt der Leiter der Münchener Sicherheitskonferenz, Horst Teltschik, vor einem Scheitern der gesamten Mission. (...)
Quelle: <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.hannover-zeitung.net/content/view/92309/29/">http://www.hannover-zeitung.net/content/view/92309/29/</a><!-- m -->


- Quintus Fabius - 05.06.2008

Afghanistan ist gescheitert. Schon allein dadurch das die wichtigsten Kriminellen und Drogenbarone allesamt in der Regierung setzen.

Leider verweigert der Westen die Erkenntnis, daß der ganze Einsatz in Afghanistan völlig sinnlos ist und das man die derzeitigen Ziele dort nie erreichen werden kann. Mit der Betonung auf nie, auch nicht in 100 Jahren oder länger.

Zu den Aussagen von Gertz: die Westler wurden in Afghanistan noch nie als Freunde wahrgenommen, auch früher nicht. Sie galten von Anfang an als Besatzer bzw als Verbündete der Drogenmafia der sie den gesamten Staat in die Hände gelegt haben.

Inzwischen übersteigt die Produktion in Afghanistan den Weltbedarf...

Zur Frage ex-sowjetischer Waffen:

Man rüstet solche Armeen auch deshalb gezielt damit aus weil man sich selbst damit einen Bewaffnungsvorsprung erhält. Das sind im übrigen oft keine echten russischen Waffen sondern Nachbauten aus allen Herren Ländern, so wird die Irakische Armee mit alten Jugoslawischen Waffen ausgerüstet, die afghanische Armee mit Ägyptischen Nachbauten usw

Insgesamt kommt die Ausbildung von Soldaten und Polizei bei weitem nicht mit dem Bedarf mit. Sie geht zu langsam, die Armee ist unterwandert von Feinden, dient den Privatinteressen von Drogenbaronen, und besitzt einen geringen Gefechtswert.

Regelmäßig müssen beispielsweise Briten und Kanadier in Gefechten Afghanische Einheiten ablösen, heraushauen, oder vor dem Feind schützen.


... das sehe ich nicht ganz so... - ThomasWach - 09.06.2008

Generell sind die negativen Bewertungen zur jetzigen Mission in Afghanistan sicherlich völlig angemessen, allerdings kann ich in einigen Punkten einfach nicht mitgehen, weil mir da einfach zu viel determinierte Geschichtsphilosophie dahinter steckt...

Ich halte es für Verlaub extrem gewagt zu sagen, dass nie, wirklich nie sich dort etwas entwickeln kann. Dafür sind die Dinge einfach zu kontingent.
Keiner glaubt daran, dass dort in 10 Jahren eine Musterdemokratie entstehen wird. Aber Veränderung ist möglich, wenn auch momentan nicht sehr wahrscheinlich. Daher würde ich mich aber davor hüten, von einem "nie" zu sprechen. Der Islam oder spezifischer Afghanistan haben genauso Möglichkeiten sich weiter zu entwickeln, nur dauert das eben einfach. Der "Westen" hat auch gut und gerne sein halbes Jahrtausend gebraucht. Da steckt zu viel Komplexität, zu viele Kontigenz in den nächsten 100 oder 200 Jahren, zu viele Dinge können passieren, als dass man legitimerweise davon sprechen könnte, dass sich dort nie etwas verändern wird.
Wie gesagt, es wird dauern, die Fortschritte werden klein sein, aber es gibt sie und wir sollten sie angesichts aller Probleme realistisch bewerten, uns aber auch an ihnen orientieren...
Daher es ist zumindest ein Anfang, wenn wieder ein paar Millionen Kinder zumindest ab und an zur Schule gehen können....


- Turin - 09.06.2008

Zitat:Zur Frage ex-sowjetischer Waffen:

Man rüstet solche Armeen auch deshalb gezielt damit aus weil man sich selbst damit einen Bewaffnungsvorsprung erhält.

Die afghanische Armee wird derzeit von den USA von AK-Modellen auf M-16 umgestellt. Die Spezialeinheiten der Afghanen (die wegen geringeren Umfangs eher umgestellt wurden) verwenden bereits M-4.
Dass die afghanische Armee nicht schon vorher westliche Waffen hatte, ist einfach eine Frage der Bewaeltigung von Masse. Niemand nimmt einen Faehigkeitsausfall hin, nur um Muster zu aendern (inkl. Ausbildung, Logistik), wenn Waffen (egal welche) quasi am Strassenrand liegen. Uebrigens muesste die afghanische Armee nicht mal Waffen importieren. Die unlizensierten Kopien der AK-47/74, die in Afghanistan selbst hergestellt werden, wuerden in Masse und Qualitaet voellig ausreichen.

Zitat:Insgesamt kommt die Ausbildung von Soldaten und Polizei bei weitem nicht mit dem Bedarf mit.
Regelmäßig müssen beispielsweise Briten und Kanadier in Gefechten Afghanische Einheiten ablösen, heraushauen, oder vor dem Feind schützen.

Das mag gut sein, ist aber gerade deswegen kein Grund, diese Ausbildung nicht voranzutreiben. Dass es nicht so schnell geht wie gewuenscht, ist m.E. ein Charakteristikum von so gut wie allem im Leben.


- Quintus Fabius - 10.06.2008

Zitat:Der Islam oder spezifischer Afghanistan haben genauso Möglichkeiten sich weiter zu entwickeln, nur dauert das eben einfach.

Wohin den? Mit was den? Entwicklung setzt voraus, daß etwas da ist. In Afghanistan fehlen jegliche Grundlagen auf denen man auch nur eine Industrie aufbauen könnte. Gelände, Böden, Wetter, in Afghanistan ist es nicht möglich mit diesen Grundlagen eine Entwicklung in unserem Sinne herbei zu führen.

In Afghanistan breiten sich zur Zeit Wüsten mit sehr großer Geschwindigkeit aus, das Wasser wird knapp, die Erosion tut ihr übriges. Das Land ist schon von den Grundlagen her ungeeignet für eine Entwicklung in deinem Sinne.

Was Afghanistan meiner Meinung nach wirklich bräuchte wäre eine Rückkehr zu einer Nomadengesellschaft und das man es in Ruhe lässt.

Zitat:Daher es ist zumindest ein Anfang, wenn wieder ein paar Millionen Kinder zumindest ab und an zur Schule gehen können....

In ganz Afghanistan gehen nicht mal eine Millionen Kinder zur Schule. Und die Mädchenschulen die die BW gebaut hat wurden im letzten jahr überwiegend niedergebrannt.

Zitat:Die afghanische Armee wird derzeit von den USA von AK-Modellen auf M-16 umgestellt. Die Spezialeinheiten der Afghanen (die wegen geringeren Umfangs eher umgestellt wurden) verwenden bereits M-4.

Die die Afghanen selbst gar nicht wollen, einfach weil sie mit dem Staub und Klima dort nicht gut zurecht kommen. M 4 sind für dieses Land die ungeeignetsten Waffen die man sich denken kann. Die Reichweite in den Bergen ist größer, viel Staub und die Unmöglichkeit die Waffen im Feld ausreichend zu reinigen usw usf

M 16 würde ich hier nicht als Bewaffnungsvorteil sehen. Meine Aussage bezog sich zudem nicht allein auf Infanteriewaffen, in Afghanistan fehlt des der Armee vor allem an Artillerie.

Zitat:aber gerade deswegen kein Grund, diese Ausbildung nicht voranzutreiben

Die Ausbildung wird nicht voran getrieben, sie läuft langsam. Der Grund dafür ist primär Unfähigkeit der Westler und das zu wenig westliche Ausbilder und zu wenig Geld zur Verfügung stehen. Insbesondere Deutschland hat hier völlig versagt.


- Azrail - 11.06.2008

Zitat:Die Ausbildung wird nicht voran getrieben, sie läuft langsam. Der Grund dafür ist primär Unfähigkeit der Westler und das zu wenig westliche Ausbilder und zu wenig Geld zur Verfügung stehen. Insbesondere Deutschland hat hier völlig versagt.

Dafür ist die Kosten/Nutzen Rechnung der westlichen Staaten dort schuldig.
Also allgemein würde ich sagen westliche Länder werden niemals Fuß fassen.