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- ThomasWach - 08.08.2007

Zitat:Taliban stages brazen attack on U.S. base
August 7, 2007 -- Updated 2118 GMT (0518 HKT

Story Highlights
75-strong Taliban force tries to storm a U.S.-led coalition base in Afghanistan
Attack is a rare full frontal attack for the Islamic militia
U.S. statement says at least two dozen fighters confirmed dead in attack

GHAZNI, Afghanistan (AP) -- A group of 75 Taliban militants tried to overrun a U.S.-led coalition base in southern Afghanistan on Tuesday, a rare frontal attack that left more than 20 militants dead, the coalition said in a statement.

The insurgents attacked Firebase Anaconda from three sides, using gunfire, grenades and 107 mm rockets, the coalition said. A joint Afghan-U.S. force repelled the attack with mortars, machine guns and air support.

http://edition.cnn.com/2007/WORLD/asiapcf/08/07/taliban.afghan.ap/index.html?iref=mpstoryview

Hatte der Talibankommandeur keine gute Ausbildung oder fühlen sich die Taliban inzwischen derart wieder stark größere Frontalangriffe gegen die Koalition zu unternehmen?
Oder war das eher ein symbolischer Akt um zu demonstrieren, dass die Taliban nicht nur auf IEDs und Selbstmordanschläge setzen und setzen können und auch den offenen Kampf wieder aufnehmen wollen?
Man sollte schauen, wie die nächsten Angriffe auf die Koalition aussehen.


- hunter1 - 08.08.2007

Thomas Wach schrieb:Hatte der Talibankommandeur keine gute Ausbildung oder fühlen sich die Taliban inzwischen derart wieder stark größere Frontalangriffe gegen die Koalition zu unternehmen?
Oder war das eher ein symbolischer Akt um zu demonstrieren, dass die Taliban nicht nur auf IEDs und Selbstmordanschläge setzen und setzen können und auch den offenen Kampf wieder aufnehmen wollen?
Man sollte schauen, wie die nächsten Angriffe auf die Koalition aussehen.
Klingt wie ne Miniversion der Tet-Offensive. Allerdings wissen die Taliban inzwischen wahrscheinlich, dass sie auf offenem Feld bzw. im Frontalangriff nur Kanonenfutter für die ISAF sind. Für dieses Jahr hatten die Taliban eine Sommeroffensive angedroht, die bislang nicht stattfand. Symbolisch hat die Aktion nur dann einen Wert, wenn sie sich wiederholt, evtl. sogar mit kleinen Erfolgen seitens der Taliban.
Bleibt, sofern es sich um eine Einzelaktion gehandelt hat, nur noch die Erklärung des blinden Fanatismus.


Schneemann - Schneemann - 08.08.2007

Zitat:Hatte der Talibankommandeur keine gute Ausbildung oder fühlen sich die Taliban inzwischen derart wieder stark größere Frontalangriffe gegen die Koalition zu unternehmen?
Oder war das eher ein symbolischer Akt um zu demonstrieren, dass die Taliban nicht nur auf IEDs und Selbstmordanschläge setzen und setzen können und auch den offenen Kampf wieder aufnehmen wollen?
Man sollte schauen, wie die nächsten Angriffe auf die Koalition aussehen.
Nein, nein, dass sind die "überaus" erfolgreichen sogenannten afghanischen "Banzai!"-Angriffe. Zwar schreien die Angreifer nicht "Banzai!" und schwingen auch keine Samurai-Schwerter, aber sie fuchteln dafür mit ihren AK-47 in der Luft 'rum und schreien "Allahu akbar!"...

Hmm, okay, aber ansonsten sind die Verlustquoten von 50:1 wohl in gewisser Weise ähnlich. :lol:

@Nightwatch

Sorry, weil ich erst jetzt antworte, aber der Broderartikel ist ja mal echt richtig gut. Habe mich köstlich amüsiert. Aber: Das ist genau das, was mich auch nervt, Broder hat es nur besser formuliert als ich.

Schneemann.


- BigLinus - 12.08.2007

Pakistans Staatspräsident Pervez Musharraf ist einen Tag nach der Eröffnung der Jirga über den grenzüberschreitende Terrorismus zwischen Afghanistan und Pakistan nun doch nach Kabul gereist. Seine Anwesenheit erhält die Versammlung zweifellos ein grösseres Gewicht.

Ob es deshalb aber leichter zu einer Übereinkunft kommt wird, darf zu recht bezweifelt werden, fehlen doch nach wie vor die Hauptprotagonisten für diese Jirga, die Taliban und vor allem ihnen nahestehende Stammesführer.


- ThomasWach - 12.08.2007

Man sollte aber realistische Vorstellungen haben. Das Faktum, das Pervez Musharraf doch nach Afghanistan gekommen ist, wertet diese Konferenz schon beinah maximal auf. Dass die Taliban derzeit an den Verhandlungstisch kommen, ist einfach zu unrealistisch. Dazu haben sie mit ihren Angriffen und der dadurch verschlechterten Sicherheitslage einfach derzeit einen viel zu guten "Lauf". Meines Erachtens wird man seitens der Talibanfraktionen und Untergruppen sicher noch weiter versuchen, militärisch und politisch an Boden zu gewinnen. Verhandlungen sind da wohl noch nicht drin.

Dass aber Pakistan in persona Musharraf vertreten ist, ist ein gutes Zeichen. Denn die Beziehungen zwischen Afghanistan und Pakistan sind - wie allen hier bekannt - sehr schlecht. Die Debatte über die Unterstützung Pakistans bzw. zumindest gewisser geheimdienstlicher (ISI) und militärischer Kreise für die Taliban und die Duldung der Taliban in den pakistanisch-afghanischen Grenzgebieten, in den sogenanten tribal areas Pakistans durch die pakistanische Behörden sorgt schon lange in Washington, aber auch in Kabul für viel Unmut. Dass sich Musharraf nun der Debatte mit den Afghanen und den diversen Gruppen dort stellt, kann ein positives Zeichen sein - muss aber natürlich nicht. Musharraf kann auch versuchen unter den afghanischen Gruppen Lobbyarbeit für den pakistanischen Standpunkt zu machen, Einfluss zu gewinnen oder ist bloß nur auf amerik. Druck bei der Konferenz - aber nur um die Forderungen der Afghanen auszusitzen.
Man wird es sehen.


- BigLinus - 13.08.2007

hunter1 schrieb:Klingt wie ne Miniversion der Tet-Offensive. Allerdings wissen die Taliban inzwischen wahrscheinlich, dass sie auf offenem Feld bzw. im Frontalangriff nur Kanonenfutter für die ISAF sind. Für dieses Jahr hatten die Taliban eine Sommeroffensive angedroht, die bislang nicht stattfand. Symbolisch hat die Aktion nur dann einen Wert, wenn sie sich wiederholt, evtl. sogar mit kleinen Erfolgen seitens der Taliban.
Bleibt, sofern es sich um eine Einzelaktion gehandelt hat, nur noch die Erklärung des blinden Fanatismus.
Nun ja, während in Kabul die sogenannte 'Friedens-Jirga' tagte, haben die Taliban drei Mal in nur fünf Tagen die US-Basis „Anaconda“ in der Provinz Urusgan angegriffen. Trotz großer Verluste der Taliban - immerhin sollen ca. 2/3 der Angreifer allein beim ersten Angriff getötet worden sein - sahen sich am Sonntag die US-Streitkräfte zur Mitteilung genötigt, den Taliban werde eine Eroberung des Stützpunktes nicht gelingen.


- hunter1 - 13.08.2007

BigLinus schrieb:Nun ja, während in Kabul die sogenannte 'Friedens-Jirga' tagte, haben die Taliban drei Mal in nur fünf Tagen die US-Basis „Anaconda“ in der Provinz Urusgan angegriffen. Trotz großer Verluste der Taliban - immerhin sollen ca. 2/3 der Angreifer allein beim ersten Angriff getötet worden sein - sahen sich am Sonntag die US-Streitkräfte zur Mitteilung genötigt, den Taliban werde eine Eroberung des Stützpunktes nicht gelingen.
Den USA bleibt auch gar nichts anderes übrig, als den Stützpunkt zu halten. Der Gesichtsverlust wäre katastrophal, auch wenn es sich nur um einen Aussenposten handelt. Die Amis haben noch nie ein Gefecht verloren (in Afghanistan, aber eigtl. auch im Irak). Die Taliban haben zwar hin und wieder ein Territorium "erobert", aber eben nie, wenn dieses von ISAF-Truppen gehalten wurde. Die Amis müssen also durchhalten, wenn sie in Afghanistan bleiben wollen. Denn ein Sieg der Taliban hätte eine unglaubliche Signalwirkung, die weit über das Abschiessen eines Hubschraubers oder eine erfolgreiche IED-Attacke hinausgeht. Und beide Seiten wissen das.


- Lara - 27.08.2007

<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.wienerzeitung.at/DesktopDefault.aspx?TabID=3856&Alias=wzo&cob=299121&currentpage=0">http://www.wienerzeitung.at/DesktopDefa ... rentpage=0</a><!-- m -->

Zitat:Afghanistan: US-Bombe tötet drei Briten
London/Kabul. Bei einem Einsatz im Süden Afghanistans sind drei britische Soldaten der Afghanistan-Schutztruppe (Isaf) offenbar versehentlich von US-Kampfflugzeugen getötet worden. Wie das Verteidigungsministerium in London am Freitag mitteilte, wurden zwei weitere Soldaten bei dem Vorfall in der Provinz Helmand verletzt.

Der Zwischenfall ereignete sich in der Nähe von Kayaki. Dort waren nach einem Angriff der radikalislamischen Taliban zwei F-15-Kampfflugzeuge der US-Luftwaffe angefordert worden. Die US-Jets warfen eine Bombe ab.



- hunter1 - 27.08.2007

Zitat:U.S. military regrets ‘blasphemous' soccer balls for Afghans

KABUL — The U.S. military in Afghanistan on Monday expressed regret for a publicity campaign aimed at winning hearts and minds that ended up offending scores of Muslims.
U.S. troops on Friday dropped dozens of free soccer balls for soccer-mad Afghan children from helicopters in an area of southeastern Afghanistan, all marked with flags of various countries.
But the balls depicted the Saudi Arabian flag, which features the Islamic declaration of faith and includes the names of Allah and the Prophet Mohammed.
The idea of kicking something bearing their names is considered deeply offensive to Muslims.
Quelle: <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.theglobeandmail.com/servlet/story/RTGAM.20070827.wafghanballs0827/BNStory/International/home">http://www.theglobeandmail.com/servlet/ ... ional/home</a><!-- m -->

Confusedhock: Autsch...War sicher nicht böse gemeint, wird aber die Lage nicht grad verbessern.


- Lara - 27.08.2007

:mrgreen:
"weniger ist mehr" gibt es das Sprichwort nicht in den USA???


Schneemann - Schneemann - 28.08.2007

Wieso? Bei vielen sind die Saudis nicht gerade hoch im Kurs. Immerhin nervt es Teile der der Afghanen ja selbst, dass "ausländische Kämpfer" ins Land kommen (und viele stammen ja auch, wenngleich Pakistan der "Hauptlieferant" solcher Extremisten sein dürfte, aus Saudi-Arabien). Und wieso sollte man das, was einen nervt, nicht mal durch die Gegend treten? :wink:

Zugegeben, der Rest ist etwas...hmm..."problematisch"... :oops:

Schneemann.


- Lara - 28.08.2007

Das hat nix mit der Flagge an sich zu tun, sondern mit dem Text der draufsteht!

Zitat:Auf der grünen Flagge befindet sich über einem Schwert nämlich noch der Text: "Es gibt keinen Gott außer Allah und Mohammed ist sein Gesandter."



- Erich - 10.09.2007

<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.tagesschau.de/aktuell/meldungen/0,1185,OID7446710_REF3,00.html">http://www.tagesschau.de/aktuell/meldun ... F3,00.html</a><!-- m -->
Zitat:Sprecher signalisiert Gesprächsbereitschaft
Taliban wollen mit Regierung verhandeln

Die radikalislamischen Taliban haben erstmals Bereitschaft zu Gesprächen mit der afghanischen Regierung signalisiert. Ihr Sprecher Ahmadi sagte, bislang hätten die Kämpfer aber noch keine formale Einladung aus Kabul erhalten.
...

Stand: 10.09.2007 15:01 Uhr



- ThomasWach - 26.09.2007

Zitat:Präsident Karzai bittet um mehr Unterstützung
Der Appell ist eindringlich: Afghanistans Präsident Karzai wirbt bei der internationalen Gemeinschaft für mehr Hilfe. Vor der Uno-Generalversammlung bat er um zusätzliche Unterstützung beim Ausbau des Militärs und der Polizei am Hindukusch.
...

Quelle:
http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,507946,00.html


- Turin - 26.09.2007

<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.gulfnews.com/opinion/columns/world/10156049.html">http://www.gulfnews.com/opinion/columns ... 56049.html</a><!-- m -->

Zitat: Taliban suffer setback in Helmand

By Amir Taheri, Special to Gulf News
Published: September 25, 2007, 23:45

International opinion is so used to bad news from Afghanistan and Iraq that whenever there is good news it is often either totally ignored or not appreciated for its full worth.

One such item of good news came last week from Helmand, a war-torn province in southern Afghanistan where the remnants of the Taliban had resisted Nato attempts at dislodging them for more than three years. ...