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- Skywalker - 07.05.2006

Zitat:Afghanistan: Zehn Tote bei Hubschrauberabsturz

Taliban behauptet, der Helikopter sei abgeschossen worden. Die US-Armee vermutet schlechtes Wetter als Unglücksursache

Kabul - Beim Absturz eines US-Militärhubschraubers im Osten Afghanistans sind alle zehn Menschen an Bord ums Leben gekommen. Der Helikopter sei auf einem Kampfeinsatz gewesen, aber nicht unter feindlichen Beschuß geraten, teilte die US-Armee mit.
Quelle: <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.welt.de/data/2006/05/06/883552.html">http://www.welt.de/data/2006/05/06/883552.html</a><!-- m -->


- ThomasWach - 18.05.2006

Zitat:Schwere Kämpfe fordern Dutzende Tote

Bei heftigen Gefechten zwischen Streitkräften und radikal-islamischen Taliban sind in Afghanistan mindestens 70 Menschen ums Leben gekommen. Im Westen des Landes riss ein Selbstmordattentäter einen US-amerikanischen Polizeiausbilder in den Tod.
Quelle:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,416770,00.html">http://www.spiegel.de/politik/ausland/0 ... 70,00.html</a><!-- m -->


- fieserfettsack - 21.05.2006

Ich habe gerade Weltspiegel (ARD) gesehen. Dort wurde berichtet das der erstarkende Widerstand der Taliban durch die Unterstützung aus Pakistan geschieht. So weit nichts neues. Allerdings wurde dort auch reschaschiert, dass die Taliban Unterstützung vom Pakistanischen Geheimdienst ISI erhalten. Das ist doch schon starker Tobak.
Pakistan galt doch immer als "Muster-Verbündeter" der USA. Was kann die Intention sein?


- Turin - 21.05.2006

Pakistan ist politisch gesehen weit davon entfernt, ein kohärenter Staat zu sein. Bis zur neuen Annäherung an die USA war es so ziemlich offizielle Politik, mit den Paschtunen und speziell den Taliban zusammenzuarbeiten. Inwieweit Musharraf daher volle Kontrolle über die Aktivitäten des Geheimdienstes hat, ist eine ausgesprochen offene Frage, und ich denke, da findet sich mehr als ein Offizier, der sein eigenes Süppchen kocht und politisch nicht mit dem "Präsidenten" konform geht. Nur weil der Geheimdienst also vielleicht die Taliban unterstützt, heißt das noch lange nicht, dass das die von Musharraf abgesegnete Linie darstellt.


- BigLinus - 21.05.2006

@ fieserfettsack
Die Einschätzung von Turin hinsichtlich der 'inneren Zerrissenheit' - so will ich es mal nennen - Pakistans stimme ich ausdrücklich zu. Schließlich ist es schon mehrfach auch zu gewaltsamen Auseinandersetzungen zwischen den Paschtunen im Westen Pakistans und der Zentralregierung gekommen.

Ob es wirklich Unstimmigkeiten zwischen Musharraf und seinem Geheimdienst gib, möchte ich nicht unterschreiben wollen. Dafür ist das ganze Regime um Musharraf viel zu undurchsichtig.
Der große Nachbar im Osten und dessen mögliche Annäherung an die USA sind eine so große Gefahr, daß er sich eventuell mit Absicht so janushaft benimmt, nach Außen so nach Innen anders.


- hawkeye87 - 22.05.2006

neues aus afghanistan - die sicherheitslage verschlechtert sich weiter. aus der welt:
Zitat:Angriff auf Bundeswehr in Afghanistan
Die Lage in Afghanistan spitzt sich weiter zu. Nach verschiedenen Anschlägen im Rahmen der sogenannten Taliban-Offensive im Süden des Landes wurde gestern auch ein Anschlag auf die Bundeswehr im Norden des Landes verübt. US-amerikanische Truppen holten zu einem massiven Gegenschlag in der südlichen Provinz Kandahar aus, bei dem bis zu 100 Menschen getötet wurden.
In der nordafghanischen Provinz Kundus, wo die Bundeswehr ein Wiederaufbauteam (PRT) stationiert hat, wurde ein Fahrzeug vom Typ Fuchs bei einer Explosion völlig zerstört. [...] Bei einem weiteren Anschlag auf tschechische Soldaten im nordafghanischen Faisabad, wo die Bundeswehr ebenfalls ein PRT unterhält, gab es nach Angaben der Internationalen Schutztruppe (Isaf) ebenfalls keinen Personenschaden. [...]



- flex - 23.05.2006

Wie kann man denn einen Fuchs zerstören ohne jemanden zu verletzten?
War die Karre geparkt? Mine? Oder was?
Wie konnte das mit dem Fuchs ablaufen? Links? Infos?


- Erich - 24.05.2006

Zitat:fieserfettsack postete
Ich habe gerade Weltspiegel (ARD) gesehen. Dort wurde berichtet das der erstarkende Widerstand der Taliban durch die Unterstützung aus Pakistan geschieht. So weit nichts neues. ....
darauf deuten auch die in Richtung Pakistan ansteigenden Aktivitäten hin - so weit nichts neues, allerdings wird der Widerstand immer stärker
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.tagesschau.de/aktuell/meldungen/0,1185,OID5558688_REF3,00.html">http://www.tagesschau.de/aktuell/meldun ... F3,00.html</a><!-- m -->
Zitat:Einfluss der Taliban in Südprovinzen

64 Tote bei Gefechten in Afghanistan
Seit Wochen liefern sich die Taliban im Süden Afghanistans heftige Kämpfe mit den Sicherheitskräften. Bei der jüngsten Offensive griffen radikalislamische Kämpfer einen Konvoi der Armee an, bei anschließenden Gefechten starben mindestens 64 Menschen.

....
Stand: 24.05.2006 14:43 Uhr



- Tiger - 25.05.2006

Könnte diese Entwicklung in Afghanistan darauf hindeuten, das die Taliban unter einem gewissen Druck stehen? Warum nehmen sie ausgerechnet jetzt die Kämpfe in Afghanistan wieder auf...?


- hunter1 - 25.05.2006

Tiger postete:
Zitat:Könnte diese Entwicklung in Afghanistan darauf hindeuten, das die Taliban unter einem gewissen Druck stehen? Warum nehmen sie ausgerechnet jetzt die Kämpfe in Afghanistan wieder auf...?
Hmmm...Die alljährliche "Frühjahersoffensive" vielleicht? :?

Ich finde, die Verlustmeldungen über die Taliban z.Z. sind aus Taliban-Sicht bedenklich hoch. Viel können sie bislang gegen die afghanischen Sicherheitskräfte und ISAF-Truppen nicht ausrichten. Auch wenn immer mal wieder berichtet wird, dass die Taliban "immer bessere und neuere Waffen" hätten und "immer besser organisiert" wären. Aber damit allein entscheidet man halt noch kein Gefecht.


- fieserfettsack - 25.05.2006

Zitat:hunter1 postete
Tiger postete:
Zitat:Könnte diese Entwicklung in Afghanistan darauf hindeuten, das die Taliban unter einem gewissen Druck stehen? Warum nehmen sie ausgerechnet jetzt die Kämpfe in Afghanistan wieder auf...?
Hmmm...Die alljährliche "Frühjahersoffensive" vielleicht? :?

Ich finde, die Verlustmeldungen über die Taliban z.Z. sind aus Taliban-Sicht bedenklich hoch. Viel können sie bislang gegen die afghanischen Sicherheitskräfte und ISAF-Truppen nicht ausrichten. Auch wenn immer mal wieder berichtet wird, dass die Taliban "immer bessere und neuere Waffen" hätten und "immer besser organisiert" wären. Aber damit allein entscheidet man halt noch kein Gefecht.
Dazu haben sie im Weltspiegel auch berichtet. Die meisten Angriffe der Taliban beschränken sich auf "Roadsidebombs".


- Snakeshit - 29.05.2006

Zitat:UNRUHEN IN AFGHANISTAN

Tote und Verletzte nach Unfall von US-Konvoi

Gewaltausbruch in Kabul: Nach einem Unfall eines US-Militärfahrzeugs haben Zivilisten die Soldaten mit Steinen angegriffen. Dann fielen Schüsse. Laut Augenzeugen wurden mehrere Menschen getötet.(...)
Quelle:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,418430,00.html">http://www.spiegel.de/politik/ausland/0 ... 30,00.html</a><!-- m -->


- Schneemann - 29.05.2006

Laut CNN gab es im Rahmen dieses Zwischenfalls, bei einem US-Lastwagen hatten die Bremsen versagt und er war auf mehrere Fahrzeuge geprallt, und bei den danach folgenden Krawallen sowie dem darauffolgenden Schusswechsel insgesamt neun Tote und 103 Verletzte. Afghanische und arabische Medien berichten sogar von bis zu 30 Toten und mehr als 200 Verletzten. Angeblich sollen ISAF-Soldaten wahllos das Feuer eröffnet haben (?).

Schneemann.


- BigLinus - 29.05.2006

Laut dem Spiegelbericht will ein AP-Reporter hingegen beobachtet haben, daß nicht US-Soldaten, sondern afghanische Soldaten/Polizisten die Schüsse in die aufgebrachte Menge abgaben als diese zunächst zwei Polizeifahrzeuge und dann eine Polizeiwache in Brand steckten.


- Schneemann - 29.05.2006

Hmm,

stimmt, ähnliches konnte man gerade auch dem "heute journal" im ZDF entnehmen. Zwar wurde es nicht direkt gesagt - es hieß, es sei zunächst in die Luft und wohl auch später gezielt geschossen worden - , aber auf manchen Bildern war zu sehen, wie graugewandete Sicherheitsleute der Afghanen mit angelegten Kalaschnikow's (gezielt) feuerten. Dabei wurde von 20 Toten gesprochen.

Zumindest meinte der kommandierende deutsche Brigadegeneral vor Ort am Telefon, die Lage sei für die deutschen Truppen doch recht ruhig. Ist allerdings die Frage, ob diese Aussage nicht auch bewusst beruhigend wirken soll auf die hiesigen Zuschauer. Hingegen wurden die deutschen Soldaten heute bewusst aufs Camp zurückgezogen, um keine unnötigen Provokationen zu verursachen, so der Brigadegeneral.

Schneemann.