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Afghanistan - Druckversion

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- Erich - 24.07.2004

<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.tagesschau.de/aktuell/meldungen/0,1185,OID3465474_REF3,00.html">http://www.tagesschau.de/aktuell/meldun ... F3,00.html</a><!-- m -->
Zitat:Afghanistan
NATO schickt zusätzliche Truppen zur Wahl

Die NATO wird die für Oktober geplanten Präsidentschaftswahlen in Afghanistan mit bis zu 2000 zusätzlichen Soldaten absichern. Die Bataillone aus Italien und Spanien würden im September in Afghanistan eintreffen und zwei Monate bleiben, erklärte NATO-Generalsekretär Jaap de Hoop Scheffer am Abend in Brüssel.

Sie sollen die 6500 Soldaten der Internationalen Schutztruppe in Afghanistan (ISAF) unterstützen, die derzeit schon vor Ort sind. Rund die Hälfte davon kommen aus Deutschland und Kanada. Das spanische Bataillon wird nach Angaben der NATO der schnellen Eingreiftruppe der ISAF zugeordnet, während das italienische Bataillon die operationellen Reservekräfte unterstützt.
....



- Erich - 28.07.2004

<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.tagesschau.de/aktuell/meldungen/0,1185,OID3476184_TYP6_THE_NAVSPM1_REF1_BAB,00.html">http://www.tagesschau.de/aktuell/meldun ... AB,00.html</a><!-- m -->
Zitat:Rückzug nach 24 Jahren
"Ärzte ohne Grenzen" geben in Afghanistan auf
Die Hilfsorganisation "Ärzte ohne Grenzen" (Médecins sans Frontières/MsF) stellt wegen der Ermordung von fünf Mitarbeitern nach 24 Jahren die Arbeit in Afghanistan ein. Die Sicherheit von humanitären Helfern im Land sei nicht mehr gewährleistet, so MsF in einer Erklärung. Für die Organisation, die seit 1979 in dem kriegsgebeutelten Land humanitäre Hilfe leistet, ist dies "beispiellos in der Geschichte der Organisation, die seit mehr als 30 Jahren in vielen der gewalttätigsten Konflikte weltweit tätig ist".

MsF macht die US-geführte Koalition in Afghanistan für die zunehmende Gewalt gegen humanitäre Helfer mitverantwortlich: Die zunehmend Instrumentalisierung der Hilfe durch die Koalition für eigene militärische und politische Ziele habe humanitäre Hilfe im Land diskrediert. Diese werde "nicht mehr als unparteilich und neutral angesehen", schreibt MsF in seiner Erklärung. Dies wiederum gefährde die Helfer und die Hilfe selbst.
....



- Merowig - 04.08.2004

<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.startribune.com/stories/484/4909791.html">http://www.startribune.com/stories/484/4909791.html</a><!-- m -->
Zitat:Last update: August 3, 2004 at 8:36 PM
U.S. jets, Afghan troops kill up to 70 guerrillas
Stephen Graham, Associated Press
August 4, 2004 AFGH0804

KABUL, AFGHANISTAN -- In one of the bloodiest clashes since the fall of the Taliban regime, Afghan troops backed by U.S. warplanes killed as many as 70 guerrillas in a daylong battle near the Pakistani border, military officials said Tuesday.
An Afghan commander said government forces heard insurgent radio messages in Arabic and in the Chechen language, suggesting Al-Qaida fighters were involved.
...
Die Tschetschen und Araber machen da nur Urlaub bzw haben sich nur verlaufen :rofl:
Wie all diejenigen kleinen auslaendischen Fische die die Amis in Afghanistan sich geschnappt haben nun frei sind oder weiter hinter Stacheldraht leben....


- Waldemar - 04.08.2004

Zitat:Thomas Wach postete
Tja, was könnte man den da nur tuen??

Mehr geld ins land und damit meine ich (...) geld um eine genügend große afghanische nationalarmee bzw. bundestruppen aufzubauen bzw. sagen wir mal besser anzuwerben und aufzustellenWink und dann entsprechend auszurüsten
Um dann gegen die gut ausgebildete und ausgerüstete zu kämfen? Ist immer wieder dasselbe, schon öfter passiert. Die USA und Briten bildeten schon welche aus, zur Zeiten der sowjetischen Invasion. SAS und CIA haben da schon einiges beigebracht und mehr oder weniger ausgerüstet. Jetzt müssen sie im Afgan die eigenen Stinger fürchten, oder deren Reexport nach USA. Auch der tschetschenischer Warlord Bassaew samt Kumpels wurde mal bei GRU ausgebildet. Später hat er dann ganze russische Ortschaften zu Geiseln genommen. Wohl gut gelernt. Man darf nicht das strategisches Wissen, ich rede gar nicht von Waffen dorthin liefern, von wo es zurück schlagen kann.

Zitat:Üppige geldgeschenke an "überläufer" aus warlordformationen würden ein übriges tun...
Sie nehmen Geschenke und kehren dann zurück zu ihren gewohnten Formationen, das ist ziemlich sicher. Zu den Zeiten des "sowjetischen" Krieges gab es dort auch "Die Grünen" (nach Uniform), also sowas wie jetzt Karzais Armee. Sie "kämpften" sozusagen zusammen mit den Sowjets. Wenn es brenzlich war, standen sie schon mal mitten im Gefecht auf und gingen ruhig einfach weg, wohlwissend dass ihre Brüder da drüben auf sie nicht schissen werden. Weil sie auch davor nur in die Luft geschossen haben. In vielen afganischen Grossfamilien waren einige Brüder in der Bande und einige bei der staatlichen Armee. Die "Überläufer" aus den Banden, die aus welchen auch immer Gründen zu den "Grünen" gingen, kehrten oft zurück zu den Banden. Einzig der HAD, eine Art afganisches KGB, konnte den Front nicht wechseln - sie hatten mit keiner Gnade zu rechnen.

Zitat:oder (...) truppen im großen still nach afghanisten..also nicht nur so ne kleine sache wie die sicherungstruppe der isaf in Kunduz von deutschen und niederländern, nein richtig viele truppen..
1979 schickte Kreml Truppen nach Afgan. In den ersten Jahren war es auch einigermasen ruhig, entwikelte sich aber immer schlechter. Das verlustreichste Jahr war der fünfter. Das wird auch diesmal nicht viel anders. Momentan warten die Afganen noch auf das versprochenes grosses Bakschisch. Wenn der nicht weiter im Aussicht steht, wird die Lage schnell kippen. Und das Geld bekommt nur Karzaj, also werden die anderen (alles ausser Kabul) böse. Mehr Truppen dorthin bedeutet nur mehr eigene Verluste, weiter nichts. Man kann einem afganischen Bauer nicht übel nehmen, dass er, um seine Familie zu ernähren, ausser Feldarbeit am tage auch ab und zu einen Fugas in die Strasse verbuddelt, um irgend so ein Panzer der Unglaubigen in die Luft zu jagen und dafür nach Preisliste seine Prämie zu kassieren. Je mehr fremde Truppen, desto grösser die Chansen ein grosser Los zu ziehen - einen Panzer, einen Heli...


Zitat:also da unten wird es wohl noch dann köcheln, wenn es anderswo shon friedshofsstille herrschen wird..also sehr sehr lang....
Genauer gesagt immer.


Zitat:hunter1 postete
Dem Westen fehlt es an der Veranlagung, den Afghanen mit Gewalt zu nehmen, was uns hier Sorgen bereitet: den Terrorismus und die Mohnfelder.
(...)
Vielleicht würde es mehr bringen, wenn man einfach die Dostums, Aga Khans, Hekmatyars und wie sie allen heissen, mit Gewalt und wirtschaftlich legalen Lockangeboten dazu zwingen würde, die Waffen und das Opium aufzugeben.
Mit Gewalt kann man die Bauern und Händler entweder ganz auslöschen, was einem Genozid ähnlich wäre oder bis in die Ewigkeit dort Truppen halten und kämpfen. A-la CCCP.
Man könnte höhstens denen die Ernte abkaufen und dabei mehr als freier Markt bieten. Oder die Felder nach Vereinbarung abbrennen und dann bezahlen, was dasselbe wäre. Wenn irgendwann in den Nachrichten steht - die afganische Mohnfelder werden von den Westlern niedergebrannt und diese Truppen dabei nicht aufs schärfste bekämpft wurden, heisst das es wurde bezahlt. Wenn auch in Form von "Entwiklungshilfe".


- Merowig - 04.08.2004

Naja die jetzige Situation ist aber auch nicht so ganz vergleichbar mit den Erfahrungen die die Sowjets gemacht haben - jetzt gibst keine westlichen Waffen, keine westliche Ausbildung, keine westliche Geheimdienstinformationen und keine arabsichen Petromillionen die die Afghanen im Krieg gegen die Sowjets erhalten haben... All das fehlt...
Einzig udn allein gibts noch die internationale Mudjahedin - und die kann ihre Kraefte nicht buendeln da man gleichzeitig in Tschetschenien, Irak, Afghanistan, usw... aktiv ist.
Mehr Truppen zu entsenden bedeutet in der Tat mehr Verluste - diesmal aber auf Seiten der Afghanen....
Klar kommen die Taliban immer mal wieder raus aus den Erdloechern- und holen sich sofort eine blutige Nase... oder es gibt paar Bombenanschlaege/Attentate...
Ein Guerilliakrieg im Ausmasse den die Udssr erleben durfte sehe ich aber nicht.


- Waldemar - 04.08.2004

Zitat:Merowig postete
Naja die jetzige Situation ist aber auch nicht so ganz vergleichbar mit den Erfahrungen die die Sowjets gemacht haben - jetzt gibst keine westlichen Waffen, keine westliche Ausbildung, keine westliche Geheimdienstinformationen und keine arabsichen Petromillionen die die Afghanen im Krieg gegen die Sowjets erhalten haben...
Man sagt, dass 80% des Weltmarktes für Heroin aus dem Afganistan beliefert wird. Das muss ziemlich viel Geld sein, jährlich. Dafür kann man sich Waffen, Kämpfer, Informationen und Spezialisten kaufen. Und für ein Kleingeld, dazu auch erst nach Erfolg bezahlt, bekommen die Hauptlinge Hobbi-Bombenleger, Hobbi-Scharfschützen usw. von 8 bis 80 Jahre alt, an jeder Ecke. Hast Hunger, brauchst Medizin für die Kinder? Töte die Invasoren und bring die Beweise. Oder stirb leise. Die Warlords brauchen keine Taliban - sie brauchen nur Geld und das haben sie auch ohne arabischen Petrodollars.


- Merowig - 04.08.2004

Och hab Zweifel das amerikanische Satellitenbilder, oder das allzuviele Allierte Soldaten bereit sind Verrat auszueben udn dne Afghanen Infos zu liefer oder das eine groessere Anzahl an Stingers aufm Schwarzmarkt erhaeltlich sind....
Klar man kann versuchen sich von den Russen was zu holen -nur das ist nicht mehr so das neueste, die Russen unternehmen auch dagegen was...
Wie gesagt die Rahmenbedingungen sind anders als damals als die Kommunisten reinkammen...


- Azrail - 04.08.2004

Ich kann euch mal nennen wieviel so eine tonne Rohopium aus Afghanistan durch Weiterverarbeitung Wert hat.Aus zwei tonnen Rohopium werden 100kg Heroin hergestellt dessen Wert je nach Markt(USA und Europa)zwischen 10.000 und 20.000 Dollar liegt also 100kg sind ca. 20 Mio$ Wert damit kann man ne Menge AKs,RPGS,MKs und anderes Spielzeug wie C4,TNT und Semtex kaufen.Märkte zwischen Pakistan und Afgahnistan gibt es genug und im Grenzgebiet kosten AKs schon 50 Dollar und wenn man was ausgefeiltes will kriegt man das auch durch den pakistanischen Markt.


MfG Azze


- hawkeye87 - 04.08.2004

gestern kam ein guter film im zdf "amerikas kreuzzüge gegen den terror. es kommen noch zweit teile: sonntag und donnerstag.
:evil: also zur afghanischen armee: die armee ist völlig unzuverlässig, illoyal und nicht kampfbereit. jeder warlord kann sie mit ein paar dollar mehr pro monat wieder abwerben.
:evil: neulich gabs ne meldung, dass dyncorb, ne us-sicherheitsfirma die drogenbekämpfung um kunduz herum übernehmen soll.
:daumen: meiner meinung nach wäre es besser wenn man die händler beseitigt, und nicht die anbaufelder vernichtet. das kann man erst machen, wenn man ein sinnvolles alternativ produkt hat. so aber würde man die bauern in die armut treiben.
:heul: das problem ist, dass man für drogen wesentlcih mehr bekommt als für getreide oder so was.

Zitat:Einzig udn allein gibts noch die internationale Mudjahedin - und die kann ihre Kraefte nicht buendeln da man gleichzeitig in Tschetschenien, Irak, Afghanistan, usw... aktiv ist.
Mehr Truppen zu entsenden bedeutet in der Tat mehr Verluste - diesmal aber auf Seiten der Afghanen....
Klar kommen die Taliban immer mal wieder raus aus den Erdloechern- und holen sich sofort eine blutige Nase... oder es gibt paar Bombenanschlaege/Attentate...
Ein Guerilliakrieg im Ausmasse den die Udssr erleben durfte sehe ich aber nicht.
:laugh: die technologische überlegenheit der amerikaner und der isaf-truppen ist viel drückender als in afghanistan in den 80ern oder in vietnam.
:hand: da dem westen mehr truppen nicht zur verfügung stehen, ist die einzige alternative söldner einzusetzen. sie müssten aber staatlich kontrolliert werden und nicht firmen angehören.


- Rob - 04.08.2004

Zitat:gestern kam ein guter film im zdf "amerikas kreuzzüge gegen den terror. es kommen noch zweit teile: sonntag und donnerstag.
Stimmt, das war eine gute Sendung, jedoch finde Ich den Namen unpassend, da den Menschen in Afghanistan ja wirklich geholfen wurde.


- Merowig - 04.08.2004

@Azrail udn wieviel von den Millionen verdienen letztendlich Dealer/Haendler die nix mit dem kampf gegen die Amis zu tun haben?

Ist wohl so wie beim kaffee - groesste Gewinnmargen machen nicht die Leute im Herkunftsland sondern die westlichen Grosshaendler


- Azrail - 04.08.2004

Naja ich kann dir da rechtgeben ein großer Teil geht an die Kartelle,Mafia in Türkei und Italien,ein bißchen Russen.Naja also im Vergleich zu Autos würd ich sagen die Türken sind die Japaner wie Toyota die Italiener wie BMW und Mercedes und die Russen wie Opel und Ford.
Was den Wert angeht kassiert der einfache Afgahnische Bauer für eine Tonne Rohopium 1000-2000$ wird weiterverkauft an Warlords die kassieren pro tonne Rohopium 10.000-20.000$ diese geht an Zwischenhändler in Grenzgebiet Iran und Türkei dort wird es gestreckt und für die Weiterverarbeitung vorbereitet Wert 1 tonne bis dahin 100.000-200.000 dieses wird dann an Mafiosis in Istanbul zu diesem Wert verkauft und weiter bearbeitet das heißt hier entseht nun das Heroin bei sogenannten "Kesselkochern" das nun fertige Heroin aus 1 tonne gewonnen gekauft für eine halbe millionen ist nun 5 Millionen$ Wert in Europa verdoppelt sich dieser wert nochmals.
Also einer tonne Rohopium in Afghanistan Wert 1000$ sind es in Europa 50 kg im Wert von ca. 5-10 Millionen Dollar.
Man steht als Warlords nicht am Ende der kette aber bei dem Markt und bei dem Absatz machen sie trotzdem fette Profite di ausreicehn um Privatarmeen zu unterhalten.
Nochwas zum Heroin aus Afghanistan der gelangt auch nach Nordamerika durch Joint Venture zwischen Kolumbianischen Drogenkartellen und türkisch- italienischen Heroinbanden,das heißt die Italiener,Türken und Russen verkaufen durch die Südamerikansichen Kartelle ihr Heroin in Nordarmerika und im Gegenzug bekommen die Latinos Märkte im eurpäischen Teil um ihr Kokain zu verkaufen.
Ein fetter Handel der jährlich in die hunderte Milliarden Dollar geht.
Wenn das nicht Globalkapitalismus ist.


MfG AzzeCool:bonk:


- Merowig - 07.08.2004

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Zitat:Pakistan Allows Taliban to Train, a Detained Fighter Says
By CARLOTTA GALL

Published: August 4, 2004


KABUL, Afghanistan, Aug. 3 - For months Afghan and American officials have complained that even while Pakistan cooperates in the fight against Al Qaeda, militant Islamic groups there are training fighters and sending them into Afghanistan to attack American and Afghan forces.
...



- mehabadi - 07.08.2004

die afghanische armee nimmt langsam gestalt
13.500 soldaten dienen in ihre mittlerweile
bis zu en wahlen sollen 16.000 afghanische soldaten ibereit stehen
zur wahl werden elf bataillone und zwei kompanien unterstützt durch natotruppen für sicherheit im land sorgen
bis 2009 sollen 70.000 afghanische soldaten stehen
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.afgha.com/?af=article&sid=45140">http://www.afgha.com/?af=article&sid=45140</a><!-- m -->
letzes jahr verzeichnete afghanistan 29% wirtschaftswachstum
2002 waren es schon 20% und dieses jahr wird ebenfalls ein derartiges wirtschaftswachstum erwartet
es geht voran


- Azrail - 07.08.2004

Wenn das stimmt dann freut es mich für die afgahnen die genug geschunden wurden.


MfG Azze