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- CommanderR. - 18.06.2004

Och TimuCin, hätte ruhig noch was mehr sein können, war nicht so verkehrt was da steht:daumen:
Das Sozialsystem wird sich auch freuen in den USA wenn die Pläne für 2005 umgesetzt werden und 500 Mrd. US$ alleine für das Militär ( der Begriff Verteidigung trifft auf die meißten Länder der Welt zu, auf die USA seit längerem eher weniger, daher der gewählte Begriff Militär ) aufgebracht werden sollen, aber nur woher? noch mehr Schulden? oder noch weniger für das ohnehinn sehr dünne soziale Netz?. Schadenfreude kann dennoch nicht aufkommen da uns ein zusmmenbrechendes USA mit hinab ziehen würde in eine Rezession biehr unbekannten Ausmasses. Der Wiederstand in Afghanistan formiert und organisiert sich anscheinend auch immer besser und häufiger, was die steigenden Zahlen der Angriffe und Getöteten und Verwundeten GI´s belegen. Auf Dauer wird der momentan betriebene Aufwand in Afghanistan und dem Irak nicht finanziert werden können, da sich die Lage in beiden Ländern wohl kaum bessert, was soll dann sein in einigen Jahren wenn sich die Besatzer zurückziehen müssen?.


- Shahab3 - 18.06.2004

@Marc

Das "wenn" war nicht hypothetisch sondern zeitlich gemeint Wink
Habe ich von Taliban geredet ?

Die Machtverhältnisse wurden neu gemischt und jede Partei versucht sich wieder das größte Stück vom Kuchen zu sichern.
Ob man jetzt mit den ehem. Taliban, Karzai, den Amerikanern, den Usbeken, den Iranern, Ronald MCDonald, oder Mickey Mouse kooperiert, hängt von Geld, Waffen, Versprechungen und Sympathie ab.
Und morgen ist schon wieder ein anderer Tag. Und aus Freunden werden Feinde, weil schlechte Laune, Neid, etc...So funktioniert Afghanistan nun mal. Big Grin
Absolut naiv, daraus einen einheitlichen Staat formen zu wollen. Der Begriff Kabulistan trifft es allerhöchstens noch. Aber halt nur so lange die Deutschen Bundeswehr Soldaten diesen Einflussbereich nicht auf den "Freien Markt" werfen und nach hause fahren.


- Jacks - 26.06.2004

<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.netzeitung.de/ausland/292961.html">http://www.netzeitung.de/ausland/292961.html</a><!-- m -->

Zitat:Mehrere Wahlhelfer der Vereinten Nationen in Afghanistan bei Bombenanschlag getötet

26. Jun 09:42

Bombenanschlag im Osten Afghanistans: Dabei wurden am Samtsagmorgen drei Wahlhelferinnen der Vereinten Nationen getötet.
....



- Erich - 29.06.2004

<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.tagesschau.de/aktuell/meldungen/0,1185,OID3400094_REF1_NAVSPM1,00.html">http://www.tagesschau.de/aktuell/meldun ... M1,00.html</a><!-- m -->
Zitat:Gipfel in Istanbul
"Bitte, NATO, beeile dich!"
Afghanistan hat im Mittelpunkt des letzten Tages des NATO-Gipfels in Istanbul gestanden. Der afghanische Präsident Hamid Karsai forderte die NATO auf, die zugesagte Truppenaufstockung für Afghanistan sofort umzusetzen. "Afghanistan braucht diese Sicherheit heute, nicht morgen", sagte Karsai in einer Rede beim NATO-Gipfel in Istanbul. Karsai dankte dem Bündnis für die Grundsatzentscheidung, forderte aber, nicht bis September zu warten. "Bitte, NATO, beeile dich: Komm' früher als September."
,,,,
und

<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.tagesschau.de/aktuell/meldungen/0,1185,OID3392418_TYP6_THE_NAVSPM1_REF1_BAB,00.html">http://www.tagesschau.de/aktuell/meldun ... AB,00.html</a><!-- m -->
Zitat:NATO-Gipfel in Istanbul
Afghanistan interessierte kaum jemanden

Von Claudia Buckenmaier, ARD-Hauptstadtstudio Berlin, zurzeit in Istanbul

....Gestern überlagerte die vorgezogene Machtübergabe im Irak die NATO-Agenda. Heute die Europapolitik. Dabei hätte es der Tag des Hamid Karzai sein können. Schon am frühen Morgen hatte der afghanische Präsident eindringlich an die NATO-Mitglieder appelliert, beeilen Sie sich, schicken Sie Ihre Truppen besser heute als morgen, auf alle Fälle früher als im September. ....
sollte hier das Wort vom "imperial overstretch" in Erfüllung gehen?

Eine offensichtliche Lücke kann jedenfalls sehr schnell von "Warlords" oder von den Nachbarn (Iran, Usbeken, Turkmenen und Pakistan) gefüllt werden. Der "Turkmenbaschi" <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.globaldefence.net/index.htm?http://www.globaldefence.net/deutsch/eurasien/turkmenistan/dossier.htm">http://www.globaldefence.net/index.htm? ... ossier.htm</a><!-- m --> hat ja schon mit seinem Namen erklärt, welchen Anspruch er erhebt. Die Usbeken haben seit Jahren beste Beziehungen zum ubsekischen Führer in Afghanistan, die Iraner sind dabei, den Handel im Westen Afghanistans in ihren Händen zu konzentrieren. Man brauche nur mal die Straße von Iran nach Herat zu benutzen .... und die Paschtunen, deren Siedlungsgebiet von der Pakistanisch-Afghanischen Staatsgrenze durchschnitten wird, haben sich der jeweiligen Zentralregierung ohnehin nie richtig unterworfen.

Ich denke, dass da einige in Versuchung (oder sogar schon dabei) sind, ihre "Claims" abzustecken; der Machtbereich der afghanischen Regierung reicht jedenfalls nicht weit über Kabul hinaus. <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.globaldefence.net/index.htm?http://www.globaldefence.net/deutsch/asien/afghanistan/dossier.htm">http://www.globaldefence.net/index.htm? ... ossier.htm</a><!-- m -->


- Merowig - 02.07.2004

<!-- m --><a class="postlink" href="http://abcnews.go.com/wire/World/reuters20040701_267.html">http://abcnews.go.com/wire/World/reuter ... 1_267.html</a><!-- m -->
Zitat:Taliban Say Cut Throat of Afghan Christian

July 1, 2004 — KABUL (Reuters) - Afghanistan's Taliban guerrillas say they cut the throat of a Muslim cleric after they discovered him propagating Christianity and warned foreign aid workers they would face similar treatment if they did the same.
...



- Erich - 03.07.2004

<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.tagesschau.de/aktuell/meldungen/0,1185,OID3412998_REF3,00.html">http://www.tagesschau.de/aktuell/meldun ... F3,00.html</a><!-- m -->
Zitat:US-Armee in Afghanistan
Erneut Vorwürfe wegen Misshandlungen
In Afghanistan gibt es nach Angaben der US-Armee neue Vorwürfe wegen der Misshandlung von Gefangenen. Militärsprecher Jon Siepmann sagte in Kabul, die Vorwürfe würden derzeit von Militär-Ermittlern untersucht, die sowohl für die Marine als auch für die Marineinfanterie zuständig seien. Er kündigte angemessene Konsequenzen an, sollten sich die Vorwürfe bestätigen.
....



- Popeye - 07.07.2004

<!-- m --><a class="postlink" href="http://derstandard.at/standard.asp?id=1721109">http://derstandard.at/standard.asp?id=1721109</a><!-- m -->

Afghanistan: Enger Berater Mullah Omars angeblich festgenommen
Mullah Sakhidad Mujahid wurde in der Provinz Kandahar aufgegriffen - Gilt als Hochburg der Ende 2001 gestürzten Taliban

Zitat:Islamabad - Ein enger Berater des ehemaligen Taliban-Führers Mullah Omar ist nach Angaben afghanischer Sicherheitsbehörden in der Provinz Kandahar im Süden des Landes festgenommen worden. Mullah Sakhidad Mujahid sei bereits am Montag mit einem Mitstreiter aufgegriffen worden, berichtete die in Pakistan ansässige afghanische Nachrichtenagentur AIP am Mittwoch unter Berufung auf örtliche Sicherheitsbehörden in Kandahar. Mullah Sakhidad Mujahid werde derzeit verhört, hieß es weiter.

Kandahar galt als Hochburg der Ende 2001 gestürzten radikalislamischen Taliban. Taliban-Rebellen haben zum Dschihad (Heiligen Krieg) gegen ausländische Truppen und Unterstützer der Regierung des afghanischen Präsidenten Hamid Karzai aufgerufen. Bei Angriffen radikalislamischer Rebellen wie der Taliban sind seit Jahresbeginn besonders im Süden und Osten Afghanistans mehr als 100 Menschen getötet worden. (APA/dpa)



- Popeye - 08.07.2004

<!-- m --><a class="postlink" href="http://derstandard.at/standard.asp?id=1721845">http://derstandard.at/standard.asp?id=1721845</a><!-- m -->

EU kritisiert Karzais Beziehungen zu "Warlords"
Wenig gefestigte Staatsgewalt zwingt afghanischen Präsidenten zu Zugeständnissen an Provinz-Herren

Zitat:Brüssel - Die Europäische Union ist besorgt über die Beziehungen des afghanischen Präsidenten Hamid Karzai zu afghanischen "Kriegsherren" (Warlords) bei seinem Versuch, das Land vor den angestrebten Wahlen zu stabilisieren. Diese Besorgnis äußerten EU-Diplomaten am Mittwoch in Brüssel gegenüber der britischen Nachrichtenagentur Reuters. Die EU-Außenminister wollen am Montag kommender Woche in Brüssel über die labile Sicherheitslage in Afghanistan und über den Stand der Wahlvorbereitung beraten.

In Brüssel könnten die EU-Außenminister über den Vorschlag des EU-Sondergesandten Francesc Vendrell diskutieren, der vorgeschlagen hatte, Karzai mitzuteilen, seine Kontakte mit den "Warlords" könnten Konsequenzen für die EU-Unterstützung. Doch gelte innerhalb der 25 EU-Staaten eine öffentliche Rüge für den afghanischen Präsidenten als unwahrscheinlich; auch gebe es kein EU-Interesse daran, Karzai Aufbauhilfe zu verwehren; die Union verstehe Karzais Dilemma, während er danach strebe, seine wenig gefestigte Staatsgewalt über die Hauptstadt Kabuls hinaus zu etablieren, sagten EU-Diplomaten in Brüssel............



- Tiger - 08.07.2004

Aber was soll Karzai denn anderes machen? Er ist auf die Warlords - und auf die derzeit in Afghanistan stationierten Truppen u.a. der Amis und Deutschen - angewiesen, sein Machtbereich erstreckt sich kaum über Kabul hinaus.


- Falke - 08.07.2004

Ironischerweise haben die Warlords insgesamt mehr Kontrolle über afgahnischem Teritorium als der legitimierte Präsident Hamid Karzai.Da muss man sich nicht wundern warum er taktisch gutgesinnt den Provinzfürsten gegenüber stehen muß.


- ThomasWach - 09.07.2004

Tja, was könnte man den da nur tuen??

Mehr geld ins land und damit meine ich wirklich viel geld mehr in das land und in diesem zusammenhang mein ich wohl kaum finazielle mittel um die desaströse wirtschaft aufzubauen, sondern geld um eine genügend große afghanische nationalarmee bzw. bundestruppen aufzubauen bzw. sagen wir mal besser anzuwerben und aufzustellenWink und dann entsprechend auszurüsten. Üppige geldgeschenke an "überläufer" aus warlordformationen würden ein übriges tun...aber sehr sehr schwer so durchzuführen, auch notwendigkeit von ausl. Offizieren um jenen zusammengewürfelten haufen mitzuführen...

oder eben nicht nur ausl- offiziere, sonder auch truppen im großen still nach afghanisten..also nicht nur so ne kleine sache wie die sicherungstruppe der isaf in Kunduz von deutschen und niederländern, nein richtig viele truppen..

oder am besten beides zusammen so als beispiel...

Problem, afghanistan ist auf der internationalen bühne inzwischen zum nebensubjekt und minderen Priorität verkommen, auch für die amis ( ja, ja worum wohl Big Grin)...also da unten wird es wohl noch dann köcheln, wenn es anderswo shon friedshofsstille herrschen wird..also sehr sehr lang....


- hunter1 - 09.07.2004

Zitat:oder eben nicht nur ausl- offiziere, sonder auch truppen im großen still nach afghanisten..also nicht nur so ne kleine sache wie die sicherungstruppe der isaf in Kunduz von deutschen und niederländern, nein richtig viele truppen..
Ja, und woher willst Du all die Soldaten nehmen?
Amerikanische Kreuzritter?
Europäische Trittbrettritter?
Russen oder Asiaten?!

Das Interesse an Afghanistan ist, wie Du sagst, einfach beschränkt. Bzw. die Risikobereitschaft, eigene Truppen in ein Gebiet zu entsenden, wo Warlords das machen, wonach sie gerade Lust und Laune haben. Dem Westen fehlt es an der Veranlagung, den Afghanen mit Gewalt zu nehmen, was uns hier Sorgen bereitet: den Terrorismus und die Mohnfelder. Kein europäisches Land wird heute Truppen schicken, um afghanische Opiumbauern niederzumetzeln und deren Felder zu verbrennen. Vor allem deshalb, weil sich die Bauern mit Waffengewalt zur Wehr setzen würden, wobei die kostbaren europäischen Menschenleben in Gefahr gerieten.
Was die Amerikaner betrifft, so sind die einfach an die Grenzen ihrer Kapazität gelangt. Solange der Irak dermassen viele Truppen bindet, werden sie nicht in der Lage sein, mehr nach Afghanistan zu schicken. Ausserdem beschränkt sich ihre Jagd am Hindukusch noch immer "nur" auf die Kaida und Onkel Osi.

Vielleicht würde es mehr bringen, wenn man einfach die Dostums, Aga Khans, Hekmatyars und wie sie allen heissen, mit Gewalt und wirtschaftlich legalen Lockangeboten dazu zwingen würde, die Waffen und das Opium aufzugeben. Doch, wie gesagt, die Motivation dafür ist im Westen nicht vorhanden.

Es wäre übrigens auch nicht das erste Mal, dass der Westen den Drogenkrieg total verbockt hätte, siehe bspw. Kolumbien.

Mein Vorschlag: Schickt die Iraner! :evil:


- ThomasWach - 09.07.2004

Naja, die Truppen zu schicken und in dem Zusammenhang der politische Wille für sows, das ist eben das Problem.
So weit ich mich erinnere, hat Herr Karzai schon mehrfach in der Vergangenheit die entsendung größerer ausländischer Truppenkontingente veröangt um die Situation zu stabilisieren...aber was awar, PÜustekuchen, nichts, am ende blieb als Ergebnis diese mehr als magere Kunduzmission übrig...


Wie du schon richtig sagtest, es fehlt der Wille, insbesondere bei Europäern oder eben auch anderen westlichen Allierten im großen Maßstab truppen zu entsenden. Dafür ist die Situation einfach nicht gefährlich genug.

Und im großen Maßstab mit geld zu operieren, ist auch schwer. Solch große Geldsummen zu organisieren um eben die warlords einzukaufen zusammenzukriegen ist schwierig..ebenso kann man keine funktionierenden Alternativwirtschaftstrukturen aufbauen zu dem Opiumaufbau in kurzer Zeit, da hilft kein Geld der Welt ( was ja aber eh nicht vorhanden ist)


- Jacks - 19.07.2004

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Zitat:Zwischen Taliban-Terror und fragwürdigen ISAF-Strategien
"Ärzte ohne Grenzen"-Koordinatorin Maria Waldner im derStandard.at-Gespräch: Internationale Truppen instrumentalisieren Hilfsorganisationen

Am 9. Oktober 2004 sollen in Afghanistan Präsidentschaftswahlen abgehalten werden. Es ist das erste Mal in seiner Geschichte, dass in dem von 20 Jahre Krieg zerstörten Land demokratisch gewählt wird. Doch von demokratischer Normalität ist Afghanistan noch weit entfernt. Maria Waldner, Mitarbeiterin von Ärzte ohne Grenzen, berichtet im derStandard.at-Gespräch aus Kabul, wie Hilfsorganisationen und Bevölkerung täglich zwischen Taliban-Terror und militärischen Interessen der internationalen Schutztruppen gegen die humanitäre Not ankämpfen. Das Telefonat führte Thomas Bergmayr.
....



- Marc79 - 23.07.2004

Wird ja eine richtig t(d)olle Wahl werden :bonk: :

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Zitat:Dostum will gegen Karzai antreten
Bei Präsidentenwahl - "Aus dem ganzen Land Unterstützung erfahren"

Kabul - Der mächtige Kriegsherr Abdul Rashid Dostum will bei der im Oktober geplanten Präsidentenwahl in Afghanistan gegen den vom Westen gestützten Amtsinhaber Hamid Karzai antreten. Das teilte sein Sprecher Faisullah Saki am Donnerstag mit. Dostum habe sich zur Kandidatur entschlossen, nachdem er aus dem ganzen Land Unterstützung erfahren habe, sagte Saki...