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- lini - 17.01.2004

fänd ich auch nicht schlecht wenn man die felder abrennen würde :daumen:


- Shahab3 - 17.01.2004

Was Zoll und Kripo für einen Aufwand betreiben müssen hält sich noch echt in Grenzen. An der Iranisch/Afghanischen Grenze herrschen tagtäglich kriegsähnliche Zustände. Da beschiessen sich Schmuggler und das Militär gegenseitig mit Mörsern und Raketen. Entführungen von iranischen Bauern sind an der Tagesordnung. Bsp.: "Du kriegst Dein Kind wieder, wenn Du die Ladung Drogen zum Kontaktmann XY transportierst. Ansonten..." Die Leute dort leben mit ständiger Angst.

Habe diese Informationen aus einer ARTE Doku. Habe aber eine Quelle mit nahezu gleicher Aussage gefunden :

<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.eurozine.com/article/2002-03-21-gouverneur-de.html">http://www.eurozine.com/article/2002-03 ... ur-de.html</a><!-- m -->

Zitat:Der Opiumkrieg an den Grenzen des Iran

Die Opiumstraße zwischen den afghanischen Mohnfeldern und dem europäischen Heroinmarkt verläuft durch den Iran. Die Islamische Republik führt an ihrer Ostgrenze einen regelrechten Krieg gegen die Drogenschmuggler, sie hat dort ein Zehntel all ihrer Ordnungskräfte stationiert. Doch die Grenzgebiete sind zu weitläufig, die Kontrollen zu durchlässig, die Gewinne zu enorm, als dass sich der Handel erfolgreich eindämmen ließe.
Also ruhig mal das Übel an der Wurzel packen...


- bastian - 17.01.2004

Von den Zuständen an der iranischen Grenze habe ich auch schon gehört. Aber ein großes, modernes Land wie der Iran sollte doch mit ein paar Schmugglern dauerhaft fertig werden.
Den Thread jetzt bitte nicht iranisieren.
Bevor ich es vergesse, die CDU hatte Angst davor, daß die BW Probleme mit Drogenhändlern bekommt und die Einschränkungen in das Mandat mit aufnehmen lassen.

Und so schwer kann es nicht sein, die Opium Felder abzubrennen. Natürlich muss man den Bauern dort, dann vernünftige Preise für andere Produkte bieten. Die Bauern sind die ersten Opfer des Opium Anbaus.


- Shahab3 - 17.01.2004

Hmm...Leidest Du irgendwie unter einer Iran-Paranoia ?
Ich habe von den Zuständen an der Iranisch/Afghanischen Grenze gesprochen.
Schade, daß Du den Artikel nicht gelesen hast, denn dann wüsstest Du das Dorgenproblem welches von AFGHANISTAN ausgeht wesentlich größer ist, als "ein paar Schmuggler". Es geht auch nicht um ein paar Opiumfelder.
*LOL*
An der Iranisch/Afghanischen Grenze werden jährlich ähnliche Mengen konfisziert, wie in der gesamten restlichen Welt zusammen !
Lieber Bastian, diese Aussagen sind alle völlig unabhängig von der Größe und dem Entwicklungsstand Irans, auf den ich hier auch nicht näher eingehen möchte. gmpf ! :bonk:

Ich bin mir aber sicher, daß die Bundeswehr mit diesem Problem so einfach nicht fertig wird, wie Du Dir das erhoffst. Hups...ich wollte diesen Thread jetzt nicht verdeutschen ! Cool


- bastian - 18.01.2004

@Shahab
Naja, aber mit sowas sollte man wirklich mit besserer Entlohnung, interner Kontrolle und Antikorruptionsmaßnahmen fertig werden können :
Zitat:Das mag stimmen; doch die Unzulänglichkeit der Kontrollen ist noch am kleinsten Grenzübergang auszumachen. Am Grenzposten von Taybad in der Provinz Chorasan wartet eine endlose Schlange von Sattelschleppern. Einige Fahrer laden ihr Transportgut von einem Schlepper auf den nächsten, bevor sie auf iranisches Territorium fahren. Die überlasteten Soldaten der Nordallianz und die iranischen Zollbeamten werfen einen kurzen Blick auf Ausweispapiere, Ladung und Karosserie. Der Gedanke drängt sich auf, dass Bestechungsgelder für die unterbezahlten Grenzer eine große Versuchung darstellen müssen. Von amtlicher Seite wurde bisher kein Fall von Korruption aufgedeckt - das ist vor allem erstaunlich angesichts der Tatsache, dass die kleinen Dealer in den öffentlichen Parks von Teheran für 15 Dollar am Tag in aller Ruhe ihrem Geschäft nachgehen.
Ich denke, du erkennst deinen eigenen Artikel...

Daß du die Ironie in meinem zweiten Satz nicht erkannt hast, tut mir leid, habe mich da wohl aufgrund meiner nicht ganz gelungen Indoktrination mit iranischer Propaganda mißverständlich ausgedrückt.

Und meine Iran Paranoia ist nicht unbegründet, in jedem zweiten Thread geht es um den Iran.

Wenn man das Problem in Afghanistan an der Wurzel packen würde, wäre das auch eine Entlastung für den Iran darstellen.

Ich stelle mir nicht vor, daß 3 BW Soldaten in einem "Wolf" durch Afghanistan fahren, ein Opiumfeld abbrennen, dem Bauern Saatgut für ein Feld geben und dann das Problem in 3 Wochen gelöst ist. So naiv ist wohl niemand. Dennoch sollte man das Problem angehen und nicht so tun, als ob sich das Problem durch Wegschauen lösen liesse.


- Shahab3 - 19.01.2004

@Bastian

Zitat:...unzulängliche Kontrollen an Iranisch/Afghanischer Grenze...
Die Grenze ist dort sehr gebirgig und unübersichtlich. Die großen Fische nutzen kaum die offiziellen Grenzübergänge. Die Bergpässe werden seit jahrhunderten genutzt und trotzdem gehen den Behörden sicherlich nur ein Bruchteil der Schmuggler ins Netz bzw vor die Flinte. Wenn die Zöllner dort auch noch bestechlich sind, was ich mir auch vorstellen kann, macht das die Sache ja noch schlimmer bzw das Problem größer.

Zitat:Daß du die Ironie in meinem zweiten Satz nicht erkannt hast, tut mir leid, habe mich da wohl aufgrund meiner nicht ganz gelungen Indoktrination mit iranischer Propaganda mißverständlich ausgedrückt.
Und ich bin etwas genervt von voreiligem "offtopic"-Gerede... Das macht eine flüssige Diskussion nicht gerade einfach. Das Thema wird ja zur Zeit hier auch heiss diskutiert....Nichts für ungut...

Zitat:Und meine Iran Paranoia ist nicht unbegründet, in jedem zweiten Thread geht es um den Iran.
Ist ja auch ein interessantes Thema ! Big Grin

Zitat:Wenn man das Problem in Afghanistan an der Wurzel packen würde, wäre das auch eine Entlastung für den Iran darstellen.
Absolut, davon sprach ich ja. Aber der Iran hat dort ständig über 30.000 Soldaten stationiert, die sich um nichts anderes kümmern. Lass die Bundeswehrsoldaten meinetwegen besser ausgebildet sein, aber um mehr zu bewegen, als den berühmten Tropfen auf den heißen Stein...bedarf es schon größerer Anstrengungen.


Zitat:Ich stelle mir nicht vor, daß 3 BW Soldaten in einem "Wolf" durch Afghanistan fahren, ein Opiumfeld abbrennen, dem Bauern Saatgut für ein Feld geben und dann das Problem in 3 Wochen gelöst ist. So naiv ist wohl niemand. Dennoch sollte man das Problem angehen und nicht so tun, als ob sich das Problem durch Wegschauen lösen liesse.
Da sind wir absolut einer Meinung. Mal schauen, was die da so bewegen können. Ich habe nur trotzdem den Eindruck, daß Du das Ausmaß des Problems Unterschätzt. Die Drogenkriege in Südamerika ( Kolumbien, etc..) sind Peanuts im Vergleich. Von daher ging ich da jetzt auch nicht unbedingt von 3 BW Soldaten aus .. Wink


- Popeye - 19.01.2004

<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.netzeitung.de/ausland/269452.html">http://www.netzeitung.de/ausland/269452.html</a><!-- m -->

Dostum drängt in afghanische Regierung

Der nordafghanische Kriegsherr Dostum fordert, einen ranghohen Posten in der Zentralregierung zu bekommen. Er würde gerne eine Armee von 20.000 Mann befehligen, sagte er.

Zitat:Der einflussreiche Kriegsherr Abdul Raschid Dostum drängt in die afghanische Zentralregierung in Kabul zurück. Er wolle einen ranghohen Posten im Verteidigungsministerium, sagte der Usbeke aus dem Norden des Landes am Sonntag in Masar-i-Scharif..........



- bastian - 19.01.2004

@Shahab
Einigen wir uns darauf, daß das Problem sehr schwierig zu lösen ist, man es aber auch an der Quelle in Afghanistan angehen muss?

Die Iraner auch an der Grenze etwas gegen Korruption unternehmen sollten.


- ~Crazy Horse - 19.01.2004

Inzwischen wurden wieder mehrere Zivilisten ,unter ihnen Frauen und Kinder ,vom Leben zum Tode befreit.So macht man sich Freunde.:evil:

<!-- m --><a class="postlink" href="http://news.bbc.co.uk/2/hi/south_asia/3410433.stm">http://news.bbc.co.uk/2/hi/south_asia/3410433.stm</a><!-- m -->


- Marc79 - 21.01.2004

Naja Deutsche Presse ist ja schon Klasse allein hier die Aussage:

Zitat:Bundesverteidigungsminister Peter Struck (SPD) will offenbar ein erweitertes Bundeswehr-Kontingent im nordafghanischen Kundus mit Schützenpanzern vom Typ "Wiesel" schützen lassen.
Schützenpanzer Wiesel :bonk::bonk::bonk:

<!-- m --><a class="postlink" href="http://de.news.yahoo.com/040121/286/3ujsf.html">http://de.news.yahoo.com/040121/286/3ujsf.html</a><!-- m -->

Aber sonst ist ja die Meldung interesant. Warum man aber die Einheiten von zwei Falli bats holt :frag: Wahrscheinlich ist eins alleine schon zu sehr ausgelastet.


- Holger - 24.01.2004

<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.afgha.com/?af=article&sid=40583">http://www.afgha.com/?af=article&sid=40583</a><!-- m -->
Zitat:Der Bundeswehr fehlen auslandstüchtige Hubschrauber
Berlin - Die von Verteidigungsminister Peter Struck propagierte Verteidigung Deutschlands am Hindukusch gerät ins Stocken. Auch die von dem SPD-Politiker geforderte Bereitschaft für Militäraktionen in der ganzen Welt wird sich nicht so schnell verwirklichen lassen. Denn schon für den Einsatz in der nordafghanischen Stadt Kundus werden die Kapazitäten der Hubschrauber-Transportflotte überschritten. Struck hat angeordnet, die Präsenz am Standort Kundus deutlich auszubauen.(...)



- Cluster - 26.01.2004

Afghanistan adopts new constitution
Laws nailed down, but peace remains elusive

<!-- m --><a class="postlink" href="http://msnbc.msn.com/id/4064960/">http://msnbc.msn.com/id/4064960/</a><!-- m -->

Zitat:KABUL, Afghanistan - President Hamid Karzai signed the post-Taliban constitution into law Monday, hailing its promise of equal rights in hopes of uniting his splintered nation and ending the reign of violence in Afghanistan.



- Gneisenau - 27.01.2004

<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.welt.de/data/2004/01/27/229184.html">http://www.welt.de/data/2004/01/27/229184.html</a><!-- m -->

Zitat:Kabul: ISAF-Soldat bei Selbstmordanschlag getötet

Attentäter sprengte sich neben einer kanadischen Patrouille in die Luft. Zwei weitere Soldaten und neun Zivilisten wurden verletzt.
...



- Popeye - 27.01.2004

<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.taz.de/pt/2004/01/27/a0070.nf/text">http://www.taz.de/pt/2004/01/27/a0070.nf/text</a><!-- m -->

Afghanistan vor Opium-Rekordernte

Eine bislang unveröffentlichte UN-Studie prognostiziert besonders hohe Zuwächse im Gebiet der Nordallianz. Der Anbau weitet sich auf neue Gebiete aus. Studie empfiehlt internationaler Gemeinschaft eine verstärkte Zusammenarbeit mit den Gemeinden

Zitat:Afghanistan steht im Jahre drei nach der Eroberung durch die USA vor einer neuen Opiumrekordernte. Ein entsprechender Trend lässt sich aus einer Studie ablesen, die die Kommission der Vereinten Nationen zur Drogen- und Kriminalitätsbekämpfung (UNODC) mit dem Antidrogendirektorat Afghanistans vergangenen Oktober unter Bauern in allen Opiumregionen des Landes durchführte. Mit über 1.300 nach dem Zufallsprinzip ausgewählten Bauern und Dorfvorstehern wurde ein äußerst repräsentativer Querschnitt interviewt. Das noch nicht veröffentlichte Dokument empfiehlt der Staatengemeinschaft enge Zusammenarbeit mit den Gemeinden, wenn diese das Problem nachhaltig in den Griff bekommen will.
Schon die Ernte 2003 blieb mit 3.600 Tonnen Opium auf 80.000 Hektar Anbaufläche nur hinter dem Rekordjahr 1999 (4.565 Tonnen auf 91.000 Hektar) zurück. Gegenüber 2002 war die Produktion um 8 Prozent gewachsen. Für dieses Jahr werden ein neuer Zuwachs und vielleicht eine neue Rekordernte erwartet...........
Link <!-- m --><a class="postlink" href="http://derstandard.at/standard.asp?id=1549679">http://derstandard.at/standard.asp?id=1549679</a><!-- m -->

Afghanistan: Mindestens drei Tote bei Selbstmordanschlag in Kabul
Attentäter sprengt sich vor ISAF-Patrouille in die Luft.

Zitat:Kabul - Ein Selbstmordattentäter hat bei einem Anschlag in der afghanischen Hauptstadt Kabul einen kanadischen Soldaten der Internationalen Schutztruppe (ISAF) und einen afghanischen Zivilisten mit sich in den Tod gerissen. Der Mann sprengte sich am Dienstag inmitten einer kanadischen ISAF-Patrouille in die Luft, wie ein ISAF-Sprecher mitteilte.
Drei weitere Soldaten und mindestens zehn Zivilisten wurden nach Krankenhausangaben verletzt. Vier der Verwundeten schwebten demnach in Lebensgefahr. Es war der zweite Selbstmordanschlag in Afghanistan binnen eines Monats..........



- ~Crazy Horse - 27.01.2004

Inzwischen haben eine Anzahl Ulama eine Fatwa an die Adresse Karzais gerichtet.Diese besagt das es legitim ist den Jihad gegen die "Regierung" in Kabul zu führen für den Fall dass das islamische Recht in Verbindung mit der neuen Verfassung verletzt wird.Na denn auf gehts!