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Kombination aus Kampf- und Schützenpanzer - Druckversion

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Kombination aus Kampf- und Schützenpanzer - Nahkampfhase - 02.12.2015

Wie sinnvoll wäre es eigentlich, Kampf- und Schützenpanzer zu kombinieren? Ich stelle mir da so vor: Ein schwerer Kampfpanzer mit dem Motor vorne drin wie der Merkava und einen Einstiegsluke hinten. Vorne sind Fahrer, Kommandant und Schütze, dahinter ist noch Platz für 8 Infantristen.

Wenn man dem Panzer einen anderen Turm gibt, könnte man auch eine Kombination aus Flak- und Schützenpanzer haben.

Wie machbar und sinnvoll wäre das?


Re: Kombination aus Kampf- und Schützenpanzer - xiphias - 02.12.2015

das ist wohl letztlich nicht praktikabel, sonst gäbe es das längst.

das hauptproblem ist die unterbringung der truppen auf der einen und der munition auf der anderen seite - und das auch noch unter angemessenem panzerschutz. man kann hier einfach nicht beides in ausreichender menge mitführen, weshalb die kombination wenig sinn macht.

wollte man einen 8 mann schützentrupp und nennenswerte munition im kaliber 105mm aufwärts mitführen, müsste der panzer dazu viel zu groß und schwer sein.

selbst bei kleineren kalibern kann man sich bereits streiten, ob es nicht besser ist, zugunsten von mehr munition und sprit komplett auf den schützentrupp zu verzichten. Quintus und phantom tun das - neben anderen themen - recht ausführlich hier: <!-- l --><a class="postlink-local" href="http://www.forum-sicherheitspolitik.org/viewtopic.php?f=7&t=3583&start=540">viewtopic.php?f=7&t=3583&start=540</a><!-- l -->


Re: Kombination aus Kampf- und Schützenpanzer - Quintus Fabius - 03.12.2015

Nahkampfhase:

Zitat:Wie sinnvoll wäre es eigentlich, Kampf- und Schützenpanzer zu kombinieren?

Im Endeffekt gibt es diese Kombiantion schon seit langem mit dem Merkava Kampfpanzer, auch wenn dieser keine 8 Mann transportieren kann, sondern "nur" 6. Es gibt sogar eine Sanitäts-Variante welche zwei Liegen im Transportraum hat zzgl. Platz für einen San-Trupp.

Das praktische Ergebnis ist unter anderem, dass der Merkava heute der schwerste Kampfpanzer der Welt ist und eher zu einem Mission Kill neigt als andere Kampfpanzer (dafür im Gegenzug die Überlebenswahrscheinlichkeit der Besatzung größer ist). Die geringe Elevation der Primärwaffe macht zudem bei der Aufgabe der Infanterieunterstützung Probleme (weshalb die Israelis viele Merkava jetzt mit 12,7mm SMG auf Waffenstation wie Koaxial aufrüsten).

Meiner Meinung nach zeigen die praktischen Erfahrungen der Israelis mit diesem Konzept seit vielen Jahren, dass diese Kombination nicht sinnvoll ist. Man sollte zudem noch anmerken, dass die Israelis ergänzend keine Schützenpanzer haben sondern für zusätzlichen Truppentransport auf schwere Transportpanzer (HAPC) auf der gleichen Chassis setzen (Namer). Das basiert auch auf ganz spezifischen Umständen welche für Israel gegeben sind und die man nicht so einfach auf andere Armeen übertragen kann und sollte.

Darüber hinaus stellt sich sogar ganz allgemein die Frage nach der Sinnhaftigkeit der genannten Systeme. Sowohl klassische Kampfpanzer (MBT) wie Schützenpanzer (IFV) könnten beide eventuell überkommene Systeme sein und man kann sie beide daher beide grundsätzlich in Frage stellen.

Ein primäres Problem der Infanterieunterstützung (welche ein SPz (IFV) ja leisten soll ist für eine solche Kombination die geringe Elevation der Hauptwaffe. Aufgrund des Gewichtes der Bordkanone (BK) ist das auch nicht anders möglich. Verwendet man einen anderen Turm und eine andere Kanone (s.u.), verliert man damit wieder spezifische Fähigkeiten die ein Kampfpanzer haben sollte (Duellfähigkeit, Feuerkraft, LOS Kampfkraft usw):

Zitat:Wenn man dem Panzer einen anderen Turm gibt, könnte man auch eine Kombination aus Flak- und Schützenpanzer haben.

Eine solche schwere gepanzerte Einheitsplattform wollten die USA mit ihrem GCV Programm erschaffen. Das Programm wurde eingestellt, und zwar nicht zuletzt auch aus Gewichtsgründen weil man die entsprechenden Fahrzeuge technisch nicht unter 70 Tonnen realisieren kann und weil die Kosten völlig aus dem Rahmen fielen.

<!-- m --><a class="postlink" href="https://en.wikipedia.org/wiki/Ground_Combat_Vehicle">https://en.wikipedia.org/wiki/Ground_Combat_Vehicle</a><!-- m -->


Re: Kombination aus Kampf- und Schützenpanzer - blasrohr - 04.12.2015

Für mich ist eine Kombination von Kampf-und Schützenpanzer ebenfalls technisch nicht sinnvoll, aus den den schon genannten Gründen. Viel mehr beführworte ich den weiteren Ausbau der Fähigkeiten des Schützenpanzers als Mehrzweckfahrzeug. Auf Kriegsschauplätzen mit offenem Terrain ist es zum Beispiel sinnvoll den Schützenpanzer als Versorgungsfahrzeug für die Kampfpanzer, als Aufklärer und als Mehrzweck-Begleitfahrzeug für die Artillerie und FlaRak einzusetzen.

Vom TAKTISCHEN Einsatz des Spz im Häuserkampf (im Gegensatz zum Gefecht in natürlichem, durchschnittenen Terrain) halte ich eher wenig. Ich lasse mich aber auch eines besseren belehren. Eher würde ich MBTs mit schwerer Pionierausrüstung, abstandaktiven Maßnahmen und Sonderpanzerung vorausschicken. Überfallangriffe in die Stadt hinein, Wasserversorgung, Hauptverkehrsachsen und Fluchtmöglichkeiten aus der Stadt erobern oder zerschlagen, den Rest mit infanteristischer Ausbildung und viel Geduld lösen.

so, dass hat jetzt nicht direkt viel mit der Frage zum Thema zu tun. Aber ich wollte mich mal wieder in diesem Forum zu Wort melden. :lol: ciao