Russland vs. Ukraine - Druckversion +- Forum-Sicherheitspolitik (https://www.forum-sicherheitspolitik.org) +-- Forum: Hintergründe (https://www.forum-sicherheitspolitik.org/forumdisplay.php?fid=97) +--- Forum: Krisen, Konflikte und Kriege (https://www.forum-sicherheitspolitik.org/forumdisplay.php?fid=99) +--- Thema: Russland vs. Ukraine (/showthread.php?tid=5210) Seiten:
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RE: Russland vs. Ukraine - Quintus Fabius - 23.06.2022 Zitat:man muss bedenken, dass Trommelfeuer nicht nur für den Gegner eine Herausforderung darstellt, sondern dass dieses auch zu Lasten der eigenen Systeme geht. Grob nimmt der Abnutzungsgrad massiv zu, wenn ich wirklich Tag und Nacht eine Feuerwalze veranstalte, d. h. die Geschütze leiern aus, nutzen sich ab, werden ungenauer, werden "ausgeschossen". Strelkov hat das explizit vor ein paar Tagen erwähnt, nämlich das laut seinen Insider-Quellen im Kampfgebiet die Präzision der russischen Artillerie zur Zeit querschnittlich abnimmt und es auch schwieriger wird das Feuervolumen überhaupt aufrecht zu erhalten, weil die Rohre rasant zunehmend überlastet werden. Er kritisierte in diesem Zusammenhang auch, dass ein Gros des ganzen Feuerzaubers einfach nur völlig planlos sei. Man beschieße einfach Gelände in der Hoffnung irgendwas damit zu treffen und/oder zu beunruhigen. Ein Twitter Nutzer mit dem Nutzernamen Trent Trelenko hat zudem bereits vor einiger Zeit darauf hingewiesen, dass nachweislich nur ziemlich selten Streumunition zum Einsatz kommt und auch so gut wie keine Zünder welche die Granate bereits in der Luft über dem Einschlagsort umsetzen lassen, sondern dass primär Granaten mit primitiven Aufschlagzünder abgefeuert werden, was deren Wirkung trotz der immensen Anzahl deutlich reduziert. Das sieht dann sehr spektakulär aus, erzeugt Unmengen von vergleichsweise heftigen Kratern, aber die Wirkung ist deutlich geringer als wenn es moderne Zünder wären. Daher benötigt man dann für die gleiche Wirkung wesentlich mehr Granaten insgesamt. Beschließend dazu berichteten Ukrainer, dass es viele Verletzte durch vom Artilleriebeschuss hochgeschleuderte Erdbrocken, Baumteile, Geländestücke etc gibt, was auch genau in das Bild passt, dass hier die Einschläge vor allem auch Material vom Boden aus in die Luft schleudern, dass aber die eigentliche Wirkung der Granate in beachtlichen Anteilen "vom Boden geschluckt wird". Entsprechend ist der Wirkungsradius deutlich reduziert. Dazu kommt noch, dass die Böden in der Ukraine in weiten Gebiete ziemlich weich sind, was größere Krater erzeugt, aber obwohl diese die ganze Landschaft säen die tatsächliche Wirkung der Artillerie wiederum reduziert. Das gilt teilweise selbst in Waldgebieten, wo eigentlich durch zerfetzte Bäume die Splitterwirkung (durch die Holzteile der Bäume) noch erhöht sein müsste. RE: Russland vs. Ukraine - lime - 23.06.2022 (23.06.2022, 21:51)Quintus Fabius schrieb: Ein Twitter Nutzer mit dem Nutzernamen Trent Trelenko hat zudem bereits vor einiger Zeit darauf hingewiesen, dass nachweislich nur ziemlich selten Streumunition zum Einsatz kommt und auch so gut wie keine Zünder welche die Granate bereits in der Luft über dem Einschlagsort umsetzen lassen, sondern dass primär Granaten mit primitiven Aufschlagzünder abgefeuert werden, was deren Wirkung trotz der immensen Anzahl deutlich reduziert. Das sieht dann sehr spektakulär aus, erzeugt Unmengen von vergleichsweise heftigen Kratern, aber die Wirkung ist deutlich geringer als wenn es moderne Zünder wären. Daher benötigt man dann für die gleiche Wirkung wesentlich mehr Granaten insgesamt. Vermutlich bauen die ihre noch vorhandenen Bestände aus Sowjetzeiten damit ab. Die dürften damals massenweise gebunkert worden sein. Aus heutiger Sicht zwar primitiv aber in der Masse eben doch wirksam. Und die nicht vorhandene Präzision kann in einigen Fällen sogar noch zum Vorteil gereichen. Einem Feind der so vorgeht muss man schon fast zwangsweise ähnlich begegnen oder tatsächlich das Ariduell aus der Ferne gewinnen. RE: Russland vs. Ukraine - Quintus Fabius - 24.06.2022 Mangelnde Präzision reicht meiner Meinung nach nie zum Vorteil. Aber wenn man natürlich mehrheitlich nichts anderes hat muss man mit dem arbeiten was ist und dann bleibt einem eigentlich gar nichts anderes übrig als so vorzugehen wie man dies aktuell in der Ostukraine sieht. Allgemein: https://twitter.com/TheStudyofWar/status/1540113342559358977/photo/1 Zitat:Russian forces have likely reached the outskirts of #Lysychansk and are reinforcing #Severodonetsk to complete the capture of both cities. #Belarusian forces are conducting exercises along the #Ukrainian border but are unlikely to enter the war. https://twitter.com/TheStudyofWar/status/1540113342559358977/photo/2 https://twitter.com/TheStudyofWar/status/1540113342559358977/photo/3 https://twitter.com/TheStudyofWar/status/1540113342559358977/photo/4 Zusammenfassung für den 23.06. https://www.understandingwar.org/backgrounder/russian-offensive-campaign-assessment-june-23 RE: Russland vs. Ukraine - Schneemann - 24.06.2022 Zum Rückzug der Ukrainer aus Sjewjerodonezk: Zitat:Ukrainian forces to withdraw from Severodonetsk, regional military chief sayshttps://edition.cnn.com/europe/live-news/russia-ukraine-war-news-06-24-22/index.html Dazu noch eine andere Meldung über eine Explosion in einem texanischen Terminal für LNG. Spekulationen schießen derweilen ins Kraut, wonach vielleicht russische Hacker hier die Finger drin hatten? Zitat:FLÜSSIGERDGAShttps://www.handelsblatt.com/unternehmen/energie/fluessigerdgas-explosion-in-texanischer-lng-anlage-wochenlanger-ausfall/28410226.html Zu den russischen Cyber-Aktivitäten insgesamt: Zitat:Russian cyber spies attack Ukraine's allies, Microsoft sayshttps://www.aol.com/news/1-russian-cyber-spies-attack-162522984-183659329.html?guccounter=1&guce_referrer=aHR0cHM6Ly93d3cuZ29vZ2xlLmNvbS8&guce_referrer_sig=AQAAAB3lcXVk0VPyfb8HLojKTMSNbMPO_sPRMotOuz6EkbeeiejvwyZlScXOo0rSmOH30vjZ_qYIaHCrclXigj5sxYOqfAv-1WN3pTyjK-K66vI9N3BtFu4GdKnvZZBrhcyGpA_6STu7kw4axzxBArH8ichYhwJ8BQIJHBeOyA2ZARVq Schneemann RE: Russland vs. Ukraine - Nightwatch - 24.06.2022 Die Russen haben jetzt tatsächlich mehr als einen Monat gebraucht um auf die Idee zu kommen das es reicht den Druck aus dem Südenwesten zu verstärken, damit die Ukrainer gezwungen sind Sievierodonetsk und Lyschansk aufzugeben. Kann man sich nicht ausdenken. Auf der anderen Seite halte ich es für einen klaren operativen Fehler der Ukrainer den Abwehrkampf in Sievierodonetsk geführt zu haben. Es wäre geboten gewesen mit den frisch herangeführten Verbände, die die Russen dort in wochenlange Häuserkämpfe verwickelt haben die Südwestliche Flanke abzuriegeln und vor Sievierodonetsk in Lyschansk halten. Damit hätte man den Kampf in diesen Gebiet wohl noch um einiges länger führen können. Ein weiterer Punkt der kritisch betrachtet werden muss ist die nach meinem Dafürhalten zunehmende Tendenz der Ukrainer dort, sich erst sehr spät vom Feind zu lösen. Natürlich sind Urteile aus der Ferne immer sehr schwierig bis unmöglich, aber mir scheint doch, dass hier erhebliche operative Risiken ohne Größeren Nutzen eingangen werden. Da mag der Rückzug aus dem Raum um Zolotone noch (geradeso?) funktioniert haben, das Spiel jetzt mit Lyschansk zu wiederholen kann schnell gewaltig schiefgehen. Mir gefällt jedenfalls die Geschwindigkeit des Russischen Vorstoßes südwestlich von Lyschansk garnicht und wäre nicht optimistisch, das die Ukrainer unmittelbar dort neue starke Verteidigungslinien aufbauen können. Wenn die Russen schlau wären würden sie jetzt eh von vor Lsychansk aus in den Rücken des Frontbogens stoßen anstatt sich mit Kämpfen in den südwestlichen Vororten der Stadt aufzuhalten. Das würde en Rückzug der Ukrainer deutlich erschweren. Aber mal sehen was passiert. Springender Punkt jedenfalls, die Ukraine hat aus dem Frontbogen das Maximale herausgeholt und es ist höchste Zeit dir Front dort auf die Linie Bakhmut-Kramatorsk zu verkürzen. RE: Russland vs. Ukraine - Quintus Fabius - 24.06.2022 Diesen Ausführungen kann ich nur beipflichten. Ergänzend: Anfangs dachte ich, dass eventuell der russische Druck zu hoch ist und man sich deshalb so schwer vom Feind lösen kann. Denn sich geordnet zu lösen und sich zurück fallen zu lassen ist in der praktischen Realität immens schwierig und führt leicht zu Panik, Zerfall der Einheiten und dass man die Kontrolle über diese verliert und schließlich die nächsten Verteidigungsstellungen deswegen nicht mehr ausreichend schnell besetzt werden können, oder nur noch in unzureichender Quantität. Aber dem scheint so nicht zu sein. Dem folgend war ein Gedanke von mir, dass der Grund hierfür eventuell ein Nachlassen der handwerklichen Qualität bei den Ukrainern aufgrund der erlittenen Verluste ist. Je mehr erfahrene Kämpfer man verliert, desto mehr degeneriert natürlich das militärische Niveau. Diese These konnte ich bis dato weder be- noch wiederlegen. Was aber anscheinend tatsächlich der Fall ist scheint zu sein, dass das krampfhafte Halten dieser Stellungen bis es de facto zu spät ist von oben befohlen wird und politische Gründe hat. In etlichen Fällen kamen die Ukrainer nur deshalb noch davon, weil die Russen unfähig und/oder äußerst feige agiert haben und nicht nachsetzten und auch gerüchteweise weil sie Befehle die Stellung zu halten ignorierten und verweigerten. Das zeigt also auch meiner Auffassung nach zunehmende Führungsschwächen bei den Ukrainern auf. RE: Russland vs. Ukraine - Schneemann - 24.06.2022 Das ist ja schon mal eine seltsame Darstellung... Zitat:Beziehungen dürfen nicht leidenhttps://www.n-tv.de/politik/Kreml-stellt-Bedingung-fuer-EU-Beitritt-der-Ukraine-article23421022.html ...am Ende, wenn das mit der EU doch nicht so ganz klappt, dann könnte ja im "worst case" sich das Verhältnis Kiew und Moskau echt irgendwann verschlechtern. Am Ende führen sie vielleicht sogar noch Krieg gegeneinander... Schneemann RE: Russland vs. Ukraine - lime - 24.06.2022 (24.06.2022, 17:35)Schneemann schrieb: Das ist ja schon mal eine seltsame Darstellung... Nach russischer Ansicht ist es ja eine "Spezialoperation" in der Ukraine und kein Krieg gegen die Ukraine. Da muss an dann wohl russischerseits beim Framing bleiben. Trotzdem natürlich ziemlich merkwürdig wobei dies vielleicht auch an der Übersetzung liegen könnte. Real betrachtet befindet man sich ja beziehungstechnisch zur Ukraine sowieso auf Tiefpunkt. In Sachen Moldawien sieht es da noch etwas anders aus. Ich könnte mir vorstellen dass man Moldawien mit dieser Einstufung keinen Gefallen getan hat. Rußland bringt man damit in Zugzwang und dieser könnte dann zwingend durch Odessa führen. Was sicherlich erst eine Rolle spielen dürfte wenn die Ukraine diesen Krieg verlieren sollte, wovon ich persönlich ausgehe. Gelingt es Rußland in Zukunft Odessa zu erobern dann wird Moldawien sicherlich mit eingesteckt werden. RE: Russland vs. Ukraine - lime - 26.06.2022 (18.06.2022, 23:39)Nightwatch schrieb: Das ist allerdings eine sehr eigentümliche Behauptung in dem Video. Die Offensive bei Kherson läuft sein drei Wochen langsam aber stetig in eine Richtung. Die Ukrainer haben dort mehr Territorium zurückerobert als der Russe im gleichen Zeitraum im Osten gewonnen hat. In der letzten Woche scheint in Sachen Kherson nicht viel passiert zu sein. Liveuamap sieht Kyselivka noch russisch besetzt und Blahodatne unter ukrainischer Kontrolle. Einige russische Quellen melden dass das Dorf umkämpft wäre. Ukr. melden dass russ. Truppen dort zurückgeschlagen worden. Sieht so aus als ob die ukr. Offensive sich festgefressen hat oder sogar ganz die Luft raus ist. Das flache offene Terrain nördlich von Cherson ist auch eher schwierig für offensive Operationen gerade wenn man nicht selbst die Lufthoheit hat. RE: Russland vs. Ukraine - Nightwatch - 26.06.2022 Die Informationslage ist sehr spärlich. So wie ich das sehe haben die Ukrainer tatsächlich Kyselivka erreicht. Es gab dann aber wohl einen russischen Entlastungsangriff südlich der M14 der Pravdyne erreicht hat. Darauf folgend gab es dann wohl einen Versuch der Russen im Rücken von Kyselivka auf Possad an der M14 vorzustoßen. Das scheint aber nicht funktioniert zu haben, der Angriff ist von den Ukrainern wohl zwischen Stepova Dolyna un Soldatske gestoppt worden. Ungefähr so: https://imgur.com/a/IlHzyV3 Zumindest war das der Stand vor ein paar Tagen, keine Ahnung was aktuell gerade passiert. Größeres Fragezeichen aber noch was südllich davon zur Küste hin passiert. Da soll die 28. Mechanisierte Brigade im Raum zwischen Olexandriwka bis vor Tomyna Balka aktiv sein. Keinerlei aktuele Meldungen was da los ist. Überrascht auch nicht, gibt ja ein Informationsembargo von ukrainischer Seite. RE: Russland vs. Ukraine - Quintus Fabius - 26.06.2022 Laut Strelkov kommen die Ukrainer besser voran als man es in russischen oder sonstigen Kanälen so hört, aber sie haben dabei auch sehr hohe Verluste an Mensch und Material. Und die Russen befestigen derweilen das Gelände vor und um Kherson immer weiter. Meiner Meinung nach ist diese Offensive höchst fragwürdig in ihrem militärischen Wert, selbst wenn sie erfolgreich verlaufen würde. BLICK VON OSTEN (Strelkov: Stand Heute Nachmittag) Zitat:Ich empfehle Ihnen, den Text und die bereitgestellten Karten sorgfältig zu studieren (ich war an diesen Orten und für mich ist das gezeigte keine Entdeckung). Er bezieht sich anscheinend auf folgenden Eintrag: https://kenigtiger.livejournal.com/2159277.html#comments Der vor ungefähr einer halben Stunde verschwunden ist. In diesem wurde sehr kritisch über die Lage der russischen Truppen berichtet. Bin mal gespannt ob Strelkov sich tatsächlich morgen in der angekündigten Weise äußern wird. RE: Russland vs. Ukraine - Quintus Fabius - 26.06.2022 Eine wesentliche Lektion dieses Krieges, welche insbesondere auch die Bundeswehr erlernen und wirklich inkorporieren müsste: https://www.ft.com/content/9618df65-3551-4d52-ad79-494db908d53b Zitat:Military briefing: Ukraine’s battlefield agility pays off Taktische Autonomie gibt es in Wahrheit bei der Bundeswehr nicht in dem Ausmaß, wie sie im modernen Krieg notwendig wäre. Stattdessen wird alles zu Tode geführt, übertragen wie es dann im nächsten ernsthaften Krieg wortwörtlich sein wird. Entsprechende Systeme (Infanterist der Zukunft, Vernetzte Kriegsführung usw) verschlimmern hierbei noch die Situation, und so hat man dann statt des strategischen Unteroffiziers den taktischen Generaloberst. Zitat:Decentralised mission command — following strategic objectives set by military chiefs while giving lower ranks tactical autonomy — is standard Nato doctrine. In der Theorie. Die praktische Realität sieht teilweise ganz anders aus. Man rühmt sich der Auftragstaktik, betreibt aber keine wirkliche Auftragstaktik, sondern ganz im Gegenteil nur eine Art Schein-Auftragstaktik. Zitat:“For a Russian infantry officer the risk of being punished by his commander is much more significant than the risk of losing his men or being killed himself,” said Oleksiy Melnyk, a former Ukrainian Air Force officer who spent 10 years under Soviet command. “If you see this order is a way to disaster, you have to tell your commander. That is what Russian officers are afraid of the most.” Auch bei der Bundeswehr überwiegen Konformismus, Karrierismus und es hat ganz genau so negative Auswirkungen auf die Karriere und insbesondere auf die Chancen Berufssoldat zu werden, wenn man sich gegen Fehlentscheidungen stellt oder aktiv versucht diese auszugleichen. Und um zugleich keine Soldaten zu verlieren agiert man so übervorsichtig wie nur irgendwie möglich. Die mangelnde Risikobereitschaft ist inzwischen derart übertrieben, dass sie teilweise ins abstruse abgleitet. Zitat:Melnyk said Ukraine’s military retained some of the culture of the volunteers battalions created hastily to defend the country in 2014 and subsequently incorporated into the army and national guard. Und da kommen wir der Sache in Wahrheit schon näher. Es ist nicht die Übernahme irgendwelcher NATO Pseudo-Mission-Command Doktrin, sondern das was durch die Freiwilligen-Einheiten der 2014er Krise fort folgend in die Ukrainische Armee eingezogen ist. Ich stelle an dieser Stelle mal die These auf, dass die Ukrainer hier und heute in Sachen Auftragstaktik, dezentralisierte Organisation usw weiter sind als die Bundeswehr oder andere NATO Armeen. Zitat:“The volunteers are mainly people who in their civilian lives have been quite successful. They are quite gifted. They are not your linear infantry, even if they are being used as such.” Mit einem Wort: Milizen. Die militärisch für einen Verteidigungskrieg (und was für einen anderen ernsthaften Krieg sollte diese Bundesrepublik führen?) besser geeignet sind als Wehrpflichtige. Man benötigt im Endeffekt zwei Armeen: eine Milizarmee für die LV/BV und eine kleinere Berufsarmee für bestimmte Spezialistenaufgaben, welche zum einen die Miliz in LV/BV unterstützt, zum anderen unabhängig von ihr IKM betreiben kann. Die Milizen sollten allein schon deshalb eine eigene Streitkraft sein, damit sie sich frei von überkommenen Bundeswehrvorstellungen entwickeln können. RE: Russland vs. Ukraine - lime - 26.06.2022 Anstatt aus den Fehlern der bisherigen Sanktionspolitik zu lernen setzt die G7 nun noch einen drauf und zeigt wie weltfremd die westliche Politelite inzwischen geworden ist, in dem nun der Import von Gold aus Rußland verboten werden soll. Ja das wird die Russen sicher mächtig jucken. Gold findet immer seinen Weg, sehr wahrscheinlich in Zukunft zu weiter steigenden Preisen. RE: Russland vs. Ukraine - Schneemann - 27.06.2022 In Kombination mit den Umständen, wonach die Ukraine schon vor dem Krieg ein enormes Korruptionsproblem hatte und nun zudem noch tragbare Raketenwerfer und eine kaum überschaubare Masse an anderen Waffen im Überfluss bekommen hat, könnte aus diesem nachfolgend geschilderten Sachverhalt noch ein gewaltiges Problem werden, egal wie und wann der Krieg mal enden wird... Zitat:Fluch oder Segen für Schmuggler?https://www.n-tv.de/politik/Ukraine-koennte-zu-Europas-Drogen-Hotspot-werden-article23424191.html Ohne es beschreien zu wollen, sollten wir hier arg aufpassen, nicht dass wir in einigen Jahren augenreibend feststellen müssen, dass es kein Sinaloa-Kartell ist, dass den USA Sorgen bereitet, sondern dass die Europäer es mit einem Cherson- oder Charkiw-Kartell zu tun haben, in welchem Mafiosis, Geheimdienstler, Tschetschenen und Söldner aller Färbungen sich tummeln und die nebenbei noch Strelas und panzerbrechende Richtminen in der Garage liegen haben. Naja, vielleicht betreibe ich aber auch nur wieder Schwarzseherei... Zum Thema Gold-Importe: Zitat:Ukraine war: UK joins ban on imports of Russian goldhttps://www.bbc.com/news/business-61941589 Und zumindest angeschlagen scheint trotz immer noch großer Einnahmen die russische Finanzwirtschaft dennoch zu sein: Zitat:+++ UKRAINE-LIVEBLOG +++https://www.faz.net/aktuell/politik/ausland/ukraine-liveticker-insider-russische-zinszahlungen-in-taiwan-ausgeblieben-18028371.html Schneemann RE: Russland vs. Ukraine - lime - 27.06.2022 (27.06.2022, 08:34)Schneemann schrieb: Und zumindest angeschlagen scheint trotz immer noch großer Einnahmen die russische Finanzwirtschaft dennoch zu sein: Dürfte eher ein technisches Problem sein, auf Grund der Sanktionen gegen Banken. Natürlich wird Rußland in Zukunft in Bezug auf Staatsanleihen sicher auf Schrottniveau eingestuft werden, was aber eher damit zu tun hat dass die Ratingagenturen ihren Sitz in den USA und GB haben. |