Palästina - Druckversion +- Forum-Sicherheitspolitik (https://www.forum-sicherheitspolitik.org) +-- Forum: Blickpunkt Welt (https://www.forum-sicherheitspolitik.org/forumdisplay.php?fid=90) +--- Forum: Sicherheitspolitik und Wirtschaft (https://www.forum-sicherheitspolitik.org/forumdisplay.php?fid=96) +--- Thema: Palästina (/showthread.php?tid=4797) |
Re: Palästina - Schneemann - 27.05.2015 Zitat:Amnesty untersucht Gaza-Krieg<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.n-tv.de/politik/Hamas-soll-eigene-Leute-hingerichtet-haben-article15176241.html">http://www.n-tv.de/politik/Hamas-soll-e ... 76241.html</a><!-- m --> Schneemann. Re: Palästina - Erich - 01.06.2015 <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.tagesschau.de/ausland/steinmeier-gaza-103.html">http://www.tagesschau.de/ausland/steinm ... a-103.html</a><!-- m --> Zitat:Steinmeier besucht Gaza Re: Palästina - Erich - 28.06.2015 Ein Bericht aus Hebron - der größten Stadt des Westjordanlandes <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.daserste.de/information/politik-weltgeschehen/weltspiegel/sendung/israel-116.html">http://www.daserste.de/information/poli ... l-116.html</a><!-- m --> Zitat:Israel: Verlorene Kindheit unter Siedlern und Soldatenfür jeden, der sich fragt, wo der Hass herkommt ... Re: Palästina - Nightwatch - 28.06.2015 Warum müssen Juden in Hebron bloß geschützt werden? Re: Palästina - Erich - 28.06.2015 Weil sich diese idiotischen Palästinenser gegen Massaker und Vertreibungen durch die Siedler wehren? Was haben die jüdischen Siedler dort überhaupt zu suchen? Nichts, nichts, nichts, und noch weniger ! Re: Palästina - Shahab3 - 28.06.2015 Zitat:Warum müssen Juden in Hebron bloß geschützt werden? Die Frage ist amüsant :lol: Re: Palästina - Nightwatch - 28.06.2015 Erich schrieb:Weil sich diese idiotischen Palästinenser gegen Massaker und Vertreibungen durch die Siedler wehren?Damit verschlimmern sie die Situation nur. Was ist so unerträglich daran, dass der Nachbar Jude ist? Erich schrieb:Was haben die jüdischen Siedler dort überhaupt zu suchen? Nichts, nichts, nichts, und noch weniger !Das könnte falscher nicht sein. Die Stadt ist nach Jerusalem eine der wichtigsten historischen Örtlichkeiten des Judentums. Im Prinzip das jüdische Medina wenn man den Vergleich ziehen will. Das Grab der Patriarchen ist für die Juden noch bedeutsamer als für Muslime. Nach der Überlieferung regierte König David von Hebron aus über der israelitische Reich. Die dortige jüdische Gemeinde ist die älteste der Welt und geht in der Tradition zurück bis zu Josua. Diese Gemeinde überlebte die Wirren der Jahrtausende, einschließlich den babylonischen Eroberungen, den Befreiungskriegen gegen das Römische Imperium, die Präsenz der Kreuzfahrer, der Mameluken und der Ottomanen. Und auch überlebt haben sie das Massaker von 1929 und die Abwesenheit bis 1967. Das sind selbst wenn man diverse Rückkehrversuche ignoriert nicht mal 40 Jahre. Was ist das im Angesicht von 4000 Jahre Kulturgeschichte? Nichts, absolut garnichts. Es ist geradezu lächerlich den Juden Hebron absprechen zu wollen. Re: Palästina - Erich - 29.06.2015 Nightwatch schrieb:...was geschah in Hebronein Massaker an Palästinensern (1994) Nightwatch schrieb:...Judentum ist eine Religion und keine Rasse. Das sollte in Deutschland spätestens seit 1945 zum Allgemeinwissen gehören. Palästinenser aller möglichen Religionen - auch Christen und Juden - leben seit rund 2000 Jahren und noch länger in der Region. Die jüdischen Palästinenser bis ~ 1929. Dann gab es im Zuge der Einwanderung von Zionisten erhebliche Probleme und gegenseitige Überfälle und Morde, auch an jüdischen Palästinensern in Hebron. Die muslimischen und christlichen Familien versteckten 435 jüdische Nachbarn in ihren Häusern, teilweise auch unter Gefährdung des eigenen Lebens. Die überlebenden Hebroner Juden, die zum Teil von islamischen und christlichen Nachbarn versteckt und damit gerettet wurden, wurden von der britischen Mandatsmacht aus der Stadt evakuiert. Alle diese Palästinenser unterschiedlichen Glaubens sind die Nachkommen derjenigen, die trotz der römischen Deportationen in der Region bleiben konnten. Wenn jüdische Siedler so gegen Palästinenser wie in Hebron vorgehen, dann verhalten sie sich aus religiösen Gründen genauso "rassistisch" als ob Juden einer Rasse angehören würden. Im Übrigen sind alle zivilisierten Staaten - auch alle europäischen Staaten - der Auffassung, dass die jüdischen Siedlungen im Gebiet der Westbank (einschließlich Ost-Jerusalems) völkerrechtswidrig sind. Re: Palästina - Nightwatch - 29.06.2015 Erich schrieb:Ja und weiter? Die rassistische und religiös motivierte Tat eines Einzelnen kann nicht als Begründung dafür herhalten alle Juden aus Hebron zu entfernen. Das ist genauso Rassismus.Nightwatch schrieb:...was geschah in Hebronein Massaker an Palästinensern (1994) Zitat:Judentum ist eine Religion und keine Rasse.Das Judentum ist sowohl eine Religion als auch eine Volksgemeinschaft. Das zu Verneinen ist antisemitisch. Zitat:Palästinenser aller möglichen Religionen - auch Christen und Juden - leben seit rund 2000 Jahren und noch länger in der Region. Die jüdischen Palästinenser bis ~ 1929. Dann gab es im Zuge der Einwanderung von Zionisten erhebliche Probleme und gegenseitige Überfälle und Morde, auch an jüdischen Palästinensern in Hebron. Die muslimischen und christlichen Familien versteckten 435 jüdische Nachbarn in ihren Häusern, teilweise auch unter Gefährdung des eigenen Lebens. Alle diese Palästinenser unterschiedlichen Glaubens sind die Nachkommen derjenigen, die trotz der römischen Deportationen in der Region bleiben konnten.Die meisten Palästinenser sind immer noch Nachfahren derjenigen die nach der Kreuzfahrerära in das Land eingewandert sind. Die Volksstämme die für der Zeitenwende das Land besiedelten sind längst in der Geschichte verschwunden - mit Ausnahme des Judentums. In der Konsequenz bedeutet das nichts, außer das sowohl diejenigen die sich heute Palästinenser nennen als auch Juden aller Couleur in Hebron leben können müssen. Zitat:Wenn jüdische Siedler so gegen Palästinenser wie in Hebron vorgehen, dann verhalten sie sich aus religiösen Gründen genauso "rassistisch" als ob Juden einer Rasse angehören würden.Es ist kein Rassismus als Juden in Hebron leben zu wollen. Rassismus ist es damit ein Problem zu haben. Zitat:Im Übrigen sind alle zivilisierten Staaten - auch alle europäischen Staaten - der Auffassung, dass die jüdischen Siedlungen im Gebiet der Westbank (einschließlich Ost-Jerusalems) völkerrechtswidrig sind.Diese Haltung ist im Kern eben antisemitisch und rassistisch. Auch wenn es nicht um jüdische Siedlungen sondern um israelische geht. Re: Palästina - Schneemann - 29.06.2015 @Nightwatch & Erich Kleine moderative Information meinerseits: Die beiden betreffenden Beiträge von euch hier im Strang über Danzig bzw. ehemalige deutsche Ostgebiete wurden von mir entfernt, da sie mit der eigentlichen Thematik über Palästina nichts zu tun haben. Ansonsten: Netiquette nicht vergessen und bitte nicht wechselseitig provozieren lassen; ihr wisst ja, was ich meine... :wink: Schneemann. Re: Palästina - Nightwatch - 29.06.2015 Ich finde eigentlich, dass das Beispiel Danzig sehr gut zeigt wie absurd die Forderung ist Juden aus Hebron zu schmeißen. Re: Palästina - Schneemann - 30.06.2015 Zitat:Ich finde eigentlich, dass das Beispiel Danzig sehr gut zeigt wie absurd die Forderung ist Juden aus Hebron zu schmeißen.Nein. Das Beispiel Danzig taugt in keiner Weise dazu, in irgendeiner Form die Umstände des Lebens von Israelis oder Palästinensern im heutigen Hebron erklären zu können, da Danzig eindeutig auf Grund der bekannten historischen Ereignisse zu Polen gehört. Und sowohl Deutschland als auch Polen haben a) sich gegenseitig diplomatisch anerkannt, b) haben die beiderseitigen Grenzlinien völkerrechtsverbindlich 1990 im deutsch-polnischen Grenzvertrag anerkannt, pflegen heute c) weitestgehend freundschaftliche Beziehungen (nicht nur politisch, rüstungstechnisch und wirtschaftlich, sondern auch innergesellschaftlich und auf Basis der Kommunen und der Jugend) und haben d) zugesichert (im deutsch-polnischen Nachbarschaftsvertrag 1992), "dass Polen in Deutschland und Deutsche in Polen (also die Minderheiten) bei der Pflege ihrer kulturellen Identität und ihrer Muttersprache unterstützt werden sollen". Von allen vier Aspekten sind Israelis und Palästinenser doch sehr weit entfernt, weswegen hier derartige Vergleiche keinen Sinn ergeben. Schneemann. Re: Palästina - Erich - 30.06.2015 Schneemann schrieb:...stimmt, und solange es keine Vereinbarung zwischen Palästinensern und Israelis über die Grenzziehung gibt, haben israelische Staatsbürger (egal welchen Glaubens) kein Recht, auf dem Gebiet der Palästinenser (egal welchen Glaubens) zu siedeln und das Land für sich zu okkupieren. Re: Palästina - Nightwatch - 01.07.2015 Schneemann schrieb:Nein. Das Beispiel Danzig taugt in keiner Weise dazu, in irgendeiner Form die Umstände des Lebens von Israelis oder Palästinensern im heutigen Hebron erklären zu können, da Danzig eindeutig auf Grund der bekannten historischen Ereignisse zu Polen gehört.Denke deine Ausführung doch mal zu Ende. Im Kern stellst du damit die These auf, dass Koexistenz im gleichen Ort nur dann erlaubt ist, wenn die Parteien nicht im Streit miteinander liegen. Das kanns nicht sein, kein Volk muss sich vor dem Hass der anderen Beugen und aus Intoleranz kann kein Recht erwachsen. Erich schrieb:stimmt, und solange es keine Vereinbarung zwischen Palästinensern und Israelis über die Grenzziehung gibt, haben israelische Staatsbürger (egal welchen Glaubens) kein Recht, auf dem Gebiet der Palästinenser (egal welchen Glaubens) zu siedeln und das Land für sich zu okkupieren.Es gibt kein Recht, dass Bürgern eines Staates verbietet sich in einem Gebiet niederzulassen, dass völkerrechtlich umstritten ist und unter Militärverwaltung eben jenes Staates steht. Re: Palästina - Erich - 02.07.2015 Nightwatch schrieb:....ich spare es mir, die Regelungen des Völkerrechts zu besetzten Gebieten erneut und wiederholt zu belegen, das habe ich schon oft genug getan - wer beratungsresistent ist und sich verweigert, dem muss man nicht noch zum wiederholten mal alles belegen.Erich schrieb:stimmt, und solange es keine Vereinbarung zwischen Palästinensern und Israelis über die Grenzziehung gibt, haben israelische Staatsbürger (egal welchen Glaubens) kein Recht, auf dem Gebiet der Palästinenser (egal welchen Glaubens) zu siedeln und das Land für sich zu okkupieren.Es gibt kein Recht, dass Bürgern eines Staates verbietet sich in einem Gebiet niederzulassen, dass völkerrechtlich umstritten ist und unter Militärverwaltung eben jenes Staates steht. Ich verweise (nur für die neuen User) beispielhaft auf die Resolution 242 der UN, die sich auf die Haager Kriegsordnung (1907) und die vierte Genfer Konvention (1949) beruft, nach der es einem Eroberer in besetzten Gebieten nicht gestattet ist, die sozialen, ökonomischen, rechtlichen, demographischen und räumlichen Bedingungen zu verändern. Statthaft ist dies nur bei Vorliegen von Sicherheitsinteressen oder zum Vorteil der dort lebenden Bevölkerung. Laut Definition ist die Besetzung also temporärer Natur. Da sich Israel einen Sch... um Völkerrecht schert, ist die Konsequenz absehbar: Zitat:Wie verhält es sich mit den gewalttätigen Siedlern in den besetzten Gebieten, die fast alle bewaffnet sind und von denen etliche die Palästinenser mit ihren Maschinenpistolen terrorisieren? Wie sollen Menschen reagieren, denen ihr Land weggenommen wird, das sie seit Generationen bebaut haben, und auf dem eine Siedlung errichtet wird, nur weil religiöse Fanatiker meinen, dort siedeln zu müssen? Mit welchem Recht? |