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Re: Palästina - Shahab3 - 15.11.2012

@Nightwatch

Zitat:Der logische Schluss ist: Annektierungen im Rahmen eines Defensivkrieges sind machbar.

Dummerweise ist der einzige Staat den das nach 45 betrifft Israel. Und gegen die Juden wettert man immer gerne mit dem Völkerrecht ohne es überhaupt zu kennen.

Die Siegerregelung (egal ob offensiv oder defensiv) ist seit 1945 Geschichte, kann also für Israel von der Zeitachse seiner Existenz niemals gegolten haben.

Die einseitige Annektion von fremden Gebieten ist seit 1945 prinzipiell verboten. Egal wer gewinnt, verliert, anfängt oder aufhört, Angreifer oder Verteidiger ist. Diese Regelung greift nach Völkerrecht also in jedem Konfliktfall.

Da kannst Du mit Selbstverteidigung und mit Deiner spezifisch jüdischen Mitleidskarte um dich schlagen wie Du willst.


Re: Palästina - hunter1 - 15.11.2012

Nightwatch schrieb:In unserem Kontext ist dies jedoch schlicht nicht auf Israel anzuwenden, da es die arabischen anrainer waren die die Feindseligkeiten initiiert haben. Sie haben damit Art. 2 Ziff. 4 gebrochen und können sich nicht darauf berufen nachdem die Aktion schiefging.
Israel bricht auch damit, wenn im Zuge eines Gegenangriffs (dieser ist legitim) Gebiete des Angreifers besetzt und nicht mehr zurückgegeben werden. Die territoriale Integrität ist wichtiger als das Recht des Siegers. Nur darum gehts hier bei der Charta, ansonsten könnte man sie gleich in die Tonne kippen. Mit der Charta gibt es kein "Recht des Siegers" mehr, dieses wird an eine höhere Schlicht-Instanz abgegeben (die UN). Ist schon klar, dass es in der Praxis meist anders aussieht, aber man muss diesem Grundsatz wenigstens in der Theorie zustimmen, um überhaupt eine Dikussionsgrundlage zu schaffen.

EDIT: Da war einer schneller..


u - Nightwatch - 15.11.2012

Schneller und genauso falsch.
Zitat: Israel bricht auch damit, wenn im Zuge eines Gegenangriffs (dieser ist legitim) Gebiete des Angreifers besetzt und nicht mehr zurückgegeben werden. Die territoriale Integrität ist wichtiger als das Recht des Siegers.
Nein eben nicht. Die territoriale Integrität des angreifenden Staats tritt hinter das Recht zur Selbstverteidigung zurück. Dieses Recht beinhaltet selbsvterständlich auch Gebiete des Feindes dauerhaft zu besetzen, etwa um hieraus vorgetragene Angriffe zukünftig unmöglich zu machen. Es erschöpft sich nicht etwa schon darin nur in feindliche Gebiete im Rahmen von Kampfhandlungen vorzustoßen und diese bis zum Ende der Kampfhandlungen zu halten. Das Recht zur Selbstverteidigung geht schließlich weiter.
Worin begründet sich das? Das Selbstverteidigungsrecht ist ein universelles, natürliches Recht. Es kann durch Vertragsrecht nur in sehr geringen Umfang überhaupt eingeschränkt werden. Daher eben auch die Aushebelung der Charta durch Art. 51 derselbigen.
Die Idee ein völkerrechtlicher Vertrag könnte dem Angreifer quasi eine Versicherung garantieren das ihm in jeden Falle rein garnichts passieren wird weil der Verteidiger sich nur unmittelbar verteidigen darf steht dem dimetral entgegen.
Und findet sich so auch nicht im fixierten Kriegsvölkerrecht.

Zitat:Nur darum gehts hier bei der Charta, ansonsten könnte man sie gleich in die Tonne kippen. Mit der Charta gibt es kein "Recht des Siegers" mehr, dieses wird an eine höhere Schlicht-Instanz abgegeben (die UN).
Es gibt nach wie vor das Recht des Siegers. Das ist ein faktisches Recht das kein Vertrag oder Gesetz der Welt ändern kann. Der Sträkere und Siegende hat immer Recht. Faktisch, egal was die UN oder sonstwer sagt.
Was es mit der Charta nicht mehr geben sollte ist das Recht des (siegenden) Angreifers. Dem (siegenden) Verteidiger kann und will (siehe Art. 51) die Charta keine Einschränkungen aufzwingen. Das wäre ja auch weder möglich noch rechtmäßig da das Selbstverteidigungsrecht ein universelles Recht ist.

Warum sieht man das heute in weiten Kreisen nicht so? Weil dieser Ansatz nach 45 nur im Falle Israel wirklich relevant geworden ist. Es gibt sonst keine Kriege bei denen der Verteidiger Land des Angreifers besetzen konnte und dort bleiben wollte. WÜrde es mehrere Fallbeispiele geben (am besten noch mit den USA oder anderen westlichen Mächten) sehe die Herangehensweise ganz anders aus. Aber das es nur um Israel geht...


Re: Palästina - Erich - 15.11.2012

Nightwatch schrieb:...
In unserem Kontext ist dies jedoch schlicht nicht auf Israel anzuwenden, da es die arabischen anrainer waren die die Feindseligkeiten initiiert haben. Sie haben damit Art. 2 Ziff. 4 gebrochen und können sich nicht darauf berufen nachdem die Aktion schiefging.....
Wenn Du auf 1967 abhebst - insbesondere Ägypten hatte zwar gegenüber Israel eine bedrohliche Haltung eingenommen, aber die ersten Schüsse und Gewaltakte sind (präventiv?) von Israel ausgegangen.
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.hagalil.com/israel/geschichte/kriege-3.htm">http://www.hagalil.com/israel/geschichte/kriege-3.htm</a><!-- m -->
Zitat:Die Kriege Israels: Milhamoth Jisrael
Sechs-Tage-Krieg 1967
(Schescheth haJamim)

Am 5. Juni 1967 führte Israel einen Präventivschlag gegen Ägypten durch.
...

<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.hagalil.com/israel/geschichte/1967.htm">http://www.hagalil.com/israel/geschichte/1967.htm</a><!-- m -->
Zitat:5. Juni 1967 bis 10. Juni 1967:
Der Sechs Tage Krieg
...

Am Morgen des 5. Juni zerstörte Israel in einem weniger als drei Stunden dauernden Präventivschlag die Luftwaffen der arabischen Staaten und marschierte in die Halbinsel Sinai ein.
...
Insofern hat Israel - rein formal - Art. 2 Ziff. 4 gebrochen, und damit sind auch die nachfolgenden Ausführungen ohne Grundlage.

Nightwatch schrieb:...
Es gibt sonst keine Kriege bei denen der Verteidiger Land des Angreifers besetzen konnte und dort bleiben wollte. WÜrde es mehrere Fallbeispiele geben (am besten noch mit den USA oder anderen westlichen Mächten) sehe die Herangehensweise ganz anders aus. Aber das es nur um Israel geht...
das stimmt insofern, als sich z.B. China aus den eroberten Territorien in Indien und Vietnam wieder zurückgezogen hat - es wollte gar nicht dort bleiben und insofern ist Israel der einzige Staat, der offensichtlich Territorien erobert um dort zu bleiben.
Das sollte doch zu denken geben.


Re: Palästina - Nightwatch - 15.11.2012

Zitat:Wenn Du auf 1967 abhebst - insbesondere Ägypten hatte zwar gegenüber Israel eine bedrohliche Haltung eingenommen, aber die ersten Schüsse und Gewaltakte sind (präventiv?) von Israel ausgegangen.
Irrelevant da die erste kriegerische Handlung die Sperrung der Straße von Tiran war.
Nachdem dann Ägypten und Syrien eine militärische Allianz verkündeten ist an dem gleichzeitigen Angriff auf Ägypten und Syrien nichts auszusetzen.
Das Recht auf Selbstverteidigung verlangt nicht sich zuerst erschießen zu lassen bevor man handelt.
Auch wenn das dir natürlich so passen würde.


Re: Palästina - Schneemann - 15.11.2012

Zudem war Nassers offenkundige Kriegsabsicht nicht zu übersehen...

Schneemann.


Re: Palästina - Erich - 15.11.2012

für eine offenkundige Kriegsabsicht (die über verbale Kraftmeierei hinaus ging) waren die Ägypter (und Syrer) ziemlich schlecht vorbereitet
aber selbst wenn (was durchaus so gesehen werden kann) die Ägypter auf einen Krieg aus waren:
warum müssen dann die Palästinenser unter Nassers Größenwahn leiden?

Und wäre es nicht endlich Zeit, mit den Palästinensern zu einer vertraglichen Regelung zu kommen, wenn man das schon mit dem seinerzeitigen Aggressor Ägypten geschafft hat?
Das meint wohl auch ein etwas konservatives Printmedium:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.ftd.de/politik/international/:gazastreifen-tinte-statt-blut/70118484.html">http://www.ftd.de/politik/international ... 18484.html</a><!-- m -->
Zitat:15.11.12 20:51
Gazastreifen: Tinte statt Blut

Kommentar Mit Gewalt allein wird Israel trotz seiner militärischen Überlegenheit die Angriffe aus dem Gaza-Streifen nie beenden können. Zudem dürfte das neue Ägypten künftig eine Rolle in diesem Konflikt spielen. Tel Aviv sollte einen echten Waffenstillstand auszuhandeln versuchen.
...



Re: Palästina - hunter1 - 16.11.2012

Nightwatch schrieb:Nein eben nicht. Die territoriale Integrität des angreifenden Staats tritt hinter das Recht zur Selbstverteidigung zurück.
Das ist nur während einem Krieg so, danach nicht mehr. Ein Unrecht geschieht, sobald vom Verteidiger beim Angreifer eroberte Territorien nicht mehr zurückgegeben werden. Militärisch gesehen mag es richtig sein, Gebiete des Angreifers dauerhaft zu besetzen, quasi als Präventionsmassnahme. Rechtlich gesehen kommst Du damit aber nicht durch, jedenfalls kaum, wenn ein Friedensvertrag ausgehandelt wird. Normalerweise wird bei solchen Verträgen der territoriale Status Quo wieder hergestellt, es sei denn, die Partei, welche Gebiete verloren hat, tritt diese freiwillig ab.
Und das uneingeschränkte Recht auf Selbstverteidigung, wie Du es unterstützst, hat bei UNO-Mitgliedern einfach keine Gültigkeit. Selbstverteidigung muss verhältnismässig sein, sonst wird aus dem Opfer ganz schnell ein Täter. Es ist die Aufgabe der UNO, als überstaatliche Instanz dafür zu sorgen, dass solche Situationen nicht eskalieren.
Nun, natürlich ist das nur in der Theorie so. In der Realität ist die UNO ein Papiertiger und die ständigen Mitglieder des Sicherheitsrats halten sich auch nicht an diese Regeln. Somit kann jeder soviel Selbstverteidigung anwenden, wie er will (mit entsprechenden Konsequenzen), denn die UNO wird sowieso selten bis nie dazwischen gehen. Richtig ist das aber trotzdem nicht, falls man ernsthaft an einem Frieden interessiert ist. D.h., am Ende gibt es nur Verlierer.


Re: Palästina - Nightwatch - 16.11.2012

Zitat:Das ist nur während einem Krieg so, danach nicht mehr. Ein Unrecht geschieht, sobald vom Verteidiger beim Angreifer eroberte Territorien nicht mehr zurückgegeben werden. Militärisch gesehen mag es richtig sein, Gebiete des Angreifers dauerhaft zu besetzen, quasi als Präventionsmassnahme. Rechtlich gesehen kommst Du damit aber nicht durch, jedenfalls kaum, wenn ein Friedensvertrag ausgehandelt wird
Das geht so schlicht nicht. So wie du argumentierst bekommt der Angreifer eine totale Versicherung, das ihm in keinem Fall etwas passieren wird. Selbst wenn er den Krieg verliert - am Ende wird mindestens Status Quo stehen. Denn der Verteidiger darf sein Gebiet nicht halten. Das geht so nicht.
Wie schon geschrieben, das Recht auf Selbstverteidigung geht sehr weit. Es schließt selbstverständlich ein nach einen Angriff Gebiete dauerhaft zu besetzen um die eigene Position zu stärken und Angriffe unmöglich zu machen. Wo kämen wir denn da hin wenn der Angreifer sofort wieder auf Ausgangsposition darf und es gleich wieder versuchen kann?
Solange der Kriegszustand besteht hat der Verteidiger das Recht soviel Gebiet des Angreifers zu halten wie er lustig ist. Auch nach einen Waffenstillstand sofern die Bedinungen nichts anderes vorsehen. Und im Rahmen eines Friedensvertrags werden dann die alten Grenzen bestätigt oder neu gezogen. Hierbei steht es dem Verteidiger aber durchaus zu auf die Forderung des Angreifers, wieder zum Status Quo zurückzukehren nicht einzugehen.

Zitat:Und das uneingeschränkte Recht auf Selbstverteidigung, wie Du es unterstützst, hat bei UNO-Mitgliedern einfach keine Gültigkeit. Selbstverteidigung muss verhältnismässig sein, sonst wird aus dem Opfer ganz schnell ein Täter. Es ist die Aufgabe der UNO, als überstaatliche Instanz dafür zu sorgen, dass solche Situationen nicht eskalieren
Das uneingeschränkte Recht auf Selbstverteidigung hat für UN Mitglieder sehr wohl Gültigkeit. Zum einen steht es wortwörtlich so in der Charta und zum anderen kann ein universelles Recht nicht eingeschränkt werden. Das kann welches Gremium auch immer sehen wie es will, universelle Rechte stehen über allen schriftlichen Quellen des Völkerrechts.


Re: Palästina - Erich - 16.11.2012

IAF - Flugzeuge warfen gestern angeblich Flugblätter über dem Gazastreifen ab. Die Bevölkerung des Gazastreifens wird darin gewarnt und aufgefordert, sich von Einrichtungen der Hamas und anderer Organisationen fernzuhalten. Das wurde unter Bezug auf diese Quelle gemeldet.
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.idf.il/1283-17597-en/Dover.aspx">http://www.idf.il/1283-17597-en/Dover.aspx</a><!-- m --> (Video)


Re: Palästina - hunter1 - 17.11.2012

Nightwatch schrieb:Das geht so schlicht nicht. So wie du argumentierst bekommt der Angreifer eine totale Versicherung, das ihm in keinem Fall etwas passieren wird. Selbst wenn er den Krieg verliert - am Ende wird mindestens Status Quo stehen. Denn der Verteidiger darf sein Gebiet nicht halten. Das geht so nicht.
Das ist falsch. Der Angreifer kann sehr viel verlieren, seine Armee, seine Infrastruktur, seine Industrieanlagen, Teile seiner Bevölkerung. Der einzige Status Quo, der wiederhergestellt wird, ist der territoriale.
Dass es die Regelung gibt, ist vollkommen richtig, entstanden ist sie schliesslich, weil gewisse Mächte sich "Lebensraum" holen wollten. Wenigstens ein Kriegsmotiv fällt dadurch weg, allerdings nur, wenn sich alle daran halten, auch ein erfolgreicher Verteidiger.
Nightwatch schrieb:Wie schon geschrieben, das Recht auf Selbstverteidigung geht sehr weit. Es schließt selbstverständlich ein nach einen Angriff Gebiete dauerhaft zu besetzen um die eigene Position zu stärken und Angriffe unmöglich zu machen. Wo kämen wir denn da hin wenn der Angreifer sofort wieder auf Ausgangsposition darf und es gleich wieder versuchen kann?
Falls Du auf Artikel 51 ansprichst - da steht nichts davon, dass man in einem Akt der Selbstverteidigung Territorium besetzen darf. Es steht auch nicht drin, dass man es nicht darf. Was aber drin steht, ist dass die Selbstverteidigung nur solange bestehen soll, bis der Sicherheitsrat übernimmt:
Zitat:Nothing in the present Charter shall impair the inherent right of individual or collective self-defence if an armed attack occurs against a Member of the United Nations, until the Security Council has taken measures necessary to maintain international peace and security.
Quelle: <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.un.org/en/documents/charter/chapter7.shtml">http://www.un.org/en/documents/charter/chapter7.shtml</a><!-- m -->
Gerade die unterstrichene Passage sagt genau das Gegenteil von "dauerhafter Besetzung" aus - sofern der Sicherheitsrat eingreift.
Nightwatch schrieb:Solange der Kriegszustand besteht hat der Verteidiger das Recht soviel Gebiet des Angreifers zu halten wie er lustig ist. Auch nach einen Waffenstillstand sofern die Bedinungen nichts anderes vorsehen.
Das bestreite ich auch gar nicht. Es geht aber ums danach:
Nightwatch schrieb:Hierbei steht es dem Verteidiger aber durchaus zu auf die Forderung des Angreifers, wieder zum Status Quo zurückzukehren nicht einzugehen.
Du glaubst doch wohl selbst nicht, dass der Angreifer, der in diesem Szenario Territorium veloren hat, auf so einen Friedensvertrag eingehen würde? Ergo: kein Territorium zurück = kein Frieden.

EDIT:
Zitat:Israel hat nach palästinensischen Angaben einen weiteren Kommandanten der islamisch-fundamentalistischen Hamas im Gazastreifen getötet: Den Militärchef für den mittleren Abschnitt des Gazastreifens, Ahmed Abu Dschalal.
Quelle: <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.tagesanzeiger.ch/ausland/naher-osten-und-afrika/Zweiter-HamasKommandant-von-israelischer-Rakete-getroffen/story/11877294">http://www.tagesanzeiger.ch/ausland/nah ... y/11877294</a><!-- m -->


Re: Palästina - Nightwatch - 17.11.2012

Zitat:Das ist falsch. Der Angreifer kann sehr viel verlieren, seine Armee, seine Infrastruktur, seine Industrieanlagen, Teile seiner Bevölkerung. Der einzige Status Quo, der wiederhergestellt wird, ist der territoriale.
Bist du wahnsinnig? Der Verteidiger muss doch Verhältnismäßig agieren. Geht garnicht das man den Angreifer einmal komplett vermöbelt.
Ernsthaft – der Angreifer muss damit rechnen müssen alles zu verlieren, Armeen, Infrastruktur, Industrie, Bevölkerung UND Territorium. Hier Unterscheidungen vornehmen zu wollen ist Käse und findet sich so auch nicht im geschriebenen Völkerrecht.
Zitat:Dass es die Regelung gibt, ist vollkommen richtig, entstanden ist sie schliesslich, weil gewisse Mächte sich "Lebensraum" holen wollten. Wenigstens ein Kriegsmotiv fällt dadurch weg, allerdings nur, wenn sich alle daran halten, auch ein erfolgreicher Verteidiger.
Diese Regelung gibt es eben nicht. Es gibt kein Annektierungsverbot für Verteidiger. Nur für Angreifer. Und es würde viel mehr Abschreckung bedeuten wenn dem Verteidiger explizit erlaubt wäre Territorium zu erobern...
Zitat:Falls Du auf Artikel 51 ansprichst - da steht nichts davon, dass man in einem Akt der Selbstverteidigung Territorium besetzen darf. Es steht auch nicht drin, dass man es nicht darf. Was aber drin steht, ist dass die Selbstverteidigung nur solange bestehen soll, bis der Sicherheitsrat übernimmt:
Es steht drin: Nothing in the present Charter shall impair the inherent right of individual or collective self-defence
Das bedeutet das Artikel 2 Ziffer 4 außer Kraft ist und damit das in der Charta festgeschriebene Verbot der Eroberung von Territorium.
Zitat: Gerade die unterstrichene Passage sagt genau das Gegenteil von "dauerhafter Besetzung" aus - sofern der Sicherheitsrat eingreift.
Nein, denn diese Passage beinhaltet die Aufgabe des Sicherheitsrats durch irgendwelche Maßnahmen wieder Frieden herzustellen. Wenn der Sicherheitsrat dazu nicht in der Lage ist oder die Maßnahmen nicht fruchten gilt wieder Satz 1: Nothing in the present Charter shall impair the inherent right of individual or collective self-defence.
Genau hier trifft dann Theorie auf Praxis – die UN ist Handlungsunfähig und kann solche Konflikte nicht lösen. Und deshalb bleibt der Golan besetzt bist es vielleicht irgendwann mal eine Regelung im Rahmen eines Friedensvertrags gibt. Bis dahin ist die Inbesitznahme vollkommen in Ordnung.
Zitat:Du glaubst doch wohl selbst nicht, dass der Angreifer, der in diesem Szenario Territorium veloren hat, auf so einen Friedensvertrag eingehen würde? Ergo: kein Territorium zurück = kein Frieden.
[/quote] Dann gibt es halt keinen Frieden. Warum sollte man den Verteidiger dazu verpflichten den Satus Quo zu akzeptieren??


Re: Palästina - Ambassador - 17.11.2012

http://diepresse.com/home/politik/aussenpolitik/1313801/Irak-droht-Oelwaffe-gegen-Israel-und-USA-einzusetzen?_vl_backlink=/home/politik/aussenpolitik/index.do

Zitat:Kairo/Reuters. Die arabischen Staaten sollten „die Ölwaffe einsetzen, um Druck auf Israel und die USA zu machen“. Mit dieser Drohung ließ der irakische Vertreter bei der Arabischen Liga, Qais al-Azzawy, am Freitag aufhorchen.

„Diese wirtschaftliche Waffe ist die stärkste, die wir haben. Wir sollten sie jetzt einsetzen, um das palästinensische Volk zu unterstützen. Denn es gibt keine einzige Militärmacht in der Region, die sich mit der israelischen messen könnte“, sagte al-Azzawy vor Journalisten am Freitag.



Re: Palästina - Schneemann - 17.11.2012

Lnychmord in Gaza...
Zitat:Suspected Collaborator With Israel Killed on Gaza Street

GAZA — Masked gunmen in Gaza killed a man here on Friday as a suspected collaborator with Israel on the third day of its deadly aerial bombardments, shooting him multiple times and leaving his body beneath a billboard featuring a Hamas fighter holding a rocket. The man the gunmen shot, identified as Ashraf Ouaida, had a poster hung around his neck accusing him of cooperating with the Israelis in the killing of 15 Palestinian leaders.
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.nytimes.com/2012/11/17/world/middleeast/suspected-collaborator-with-israel-executed-in-gaza.html?ref=world">http://www.nytimes.com/2012/11/17/world ... ?ref=world</a><!-- m -->

Offenbar ergreifen im Kontext der allgemeinen Hysterie und der blankliegenden Nerven manche die Chance beim Schopfe, "alte Rechnungen zu begleichen". Und in der aufgeheizten Stimmung fällt das auch nicht schwer...

Schneemann.


Re: Palästina - Erich - 17.11.2012

der Krieg ist doch immer auch ein Gewinn für Kriegshetzer und Kriegsgewinner - die aufgeputschte Stimmungen für ihre eigenen Interessen nutzen - und es gibt "Kraftmeier" auf beiden Seiten, die nur aus der "Position der Stärke" verhandeln wollen - und die Gegenseite zum Betteln bringen:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.n24.de/news/newsitem_8380917.html">http://www.n24.de/news/newsitem_8380917.html</a><!-- m -->
Zitat:Drohnen über Gaza
Hamas schwört Rache für Israels Angriffe

Israel bereitet offenbar weiter einen Bodenangriff auf Gaza vor, lässt Drohnen fliegen und das Gebiet ausspähen. Die radikalislamische Hamas schwört Rache. Viele Menschen starben seit Mittwoch.
...
edit
ein Bodenangriff sollte nach den Erfahrungen im Südlibanon sehr zurückhaltend geprüft werden
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.sueddeutsche.de/politik/gaza-konflikt-im-dickicht-der-kleinstaedte-1.1525914">http://www.sueddeutsche.de/politik/gaza ... -1.1525914</a><!-- m -->
Zitat:Gaza-Konflikt
Im Dickicht der Kleinstädte


17.11.2012, 14:05 Von Tomas Avenarius

Israelische Panzer fahren an der Grenze auf, Reservisten werden einberufen - aber selbst mit einer Bodenoffensive könnte Israel nur begrenzte Ziele erreichen: Warum es für die israelische Armee höchst riskant wäre, tief in den Gaza-Streifen mit seinen 1,7 Millionen feindlich gesinnten Bewohnern, seinen Bunkersystemen, Geheimgängen und Panzerfallen vorzudringen.
...
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.sueddeutsche.de/politik/israels-offensive-in-gaza-gefaehrliche-kraftprobe-mit-einer-selbstbewussten-hamas-1.1525922">http://www.sueddeutsche.de/politik/isra ... -1.1525922</a><!-- m -->
Zitat:Israels Offensive in Gaza
Gefährliche Kraftprobe mit einer selbstbewussten Hamas


17.11.2012, 20:24
Ein Kommentar von Peter Münch, Tel Aviv

Im Winter 2008/09 hat Israel der Hamas im Gaza-Streifen eine schmerzhafte Lektion erteilt und danach für ein paar Jahre weitgehend Ruhe gehabt. Doch wer nun in Jerusalem denkt, dass sich dieser Abschreckungserfolg wiederholen ließe, der könnte einem folgenschweren Irrtum aufsitzen. Die Macht der Hamas ist größer geworden - vor allem politisch. Israel wäre gut beraten, diesen Einsatz nicht zu weit zu treiben.
...
dem kann man nur zustimmen
edit 2:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.spiegel.de/politik/ausland/israel-zerstoert-fadschr-5-raketen-arsenale-der-hamas-a-867810.html">http://www.spiegel.de/politik/ausland/i ... 67810.html</a><!-- m -->
Zitat:17.11.2012

Angriffe auf Gaza
Israels Premier Netanjahu kann den Rückzug planen


Die Waffenarsenale der Hamas sind dezimiert, vor allem die gefürchteten Raketen aus Iran weitgehend vernichtet: Israels Regierungschef Netanjahu sollte die Offensive gegen den Gaza-Streifen für beendet erklären und als Erfolg verkaufen. Profitieren würden der Premier, sein Land - und die Palästinenser....
vor dem Doppelpunkt würde ich widersprechen, nach dem Doppelpunkt aber zustimmen.
Ich widerspreche insofern, als ich überzeugt bin, dass diese Aussage nicht stimmt - im Gegenteil: die Hamas wartet nur darauf, israelische Bodentruppen nach dem Vorbild der Hizb. im Südlibanon in die vorbereiteten Hinterhalte und Fallen zu locken.