![]() |
|
(Europa) FRONTEX: Sicherung der Grenzen Europas - Druckversion +- Forum-Sicherheitspolitik (https://www.forum-sicherheitspolitik.org) +-- Forum: Blickpunkt Europa und der Westen (https://www.forum-sicherheitspolitik.org/forumdisplay.php?fid=89) +--- Forum: Streitkräfte und Organisationen (https://www.forum-sicherheitspolitik.org/forumdisplay.php?fid=91) +--- Thema: (Europa) FRONTEX: Sicherung der Grenzen Europas (/showthread.php?tid=4779) |
FRONTEX: Sicherung der Grenzen Europas - Erich - 15.02.2011 In Zusammenhang mit der Welle von Bootsflüchtlingen aus Nordafrika nach Italien ist ein Begriff aufgetaucht, den wir woll noch öfter hören werden: <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.tagesschau.de/ausland/lampedusa242.html">http://www.tagesschau.de/ausland/lampedusa242.html</a><!-- m --> Zitat:Flüchtlingsansturm auf Lampedusadazu folgende Erklärung der Tagesschau: <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.tagesschau.de/ausland/frontexeu100.html">http://www.tagesschau.de/ausland/frontexeu100.html</a><!-- m --> Zitat:Europäische Grenzschutzagentur Re: FRONTEX an der EU-Aussengrenze: - Erich - 20.02.2011 <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.marineforum.info/html/wochenschau.html">http://www.marineforum.info/html/wochenschau.html</a><!-- m --> Zitat:Die politischen Umwälzungen in Nordafrika haben einen in den Mittelmeerstaaten der EU unerwünschten Nebeneffekt: einen deutlich intensivierten Strom illegaler Einwanderer über das Mittelmeer.(ganze Nachricht, da von unserer Partnerseite Marineforum und nur kurz im Netz - noch mehr natürlich auf der hp des MF und im Heft) <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.tagesschau.de/ausland/lampedusa260.html">http://www.tagesschau.de/ausland/lampedusa260.html</a><!-- m --> Zitat:Nach Flüchtlingsansturm auf Lampedusa Re: FRONTEX an der EU-Aussengrenze: - Erich - 01.04.2011 Das MARINEFORUM hat jetzt in der neuen (April) Print-Ausgabe hierzu einen interessanten Artikel: Zitat:http://www.marineforum.info/html/heft_04-2011.html Re: FRONTEX an der EU-Aussengrenze: - Erich - 17.10.2013 <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.tagesschau.de/ausland/frontex-monitor100.html">http://www.tagesschau.de/ausland/fronte ... or100.html</a><!-- m --> Zitat:Recherchen des ARD-Magazins Monitor(Video - Den vollständigen Bericht sehen Sie heute Abend ab 21:45 Uhr im Ersten) Re: FRONTEX an der EU-Aussengrenze: - Erich - 25.03.2014 <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.faz.net/aktuell/politik/ausland/europa/italienische-marine-schuesse-auf-ein-fluechtlingsboot-12863371.html">http://www.faz.net/aktuell/politik/ausl ... 63371.html</a><!-- m --> Zitat: Empörung über Handy-Videoist zwar nicht FRONTEX - aber der gleiche Aufgabenbereich im gleichen Einsatzgebiet RE: FRONTEX: Sicherung der Grenzen Europas - Schneemann - 09.10.2022 Zitat:EU external borders in August: Highest number of arrivals since 2016https://frontex.europa.eu/media-centre/news/news-release/eu-external-borders-in-august-highest-number-of-arrivals-since-2016-cNniKc Interessant, dass einerseits die Westbalkan-Route - ich dachte eigentlich, dass dort die Grenzen weitgehend geschlossen wurden - wieder so stark für illegale Einwanderung benutzt wird, andererseits scheint die Grenze in Osteuropa mit einem Minus von 37% weniger genutzt zu werden als meinerseits vermutet (angesichts des Ukraine-Kriegs irgendwie etwas überraschend). Schneemann RE: FRONTEX: Sicherung der Grenzen Europas - lime - 09.10.2022 (09.10.2022, 09:29)Schneemann schrieb: https://frontex.europa.eu/media-centre/news/news-release/eu-external-borders-in-august-highest-number-of-arrivals-since-2016-cNniKc Nach EU-Recht kann eine Grenze doch gar nicht geschlossen werden, denn wenn jemand an der EU-Grenze steht und Asyl beantragt muss er zwingend ins Land gelassen und sein Asylverfahren bearbeitet werden. Dass sich einige Staaten nicht an dieses EU-Recht halten und trotzdem zurückweisen steht auf einem anderen Blatt. RE: FRONTEX: Sicherung der Grenzen Europas - Schneemann - 22.12.2022 Zitat:Nachfolger von Fabrice Leggerihttps://www.spiegel.de/ausland/frontex-niederlaender-hans-leijtens-wird-neuer-chef-der-grenzschutzagentur-a-8ac2db0d-e30a-40ed-b253-7f620b53a047 Schneemann RE: FRONTEX: Sicherung der Grenzen Europas - lime - 22.12.2022 Na dann kann man ja ahnen in welche Richtung die Reise geht. Aber dass man die EU-Bürger noch für dumm verkaufen will mit solchen Aussagen ist wirklich dreist. Als ob diese Truppe auf Grund der Gesetzeslage überhaupt in der Lage wäre die EU-Grenzen zu schützen. In Wahrheit müssen sie jeden aufgegriffenen Illegalen in die EU lassen, also absolut nichts mit Grenzschutz im klassischen Sinn. Und ich weiß von einigen unteren Rängen die dort arbeiten dass der Frust in der Truppe sehr tief sitzt dass man genau so handeln muss, obwohl jeder weiß dass die große Mehrheit der EU-Bürger genau dies nicht will. Zitat:EU-Innenkommissarin Ylva Johansson beglückwünschte Leijtens zu seinem neuen Posten. "Wir sind entschlossen, die Frontex-Leitung weiter zu verbessern, um die EU-Außengrenzen bestmöglich zu schützen", twitterte sie. https://www.zeit.de/politik/ausland/2022-12/eu-grenzschutzagentur-frontex-neuer-chef-hans-leijtens-niederlaender RE: FRONTEX: Sicherung der Grenzen Europas - Quintus Fabius - 29.12.2022 Zitat:Nach EU-Recht kann eine Grenze doch gar nicht geschlossen werden, denn wenn jemand an der EU-Grenze steht und Asyl beantragt muss er zwingend ins Land gelassen und sein Asylverfahren bearbeitet werden. Zitat:In Wahrheit müssen sie jeden aufgegriffenen Illegalen in die EU lassen Das ist ein allgemein verbreiteter Irrglaube, der aber dennoch nicht wahr ist, gleichgültig wie oft man ihn wiederholt. Das ist nur eine mögliche Interpretation des EU Rechts. Genau genommen ist es ein Selbsteintritt, so wie in Deutschland auch, dass ganz genau so keine Flüchtlinge aufnehmen müsste, dies aber nach eigenem Ermessen durchaus kann, und diese bloße Kann-Bestimmung halt wahrnimmt, sich also für zuständig erklärt, obwohl es dies nicht müsste. In Kürze wird es übrigens als geltendes EU Rechte eine sogenannte Instrumentalisierungsverordnung geben, durch welche im Endeffekt das Asylrecht nach Belieben aushebelbar ist. Dazu muss nur erklärt werden, dass die Asylbewerber politisch instrumentalisiert würden, und dann entfällt deren Recht auf Asylantragsstellung in jedem Fall komplett. Ein Ausfluss der Situation an der Weißrussischen und Russischen Grenze. Illegale Einwanderer welche es trotzdem über die Grenze schaffen, können nach dieser neuen Verordnung in jedem Fall einfach so bis zu fünf Monate in Haft genommen werden. Und auch sonst gäbe es jede Menge Möglichkeiten die ganzen Pull-Faktoren heraus zu nehmen, so dass sich die ganze sogenannte Flüchtlingsproblematik von selbst erledigen würde. Beispiel Seegrenzen im Mittelmeer: Die Seenot endet, sobald die "Schiffbrüchigen" an einem sicheren Ort sind, was per definitionem jedes Kriegsschiff ist. Danach sind sie keine Schiffbrüchigen mehr, so ist das Gesetz. Sie haben in internationalen Gewässern auch kein Anrecht darauf auf einem Kriegsschiff einen Asylantrag zu stellen. Entsprechend kann man sie dann mit diesem Schiff hinfahren wohin man möchte. Wäre ja mal eine Aufgabe für die F-125 Klasse, entsprechende Lösungen für die sichere Verwahrung / Ingewahrsahmnahme der dann Ex-Schiffsbrüchigen an Bord vorausgesetzt. Im übrigen könnten so auch die sogenannten Flüchtlingshelfer einpacken, denn sie wären verpflichtet die Flüchtlinge welche sie aufgenommen haben - die ja dann gemäß ihrer eigenen Definition noch Schiffsbrüchige sind - dem Kriegsschiff zu übergeben, weil sie per Gesetz zum nächsten sicheren Ort gebracht werden müssen, was dann das Kriegsschiff wäre. Nur mal so ein Beispiel von vielen, wie man die Sache angehen und lösen könnte. Der einzige Grund warum dies nicht stattfindet ist, dass dies politisch nicht gewollt ist, weil eine Mehrheit der Menschen hierzulande dies nicht will und vor allem nicht sehen und mitkriegen will. Beispiel Landgrenzen: Die Wahnidee, dass jeder Mensch ein Recht auf einen Antrag auf internationalen Schutz aufgrund der Verfolgung in seinem Heimatland hat, ergibt sich vor allem aus dem Genfer Abkommen über die Rechtsstellung der Flüchtlinge von 1951. Wer die in diesem Abkommen genannten Kriterien erfüllt hat dieses Recht und darf daher an der EU Außengrenze einen Antrag stellen. Nur ist es ganz einfach so, dass die allermeisten welche da an der EU Außengrenze anbranden eben keine Flüchtlinge im Sinne dieses Abkommens sind. Entsprechend haben sie in Wahrheit eigentlich auch kein Recht einen solchen Antrag zu stellen. Explizit deshalb hat die EU den zusätzlichen sogenannten subsidiären Schutz geschaffen. Aber selbst für diese gilt, dass nach Artikel 19 der EU Charta lediglich keine Kollektivabschiebungen erlaubt sind, und keine Abschiebungen in Länder in welchen die Todesstrafe, Folter etc droht. Es wäre problemlos möglich in beschleunigten Verfahren entsprechende illegale Einwanderer in andere Länder als ihr Herkunftsland zu verbringen, dass würde uns natürlich etwas kosten, wäre aber immer noch kostengünstiger als sie hierzulande zu verwahren. Und wenn man jeden der da ankommt entsprechend in Abschiebegewahrsam nimmt, würde auch dies in erheblichem Umfang die Zahl der illegalen Einwanderer reduzieren, weil deren ökonomische Rechnung nicht mehr aufgeht. Aber um allem noch die Krone aufzusetzen: Die Genfer Flüchtlingskonvention welche in Artikel 18 der EU Charta als die Grundlage genannt wird, kennt nicht einmal ein definiertes Recht auf Asyl ! Sie begründet also kein Einreiserecht, sondern sie regelt lediglich wie dann das Asylrecht anzuwenden ist, wenn man es anwendet und darüber hinaus definieren eigentlich die Staaten selbst was Flüchtlinge sind und was nicht. Noch darüber hinaus ist die Flüchtlingskonvention eigentlich nicht auf Kriegsflüchtlinge anwendbar (Syrer, Afghanen) und auch nicht auf Personen die vor Umweltkatastrophen, Hunger oder Armut fliehen. Entsprechend hat niemand ein Einreiserecht in die EU wenn diese das nicht will. Und zwar höchst einfach deshalb, weil die EU jederzeit erklären könnte, dass die illegalen Einwanderer keine Flüchtlinge sind, völlig egal was sie selbst behaupten. Warum aber wird dies nicht getan?! Ganz einfach, weil man es politisch nicht will. Stattdessen hat man 2018 ff den Globalen Pakt zu Flüchtlingen und den Globalen Migrationspakt unterzeichnet. Und entsprechend zitiert man heute sehr gerne diese beiden um den Umgang mit den illegalen Einwanderern zu legitimieren. Aber eigentlich sind das keine völkerrechtlich verbindlichen Verträge und würden wir sie einfach nicht einhalten wäre die Konsequenz daraus einfach mal rein gar nichts. Warum aber wird dies nicht getan. Weil es politisch nicht gewollt ist. RE: FRONTEX: Sicherung der Grenzen Europas - Schneemann - 06.11.2023 Zitat:Frontex-Grenzkontrollenhttps://www.tagesschau.de/ausland/frontex-kontrollen-100.html Schneemann RE: FRONTEX: Sicherung der Grenzen Europas - Kongo Erich - 19.12.2025 Ein wichtiges Urteil: Zitat:EuGH stärkt Rechte Geflüchteterdie Entscheidung war zu erwarten - sie ist sowohl durch die Europäische Menschenrechtskonvention - schon Art. 1 (insbesondere Art. 5) mit 6 - wie auch durch nationales Verfassungsrecht (z.B. das GG) zwangsläufig. Diese Normen schützen die individuellen Rechte der Menschen - auch der Menschen, die sich auf der Flucht befinden. Wer meint, mit irgendwelchen übernationalen Organisationen diese Grundlagen umgehen zu können, befindet sich schlicht auf dem Holzweg. Man kann die Rechte, die man zu verteidigen vorgibt, nicht dadurch schützen, dass man sie selbst ignoriert. RE: FRONTEX: Sicherung der Grenzen Europas - Schneemann - 19.12.2025 Da stellt sich aber die Frage, wie das in der Praxis aussehen soll? Man denke an die polnisch-belarussische Grenze und die gezielte Heranführung von Migranten durch Russland und Belarus. Oder auch Finnland - dort hat man 2024 faktisch rechtlich besiegelt, dass Pushbacks unter bestimmten Voraussetzungen erlaubt sind. Hinzu kommt, dass Flüchtende zwar Rechte haben, aber auch gewissen Pflichten unterliegen - d. h. sie müssen sich ausweisen können. Wenn man aber sieht, wie zunehmend Aufenthaltstitel oder Duldungen mit Geburtsjahr-Angaben vom "01.01.XXXX" ausgestellt werden, so ist dies ein klarer Hinweis darauf, dass Legitimationspapiere gezielt vernichtet werden, um eine Rückführung zu verhindern. Zwar mag es Fälle geben, wo die Ausweispapiere tatsächlich verloren gingen, aber aktuell gibt es hier deutlich Häufungen, die nicht mehr mit Zufällen erklärt werden können (die Info haben mir Bekannte - Achtung, Anekdote - aus Stuttgarter Behördenkreisen gegeben). Schneemann RE: FRONTEX: Sicherung der Grenzen Europas - Kongo Erich - 19.12.2025 Wie das "in der Praxis aussehen soll" ist primär nicht Sache der Gerichte sondern der Executive. Um es etwas sehr salopp zu formulieren: "dann müssen sich die hoch bezahlten Beamten auf ihren Stühlen halt was einfallen lassen". Ich möchte jetzt nicht zu weit OT werden, eine kleine Anmerkung sei mir aber bitte erlaubt: Erst einmal ist aber klar zu stellen: Migranten stellen nicht "per se" und automatisch eine "Gefahr" dar. Dieses populistische Gedankenbild ist falsch. Objektiv gehen von alkoholisierten oder rasenden Kraftfahrern oder nationalistischen Fanatikern deutlich mehr Gefahren aus, ohne dass man diese Gefährder abschieben könnte. Ein kleiner Zahlenvergleich: Mord, Totschlag und Tötung auf Verlangen (auch von deutschen Tätern) stieg 2024 auf 2.303 Fälle an 2024 gab es in Deutschland aber ca. 2.780 Verkehrstote Und richtig ist auch, dass (nicht nur) Deutschland eine geregelte Zuwanderung insbesondere von Fachkräften etwa im Bereich der Pflege (aber nicht nur da) braucht, um seine Sozialsysteme finanzieren zu können. Dazu können Flüchtlinge durchaus auch hilfreich sein. Denn eigentlich ist es egal, ob eine Altenpflegerin, eine Ärztin oder Krankenschwester mit Visum oder ohne Visum hierher kommt, und dann hier einen anständigen Job macht. Der anständige Job ist mir wichtiger als ein formaler Stempel im Pass. Letztendlich wird es wohl so sein, dass jeder einen Anspruch auf ein gerichtliches Verfahren hat, und wer nicht wenigstens glaubhaft einen Asylgrund belegen kann, wird bis zu seiner Rückkehr in die Heimat oder aber einer betreuten Eingliederung inclusive Ausbildung in einem Beruf mit Fachkraftmangel sicher aufgehoben. Wenn Du das Beispiel Finnland bringst - das Land ist so groß, dass isolierte Aufnahmeheime an der russischen Grenze oder im Norden in Lappland bis zu einer Rückkehr funktionieren können. |