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Jemen - Druckversion

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Re: Jemen - Erich - 23.04.2015

<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.marineforum.info/Daily_News/daily_news.html">http://www.marineforum.info/Daily_News/daily_news.html</a><!-- m -->
Zitat:...
22 April

...
Yemen

• Houthis show no signs yet that they are ready to comply with the UN Security Council Resolution.
• One day after officially ending of operation „Decisive Storm“, coalition aircraft flew a number of air strikes against Houthi ... however, „not part of a campaign, but in response to local conditions of fighting or military movement“.
....



Re: Jemen - Erich - 24.04.2015

<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.marineforum.info/Daily_News/daily_news.html">http://www.marineforum.info/Daily_News/daily_news.html</a><!-- m -->
Zitat:...

23 April

...
•Fighting continues with another at least six coalition air strikes near Hodeida and in Aden ... first Saudi Arabian National Guard units arrive at border with Yemen ... coalition warships (rmks: prob. Saudi Arabian, Egyptian) shell Houthi positions in Aden ... Houthis press their southern offensive and show no signs of withdrawing.

•A nine-ship Iranian convoy (coastal freighters/dhows, a tug) believed to be laden with supplies and arms for Houthi rebels reportedly joined by 34th Iranian Navy anti-piracy task group (frigate ALBORZ, tanker BUSHEER) ... has taken a northeasterly course, keeping a distance from Yemen but not returning home (yet) ... US Navy closely watching.

•No coalition effort appears dedicated to halting al Qaeda consolidation of its position at Mukalla ... only attack reported in open sources was the US drone attack on 21/22 April .

•To keep the vital international shipping route open, a multionational mine-countermeasure group has been deployed to the Bab el-Mandeb ... two US Navy mine sweepers (rmks: should be DEXTROUS and SENTRY), two British Royal Navy mine hunters (rmks: based in the Persian Gulf), and French Navy mine hunter AIGLE.
...



Re: Jemen - Erich - 26.04.2015

Das MARINEFORUM bietet - wie gewohnt - eine prägnante Zusammenfassung
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.marineforum.info/Wochenschau/wochenschau.html">http://www.marineforum.info/Wochenschau ... schau.html</a><!-- m -->
Zitat:....
GOLFREGION - ARABISCHE HALBINSEL

...


AKTUELLE MARITIME MILITÄRISCHE LAGE (Fortschreibung)


Die aktuelle militärische Lage in der Region um die Arabische Halbinsel ist neben der Bekämpfung der radikal-islamischen ISIL (Islamic State of Iraq and the Levant) zurzeit vor allem vom Bürgerkrieg im Jemen bestimmt.

Eine US-geführte multinationale Koalition setzt im Irak und in Syrien in von ISIL besetzten Gebieten Luftschläge gegen Kommandozentren, Stützpunkte, Depots und von den Islamisten kontrollierte Öl-Raffinerien (Hauptfinanzierungsquelle) unvermindert fort, muss sich dabei aber vorübergehend mit Einsätzen landgestützter Flugzeuge begnügen. Der US-Flugzeugträger THEODORE ROOSEVELT hat sich nach Übernahme der Operation „Inherent Resolve“ vom inzwischen in Richtung Heimat (San Diego) abgelaufenen Flugzeugträger CARL VINSON nur wenige Tage im Persischen Golf aufgehalten. Schon am 19. April wurde die THEODORE ROOSEVELT „in Zusammenhang mit der Lageentwicklung im Jemen“ in Richtung Arabisches Meer / Golf von Aden abgezogen (s.u. JEMEN).


JEMEN (Fortschreibung)

Der Bürgerkrieg im Jemen bleibt an der Schwelle der Ausweitung zu einem regionalen militärischen Konflikt. Die Houthi-Rebellen zeigen bisher keine erkennbare Reaktion auf die Resolution des UN Sicherheitsrates, setzen im Gegenteil ihre Offensive im Süden des Jemen (vor allem in der Region um Aden) fort.

Die saudi-arabisch geführte Koalition hat die von den Luftwaffen der Mitgliedstaaten des Golf-Kooperationsrates (GCC) sowie Ägyptens, Sudans, Jordaniens und Marokkos durchgeführte Operation „Decisive Storm“ am 21. April offiziell für beendet erklärt und die Nachfolgeoperation "Restoring Hope“ begonnen. Diese soll humanitäre Hilfsaktionen (auch ziviler Organisationen) ermöglichen, zugleich aber weiterhin die Hothi in ihrer Bewegungs- und Operationsfreiheit einschränken. Auch im Rahmen von "Restoring Hope“ gibt es weiterhin Luftschläge gegen Houthi-Positionen, allerdings nicht mehr im Rahmen einer umfassenden „Kampagne“, sondern nur vereinzelt und „bedarfsweise“. Die USA unterstützen hier weiterhin mit (geheimdienstlichen) Lagebildinformationen und logistischen Maßnahmen wie Luftbetankung von Koalitions-Jagdbombern durch US-Tankflugzeuge. Unter den derzeit geltenden „Rules of Engagement“ dürfen US-Flugzeuge nicht in jemenitischem Luftraum eingesetzt werden.

Während einige Beobachter über „hinter den Kulissen geführte“ Verhandlungen zu einer politischen Lösung spekulieren, bleibt eine Ausweitung des Konfliktes durch eine von Saudi-Arabien geführte Bodenoffensive reale Option. Am 21. April ordnete der saudische König Salman eine Mobilmachung der Nationalgarde an; sie solle sich „am Kampf gegen die Houthi beteiligen“. Erste Einheiten sollen am 23. April an der Grenze zum Jemen eingetroffen sein.

Neben der Destabilisierung der Region durch ein dem Iran nahe stehendes, schiitisches Houthi-Regime droht auch eine Erstarkung des jemenitischen „Ablegers“ der internationalen Terrororganisation Al-Kaida. Tatsächlich haben Al-Kaida Kräfte an der Küste des Golfs von Aden die Häfen von Mukallah und Ash Shihr sowie den Flugplatz Riyan und ein Öl-Terminal übernommen. Koalitionskräfte gehen bisher nicht gegen Al-Kaida vor; einzig die USA bekämpfen diese (mit Drohnen).

Der mit den Houthi-Rebellen sympathisierende Iran schließt „eine militärische Intervention aus“, wird aber wie schon seit Jahren bemüht bleiben, die Rebellen mit verdeckter Lieferung von Waffen und Munition zu unterstützen. Auch Offiziere der iranischen Revolutionsgarden sollen als „Militärberater“ im Jemen eingesetzt sein – was der Iran natürlich vehement dementiert.

Schon in der Vorwoche soll sich im Iran ein kleiner Konvoi von bis zu neun Schiffen (Küstenfrachter, Dhaus, ein Schlepper) auf den Weg in Richtung Jemen gemacht. Einige der Fahrzeuge sollen auch Waffen transportieren. Saudi-Arabien hat „in scharfer Form“ vor einem Einlaufen in jemenitische Gewässer oder gar Häfen gewarnt. Die Schiffe werden auf ihrem Marsch in Richtung Jemen auch von der US Navy beobachtet. Am 23. April gab es Meldungen, nach denen die „zu routinemäßigen Anti-Piraterie-Operationen“ in den Golf verlegte 34. Einsatzgruppe der iranischen Marine (Geleitfregatte ALBORZ und Versorger BUSHEER) die Sicherung der Fahrzeuge übernommen habe. Medien berichteten daraufhin, die USA hätten den Flugzeugträger THEODORE ROOSEVELT und der FK-Kreuzer NORMANDY aus dem Persischen Golf abgezogen und ins Arabische Meer verlegt, „um die iranischen Schiffe abzufangen“.

Ein Einsatz des Flugzeugträgers zu einer solchen Aktion wäre allerdings „operativer overkill“. Ohnehin ist die US Navy im Golf von Aden und bis ins südliche Rote Meer bereits mit der kompletten IWO JIMA Amphibious Ready Group (amphibischer Träger IWO JIMA, Docklandungsschiffe NEW YORK und FORT McHENRY; insgesamt 2.200 US Marines eingeschifft) sowie den zur ROOSEVELT Carrier Strike Group gehörenden Zerstörern FORREST SHERMAN und WINSTON S CHURCHILL präsent.

Wahrscheinlicher ist, dass die US Navy die ROOSEVELT in Befürchtung einer möglichen Eskalation mit dem Iran vorsichtshalber aus dem Persischen Golf abgezogen hat. Bei einer denkbaren Sperrung der Straße von Hormuz wäre der Träger unmittelbar gefährdet und überdies auch nur noch bedingt einsetzbar. Seine Verlegung ins Arabische Meer und in den Osteingang des Golfes von Aden hat aber offenbar ein Signal in Richtung Teheran gesendet. Nur kurz nach Eintreffen der THEODORE ROOSEVELT soll die kleine iranische Flottille auf Nordostkurs gegangen sein und sich wieder von der jemenitischen Küste entfernen. Unklar ist, ob auch schon die Heimreise angetreten wurde. Staatliche iranische Medien erwähnen die Schiffe übrigens bisher mit keinem Wort.

Seit dem 14. April besteht ein vom UN Sicherheitsrat ein über die Houthi-Rebellen verhängtes Waffenembargo. Schon zuvor hatten saudi-arabische und ägyptische Marineeinheiten eine Blockade aller jemenitischen Häfen erklärt und setzen diese mit Kriegsschiffen auch konsequent durch. Erneut habe sie auch in der abgelaufenen Woche Houthi-Stellungen in und bei Aden von See her unter Artilleriefeuer genommen.

Die Lieferung von Versorgungsgütern in den Jemen bleibt stark beeinträchtigt. Mehrere Frachter liegen vor der jemenitischen Küste vor Anker und warten vergeblich auf Genehmigung zum Einlaufen. Da der Jemen mehr als 90 Prozent seiner Lebensmittel (darunter fast alles Getreide) importieren muss, sind Versorgungsengpässe absehbar. Der UNHCR befürchtet überdies schon bald eine Flüchtlingswelle; bis zu 130.000 Menschen könnten in kleinen Booten die Flucht über den Golf von Aden nach Dschibuti, Somalia und Puntland versuchen.

Mit der geostrategischen Lage des Jemen am Golf von Aden und der Meerenge des Bab el-Mandeb hat der Konflikt hat zwangsläufig auch eine internationale maritime Dimension. Zwar sicherten die Houthi-Rebellen zu, den internationalen Seeverkehr nicht zu beeinträchtigen, aber von Inseln in der Meerenge und von der jemenitischen Küste können sie mit schweren Waffen den Bab el-Mandeb effektiv abdecken. Die ägyptische Marine hat mehrere Kriegsschiffe in der Meerenge - für Ägypten der „südliche Zugang zum Suezkanal“ – positioniert.

Auch (heimliches) Ausbringen von Treibminen könnte den Seeverkehr durch die strategische Meerenge empfindlich beeinträchtigen. Im Bab el-Mandeb operiert denn auch ein multinationaler Minenabwehrverband mit zurzeit fünf Minenabwehrfahrzeugen. Die US Navy hat die Hochseeminensucher DEXTROUS und SENTRY dort im Einsatz; die britische Royal Navy unterstützt mit zwei im Persischen Golf stationierten und nun dorthin verlegten Minenjagdbooten, und die französische Marine hat von Abu Dhabi das Minenjagdboot AIGLE verlegt.

Die Evakuierung ausländischer Staatsbürger aus dem Jemen scheint abgeschlossen. In der abgelaufenen Woche wurden keine weiteren Evakuierungseinsätze von Seestreitkräften mehr gemeldet.
die Frage ist, ob man mit der Blockade und dem Beschuss von See her nicht gerade das provoziert, was man vorgibt, verhindern zu wollen.


Re: Jemen - Erich - 29.04.2015

<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.marineforum.info/Daily_News/daily_news.html">http://www.marineforum.info/Daily_News/daily_news.html</a><!-- m -->
Zitat:...
28 April

...
YEMEN (incl. related / non-naval)
Coalition aircraft bombed the runway of Sanaa airport ... prevent an Iranian civil plane from landing which had defied no-fly zone and ignored orders to proceed to Saudi Arabian airport for inspection ... Iran claims to have had “landing clearance from Houthi authorities“.

....



Re: Jemen - Erich - 01.05.2015

<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.welt.de/politik/ausland/article140384674/Huthis-greifen-erstmals-Saudi-Arabien-an.html">http://www.welt.de/politik/ausland/arti ... en-an.html</a><!-- m -->
Zitat:13:45
Huthis greifen erstmals Saudi-Arabien an
Erstmals haben Huthi-Rebellen aus dem Jemen Soldaten in Saudi-Arabien angegriffen. Drei saudi-arabische Soldaten wurden dabei getötet. Riad lässt seit März Luftangriffe gegen die Huthis fliegen.
...



Re: Jemen - Erich - 03.05.2015

<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.marineforum.info/Wochenschau/wochenschau.html">http://www.marineforum.info/Wochenschau ... schau.html</a><!-- m -->
Zitat:Der Bürgerkrieg im Jemen geht unvermindert weiter; zugleich verschärft sich die humanitäre Lage im Land.


Die Houthi-Rebellen lehnen die Resolution des UN Sicherheitsrates (14. April) als „Legitimierung der saudi-arabisch-amerikanischen Aggression“ ab und setzen im Gegenteil ihre Offensive im Süden des Jemen (vor allem in der Region um Aden) fort.
Eine saudi-arabisch geführte Bodenoffensive bleibt weiterhin möglich.

Die saudi-arabisch geführte Koalition hat die von den Luftwaffen der Mitgliedstaaten des Golf-Kooperationsrates (GCC) sowie Ägyptens, Sudans, Jordaniens und Marokkos durchgeführte Operation „Decisive Storm“ am 21. April offiziell für beendet erklärt und die Nachfolgeoperation "Restoring Hope“ begonnen. Diese soll humanitäre Hilfsaktionen (auch ziviler Organisationen) ermöglichen, zugleich aber weiterhin die Houthi in ihrer Bewegungs- und Operationsfreiheit einschränken. Auch im Rahmen von "Restoring Hope“ gibt es weiterhin Luftschläge gegen Houthi-Positionen, allerdings nicht mehr im Rahmen einer umfassenden „Kampagne“, sondern nur vereinzelt und „bedarfsweise“. So wurde am 28. April die Landebahn des von Houthi kontrollierten Flughafens von Sanaa bombardiert, um die Landung eines zivilen iranischen Flugzeuges (mutmaßliche Waffenlieferung?) zu verhindern, das zuvor alle Aufforderungen zum Umdrehen ignoriert hatte.

Die USA unterstützen die Koalition weiterhin mit (geheimdienstlichen) Lagebildinformationen und logistischen Maßnahmen wie Luftbetankung von Koalitions-Jagdbombern durch US-Tankflugzeuge. Unter den derzeit geltenden „Rules of Engagement“ dürfen US-Flugzeuge nicht in jemenitischem Luftraum eingesetzt werden.

Neben der Destabilisierung der Region durch ein dem Iran nahe stehendes, schiitisches Houthi-Regime droht auch eine Erstarkung des jemenitischen „Ablegers“ der internationalen Terrororganisation Al-Kaida. Tatsächlich haben Al-Kaida Kräfte an der Küste des Golfs von Aden die Häfen von Mukallah und Ash Shihr sowie den Flugplatz Riyan und ein Öl-Terminal unter Kontrolle gebracht. Koalitionskräfte gehen bisher nicht gegen Al-Kaida vor; einzig die USA bekämpfen diese (mit Drohnen).

Der mit den Houthi-Rebellen sympathisierende Iran schließt „eine militärische Intervention aus“, unterstrich aber nachdrücklich, man werde „seine strategischen Interessen im Jemen nicht fremden Interessen opfern“. Wie schon seit Jahren wird der Iran bemüht bleiben, die Rebellen mit verdeckter Lieferung von Waffen und Munition zu unterstützen. Auch Offiziere der iranischen Revolutionsgarden sollen als „Militärberater“ im Jemen eingesetzt sein.

Der Verbleib eines in den letzten zwei Wochen mehrfach gemeldeten Konvois von bis zu neun iranischen Schiffen (Küstenfrachter, Dhaus, ein Schlepper) ist unklar. [/color]Die angeblich auch mit Waffen für die Houthi beladenen Schiffe werden nicht mehr gemeldet, sind nach „unmissverständlichen Warnungen“ vermutlich nach Iran zurückgekehrt. Lageinformationen der US Navy, nach denen sie von der 34. Einsatzgruppe der iranischen Marine (Fregatte ALBORZ, Versorger BUSHEER) eskortiert würden, wurden in iranischen Medien mit Berichten über deren „erfolgreichen Anti-Piraterie-Einsatz (s.o. Piraterie) im Golf von Aden und der Meerenge des Bab el-Mandeb“ konterkariert. Den vermutlich auf dem Weg in den Jemen befindlichen kleinen Konvoi haben iranische Medien zu keiner Zeit auch nur mit einem Wort erwähnt.

Saudi-arabische und ägyptische Marineeinheiten setzen ihre Blockade aller jemenitischen Häfen konsequent durch; die Versorgungslage spitzt sich zu. Der Jemen muss mehr als 90 Prozent seiner Lebensmittel (darunter fast alles Getreide) importieren, aber kaum ein Frachter und Tanker erhält derzeit eine Einlaufgenehmigung für jemenitische Häfen, die überdies auch immer wieder unter Beschuss geraten. Kritisch wird vor allem die Versorgung mit Kraftstoff; ohne bald eintreffende Lieferungen können auch internationale humanitäre Organisationen schon in wenigen Tagen keine Hilfsgüter mehr verteilen. Der UNHCR befürchtet überdies eine Flüchtlingswelle; bis zu 130.000 Menschen könnten in kleinen Booten die Flucht über den Golf von Aden nach Dschibuti, Somalia und Puntland versuchen.

Welche saudi-arabischen und ägyptischen Kriegsschiffe vor dem Jemen und in der strategischen Meerenge des Bab el-Mandeb im Einsatz sind, bleibt unklar. Beide Länder halten sich mit Detailinformationen sehr zurück. Aufgrund der Dauer des Einsatzes ist von größeren Einheiten (Fregatten, Korvetten) auszugehen. In Aden nehmen sie zur Unterstützung örtlicher Milizen durch „Naval Gunfire Support“ gelegentlich Houthi-Stellungen an Land von See her unter Artilleriefeuer.


Die US Navy ist im Golf von Aden und bis ins südliche Rote Meer mit den zur ROOSEVELT Carrier Strike Group gehörenden Zerstörern FORREST SHERMAN und WINSTON S CHURCHILL sowie zwei Schiffen der IWO JIMA Amphibious Ready Group (amphibischer Träger IWO JIMA, Docklandungsschiff NEW YORK) präsent. Die dritte Einheit der IWO JIMA ARG, das Docklandungsschiff FORT McHENRY, ist zur länger geplanten, am 5. Mai beginnenden multinationalen Großübung „Eager Lion“ nach Aqaba (Jordanien) abgelaufen.

Mit der geostrategischen Lage des Jemen an der Meerenge des Bab el-Mandeb hat der Konflikt hat zwangsläufig auch eine internationale maritime Dimension. Zwar sicherten die Houthi-Rebellen zu, den internationalen Seeverkehr nicht zu beeinträchtigen, aber von Inseln in der Meerenge und von der jemenitischen Küste können sie mit schweren Waffen den Bab el-Mandeb effektiv abdecken. Auch (heimliches) Ausbringen von Treibminen könnte den Seeverkehr durch die strategische Meerenge empfindlich beeinträchtigen. In der Meerenge operiert denn neben Einheiten der ägyptischen und saudischen Marinen auch ein multinationaler Minenabwehrverband mit den amerikanischen Hochseeminensuchern DEXTROUS und SENTRY, dem französischen Minenjagdboot AIGLE, sowie zwei Minenjagdbooten der britischen Royal Navy.
(ganze Nachricht, da MARINEFORUM und nur kurz im Netz - noch mehr News auf der hp des MF und natürlich im neuen Heft)

Ich hab mal versucht, mit unterschiedlichen Farben die unterschiedlichen Akteure und ihre Verbündeten zu kennzeichnen.
Besonders auffällig: die Berichterstattung übergeht, dass neben des USA (mit Drohnen) vor allem auch die Houthi-Rebellen gegen die IS-Ableger im Jemen vorgehen. Die saudischen und ägyptischen Akteure unterstüzten mit ihren Angriffen gegen die Houthi also unmittelbar wieder die jemenitischen IS-Ableger.
Und was die Gefährdung des Schiffsverkehrs im Bab-el-Mandeb betrifft: da traue ich den Houthis mehr über den Weg als dem IS-Ableger. Das (heimliche) Ausbringen von Treibminen wäre dem IS noch viel mehr zuzutrauen.
Fragt sich also wieder, ob die USA mit ihren Informationen für saudische und ägyptische Akteure nicht wieder einmal die falsche Seite unterstützen.


Re: Jemen - Erich - 03.05.2015

<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.gmx.net/magazine/politik/arabische-bodentruppen-ruecken-aden-30614432">http://www.gmx.net/magazine/politik/ara ... n-30614432</a><!-- m -->
Zitat:Arabische Bodentruppen rücken in Aden ein

Aktualisiert am 03. Mai 2015, 13:29 Uhr Die arabischen Staaten greifen mit Bodentruppen in den Bürgerkrieg im Jemen ein, berichtet der Nachrichtensender N-TV.

Dem Bericht zufolge sei ein erster Teil einer "arabischen Bodentruppe" im südjemenitischen Aden eingetroffen. Die Soldaten sollen sich in die Kämpfe gegen die Huthi-Rebellen eingeschaltet haben.
...
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.sueddeutsche.de/politik/luftangriffe-auf-huthi-miliz-menschenrechtler-werfen-saudis-einsatz-von-streubomben-im-jemen-vor-1.2462390">http://www.sueddeutsche.de/politik/luft ... -1.2462390</a><!-- m -->
Zitat:3. Mai 2015, 14:27 Uhr Luftangriffe auf Huthi-Miliz

Menschenrechtler werfen Saudis Einsatz von Streubomben im Jemen vor

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Re: Jemen - Shahab3 - 03.05.2015

Zitat:Video shows Saudi F-15s intercept Iranian plane en route to Yemen with aid
Apr 30 2015 - 2 Comments
By David Cenciotti
...
A new video, recorded with a mobile phone and released by the Iranian Press TV, shows RSAF F-15s intercepting an Iranian Mahan Air Airbus 310 on its way to deliver humanitarian aid in Yemen.

According to the Iranians, the airliner had the required diplomatic clearances to fly to Yemen via Oman’s airspace but it was intercepted and escorted by at least a couple of armed Saudi F-15s.
...
According to Reuters, Brigadier General Ahmed Asseri, spokesman for the Saudi-led coalition, the airport was bombed after the Iranian aircraft refused to coordinate with the coalition and the pilot ignored orders to turn back.

The incident comes days after another Iranian airplane reportedly carrying aid and medicine was prevented to enter the Yemeni airspace by RSAF jets in combat air patrol.
...
<!-- m --><a class="postlink" href="http://theaviationist.com/2015/04/30/rsaf-intercept-a310-sanaa/">http://theaviationist.com/2015/04/30/rs ... 310-sanaa/</a><!-- m -->

Zitat:02.05.2015 16:51
Iran will Sicherheitsinteressen im Jemen verteidigen

Dubai (Reuters) - Der Iran hat Sicherheitsinteressen im Jemen geltend gemacht.

"Wir werden nicht zulassen, dass andere unsere gemeinsame Sicherheit mit militärischen Abenteuern aufs Spiel setzen", sagte der iranische Vize-Außenminister Hossein Amir Abdollahian laut einer Meldung der Nachrichtenagentur Tasnim vom Samstag.
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<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.finanzen.net/nachricht/aktien/Iran-will-Sicherheitsinteressen-im-Jemen-verteidigen-4319446">http://www.finanzen.net/nachricht/aktie ... en-4319446</a><!-- m -->


Re: Jemen - Erich - 04.05.2015

<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.marineforum.info/Daily_News/daily_news.html">http://www.marineforum.info/Daily_News/daily_news.html</a><!-- m -->
Zitat:...
02 May

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YEMEN
Iran's deputy foreign minister: „Iran will not let regional powers jeopardise its security interests in Yemen“
(rmks: strongest acknowledgement yet of Iranian involvement inYemen)


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03 May

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YEMEN
Some 50 Saudi Arabian special operations forces landed in Aden to combat Houthi rebels ... Saudi Arabia speaks of „reconnaissance mission“, denies precursor to major ground offensive.

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Re: Jemen - Shahab3 - 06.05.2015

Die Saudis haben mal eben 2.000 Mann der Senegalesischen Streitkräfte als Söldnertruppe für den Krieg im Jemen eingekauft. Bei einer Gesamtstärke von 19.000 Mann, dürfte das mehr oder weniger die gesamte im Ausland einsetzbare Truppe des Senegal sein:

Zitat:Houthi-Konflikt Senegal beteiligt sich am Krieg im Jemen

Überraschend hat Senegals Außenminister angekündigt, das afrikanische Land werde sich der von Saudi-Arabien angeführten Militärkoalition im Jemen anschließen. Es gehe um den „Schutz der Heiligen Städte“ des Islams. Die Opposition protestiert.
05.05.2015, von Thomas Scheen, Johannesburg
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<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.faz.net/aktuell/politik/ausland/afrika/senegal-bekriegt-ebenfalls-houthi-rebellen-im-jemen-13576089.html">http://www.faz.net/aktuell/politik/ausl ... 76089.html</a><!-- m -->

Ist doch schon ziemlich bezeichnend, dass Saudi Arabien sich ohne ausländisches Personal nicht einmal zutraut Krieg gegen eine Sandalentruppe im verarmten Nachbarland zu führen. Gibt es wohl nicht genug eigene Leute, die für den Stamm der Saud freiwillig in den Krieg ziehen würden? Oder befürchtet man gar, dass eigene Verluste die Moral der Truppe derart schnell senken würden, dass sie zu einer internen Gefahr heranwachsen könnte? Saudi Arabien erscheint mal wieder mehr denn je als eine vom Westen bis an die Zähne bewaffnete Tankstelle mit Minarett und nicht als Nationalstaat.


Re: Jemen - triangolum - 06.05.2015

...das waren mal iranische IL-76.
Ob die Saudis neue kaufen werden?

Bild 1: <!-- m --><a class="postlink" href="http://3.bp.blogspot.com/-U47o4fvSCnU/VUnMS5ud00I/AAAAAAAAdTs/8BeRd9y_vaU/s1600/Destroyed%2BIL-76%2Bon%2Bthe%2Btarmac%2Bat%2BSanaa%2BAirport%2CYemen%2B1.jpg">http://3.bp.blogspot.com/-U47o4fvSCnU/V ... en%2B1.jpg</a><!-- m -->

Bild 2: <!-- m --><a class="postlink" href="http://1.bp.blogspot.com/-_g5ueiUejHg/VUnMS7QvQ9I/AAAAAAAAdTo/N4T3eFNoIqI/s1600/Destroyed%2BIL-76%2Bon%2Bthe%2Btarmac%2Bat%2BSanaa%2BAirport%2CYemen%2B2.jpg">http://1.bp.blogspot.com/-_g5ueiUejHg/V ... en%2B2.jpg</a><!-- m -->

Bild 3: <!-- m --><a class="postlink" href="http://3.bp.blogspot.com/-TospU_Vpqw0/VUnMS68NnxI/AAAAAAAAdTk/KVW11KqIAEY/s1600/Destroyed%2BIL-76%2Bon%2Bthe%2Btarmac%2Bat%2BSanaa%2BAirport%2CYemen%2B3.jpg">http://3.bp.blogspot.com/-TospU_Vpqw0/V ... en%2B3.jpg</a><!-- m -->

Bild 4: <!-- m --><a class="postlink" href="http://2.bp.blogspot.com/-0lp1Nm-iwG4/VUnLRF5c9AI/AAAAAAAAdTE/WhTWuZ3hPlQ/s1600/IL-76%2Bdestroyed%2Bin%2BYemen%2B4.jpg">http://2.bp.blogspot.com/-0lp1Nm-iwG4/V ... en%2B4.jpg</a><!-- m -->


Re: Jemen - Schneemann - 06.05.2015

Zitat:...das waren mal iranische IL-76.
Mehrere? Mir erscheint es so, als wenn es nur eine 76er ist, die aus verschiedenen Blickwinkeln heraus und zu unterschiedlichen Zeitpunkten aufgenommen worden ist.

Schneemann.


Re: Jemen - triangolum - 06.05.2015

Es sollen wohl zwei gewesen sein. Dazu auch An-140?
Jemenitische Truppen sind wohl auf Saudischen Boden vorgedrungen und liefern sich Gefechte. <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.rp-online.de/politik/ausland/jemen-konflikt-huthis-beschiessen-saudische-grenzstadt-aid-1.5067793">http://www.rp-online.de/politik/ausland ... -1.5067793</a><!-- m -->


Re: Jemen - Erich - 07.05.2015

<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.marineforum.info/Daily_News/daily_news.html">http://www.marineforum.info/Daily_News/daily_news.html</a><!-- m -->
Zitat:...
06 May
...

• A small Coalition ground force contingent (special forces) has not managed yet to stop Houthis from controlling the Aden airport... which would be vital as airhead for delivering supplies, relief and soldiers.
• Yemen’s UN ambassador calls on UN to militarily intervene.
(rmks: may be viewed as conceding failure of coalition air campaign)

...
die saudische Allianz ist wohl nicht sehr erfolgreich
ergänzend
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.tagesschau.de/ausland/jemen-sicherheitsrat-103.html">http://www.tagesschau.de/ausland/jemen- ... t-103.html</a><!-- m -->
Zitat:Saudi-Arabien bietet Waffenruhe an

Stand: 07.05.2015 15:02 Uhr Saudi-Arabien hat eine fünftägige Waffenruhe im Jemen angeboten. Das Königreich werde seine Luftangriffe ruhen lassen, damit der Zivilbevölkerung geholfen werden kann, sagte Außenminister al-Jubeir. Es stellte aber eine Bedingung.

Saudi-Arabien ist bereit, seine Angriffe auf den Jemen für fünf Tage auszusetzen. Eine "humanitäre Pause" sei das, sagte Außenminister Adel al-Jubeir. Voraussetzung allerdings sei die Bereitschaft der gegnerischen Huthi-Rebellen, ihrerseits am Boden die Waffen schweigen zu lassen. Nur so könne den Zivilisten, die im Jemen in großer Not seien, geholfen werden. Al-Jubeir kündigte Hilfsmittel in Höhe von 274 Millionen Dollar an.

...
Das Angebot der Saudis kommt zu einem Zeitpunkt, an dem die Lage im Jemen immer dramatischer wird. Die anhaltenden Luftangriffe durch Saudi-Arabien und seine Verbündeten haben den Vormarsch der Huthi-Rebellen nicht stoppen können. In Aden ist es diesen gelungen, weitere Teile der Stadt zu erobern, darunter auch den Präsidentenpalast. Die Zivilbevölkerung leidet. Mehr als 1200 Menschen seien seit Beginn der Kämpfe schon gestorben, 300.000 Jemeniten seien auf der Flucht, so die UN.

...



Re: Jemen - triangolum - 07.05.2015

Kaum greifen Truppen Jemens eine Saudische Stadt an schon gibt es eine Waffenruhe. Auch nicht schlecht. Da sind die Berichte von der Chaos Flucht der saudischen Soldaten wohl nicht ganz von der Hand zu weisen.