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Zukünftige Entwicklungen und Konzeptionen von Panzerfahrzeugen - Druckversion

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Re: zukünftige Entwicklungen und Konzeptionen von Panzerfahr - Sieghard - 25.09.2014

Zitat:http://de.wikipedia.org/wiki/Begleitpanzer_57_AIFSV

Tja, alles schon mal dagewesen. Leider stieß das damals auf kein Interesse. Ich finde so ein Konzept immer noch sehr interessant.


Re: zukünftige Entwicklungen und Konzeptionen von Panzerfahr - Quintus Fabius - 25.09.2014

Zumal die heutige Technik es eben ermöglichen würde, die gleichen Systeme als FlaK-Panzer einzusetzen was bei Kanonen in dem gedachten Kaliber gegen Drohnen (und Hubschrauber) sehr interessant wird. Auf jede Drohne eine Rakete zu schießen würde angesichts der zu erwartenden Zahl von Drohnen zu teuer und zu aufwendig. Den Gros aller Drohnen (es sind ja vor allem auch viele kleine bis mittlere zu erwarten) und de facto alle Kampfhubschrauber könnte man aber relativ leicht mit solchen Kanonen (und passiven Sensoren) auf erhebliche Distanzen abschießen.

Schwere Kampfpanzer in bisheriger Konzeption (Ladeschütze, 120mm Kanone, überschwere Panzerung) machen in Zukunft meiner Meinung nach daher nur noch Sinn als Spezialsystem, als "Belagerungswaffe" um damit in ausgebaute feindliche Stellungssysteme einbrechen zu können. Die Frage ist daher, ob die zunehmende Reduzierung der Aufgaben eines schweren Kampfpanzers die Kosten und den logistischen Aufwand rechtfertigt, dass müsste man genau durchrechnen. Immerhin haben wir sie ja bereits und man kann sie noch lange Zeit im Dienst halten.

Da abstandsaktive Schutzmaßnahmen aber nun bereits der Truppe zulaufen und diese auch KEP aus Panzerkanonen abfangen können ist die Frage, ob der schwere Kampfpanzer gegen andere schwere Kampfpanzer überhaupt weiter sinnvoll ist und ob nicht abstandsaktive Schutzmaßnahmen in Wahrheit die Entwicklung hin zur Panzerbekämpfung mittels Artillerie noch beschleunigen werden, wonach es meiner Meinung nach aussieht. Wenn abstandsaktive Schutzmaßnahmen ihr Versprechen in Bezug auf KEP einhalten, dann wird der ganze Panzerkampf noch viel eher Über-Horizont geführt werden müssen, weil die Risiken und Unwägbarkeien im In-Horizont Bereich zu groß werden.

Ich will mich mal an einer Zusammenfassung möglicher neuer Konzepte versuchen:

Im Endeffekt könnte man drei verschiedene Wege gehen:

1 Verschmelzung von Artillerie und Kampfpanzer - also indem man Kampfpanzern die Fähigkeit zum Über-Horizont Kampf verleiht. Ein erstes Beispiel in diese Richtung wäre der K-2 mit der KSTAM Munition.

1 B Eine interessante Abwandung von 1 wäre es, die großkalibrige Hochdruckkanone durch einen großkalibrigen Mörser zu ersetzen. Ein solcher Panzermörser könnte im direkten Feuer Stellungen der Infanterie zerstören, könnte mittels durch das Rohr verschossener Raketen (LAHAT) Kampfpanzer bekämpfen und alternativ auch Feuer Über-Horizont geben (mit der Möglichkeit gelenkter Munition bzw der Panzerbekämpfung gegen einen Gros aller Systeme). Da die ganze Waffenanlage drastisch leichter wäre, würde das Gewicht bei gleichem Schutzniveau erheblich sinken und man hätte sogar insgesamt mehr Munition dabei.

Da die Kadenz immens hoch sein kann, und man das Feuer synchronisieren kann so dass alle Geschosse gleichzeitig einschlagen kann man so zudem abstandsaktive Schutzmaßnahmen schlagen (AMOS System).

2 Verschmelzung von FlaK-Panzern und Kampfpanzer - ein erstes Beispiel in diese Richtung wäre der BMPT (allerdings noch ohne FlaK-Funktion).

Wenn man nun davon ausgeht, dass er Panzerkampf immer mehr Über-Horizont geführt werden wird, immer mehr durch die Artillerie dominiert werden wird, und dass der Krieg immer mehr und mehr in Städten stattfinden wird, macht meiner Ansicht nach eher die Option 2 Sinn, da dieses Konzept im besonderen für den Kampf um und in Städten geeignet ist. Zudem ist die Reichweite moderner Artillerie derart hoch, dass sie nicht so weit nach vorne gebracht werden muss um das Schutzniveau eines KPz zu rechtfertigen. Hier wäre eine größere Mobilität viel wichtiger um schnell und auf möglichst vielen Wegen die Stellung wechseln zu können. Gerade dies kann aber ein System mit dem Gewicht eines modernen überschweren KPz nicht! Dafür ist es zu schwer geworden. Umgekehrt wird die Frage der Luftabwehr in Bezug auf Drohnen immer wesentlicher und man könnte sogar RAM-Abw Fähigkeiten in eine solches System kriegen. Die hohe Kadenz würde es zudem ermöglichen, abstandsaktive Schutzsysteme zu schlagen.

Darüber hinaus wären Kampfpanzer dieser Konzeption am leichtesten und könnten daher viel eher strategisch verlegt werden und wären im Gelände mobiler und gerade in den zu erwartenden Einsatzräumen ist das Gelände deutlich schwieriger als in Mitteleuropa mit einer viel schlechteren Infrastruktur. Unsere Panzer sollten daher darauf ausgelegt sein, gerade in einem solchen Gelände hochmobil agieren zu können!

Meiner Ansicht nach muss jedes System heute so schnell wie möglich strategisch verlegbar sein und darüber hinaus von den logistischen Anforderungen und von der Beweglichkeit her auch in weniger entwickelten Ländern hochmobil sein. Dies spricht meiner Meinung nach klar für die leichtes mögliche Form eines Kampfpanzers und diese könnte man am ehesten mit Konzept 2 verwirklichen, zumal somit dem Kampf in und um Städte und der Drohnenkriegsführung eher Rechnung getragen wird und jeder solche Kampfpanzer viel mehr Munition dabei hätte und damit gegen Stellungen der Infanterie (auch gehärtete) viel öfter hintereinander wirken könnte (im gezielten Einzelschuss) als dies jetzt ein Kampfpanzer kann.


Re: zukünftige Entwicklungen und Konzeptionen von Panzerfahr - Quintus Fabius - 16.10.2014

The FUTURE is here, TODAY ! (hurrah!)

<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.youtube.com/watch?v=P9o7R_e4kLw">http://www.youtube.com/watch?v=P9o7R_e4kLw</a><!-- m -->

The future was there, 25 years ago in the past.....

<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.historyofwar.org/articles/weapons_acecCobra.html">http://www.historyofwar.org/articles/we ... Cobra.html</a><!-- m -->


Re: zukünftige Entwicklungen und Konzeptionen von Panzerfahr - Tiger - 22.10.2014

Ein schwerwiegendes Problem beim Einsatz von gepanzerten Fahrzeugen ist der Einsatz in urbaner Umgebung - also Städten.
Hier könnte eine wichtige Inspiration für zukünftige Entwicklungen von Panzerfahrzeugen von einem Minenräumfahrzeug kommen - aber nicht in Form von Räumschaufeln, sondern von Raketen. Ich beziehe mich hiermit auf den russischen UR-77 Meteorit.
Der UR-77 Meteorit hat eine Doppellafette für Raketen, die ein mit Sprengladungen versehenes Seil hinter sich herziehen. Diese werden später am Boden gezündet.Eigentlich wurde dieses System wohl entwickelt, um Gassen durch feindliche Minenfelder zu schlagen, doch man kann es auch entlang einer Straße abfeuern und diese damit von Hindernissen, Minen und feindlichen Kämpfern säubern.
UR-77 Meteorit wurde in dieser Rolle bereits mit verheerendem Erfolg in Tschetschenien und neuerdings auch Syrien eingesetzt. Macht euch selbst einen Eindruck:
<!-- m --><a class="postlink" href="https://medium.com/war-is-boring/assads-new-brutal-mine-clearing-tank-spotted-on-the-front-line-893967d17710">https://medium.com/war-is-boring/assads ... 3967d17710</a><!-- m -->
Zitat:Spotted—Al Assad’s Brutal Mine-Clearing Tank in Syria

Syrian president Bashar Al Assad’s forces have a new tank on the front line—one they haven’t used in the civil war until now. Like most Syrian military hardware, it probably comes from Russia.

It’s the mine-destroying UR-77 Meteorit, recently photographed leaving the heavily-guarded Mezzeh Military Airport after arriving by air, according to a local opposition journalist. It’s destination was the rebel-held, Damascus suburb of Jobar.

Meine Idee wäre: Ein Fahrzeug zu entwickeln, das nicht bloß zwei, sondern mehrere dieser Seile abfeuern kann.


Re: zukünftige Entwicklungen und Konzeptionen von Panzerfahr - Sieghard - 23.10.2014

Gibt es nicht nur bei den Russen. Und es muss noch nicht mal ein Spezialpanzer sein.

http://de.wikipedia.org/wiki/Minenr%C3%A4umpanzer (zweite Bild rechte Seite).

http://www.bmlv.gv.at/truppendienst/ausgaben/artikel.php?id=1070
Auf dieser Seite werden die Minenräumgeräte aus AT vorgestellt. Inklusive der unten dargestellten Schnüre und Leitern.

Zitat:Pyrotechnische Systeme

Diese Systeme verwenden eine Technik, die bereits vor dem Zweiten Weltkrieg entstanden ist. Sprengstoff wird (z. B. in einem Rohr) in das Minenfeld gebracht, dessen Detonationswelle bringt Minen zur Explosion und schafft so eine Minengasse. Die pyrotechnischen Systeme wurden während und nach dem Zweiten Weltkrieg weiterentwickelt. Heute werden Sprengschnüre und Sprengleitern mittels Raketen in bzw. über das Minenfeld geschossen und anschließend gezündet. Zur großflächigeren Minenräumung dienen sogenannte Fuel Air Explosives (FAE). Allerdings sind manche Minen (z. B. die Schützenmine VS 50 "Vasella") schockresistent und ein momentaner Impuls einer Detonationswelle löst deren Zünder nicht aus.

Minenräumschnüre:


Auf einer Sprengschnur (Knallzündschnur) sind in einem definierten Abstand Sprengladungen angebracht, die sämtliche Minen unter der Sprengschnur zur Detonation bringen, sofern diese nicht schockresistent sind. Die Minenräumschnur wird mittels einer beigepackten Rakete in das Minenfeld geschossen und entweder mit Verzögerung automatisch oder mit einer elektrischen Zündung händisch zur Umsetzung gebracht. Um eine geradlinige Ausbreitung der Minenräumschnur zu gewährleisten dient meist ein Fallschirm, der sich nach dem Abschuss hinter der Minenräumschnur öffnet. Bei der elektrischen Zündung der Sprengschnur kann der Zündzeitpunkt exakt festgelegt werden, was ein Höchstmaß an Sicherheit für die bedienenden Soldaten gewährleistet. Das System ist stationär oder von Fahrzeugen aus einsetzbar. Die durchschnittliche Räumbreite beträgt ca. 0,30 m.

Beispiel Minenräumschnur "Comet": Bei der Minenräumschnur der Firma Comet sind auf einer Knallzündschnur im Abstand von jeweils ca. einem Meter ca. 0,1 kg schwere Pakete mit plastischem Sprengstoff angebracht. Die Gesamtlänge der Minenräumschnur beträgt 82 m, die Wirklänge ca. 72 m und die Wirkbreite mindestens 0,30 m. Die Raketenabschussvorrichtung mit der Schleppvorrichtung (zwei ca. 2,60 m lange Drahtseile) wird ca. 20 m vor dem Minenfeld aufgestellt bzw. aufgelegt. Die Rakete zieht dann die Sprengschnur über das Minenfeld. Zur Minimierung der Gefährdung der Bedienung zündet die Rakete mit einer Verzögerung von sechs Sekunden und die Sprengschnur nach weiteren acht Sekunden. Die Räumlänge kann durch die Verwendung weiterer Minenräumschnüre gesteigert werden.

Minenräumleitern:


Minenräumleitern basieren auf dem gleichen Prinzip wie Minenräumschnüre, sehen jedoch Strickleitern ähnlich. Sie bestehen aus zwei getrennten Sprengschnüren (Knallzündschnüren), die in einem definierten Abstand mit Sprengladungsstäben verbunden sind. Die Minenräumleiter bringt sämtliche Minen unter ihr zur Detonation, sofern diese nicht schockresistent sind. Die Minenräumleiter wird ebenfalls mit einer beigepackten Rakete in das Minenfeld geschossen und mit Verzögerung oder einer elektrischen Zündung zur Umsetzung gebracht. Wird die Sprengleiter elektrisch gezündet, kann der Zündzeitpunkt exakt festgelegt und so die Sicherheit der bedienenden Soldaten sowie anderer, in der Nähe befindlicher Personen erhöht werden. Minenräumleitern sind auch vom Boden oder von Fahrzeugen aus einsetzbar. Die durchschnittliche Räumbreite beträgt ca. 0,6 m.

Beispiel Minenräumleiter 80 "Comet": Die Minenräumleiter 80 der Firma Comet wird auch als L- (Light-) bzw. H-PEMBS (Heavy-Portable Explosive Mine Breaching System) bezeichnet. Aufgrund ihres geringen Gesamtgewichtes kann die zweiteilige Minenräumleiter auch von Infanterieeinheiten bzw. Pioniereinheiten problemlos transportiert (zwei Transportbehälter mit Kufen und je zwei Tragestangen) und eingesetzt werden. Vor dem Einsatz werden die beiden Teile der Minenräumleiter aufgelegt und miteinander verbunden. Der Einsatz erfolgt ähnlich dem der Minenräumschnur.

Und hier mal aus D:

http://www.pionierkameradschaft-holzminden.de/seiten/flashvideo39.1.html


Re: zukünftige Entwicklungen und Konzeptionen von Panzerfahr - Quintus Fabius - 23.10.2014

Geht auch in die Richtung:

Dass Assault Breaker Vehicle:

<!-- m --><a class="postlink" href="http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/4/4e/M1_Assault_Breacher_Vehicle.jpg">http://upload.wikimedia.org/wikipedia/c ... ehicle.jpg</a><!-- m -->

<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.youtube.com/watch?v=4Wob2ryCfhc">http://www.youtube.com/watch?v=4Wob2ryCfhc</a><!-- m -->

Man könnte diesen Panzer relativ leicht noch zusätzlich mit einer Maschinenkanone ausrüsten und hätte damit eine im Kampf in Städten vernichtende Waffe.

Meiner Ansicht nach ist das der Weg den schwere Panzer gehen könnten: den Weg des Sappeurpanzers,

Die Sappeure sind dann organische Kampfgruppen in denen Jäger (ohne Fahrzeuge), Pioniere, Pionierpanzer, schwere Kampfpanzer, schwere Panzer und Panzermörser zusammen einen Verbund bilden, der:

1 trotz der sehr starken Panzerung und des sehr hohen Gewichtes der Fahrzeuge hoch beweglich und besonders geländegängig ist.

2 der insbesondere geeignet ist im heutigen Minenkrieg und im Krieg in Städten zu kämpfen und zwar den Erfahrungen der speziellen russischen Sturmgruppen im WK2 folgend, in denen eine ähnliche Kombination speziell für den Kampf in Städten zusammen gestellt wurde.

3 der in Lage ist gegen starke feindliche Stellungssysteme vorzugehen

Die beste Einheitsgröße für solche Verbände wären kleinere "Regimenter" die man als RCT (Regimental Combat Teams) aufstellen könnte. Jede Division könnte dann einen solchen Verband als Divisionstruppe aufweisen.


Re: zukünftige Entwicklungen und Konzeptionen von Panzerfahr - Starbeast - 24.10.2014

Würde ein Verband auf Bat. Ebene nicht ausreichen und vor allem maximal zwei Stück für die BW ?
So oft ist die BW nicht im Einsatz in Städten als Kampfgebiet mal zu schweigen von den aktiven Divisionen


Re: zukünftige Entwicklungen und Konzeptionen von Panzerfahr - WideMasta - 24.10.2014

Starbeast schrieb:Würde ein Verband auf Bat. Ebene nicht ausreichen und vor allem maximal zwei Stück für die BW ?
So oft ist die BW nicht im Einsatz in Städten als Kampfgebiet mal zu schweigen von den aktiven Divisionen

Ich sehe das genauso. Der Bund und das sieht man ja derzeit auch weltweit wird sich an der Ausbildung von verbündeten Truppen fast ausschließlich beteiligen (siehe Mali, Irak (Kurden) und siehe Rest Afrika wo die BW die Fingerchen mit im Spiel hat.
Es macht für die BW keinerlei Sinn so etwas in Masse zu betreiben, geschweige denn so etwas in die Konzeption eines neuen Panzerfahrzeug hierzulande fließen zu lassen.
Dieses Fahrzeug eignet sich meiner Meinung nach ebenso wenig dies in einem Urbanen Umfeld (also Stadt) einzusetzen. Die Sprengwirkung ist nicht skalierbar und würde schlicht zu hohen Kollateralschäden führen. Mag zwar sein das man damit schnell Preschen schlagen kann und dem Gegner die Deckung nimmt.......,aber das Video zeigt ja ganz klar wo man es nur einsetzen kann. Pioniere die damit in einem Gebiet welches von Zivilisten geräumt ist arbeiten!!! Es gibt dem Pionier lediglich damit die Möglichkeit unter vollem Panzerschutz gebiete zu räumen. So würde er das einfach nur mit Sprengschnur machen, wäre dann aber nicht geschützt. Der primäre Zweck dieses Fahrzeuges wäre somit geklärt!!! Zumal in einer Stadt mit vielen Hochhäusern das Ding garnicht einzusetzen ist!!!! Funktioniert zwar mit Lehmbauten und normalen Häusern, aber so nicht.
Im Urbanen Umfeld benötigt man Panzerschutz (Verbundwerkstoffe, Softkill, Hardkill), eine wirksame MK (bei Spz und 120-140mm bei Kampfpanzern) mit ABM/120mm HE DM 11 welche bestmöglich und im Optimalfall in Superelevation einsetzbar ist, sowie eine Lenkraketenbewaffnung, bestmögliche Sensoren für Rundumschutz und Optiken. Weiterhin muss das Fahrzeug hoch agil sein und eine geringe Silhouette vorweisen und moderne Stealtheigenschaften haben. Siehe BAE das ADAPTIV Konzept. Zuletzt die Fähigkeit von IFF, Multizielmarkierung und Hunter Killer-Fähigkeit. Und um es mit den Worten von QF zu untermauern. Das gibt es hier und heute schon!! :wink: Siehe Lanc RC Mells usw. Puma, diverse Versionen des CV-90, BMP, blablabla. Also brauchen wir doch nichts mehr zu entwickeln weil ja schon alles da ist :lol: !! Hier und heute .


Re: zukünftige Entwicklungen und Konzeptionen von Panzerfahr - Quintus Fabius - 27.10.2014

Starbeast:

Zitat:Würde ein Verband auf Bat. Ebene nicht ausreichen und vor allem maximal zwei Stück für die BW ?
So oft ist die BW nicht im Einsatz in Städten als Kampfgebiet mal zu schweigen von den aktiven Divisionen

Genau genommen sieht die neue Gliederung der BW je Division ein na/ta schweres Pionierbataillon vor. Und da die BW zwei Divisionen hat, wären es zwei Verbände. Der von mir angedachte Verband ist primär deshalb größer, weil er neben den schweren Pioniereinheiten organisch Jäger (ohne Fahrzeuge) und darüber hinaus eigene Panzermörser beinhalten würde. Deshalb würde es sich von der Größe her um ein kleineres Selbstständiges Gemischtes Regiment handeln und man hätte zwei Stück davon als Divisionstruppen.

Und das die BW hier und heute nicht in Städten kämpft bedeutet nicht, dass diese Aufgabe deshalb vernachlässigt werden darf. Immer größere Teile der Weltbevölkerung wohnen in Städten und der Kampf um und in Städten gewinnt ständig an Bedeutung. Die BW ist dafür nur schlecht aufgestellt, sie ist im Kern immer noch auf offenes und halboffenes Gelände hin optimiert und auf den Bewegungskrieg an durchschnittenem Gelände vorbei.

Ich würde ja noch über solche Kampfgruppen hinaus auch weitere Jägerverbände ohne eigene Transportpanzer (auch keine MRAP, keine sonstigen Fahrzeuge etc) vorsehen, gerade um diese in Städten, dichten Urwäldern, im Hochgebirge usw einsetzen zu können. Diese würden dann bei Operationen in Städten auf die besagten schweren Kampfgruppen zurück greifen können, damit diese der leichten Infanterie den Weg bahnen.

Zitat:Dieses Fahrzeug eignet sich meiner Meinung nach ebenso wenig dies in einem Urbanen Umfeld (also Stadt) einzusetzen. Die Sprengwirkung ist nicht skalierbar und würde schlicht zu hohen Kollateralschäden führen.

OHK ist ohne Kollateralschäden nicht führbar. Selbst wenn man so gezielt und extrem zurückhaltend wie die Israelis vorgeht, erzeugt man zwingend eine Menge Schäden.

Zitat:Zumal in einer Stadt mit vielen Hochhäusern das Ding garnicht einzusetzen ist!!!! Funktioniert zwar mit Lehmbauten und normalen Häusern, aber so nicht.

Man könnte solche Systeme auch schräg nach oben schießen, dass ist nur eine Frage der Länge. Die legen sich entsprechend über das Hausdach und hängen dann herunter und dann kann man eine enorme Wandfläche damit einsprengen. Aber im allgemeinen ist es ja nicht Aufgabe dieser Systeme, weiter oben gelegene Stellungen in Hochhäusern zu bekämpfen, sondern die unteren Geschosse und insbesondere das Erdgeschoss feindfrei zu sprengen und zugleich damit Zugänge im Erdgeschoss in das Gebäude zu schaffen.

Zitat:Im Urbanen Umfeld benötigt man .....120-140mm bei Kampfpanzern) mit ABM/120mm HE DM 11 welche..... in Superelevation einsetzbar ist,

Ist sie aber im Leopard 2 nicht. Panzermörser hingegen können in Superelevation auch im direkten Feuer eingesetzt werden. Ein System wie AMOS ist im OHK verheerend, weil es direkt und indirekt wirken kann, über Häuser im Steilschuß hinweg und mit hoher Kadenz mit 120mm in Häuser hinein.

Statt einem Kampfpanzer mit 120mm macht daher im OHK ein Panzermörser mit 120mm Doppelrohr und Ladeautomatik mehr Sinn. Insbesondere auch deswegen, weil das lange Rohr der Kanone eines modernen Kampfpanzers und seine Größe ihn unter beengten Verhältnissen in einer Stadt im Vergleich unbeweglicher machen.

Zitat:Weiterhin muss das Fahrzeug .....eine geringe Silhouette vorweisen und moderne Stealtheigenschaften haben

Meiner Meinung nach ist das in einer Stadt weniger wichtig. Wichtiger ist hier schwere Panzerung und Abstandsaktive Schutzsysteme.

Zitat:Also brauchen wir doch nichts mehr zu entwickeln weil ja schon alles da ist

Sappeurpanzer wären ja auch keine Neuentwicklung sondern würden auf einem bereits bestehenden System aufbauen. Man kombiniert dabei einfach bestehende Systeme zu etwas neuem, beispielsweise indem man ein AMOS Mörserkampfsystem auf einen Leopard 2 Kampfpanzer aufsetzt und dies noch mit einer MK mit kleinerem Kaliber kombiniert und Räumschaufeln etc anstelle des jetzigen Turms mit 120mm Kanone und MG.

Im Endeffekt ist das Konzept eine Fortführung der grundsätzlichen Ideen der britischen 79 Panzerdivision im WK2 in Kombination mit den von den Sowjets speziell für den Kampf in Städten gebildeten "Sturmgruppen" (kleine Kampfgruppen mit schweren Panzern, Pionieren, Jägern und eigener Artillerie).

<!-- m --><a class="postlink" href="http://en.wikipedia.org/wiki/79th_Armoured_Division_%28United_Kingdom%29">http://en.wikipedia.org/wiki/79th_Armou ... Kingdom%29</a><!-- m -->

Diese Verbände wären entsprechend Schocktruppen, welche aufgrund ihrer schweren Panzer und Abstandsaktiven Schutzsysteme Angriffe auch gegen starke feindliche Stellungssysteme führen könnten. Dazu ist die BW zur Zeit effektiv nicht in der Lage, es fehlt ihr hierzu jegliche Einheit/Ausrüstung.


Re: zukünftige Entwicklungen und Konzeptionen von Panzerfahr - Quintus Fabius - 20.01.2015

Ich hatte ja mal vor geraumer Zeit (das erste Mal vor ca 4 Jahren) vorgeschlagen, zum Zweck der Aufklärung einen Ballon mit einer Gaspatrone an einem Fahrzeug zu befestigen wobei dann dieser Ballon eine Sensoreinheit hochschweben lassen würde die mit dem Seil mit dem Fahrzeug verbunden wäre.

Der Vorteil wäre, dass man auf viel größere Höhen kommt als mit einem ausfahrbaren Mast und dass das Seil gegen ruckartiges Anfahren immun ist. Der Vorteil eines Ballons wiederum, dass dieser von selbst schwebt und lautlos ist. Man könnte mehrere solcher Systeme nebeneinander in Kästen geschützt auf dem Dach eines Fahrzeuges mitführen.

Nun gibt es seit Ende 2013 anscheinend eine ganz ähnliche Lösung, nur mit einem Rotor anstelle eines Ballons: der sogenannte Hover-Mast von Sky Sapience:

<!-- m --><a class="postlink" href="https://www.youtube.com/watch?v=PgO2nZiXbCA">https://www.youtube.com/watch?v=PgO2nZiXbCA</a><!-- m -->

Meiner Meinung nach wären Ballons mit Gaskartusche immer noch überlegen, da man diese auf viel kleinerem Raum unterbringen kann. Um die Sensoreinheit wieder zu Boden zu bringen müsste man einfach eine Vorrichtung haben, die kontrolliert das Gas ablässt auf Knopfdruck und für einen neuen Start einfach eine neue Gaskartusche anschrauben. Das würde viel weniger Platz weg nehmen und keinerlei Strom/Batterien kosten wie der Hover-Mast sie braucht mit all den üblichen Nachteilen die das mit sich bringt. Und die Geräuschsignatur wäre wesentlich geringer.


Re: zukünftige Entwicklungen und Konzeptionen von Panzerfahr - Marc79 - 20.01.2015

@ Quintus Die Idee ist nicht schlecht, aber ich sehe Probleme mit der Stabilisierung der Sensoren. Wind und Bewegungen des Bodenfahrzeug würden Ballon durchschütteln, so das du keine sauberen Bilder bekommst.

Wie gut man die Kameras stabilisieren kann? Wobei eine Kombination aus beiden Ansätze glaube ich die richtige Lösung wäre. Ein Ballon für Schweben und Rotoren für die Stabilisierung. Eine Stromversorgung brauchst du für die Sensoren eh.


Re: zukünftige Entwicklungen und Konzeptionen von Panzerfahr - Quintus Fabius - 20.01.2015

Marc79:

Die Stabilisierung ist ein Problem, aber da kann man doch relativ viel intern in den Sensoren ausgleichen, vergleichbar modernen Digitalkameras die auch Wackeln und Bewegung ausgleichen können und trotzdem scharfe Bilder schießen. Zudem ist die Frage, inwieweit sich Bewegung des Fahrzeug durch ein Seil auf die Sensoren überträgt. Zudem ist es ja nicht so, dass das Fahrzeug immer ruckelnd fährt, meist wird es bei Einsatz dieses Seiles stehen.

In Afghanistan wurden über Feldlagern beispielsweise auch Ballons an Seilen mit Sensoren verwendet und die haben auch scharfe Bilder geliefert und dies auch bei Wind. Rotorstabilisierung hatten die nicht.

Allgemein:

1 Neuartige Panzerung die Erste

Da ich keine Ahnung hab, wo ich das folgende reinpacken soll mal hier:

Saab hat im Endeffekt kleine Keramikkugeln erfunden, welche vor Beschuss schützen. Wozu Sandsäcke nehmen die exakt das gleiche leisten, wenn man teure Keramikkugeln dafür kaufen kann:

<!-- m --><a class="postlink" href="https://www.youtube.com/watch?v=739GFDCaWY8">https://www.youtube.com/watch?v=739GFDCaWY8</a><!-- m -->

<!-- m --><a class="postlink" href="https://www.youtube.com/watch?v=V8T6gArlrdY#t=12">https://www.youtube.com/watch?v=V8T6gArlrdY#t=12</a><!-- m -->

<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.saabgroup.com/en/Civil-security/Field-Facilities-Solutions/Signature-management/Soft-Armour/">http://www.saabgroup.com/en/Civil-secur ... ft-Armour/</a><!-- m -->

Laut Saab sind diese Kugeln aber leichter als Sand und man braucht weniger Volumen für die gleiche Schutzwirkung. Für Stellungen erscheint mir das trotzdem völlig planlos, aber es wäre vielleicht für Panzerfahrzeuge eine interessante Option.

Entsprechende Hohlkörper auf den Fahrzeugen könnten nach einer Luftlandung des Panzers sehr schnell aufgefüllt werden und dann die Panzerung des Fahrzeuges deutlich verstärken. Damit könnte man insbesondere leichte Panzer verstärken, deren Grundpanzerung seitlich/hinten nur gegen 7,62 schützt da diese Kugeln bis zu einem Schutz gegen 14,5mm reichen können, aber leichter sind als entsprechende massive Zusatzpanzerung.

2 Neuartige Panzerung die Zweite:

Ein System das ich noch gar nicht kannte ist der britische Plastikpanzer-Prototyp der gegen Ende des Kalten Krieges fertig war und der dann aus Gründen die man sich denken kann nicht weiter verfolgt wurde. Das Teil ist anscheinend so unbekannt, dass es nicht mal einen Wiki Eintrag hat:

<!-- m --><a class="postlink" href="http://en.wikipedia.org/wiki/Advanced_Composite_Armoured_Vehicle_Platform">http://en.wikipedia.org/wiki/Advanced_C ... e_Platform</a><!-- m -->

Der K-21 greift für Teile seiner Panzerung dieses Konzept auf und daher war mir durchaus bekannt, dass man massiven Panzerschutz auch mit Kunststoff / Glasfaser etc erreichen kann - anstelle von Stahl. Bei dem folgenden britischen Fahrzeug aber war die gesamte Panzerung so aufgebaut und das man so einen Panzer eben schon gebaut hatte war mir völlig neu.

Speziell für Spähpanzer bzw. für die Frage wie man zukünftige Panzer im allgemeinen besser vor Entdeckung (Gefechtsfeldradar, IR usw) schützen kann, ist dass ein interessantes Konzept, insbesondere auch wegen des geringeren Gewichtes eines solches Fahrzeuges (strategische Verlegbarkeit).

<!-- m --><a class="postlink" href="https://www.youtube.com/watch?v=EAcoQolV1qM">https://www.youtube.com/watch?v=EAcoQolV1qM</a><!-- m -->

Und auch die Amis haben anscheinend ein entsprechendes Fahrzeugkonzept mal verfolgt zu haben:

<!-- m --><a class="postlink" href="https://www.fas.org/man/dod-101/sys/land/cav.htm">https://www.fas.org/man/dod-101/sys/land/cav.htm</a><!-- m -->

Und hier noch was zu diesem Konzept im allgemeinen:

<!-- m --><a class="postlink" href="https://www.rusi.org/downloads/assets/godfrey.pdf">https://www.rusi.org/downloads/assets/godfrey.pdf</a><!-- m -->

Zitat:The ‘Plastic Tank’ is a nickname given to the ACAVP (Advanced Composite Armoured Vehicle Platform) that was developed by QinetiQ and Vickers Alvis in a programme that began in the mid-nineties. The capability requirement behind this was for an easily deployable, composite-armoured vehicle. This type of vehicle has several advantages: it is considerably lighter than the metallic alternative (by approximately four tons); it is easier to deploy; it could be made stealthier with technologies built in to the composite to improve infrared and radar signatures; it has better fuel consumption which increases the range; and it is more suited to use in salt-water conditions due to improved corrosion resistance. An additional advantage of having a composite as the armour is that a separate spall liner would not be required since the composite could be designed to do this job as well.

Nun könnte man den Gedanken hegen, 1 und 2 miteinander zu kombinieren, um die Panzerung nach der Luftverlegung ad hoc an Ort und Stelle deutlich zu verstärken.


Re: zukünftige Entwicklungen und Konzeptionen von Panzerfahr - Shahab3 - 20.01.2015

Bei ordentlich Wind sind die Ballons wahrscheinlich ungeeignet. Aber das sind dann viele Drohnen auch. Generell lässt sich eine gewisse Stabilisierung schon mit einfachen, mechanischen Mitteln erreichen und zusätzlich durch einen digitalen Wackeldackel ergänzen. Eins ist ebenfalls klar, je mehr die Kamera wackelt, desto geringer der Zoom.

<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.mashreghnews.ir/files/fa/news/1393/9/25/827527_794.jpg">http://www.mashreghnews.ir/files/fa/new ... 27_794.jpg</a><!-- m -->
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.mashreghnews.ir/files/fa/news/1393/9/25/827537_903.jpg">http://www.mashreghnews.ir/files/fa/new ... 37_903.jpg</a><!-- m -->

Bei den neuartigen Panzerungen fehlt mir noch: <!-- m --><a class="postlink" href="https://en.wikipedia.org/wiki/Liquid_Armor">https://en.wikipedia.org/wiki/Liquid_Armor</a><!-- m -->


Re: zukünftige Entwicklungen und Konzeptionen von Panzerfahr - Quintus Fabius - 20.01.2015

Und neuartige Panzerung die nächste:

Es gibt auch Panzerung die mittels Strom (wie das genau gehen soll weiß ich nicht) bei einem Treffer
die Panzerung gegen die Wucht des Treffers hin verstärkt, also genau zu der Stelle hin wo der Treffer ist die Panzerung "härtet" und darüber hinaus auch noch Hohlladungen neutralisiert. Das ganze soll so gehen, dass das Plasma der Hohlladung das ja hervorragend Strom leitet durch die Spannung in der Panzerung irgendwie zur Seite abgelenkt wird.

Angeblich haben die Briten Prototypen einer solchen Panzerung gebaut.

<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.secretprojects.co.uk/forum/index.php/topic,23480.msg238904.html#msg238904">http://www.secretprojects.co.uk/forum/i ... #msg238904</a><!-- m -->


Re: zukünftige Entwicklungen und Konzeptionen von Panzerfahr - Quintus Fabius - 01.04.2015

Radpanzer vs Kettenpanzer

<!-- m --><a class="postlink" href="http://de.slideshare.net/jhasik/2015-03-wheels-versus-tracks-46294208">http://de.slideshare.net/jhasik/2015-03 ... s-46294208</a><!-- m -->