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Re: Ägypten - Schneemann - 25.11.2011

Zitat:Kairo

Wahlkampf statt Revolte

Die ägyptischen Muslimbrüder wollen keinen Aufstand, sondern Wahlen – denn sie haben die besten Chancen. Deswegen schauen sie den Kairoer Protesten nur zu.

Zwei Ansichten der Revolution. Auf dem Tahrir-Platz liegt ein blutender Demonstrant. Ein Polizeigeschoss hat ihn am Kopf getroffen. Das Feldlazarett der Aktivisten hat ihn aufgenommen. Drum herum die weißen Schwaden der Tränengasgranaten. Ein Arzt reinigt und verbindet die Wunde. Vor dem Lazarett kämpft die Kairoer Jugend gegen das Militär. Liberale, Linke, Rechte, Männer und Frauen. Manche tragen Masken gegen das Tränengas, andere waschen sich ständig Gesicht und Hände mit Pepsi-Cola, gegen das Brennen. Hinter Autowracks und Wellblech suchen sie Schutz vor den Gummikugeln der Polizei. [...]

Das stürzt Ägyptens stärkste politische Kraft in ein tiefes Dilemma. Die Partei der Muslimbrüder steht kurz vor dem größten politischen Erfolg ihrer langen Geschichte. Soll sie sich jetzt auf Straßenkämpfe einlassen? Der Aufstand gefährdet den möglichen friedlichen Weg zur Wachablösung: freie Wahlen, beginnend am kommenden Montag.

Auf die Wahlen ist niemand so gut vorbereitet wie die Freiheits- und Gerechtigkeitspartei (FGP), die politische Bewegung der Muslimbrüder. Kaum eine Partei ist so gut organisiert wie sie oder verfügt über ihre politische Erfahrung. Schon bei früheren Wahlen gewannen Muslimbrüder – als unabhängige Kandidaten. 2005 holten sie auf Anhieb fast alle Wahlkreise, in denen sie antraten. Bei diesen Revolutionswahlen gehen sie erstmals mit einer eigenen Partei und jungen Kandidaten ins Rennen.
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.zeit.de/2011/48/Aegypten">http://www.zeit.de/2011/48/Aegypten</a><!-- m -->

...und ein Nachtrag:
Zitat:Islamisten greifen nach den Früchten der Revolution

Flächendeckende Präsenz in Alexandria

Die Parteien der konservativen Muslime dominieren den Wahlkampf in Alexandria, der zweitgrössten Stadt Ägyptens. Die modern eingestellten Kräfte treten daneben kaum in Erscheinung. Dass Säkularisten im Frühling die Revolution anstiessen, ging vergessen. Die Hafenstadt Alexandria am Mittelmeer ist voller Plakate der Parteien der Muslimbrüder und der Salafisten, der konservativen und extrem konservativen Muslime. Urteilt man nach der Menge der Wahlplakate und Banner, so erhalten sie in den Parlamentswahlen, die am Montag beginnen, in Alexandria die Mehrheit.

Beide Gruppen existieren schon lange, sie durften sich aber erst nach der erfolgreichen Revolution vom vergangenen Winter als politische Parteien formieren. Die Partei der Muslimbrüder heisst «Freiheit und Gerechtigkeit», die Salafisten treten an als «Partei des Lichts».

Die Muslimbrüder streben seit ihrer Gründung 1928 nach politischer Macht. Als oppositionelle Bewegung litten sie sehr unter dem alten Regime. Für die Salafisten hingegen sind politische Aktivität und Parteiarbeit völlig neu. Sie waren auch keineswegs gegen Mubarak, da er ein Muslim ist. Beide Gruppen lösten die Revolution nicht aus, und vor allem die Salafisten beteiligten sich erst an ihr, als klar war, dass der damalige Präsident Mubarak gestürzt werden würde.
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.nzz.ch/nachrichten/politik/international/islamisten_ernten_die_fruechte_der_aegyptischen_revolution_1.13415540.html">http://www.nzz.ch/nachrichten/politik/i ... 15540.html</a><!-- m -->

Scheint wohl, als wenn sich die schlimmsten Befürchtungen bewahrheiten werden. Aber waren ja alle von der Revolte "besoffen" und blendeten dies aus...

Schneemann.


Re: Ägypten - Erich - 25.11.2011

Schlimmste Befürchtungen? Gilt das auch, wenn sich die CSU in Deutschland an der Regierung beteiligt?
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.faz.net/aktuell/politik/arabische-welt/washington-fordert-uebertragung-der-macht-massenproteste-in-kairo-11540975.html">http://www.faz.net/aktuell/politik/arab ... 40975.html</a><!-- m -->
Zitat:Washington fordert Übertragung der Macht
Massenproteste in Kairo


25.11.2011 15:32:57+0100 · Drei Tage vor Beginn der ägyptischen Parlamentswahl haben sich zehntausende Menschen auf dem Tahrir-Platz in Kairo versammelt. Auch Washington dringt das Militär, die Macht so bald wie möglich an eine zivile Regierung zu übergeben.
...

EU und Amerika: Macht schnell übertragen

Die EU und die Verenigten Staaten erhöhten den Druck auf das Militär und verlangten, die Macht müsse so schnell wie möglich an eine zivile Regierung zu übergeben werden. Eine EU-Sprecherin sagte, es bestehe große Besorgnis über die Entwicklung in Ägypten und die exzessive Gewalt, mit der gegen die Bevölkerung vorgegangen werde.
„Wir sind überzeugt, dass Ägyptens Übergang zur Demokratie weitergehen muss, die Wahlen schnell abgehalten werden müssen und alles unternommen werden muss, um Sicherheit zu gewährleisten und Einschüchterung zu verhindern“, teilte das Weiße Haus am Freitag mit. Vor allem sei wichtig, dass die Regierungsgewalt „so bald als möglich“ vollständig vom Militär an Zivilisten übergehe.
...



Re: Ägypten - Nightwatch - 25.11.2011

Erich schrieb:Schlimmste Befürchtungen? Gilt das auch, wenn sich die CSU in Deutschland an der Regierung beteiligt?
Dir Muslimbrüder und die CSU
Also manchmal hagt es echt.


Re: Ägypten - tienfung - 25.11.2011

Zitat:Reporter ohne Grenzen warnt Journalistinnen

Die Lage auf dem Tahrir-Platz in Kairo ist angespannt. Zehntausende Demonstranten fordern erneut den Rücktritt des Militärrats. Nach sexuellen Übergriffen warnt die Organisation Reporter ohne Grenzen Medien vor dem Einsatz von Journalistinnen.

Bei den Protesten in Kairo ist es nach Berichten von Journalistinnen zu massiven sexuellen Übergriffen gekommen. Die Menschenrechtsorganisation Reporter ohne Grenzen sprach am Freitag von mindestens drei Fällen und verurteilte die Gewalt scharf.

http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,800027,00.html



Re: Ägypten - Erich - 25.11.2011

Nightwatch schrieb:
Erich schrieb:Schlimmste Befürchtungen? Gilt das auch, wenn sich die CSU in Deutschland an der Regierung beteiligt?
Dir Muslimbrüder und die CSU
Also manchmal hagt es echt.
was ist "hagt" ?
Und inhaltlich ... meinst Du, die CSU-Mitglieder wären nicht reiligiös geprägt?


Re: Ägypten - Nightwatch - 26.11.2011

Da hilft echt nichts mehr.


Zitat:Cairo rally: One day we'll kill all Jews

Muslim Brotherhood holds venomous anti-Israel rally in Cairo mosque Friday; Islamic activists chant: Tel Aviv, judgment day has come.
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.ynetnews.com/articles/0,7340,L-4153207,00.html">http://www.ynetnews.com/articles/0,7340 ... 07,00.html</a><!-- m -->


Re: Ägypten - Erich - 26.11.2011

so weit das israelische Propagandaministerium

nun zu mehr neutralen Quellen:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,742774,00.html">http://www.spiegel.de/politik/ausland/0 ... 74,00.html</a><!-- m -->
Zitat:31.01.2011

Ägyptens Muslimbruderschaft
"Wir sind überall"


Aus Kairo berichtet Daniel Steinvorth

Die islamistische Muslimbruderschaft ist Ägyptens größte Oppositionsbewegung. Viele Beobachter fürchten, dass sie das Land nach dem Volksaufstand gegen Mubarak in einen Gottesstaat umwandeln könnte. Aber was will die Gruppe wirklich?
...

Dass der mögliche Sturz des Regimes den Islamisten eine Teilhabe an der Macht bescheren könnte, will in Ägypten derzeit niemand ausschließen. Einen Automatismus dafür aber gibt es nicht: zu viele Menschen lehnen das Ziel der Bruderschaft nach einem gottgefälligeren Gemeinwesen ab. Auf rund 30 Prozent schätzen Intellektuelle wie der Schriftsteller Alaa Al-Aswany den tatsächlichen Rückhalt der "Ikhwan" in der Bevölkerung.
...

So waren es auch Mitglieder einer radikalen Abspaltung der Muslimbrüder, die 1981 den ägyptischen Staatspräsidenten Anwar Al-Sadat ermordeten.

Die gemäßigteren Islamisten versuchen seither, sich mit den herrschenden Verhältnissen am Nil zu arrangieren.
...
Dem Präsidenten aber nützen die Islamisten als Feindbild, um den milliardenschweren Sicherheitsapparat pausenlos aufzustocken - und jegliche Opposition im Keim zu ersticken.

Je konservativer sich die Muslimbrüder gebärdeten, desto strenger konnte Mubarak die Zügel anziehen. Dass damit niemand die Islamisten so sehr stabilisierte wie das Regime selber, musste Mubarak offenbar ignoriert haben.
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.welt.de/politik/ausland/article12480801/Wie-radikal-sind-die-Muslimbrueder-wirklich.html">http://www.welt.de/politik/ausland/arti ... klich.html</a><!-- m -->
Zitat:Ägypten
Autor: Dietrich Alexander| 08.02.2011
Wie radikal sind die Muslimbrüder wirklich?

Die am besten organisierte oppositionelle Kraft in Ägypten hat die Chance, das Land zu reformieren – oder in einen Bürgerkrieg zu stürzen.

...
Schon jetzt hat sich das Land spürbar verändert: Aus einer ehemals lethargischen Bevölkerung ist heute eine wütende Macht geworden mit dem Willen, universelle Rechte einzufordern. Die Medien sind plötzlich offen und kritisch, der Geist ist aus der Flasche und wird sich nicht mehr zurückdrängen lassen.

In Jordanien, wo die Muslimbruderschaft erlaubt ist, hat König Abdullah II. sie zu ersten Gesprächen empfangen – das erste Mal seit mehr als zehn Jahren. Die arabischen Völker verfolgen die Entwicklung im Maghreb, besonders aber am Nil, sehr genau. Gelingt das ägyptische Experiment, kann Kairo seine ideologische und religiöse Vormachtstellung in der islamischen Welt untermauern, die sie zum Teil an die Türkei verloren hat.

Die Türkei ist ein islamisches Land, der staatlich verordnete Säkularismus seiner Bevölkerung eigentlich fremd. Trotzdem kann dort heute eine religiös-konservative Regierung bestehen, die im Konsens mit dem Willen der Bevölkerung die Geschicke eines Landes im Wandel lenkt. Die Muslimbruderschaft kann Ägypten zu einem Konkurrenzmodell entwickeln – oder einen Bürgerkrieg provozieren. Wenn sie ihre historische Chance ergreift, kann die Apathie in der islamisch-arabischen Welt überwunden werden, die die Muslime seit Jahrzehnten zu Verlierern der Globalisierung macht.
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.zeit.de/politik/ausland/2011-07/aegypten-muslimbruderschaft-jugend">http://www.zeit.de/politik/ausland/2011 ... aft-jugend</a><!-- m -->
Zitat:08.07.2011 - 10:54 Uhr Demokratisierung Ägyptens
Muslimbrüder fürchten die Spaltung

Es rumort in der Muslimbruderschaft Ägyptens. Junge Mitglieder fordern demokratische Reformen für die Organisation. Nun gründeten sie eine eigene Partei.
...

Im Manifest der Richtungspartei spielt die islamische Scharia im Gegensatz zur Mutterpartei nur eine Nebenrolle. Die Jugend will ein Zeichen setzen, will offen bleiben, auch für Christen.
...
<!-- m --><a class="postlink" href="http://derstandard.at/1319182055437/USA-wuerden-sich-mit-Muslimbruderschaft-arrangieren">http://derstandard.at/1319182055437/USA ... rrangieren</a><!-- m -->
Zitat:USA würden sich mit Muslimbruderschaft "arrangieren"
04. November 2011 23:08

Nahost-Koordinator betont freie und faire Wahlen

Washington - Die USA würden sich nach eigenen Angaben mit einem Wahlsieg der Muslimbrüder in Ägypten "arrangieren". "Wir wären zufrieden, solange es eine freie und faire Wahl ist", sagte der kürzlich ernannte US-Koordinator für den demokratischen Übergang im Nahen Osten, William Taylor, am Freitag. "Wir müssen Menschen, Parteien und Bewegungen nach ihren Taten beurteilen und nicht nach ihrem Ruf", fügte er hinzu.
...

Taylor verglich die Gruppe mit der islamistischen Ennahda-Partei in Tunesien, die dort im vergangenen Monat die Wahlen zur verfassunggebenden Versammlung gewonnen hatte. (APA)
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.dradio.de/dlf/sendungen/hintergrundpolitik/1606726/">http://www.dradio.de/dlf/sendungen/hint ... k/1606726/</a><!-- m -->
Zitat:17.11.2011

Ägypten vor den Wahlen
Die Muslimbrüder und der Pluralismus
Von Jan Kuhlmann

Vieles spricht dafür, dass die Muslimbrüder nach den Parlamentswahlen in Ägypten eine starke Rolle spielen werden. Sie sind so gut organisiert wie keine andere politische Gruppierung in dem Land, doch auch schwer zu greifen. Sie waren immer schon eher eine sozial-religiöse Bewegung, keine politische Partei.
...

Die Berliner Islamwissenschaftlerin Gudrun Krämer unterscheidet deshalb zwischen den Muslimbrüdern und extremistischen Kräften, die auch für die Gewaltakte gegen koptische Christen in Ägypten verantwortlich zu machen seien:

"Das sind Kräfte, die man in jüngster Zeit als Salafisten bezeichnet, also als Vertreter einer rückwärtsgewandten, streng puritanisch, wortgläubigen Interpretation des Islam, die mit den Muslimbrüdern nichts gemein haben, außer dem entschiedenen Bekenntnis zum Islam, die aber von Kopten und anderen nicht klar unterschieden werden von den Muslimbrüdern, sondern als unterschiedliche Sprecher eines einzelnen, einigen islamistischen Lagers wahrgenommen werden."

Gemessen an den radikalen Salafisten sind die Muslimbrüder in der Tat gemäßigt. Ihre Partei will zwar das islamische Recht, die Scharia, als Hauptquelle der ägyptischen Gesetzgebung - sie bekennt sich im Wahlprogramm aber zugleich zur Meinungs- und Glaubensfreiheit. Sie fordert eine Demokratie mit freien Wahlen und Gewaltenteilung. Zugleich beteuert sie, sie wolle gleiche Rechte für alle, auch für Minderheiten und Frauen.

Ein gemeinsames Wahlbündnis mit salafistischen Kräften ist bereits an den unvereinbaren Positionen zerbrochen.
...

Auch die Islamisten suchen im neuen Ägypten noch ihren Kurs. Wohin dieser Selbstfindungsprozess führen wird, lässt sich nur schwer sagen. Setzen sich die Gemäßigteren durch, könnte die türkische AKP zum Vorbild werden, die sich in der Regierung am Bosporus zu einer pragmatischen islamischen und demokratiefähigen Kraft entwickelt hat.
...

Natürlich wird sich auch Ägyptens außenpolitischer Kurs verändern - das Verhältnis zu den USA und zu Israel dürfte mit oder ohne Muslimbrüder an der Regierung schwieriger werden. Allerdings wissen auch die Islamisten, wie abhängig ihr Land von Washington ist. Den Bruch mit den USA kann sich keine ägyptische Regierung leisten.
die Muslimbrüder werden also immer wieder direkt oder indirekt (über die islamische Ennahda-Partei in Tunesien) in Konext mit der AKP der Türkei gestellt, unter der einerseits die demokratische und wirtschaftliche Entwicklung des Landes weiter ging, die sich aber andererseits auch zu wortgewaltigen Kritikern von Unterdrückung und Terror in der Nachbarregion südlich der Türkei entwickelt hat ...
und in Israel wächst die irrationale Angst vor der Demokratie --- äh, den Muslimbrüdern:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.wienerzeitung.at/nachrichten/politik/welt/413666_In-Israel-waechst-Angst-vor-Sieg-der-aegyptischen-Muslimbrueder.html">http://www.wienerzeitung.at/nachrichten ... ueder.html</a><!-- m -->
Zitat: * Artikel vom 23.11.2011, 21:22 Uhr

In Israel wächst Angst vor Sieg der ägyptischen Muslimbrüder

* Regierung Netanyahu befürchtet Ende des Camp-David-Abkommens.

Kairo. Fünf Tage vor Beginn der Parlamentswahl herrscht in Ägypten Chaos. Ungeachtet politischer Teilzugeständnisse des regierenden Militärrates gehen die blutigen Straßenschlachten zwischen Demonstranten und Sicherheitskräften in Kairo weiter, auch andere Großstädte sind betroffen.
...

Israel stützt Tantawi

Israel setzt nach den Worten von Heimatschutzminister Matan Vilnai auf Tantawi, um die chaotischen Zustände in dem Nachbarland abzuwenden und den ägyptisch-israelischen Friedensvertrag auch nach einem zu erwartenden Wahlsieg der Muslimbrüder zu bewahren. "Wir hoffen, dass Tantawi Erfolg haben wird. Das sollten auch die Ägypter hoffen", meinte Vilnai im israelischen Armeerundfunk. Die Regierung von Ministerpräsident Benjamin Netanyahu sei in ständigem Kontakt mit dem obersten Militärrat Ägyptens, sagte der Minister. Israels größte Sorge ist der erwartete Wahlsieg der Muslimbruderschaft, deren palästinensischer Ableger nach Ansicht Israels die im Gazastreifen herrschende Hamas ist. Nach Informationen der Zeitung "Maariv" soll Generalstabschef Benny Gantz dem israelischen Sicherheitskabinett bereits einen Plan für den Fall vorgelegt haben, dass Ägypten den Separatfrieden von Camp David - wie von den Muslimbrüdern gefordert - annulliert. Vilnai sagte dazu, dies sei "derzeit nicht aktuell". Er fügte hinzu: "Ich sage: derzeit."
...



Re: Ägypten - Nightwatch - 26.11.2011

Du kannst dem Wolf einen Schafspelz umhängen und er bleibt immernoch ein Wolf.

Es ist klar was sich da zusammenbraut, zumindest für jeden der es sehen will. Leider kann das nicht jeder.
Du bist aber noch schlimmer. Du siehst es und findest es auch noch gut.


Re: Ägypten - Erich - 26.11.2011

einfach nur ignorieren, ebvor ich mich darüber aufrege, welche Kräfte Du lieber unterstützten würdest ...
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.ftd.de/politik/international/:protest-in-aegypten-aegyptische-polizei-ueberfaehrt-demonstranten/60134475.html">http://www.ftd.de/politik/international ... 34475.html</a><!-- m -->
Zitat:26.11.2011, 14:54
Protest in Ägypten: Ägyptische Polizei überfährt Demonstranten

Steine fliegen durch die Luft, Tränengas vernebelt die Sicht: Im Tumult vor dem ägyptischen Regierungssitz stirbt ein weiterer Demonstrant. Aufgebrachte Ägypter wollten den neuen Ministerpräsident Kamal al Gansuri am Betreten des Gebäudes hindern.
...



Re: Ägypten - Erich - 27.11.2011

<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.faz.net/aktuell/politik/arabische-welt/aegypten-toter-bei-protesten-in-kairo-11542789.html">http://www.faz.net/aktuell/politik/arab ... 42789.html</a><!-- m -->
Zitat:Ägypten
Toter bei Protesten in Kairo


26.11.2011 21:13:10+0100 · Am Montag steht die Parlamentswahl in Ägypten an. Die Situation ist angespannt. Bei weiteren Zusammenstößen zwischen Sicherheitskräften und Demonstranten ist in Kairo ein Mann getötet worden.
....



Re: Ägypten - Nightwatch - 27.11.2011

Erich schrieb:einfach nur ignorieren, ebvor ich mich darüber aufrege, welche Kräfte Du lieber unterstützten würdest ...
Niemanden. Es war schließlich nicht meine Idee diese Bausstelle aufzureißen und sehenden Auges in die Katastrophe zu rennen. Du hast damit natürlich kein Problem, schließlich geht das gegen den Westen und gegen Israel. Das ist im Zweifelsfall immer zu befürworten.


Re: Ägypten - Erich - 27.11.2011

Nein, es geht in Richtung Demokratie, und das ist im Zweifel immer zu befürworten. Auch aus Sicht Israels sollte das so sein, denn richtig ist: richtige Demokratien haben historisch gesehen nur sehr selten gegeneinander Krieg geführt.


Re: Ägypten - Nightwatch - 27.11.2011

Zitat:Nein, es geht in Richtung Demokratie, und das ist im Zweifel immer zu befürworten.
Nein, es geht nicht in Richtung Demokratie. Der Mob darf sich seinen Peiniger selbst aussuchen. Das hat nichts mit Demokratie zu tun.


Zitat:Auch aus Sicht Israels sollte das so sein, denn richtig ist: richtige Demokratien haben historisch gesehen nur sehr selten gegeneinander Krieg geführt.
Das lieg einzig und allein daran, das die Demokratien nach dem zweiten Weltkrieg grundsätzlich die gleichen geostrategischen Interessen hatten und nicht daran, das es Demokratien waren.


Re: Ägypten - Schneemann - 28.11.2011

Erich schrieb:
Zitat:Schlimmste Befürchtungen? Gilt das auch, wenn sich die CSU in Deutschland an der Regierung beteiligt?
Erich, das ist doch ein sinnloser, ja geradezu hilflos-realitätsferner Vergleich. Wenn unser CSU-Innenminister Friedrich morgen das Grundgesetz und freie Wahlen kippen würde, wenn er gegen Israel zu agitieren beginnen und den Hexenwahn wieder begründen würde, dann...ja dann, wäre dein Vgl. vielleicht richtig. Andernfalls ist er eher so, wie wenn du als Vergleich einfach behaupten würdest, dass Currywurst und Schokolade den gleichen Geschmack haben...

Schneemann.


Re: Ägypten - Erich - 28.11.2011

Nightwatch schrieb:
Erich schrieb:Nein, es geht in Richtung Demokratie, und das ist im Zweifel immer zu befürworten.
Nein, es geht nicht in Richtung Demokratie. Der Mob darf sich seinen Peiniger selbst aussuchen. Das hat nichts mit Demokratie zu tun.

....
dazu <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.faz.net/aktuell/politik/aegypten-nach-mubarak-grosser-andrang-vor-wahllokalen-11544059.html">http://www.faz.net/aktuell/politik/aegy ... 44059.html</a><!-- m -->
Zitat:Ägypten nach Mubarak
Großer Andrang vor Wahllokalen

28.11.2011 10:57:22+0100 · Neun Monate nach dem Sturz Mubaraks wählt Ägypten heute ein neues Parlament. Ein gutes Abschneiden der Muslimbrüder wird erwartet.

...
In der Hauptstadt Kairo warteten die Menschen lange vor Öffnung der Wahllokale auf Einlass. „Ich wähle die Freiheit. Wir haben in Sklaverei gelebt. Jetzt wollen wir Gerechtigkeit in Freiheit“, sagte eine 50-jährige Frau vor einem Wahllokal im Bezirk Maadi, einem Vorort von Kairo. „Wir haben Angst vor den Muslimbrüdern. Doch wir haben 30 Jahre lang unter Mubarak gelebt, also werden wir auch mit ihnen leben können“, fügte die Erstwählerin hinzu.
...

Im vornehmen Stadtviertel Samalek warteten 500 Wähler vor einem Wahllokal in einer Schule, darunter eine 45-jährige Frau mit ihrem Ehemann und ihrer Tochter. „Ich habe nie gewählt, weil ich nicht sicher war, ob es echt ist“, sagte sie. „Dieses Mal hoffe ich, dass es das ist, aber ich bin nicht optimistisch. Das Wichtigste ist, ein liberales und zivilisiertes Land zu haben, keine Fanatiker“, ...