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- Falke - 09.04.2007

Ich wüsste gern was du unter kulturellen Autonomie verstehst. Etwa ein Projetkt wie Förderung kurdischer Sprache, das Recht auf eigene Sender in kurdischer Sprache und Ausübung ihrer kulturellen Ambitionen in mehreren nicht erwähnten Bereichen?Wer einmal dort war wird sich selbst davon überzeugen, daß die erwähnten Fakten seit längerem schon im Gange sind. Ich zumindest habe das hautnah erleben dürfen. Ach ja ein Punkt haben wir vergessen,das Recht auf Ehrenmorde, mittlerweile ein barbarischer Akt an der Tagesordnung.


Das Problem ist im Moment, was soll nun aus den glorreichen Kämpfern der PKK werden die in Friedenzeiten ziemlich arbeitslos sind?
Natürlich weiterkämpfen um das ach so unterdrückte Volk aus dem türkischen Joch zu befreien. Als ob es irgend ein joch geben würde.


- Timur - 09.04.2007

nun es hat sich vieles getan ist zwar nicht 100%perfekt aber so schlimm wie damals ist es nicht mehr..

na ja es ist schon ziehmlich gut heute in der türkei.. sogar kurdische lieder oder türkisch kurdisch gemixte lieder gibt es viele kurdische sänger etc in den medien..

nun ich finde man ist schon auf dem guten weg.. bei den terroristen aber sollte man härte zeigen.. jeder der da mitglied ist bzw sie mit geld unterstützt oder propaganda verteilt oä sollte gnadenlos verfolgt werden bis man sie im gefängnis hat..

das einzige was fehlt ist nur wirtschaftlicher aufbau dieser gebiete.. und die befreieung der frauen dort.. ein schöner brauch soll es sein das wenn ein mann lange keinen sohn bekommt er sich einfach eine neue frau sucht.. oder eine neue heiratet.. auch schulische bildung im allgemeinen sollte man verbesseren nicht nur in gebieten wo es viele kurden gibt z.b. eine schulpflicht bis in die 12 klasse für jeden mit harten strafen bei nichteinhalten dieser gesetze (20 euro für die erste verwahnung wäre gut und bei jeder neuen pro woche 10 euro bei einem monat haftstrafen) so kann man erst etwas bewirken und auch gegenpropaganda starten


- Erich - 09.04.2007

Falke schrieb:Ich wüsste gern was du unter kulturellen Autonomie verstehst. Etwa ein Projetkt wie Förderung kurdischer Sprache, das Recht auf eigene Sender in kurdischer Sprache und Ausübung ihrer kulturellen Ambitionen in mehreren nicht erwähnten Bereichen?Wer einmal dort war wird sich selbst davon überzeugen, daß die erwähnten Fakten seit längerem schon im Gange sind. Ich zumindest habe das hautnah erleben dürfen.
bist Du Dir darüber im klaren, was in unserem förderalen Bundesstaat unter "Kulturhoheit" verstanden wird?
Das fängt ganz pragmatisch mit dem Schulunterricht an. Ist es in der Türkei normal, dass Kurden in ihrer eigenen Sprache bis hin zur Hochschulreife unterrichtet werden?
Falke schrieb:Ach ja ein Punkt haben wir vergessen,das Recht auf Ehrenmorde, mittlerweile ein barbarischer Akt an der Tagesordnung.
ich stimme Dir nicht zu, das ist kein barbarischer Akt und hat auch nichts mit kultureller Autonomie zu tun, das ist Mord, und muss als solches nach dem Strafgesetz - das in der Türkei nach meiner Kenntnis sogar schärfer ist als in Deutschland, weil die Anstifter der meist jugendlicher Täter mit zur Verantwortung gezogen werden - schärfstens geahndet werden.
Im Übrigen ist das keine kurdische Spezialität sondern soll auch in türkischen Kreisen durchaus geläufig sein.
Falke schrieb:Das Problem ist im Moment, was soll nun aus den glorreichen Kämpfern der PKK werden die in Friedenzeiten ziemlich arbeitslos sind?
Natürlich weiterkämpfen um das ach so unterdrückte Volk aus dem türkischen Joch zu befreien. Als ob es irgend ein joch geben würde.
Erstmal würde in einer befriedeten Provinz auch das Wirtschaftsleben wieder zu blühen anfangen - und zweitens:
über das türkische Joch unterhalten wir uns, wenn wir das mit den flächendeckend vorhandenen und bis zur Hochschulreife durchgängigen kurdischen Schulen geklärt haben ...


- Timur - 09.04.2007

also solche schulen das finde ich als problematisch.. ein fach kurdisch einzuführen ist kein ding aus meiner sicht aber komplett nur kurdisch das ist schwachsinn die amtssprache türkisch wäre dann nur noch papier.. das heisst die meisten würden überhaupt kein türkisch können und schwubs wär die integration in weiter ferne..

das ist doch dasselbe wie hier in deutschland man würde auch nict auf die idee kommen türkische kinder in nur türkisch zu unterrichten oder auf russisch..


- Cluster - 09.04.2007

In der Regel werden beide Sprachen vermittelt und nicht nur eine. Siehe die Sorben in Deutschland.


- Azrail - 09.04.2007

Cluster schrieb:In der Regel werden beide Sprachen vermittelt und nicht nur eine. Siehe die Sorben in Deutschland.

Wieviele Sorben sind das denn?

Sind es Millionen wie in der Türkei?

Die Türkei als Zentralstaat kann sowas nicht indem Maße zulassen aber in privaten Kursen sehe ich ein kein Problem.


- Cluster - 10.04.2007

Ja und? Seit wann hängt Minderheitenschutz von der Anzahl ab? Je mehr es sind, desto mehr Recht können sie fordern.


- Timur - 10.04.2007

ich finde auch in einzelnen provinzen wo es eine grössere anzahl an kurden gibt könnte man auch staatlich einen kurdisch unterricht (so wie mathe, türkisch etc) anbieten da es ja sowieso welche gibt die diese sprache nicht beherrschen könnte der auch freiwillig sein.. vor allem sollte der staatlich sein.. so hat man mehr kontrolle vor üblen kräften..


- Azrail - 11.04.2007

Cluster schrieb:Ja und? Seit wann hängt Minderheitenschutz von der Anzahl ab? Je mehr es sind, desto mehr Recht können sie fordern.

Natürlich können sie mehr Rechte fordern aber keine Rechte die den Separatismus fördert und dazu gehört eben unterschiedliche Sprache.
Wie wäre es denn wenn ich in deutschen Schulen mit 90% Türkenanteil die türkische Sprache als Hauptsprache durchsetzte.

Das ganze kann nicht funktionieren und schon gar nicht in der Türkei das führt über lang oder kurzt zur Sezession.


- Timur - 11.04.2007

also wenn ich eines tages mal geld hätte würd ich solche schulen bauen in dem nur türkisch gesprochen wird (in deutschland) die leute hier haben ja schon was dagegen wenn man in der öffentlichkeit türkisch spricht diverse länder (bayern) können das gar nicht ab.. sowas fällt hierzulande dann unter integration..


- Azrail - 11.04.2007

Timur schrieb:also wenn ich eines tages mal geld hätte würd ich solche schulen bauen in dem nur türkisch gesprochen wird (in deutschland) die leute hier haben ja schon was dagegen wenn man in der öffentlichkeit türkisch spricht diverse länder (bayern) können das gar nicht ab.. sowas fällt hierzulande dann unter integration..

Das ist nicht das Problem und ich bin damit auch nicht einverstanden man soll in deutschen Schulen deutsch reden hier ist aber das Problem das Zweisprachigkeit in Schulen innerhalb der Türkei Seperatismus fördert jüngste Drohungen des Kurdenführeres Barzani bestätigen das was sich entwickelt nähmlich ein kurdischer Nationalismus der um seine Interessen willen die Interessen seiner Nachbarstaaten sogar die einst des eigenen Landes Irak entgegengesetzt sogar feindselig sind.
Durch amerikanische und vorallem israelische Hilfe baut sich der Nordirak eine Infrastruktur im militärischen bereich auf um aggressiv ja sogar arrogant aufzutreten aber das wird keinen Frieden in der Region bringen.
Die Türkei wird dabei nicht zusehen wie sich ein nordirakischer Kurdenstaat entwicklt und aufgebaut wird da das existentielle Bestehen der Türkei in den jetzigen Grenzen gefährdet ist.

Der Irak wurde unter Augenscheinlichen "Demokratie und Freheitsbewegung" des westlichen Mächte USA und GB als Nation zerstört un in ein Chaos gestürzt indem nun offenkundig ein Plan B zu sehen ist indem man regioanle Kleinstaaten etablieren will.

Darunter eben Kurdistan mit reichen Erdölvorkommen im Nordirak will man sich dank amerikanicher Hilfe sich zu einem zweiten Israel entwickeln um dann die regionale Kontrolle durch einen Satellitenstaat zu haben.

Das funtzt aber nicht weil eben der Nato Partner Türkei sich in der Entwicklung der region bedroht und das zu recht denn was die USA mit Irak gemacht hat ist ein Hinweis darauf was mit der Türkei passieren kann.
Wer garantiert das es sogar nicht Absicht ist langfristig die Türkei mit Hilfe eines Kurdistans zu teilen sowie man Irak zerteilt hat?

Eines ist klar für die türkische Bevölkerung und die Türkei ist ein Kurdistan Nordirak eine existentielle Bedrohung und wird deshalb wenn das Messer am Knochen ist einschreiten und wenn dabei tausende sterben müssten.


- Timur - 11.04.2007

na ja selbst wenn man mal die türken weglässt was die araber mit einem kurdistan machen würden wäre nich weniger fataler.. sie würden nie in frieden leben können das wäre ein zweites palestina.. ausser es wäre eine araberfreie zone..

wie auch immer ein schwieriges unterfangen..


- Erich - 11.04.2007

die letzten beiden posts belegen mir, dass die Aussage von einem türkischen (oder arabischen) Joch, dem das Volk der Kurden unterworfen ist, nicht ganz aus der Luft gegriffen scheinen

edit:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://de.rian.ru/safety/20070410/63398604.html">http://de.rian.ru/safety/20070410/63398604.html</a><!-- m -->
Zitat:Türkische Armee setzt Großoffensive gegen kurdische Rebellen fort

13:12 | 10/ 04/ 2007

ANKARA, 10. April (RIA Novosti). Die türkische Armee setzt ihre Großoffensive gegen kurdische Rebellen im Südosten des Landes fort. Im Einsatz sind 13 000 Soldaten, Flugzeuge und Hubschrauber, berichten türkische Medien am Dienstag. ...
Vielleicht kann sich die Türkei mal in Europa umschauen, wie dort mit Minderheitsvölkern umgegangen wird,
z.B. den Sorben und Dänen in Deutschland,
den Südtirolern in Italien
.....


- Timur - 11.04.2007

tja diese streben aber auch keine teilung italiens oder deutschlands an die situation ist eine volkommen andere.. die lightterrororganisation eta ist da schon ein besseres beispiel wie schön wäre es wenn die pkk wie die eta wäre.. doch ist sie das nicht.. schon allein die raf (zwar unpassend) war so fürchterlich für die deutschen im bezug auf die pkk wäre sie nicht der rede wert gewesen.. ich muss auch nicht erwähnen das man auch hier keine teilungsversuche duldet.. und wir wissen wie sehr deutschland sich damals wiedervereinen wollte.. allzugroße selbstverwaltung/autonomie oä führt in dieser region zwangsläufig zur teilung.. auch wenns durch diverse angebliche freunde etwas beschleunigt werden würde bzw versucht wird..

zurück zur pkk, die globale panik von al kaida ist eher die messlatte mit der pkk, da sehen wir schon eher mit welchem kaliber die türkei zu kämpfen hat.. regional gesehen ist das ein guter vergleich von der stärke beider..

aus all dem folgt => man kann nicht äpfel mit birnen vergleichen..


- Azrail - 11.04.2007

Erich schrieb:die letzten beiden posts belegen mir, dass die Aussage von einem türkischen (oder arabischen) Joch, dem das Volk der Kurden unterworfen ist, nicht ganz aus der Luft gegriffen scheinen

edit:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://de.rian.ru/safety/20070410/63398604.html">http://de.rian.ru/safety/20070410/63398604.html</a><!-- m -->
Zitat:Türkische Armee setzt Großoffensive gegen kurdische Rebellen fort

13:12 | 10/ 04/ 2007

ANKARA, 10. April (RIA Novosti). Die türkische Armee setzt ihre Großoffensive gegen kurdische Rebellen im Südosten des Landes fort. Im Einsatz sind 13 000 Soldaten, Flugzeuge und Hubschrauber, berichten türkische Medien am Dienstag. ...
Vielleicht kann sich die Türkei mal in Europa umschauen, wie dort mit Minderheitsvölkern umgegangen wird,
z.B. den Sorben und Dänen in Deutschland,
den Südtirolern in Italien
.....

@Erich

Ja ich will nicht abstreiten das nationalistische denkweise vorallem der Kemalisten eine separatastische Atmosphäre geschaffen haben aber das geschah eben in einem Zeitalter der Putschisten,unter denen hat jeder gelitten auch Türken.
Auch in dieser Frage ist der Demokratiedefizit der Kemalisten dafür verantwortlich.
ABER die Zeiten haben sich geändert die Türkei ist nicht mehr streng nationalistisch ausgeprägt sondern eher mit zu vergleichen mit amerikanischer Denkweise wo Pass zählt und nicht die Herkunft.Wo die Loyalität zählt und nicht die Ethnie altes osmanisches denken war schon immer vorhanden.
Nicht alle Kurden sind Seperatisten sondern türkische Patrioten das gibt es auch.


Das Problemn ist eher die atheistische nationalistische Clique die glaubt für alle Kurden zu sprechen aber mit der Mehrheit der Kurden keinen eigentlichen Kontakt hat.

Es ist ein prozess im Gange der unabhängig ist von der türkischen Entwicklung die künstlich angefacht wird.
Die die ein Kurdistan wollen sind nationalistisch ausgeprägt und propagieren wörtlich "die Tötung von 100 Türken an einem Tag".

Einfacher ausgedrückt,selbst wenn die Türkei alle freiheitlichen Rechte erfüllen würde was sie jetzt versucht auch zu machen trotz aller Schwierigkeiten,würde es eine Sezession geben.Kurz gesagt man kann machen was man will die kurdischen Nationalisten sehen sich im Aufwind und wollen ein Kurdistan auf kosten eben türkischen territoriums auf mittelfristige Sicht!
Hier geht es nicht mehr um gerechtigkeit sondern um Interssen denn die Kurden machen das auch wenn sie versuchen Kerkuk kurdisch zu manifestieren.

Es gibt nicht Opfer sondern alle sind sie Täter/Opfer zu gleich früher die Nationalstaaten und nachbarn und heute eben regionale Gruppen die PUK oder PKK.

Das ganze kann man nicht mehr alleine mit Rechten lösen denn zuviel Freiheit in Form von Föderalismus führt zur Sezession siehe Irak.

Nur durch Kompromisse aber diese sind nicht möglich weil eben die USA das Gleichgewicht Stück für Stück zerstört.

Überleg mal Erich was passiert wenn es ein Kurdistan geben sollte:

Sezessionbestrebung anfachen und Bürgerkieg schaffen mit tausenden toten mit dem Endziel zur schaffung Großkurdistans von Erzurum in Ostanatolien bis nach Kerkuk im Südirak.Glaubst du tatächlich das man zuschauen wird das ein weiters Land nach Irak zerfällt.
Ich sag es offen vorher wird eher die Türkei mit seinen Truppen einmarschieren und wenn es sein muss Peschmerga töten.

Hier geht es auch sicht der Türkei um die blanke existenz und territoriale Integrität der Irak ist ein abschreckendes Beispiel.