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Re: Kurdistan - Erich - 23.03.2014

die kurdischen Regionen im Nordirak und Nordostsyrien wachsen zusammen
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.zeit.de/2014/12/kurden-syrien-norden">http://www.zeit.de/2014/12/kurden-syrien-norden</a><!-- m -->


Re: Kurdistan - Erich - 13.06.2014

<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.welt.de/politik/ausland/article129036944/Die-Kurden-machen-sich-das-Chaos-im-Irak-zunutze.html">http://www.welt.de/politik/ausland/arti ... nutze.html</a><!-- m -->
Zitat:18:35

Die Kurden machen sich das Chaos im Irak zunutze

Kurdische Kämpfer haben die bisher umstrittene, ölreiche Stadt Kirkuk eingenommen. So dehnen sie das kurdische Autonomiegebiet aus und schaffen die Voraussetzung für einen eigenen Staat.


Bilderunterschrift:
Die kurdische Peschmerga-Miliz ist nominell ebenso groß wie die irakische Armee, gut ausgerüstet, diszipliniert und verfügt über gute Kampfmoral - greift sie jetzt nach einem eigenen Staat?


Im neuen irakischen Bürgerkrieg geht alles sehr schnell. Nachdem die Terrorarmee Isis die nordirakische Metropole Mossul fast kampflos eingenommen hatte, machten es ihr die irakischen Kurden nach und nahmen nach eigenen Angaben die Ölstadt Kirkuk in Besitz. Die irakische Armee hatte sich davor kampflos aus der Stadt abgesetzt, deren Außenbezirke bereits unter dem Beschuss von Isis-Verbänden lagen.
...

Nur mithilfe einer eilig ins Land gebrachten iranischen Sondereinheit gelang es den irakischen Truppen offenbar, zumindest Tikrit, die Heimatstadt des einstigen Diktators Saddam Hussein, zurückzuerobern. Isis hatte den Ort kurz davor angegriffen und teilweise eingenommen.

In dem Vakuum, das die irakische Schwäche schuf, bilden sich mit atemberaubender Geschwindigkeit neue Machtstrukturen.
...
die Kurden kommen mit der Einnahme Kirkuks ihrem Traum eines eigenen, lebensfähigen Staates näher als je zuvor. Mit seinen Ölvorkommen wäre Kirkuk eine solide wirtschaftliche Basis für den Kurdenstaat – der de facto bereits seit dem Golfkrieg von 1991 existiert als "autonome Region".


Kurden erhalten Teil der Öleinnahmen aus Bagdad


In seiner bisherigen Form ist diese Region "Kurdistan" eine vorteilhafte Zwischenlösung für die Kurden, die völlige Freiheit genießen, in ihrem Gebiet zu machen, was sie wollen, und zugleich von Bagdad einen Teil der irakischen Öleinnahmen überwiesen bekommen.
...

Seit Neuestem verkaufen Kurden eigenes Öl

In den vergangenen Wochen hat die kurdische Führung erstmals versucht, selbst Öl zu verkaufen. Eine Pipeline führt aus dem Kurdengebiet zum türkischen Ölhafen Ceyhan. Nun wurden dort erstmals ohne Genehmigung der Bagdader Zentralregierung, nur in kurdischem Auftrag, zwei Tanker befüllt und stachen in See. Als Käufer wurden von kurdischer Seite unter anderem deutsche und italienische Kunden angegeben. Da aber juristisch gesehen Kurdistan gar nicht das Recht hat, Öl zu verkaufen, droht Bagdad unter Einschaltung der Vereinten Nationen mit Konsequenzen. Insbesondere will der Irak die Türkei verklagen als Helfershelfer der Aktion.

Rein militärisch wäre ein Bruch mit der Zentralregierung jetzt leichter denn je. Unter Druck durch Isis, beweist die 190.000 Mann starke und vor allem aus Schiiten bestehende irakische Armee einen starken Unwillen, außerhalb der schiitischen Gebiete zu kämpfen. Die kurdische Peschmerga-Miliz ist nominell ebenso groß wie die irakische Armee, gut ausgerüstet, diszipliniert und verfügt über gute Kampfmoral. Wenn es eine Kraft gibt, die Isis auf dem Boden widerstehen kann, dann die Peschmerga.

Die irakische Zentralregierung hätte derzeit kaum die Kraft, die Kurden an einer Ausweitung ihres Handlungsspielraums zu hindern. Das wahre Hemmnis für kurdische Freiheitsträume ist international: Es gilt, die Reaktionen der Türkei und des Iran zu beachten. Immerhin sind das weniger Länder als früher: Da waren auch Syrien und der Irak noch echte Mächte, die die kurdischen Freiheitspläne unmöglich machten. Heute liegen beide Staaten in Trümmern.
...

Vorerst scheint es das Kalkül der irakischen Kurden zu sein, sich die beste Ausgangspositionen zu schaffen für einen kommenden Zerfall des Irak. Oder für eine neue Machtverteilung im Land, sollte der einst von den Kolonialmächten künstlich geschaffene Staat doch überleben
...



Re: Kurdistan - Erich - 19.06.2014

die Kurden scheinen die Gewinner der Krise im Irak zu sein - das meint jedenfalls die Süddeutsche Zeitung:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.sueddeutsche.de/politik/krise-im-irak-warum-die-kurden-die-grossen-gewinner-sind-1.2005824">http://www.sueddeutsche.de/politik/kris ... -1.2005824</a><!-- m -->
Zitat:18. Juni 2014 11:01


Krise im Irak
Warum die Kurden die großen Gewinner sind ...
- und wenn sie es schaffen, sich gegen ISIS zu behaupten (was bei einem Bürgerkrieg zwischen sunnitischen und schiitischen Arabern mit Unterstützung des Iran für die letzteren nicht unwahrscheinlich ist), dürfte das auch dauerhaft sein.


Re: Kurdistan - Nightwatch - 20.06.2014

Die Kurden machen seit 2003 einen super Job beim Aufbau staatlicher Strukturen in ihrem Land. Könnten sich einige in der Region eine große Scheibe von Abschneiden...


Hier eine Randnotiz die aber durchaus Spiegelbild größerer Geostrategischer Zusammenhänge sein kann:

Zitat:Oil tanker from Iraqi Kurdistan arrives in Israel

A tanker carrying crude oil from a new pipeline in Iraqi Kurdistan anchored near the Ashkelon port Friday and is set to deliver its cargo early Saturday, as part of a first of its kind interaction between representatives of the autonomous ethnic minority and Israeli companies, Reuters reported.
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.timesofisrael.com/oil-tanker-from-iraqi-kurdistan-arrives-in-israel/#ixzz35CbcbKoM">http://www.timesofisrael.com/oil-tanker ... z35CbcbKoM</a><!-- m -->


Re: Kurdistan - Erich - 20.06.2014

Die Kurden sind für Ölexport über Transitgebiet angewiesen - im Westen (Syrien) und Süden (Irak) dürften die Pipelines zumindest bald unterbrochen sein.
Zum Iran führen keine Pipelines, und dann würde auch das Embargo gegen den Iran greifen.
Bleibt die Türkei - und ggf. ein Anschluss an das dortige Pipeline-Netz. Solange die Kurden im Nordirak da für die Türkei "kontrollierbar" sind, dürfte eine relative Autonomie der irakischen Kurden für die Türkei sogar akzeptabel sein. Und wenn sich die Türkei sogar als regionale Hegemonialmacht auch über das kurdische Gebiet etabliert (Erdogan könnte da durchaus drüber nachdenken), könnte ich mir sogar noch mehr vorstellen.


Re: Kurdistan - Nightwatch - 20.06.2014

Zitat:Bleibt die Türkei - und ggf. ein Anschluss an das dortige Pipeline-Netz
Existiert doch schon:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://en.wikipedia.org/wiki/Kirkuk%E2%80%93Ceyhan_Oil_Pipeline">http://en.wikipedia.org/wiki/Kirkuk%E2% ... l_Pipeline</a><!-- m -->


Re: Kurdistan - Erich - 21.06.2014

führt aber über ISIS - Gebiet und ist daher derzeit nicht nutzbar
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.faz.net/aktuell/politik/ausland/kaempfe-im-irak-schiiten-ruesten-sich-gegen-sunniten-miliz-13002367-b4.html">http://www.faz.net/aktuell/politik/ausl ... 67-b4.html</a><!-- m -->

<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.faz.net/aktuell/politik/ausland/naher-osten/irak-kurden-sichern-sich-oelgebiete-13002424.html">http://www.faz.net/aktuell/politik/ausl ... 02424.html</a><!-- m -->
Zitat:Kämpfe im Irak
Die neuen Herren der Ölfelder

Die Kurden sind der große Gewinner des Isis-Vormarschs im Irak. Innerhalb weniger Tage konnten sie ihr Gebiet um Hunderte Quadratkilometer erweitern - und sich riesige Rohstoffvorkommen sichern
.
21.06.2014,

An der Wand hängt ein riesiger Stadtplan Kirkuks. Akribisch sind alle Plätze und Straßen der reichsten irakischen Stadt eingezeichnet, auch die turkmenischen, arabischen, kurdischen und christlichen Viertel. Bis vor wenigen Jahrzehnten waren die Kurden hier noch in der Minderheit. Das ist heute anders. „Kirkuk gehört uns, das hier ist Kurdistan!“, sagt Abdul Rahman. Der kräftig gebaute Mann mit scharfem Blick ist außenpolitischer Sprecher der Patriotischen Union Kurdistans (PUK), der stärksten politischen Kraft in der 400.000-Einwohner-Stadt.
...

Generalstabsmäßig marschierten Peschmerga-Kämpfer der Autonomieregierung in Arbil vor knapp zwei Wochen in Stellungen ein, die die irakische Armee kampflos hinterlassen hatte.

Die Felder von Baba und Khurmala

Aus Furcht, in die Hände der Gotteskrieger des Islamischen Staats im Irak und (Groß)-Syrien (Isis) zu fallen, hatten Tausende Soldaten der 12. Division Uniformen und Marschgepäck einfach in den Staub geschmissen und sich in der autonomen Kurdenregion im Nordirak in Sicherheit gebracht. Die Kurdenführer sind so zu den großen Gewinnern des neuen Irak-Krieges geworden – und zu den neuen Herren der riesigen Ölfelder rund um die Provinzhauptstadt, die anders als Arbil, Dohuk und Suleimanije nicht zur Autonomieregion gehören.

Es geht um die ölreichste Gegend des Landes, neben Basra im schiitischen Süden: 280.000 Fass am Tag wurden zuletzt über die Kirkuk-Pipeline ausgeführt, ehe Anschläge islamistischer Terroristen die Exporte im März zum Erliegen brachten.
...

Auch über Abdul Rahmans Schreibtisch hängt ein Bild Talabanis, des Gegenspielers von Kurdenpräsident Barzani. Barzani führt in Arbil die kurdische Konkurrenz der PUK an, die Kurdische Demokratische Partei (KDP). Über Jahre lieferten sich die Milizen der beiden Parteien einen blutigen Bürgerkrieg, ehe der Sturz der Saddam-Diktatur 2003 sie einen entscheidenden Schritt voranbrachte auf dem Weg zum eigenen Staat. Fortan zogen sie an einem Strang. Während Barzani von Arbil aus eine eigene Außenpolitik betrieb und die Verbindungen zur benachbarten Türkei ausbaute, setzte Talabani in Bagdad kurdische Interessen durch.

...
In Kirkuk sorgte ein vom Gouverneur der Provinz eilends ausgehandeltes Abkommen zwischen den flüchtenden Offizieren der Bundesarmee und dem Peschmerga-Oberkommando dafür, dass die staatliche Ordnung erhalten blieb.

Nur so ließ sich der Durchmarsch von Isis-Kämpfern verhindern. Tausend Männer der kurdischen Regionalgarde seien allein am PUK-Hauptquartier im verwaisten Stadtzentrum Kirkuks stationiert, sagt Abdul Rahman. Nochmal so viele dürften es auf dem Gelände der KDP-Führung ein paar Straßen weiter sein.

Ortswechsel. Am Maschruah-Kanal, 25 Kilometer westlich von Kirkuk, weiden Schafe auf kargen Feldern. Grell lodern die Fackeln der Bohrtürme in den von der stechenden Sonne blassen Himmel. Ein paar Dutzend kurdische Soldaten haben sich in den Schatten der von Palmwedeln bedeckten Unterstände zurückgezogen. Hinten am Horizont ragt eine Hügelkette hervor. Dort haben die Isis-Kämpfer sich festgesetzt, immer wieder in den vergangenen Tagen kam es zu Gefechten mit den Peschmerga.
....

Fast alle Großkonzerne der Ölbranche sind seit 2011 im Nordirak eingestiegen, trotz aller Sanktionsdrohungen der Zentralregierung. Chevron, Exxon Mobil, Hess und Total SA dealten lieber mit Arbil als mit Bagdad – auch weil der Ausbau der Infrastruktur im korrupten Süden des Landes nur schleppend vorankommt. Würde die Autonomieregion eines Tages unabhängig werden, stiege Irakisch-Kurdistan zum zehntgrößten Erdölproduzenten der Welt auf.
...



Re: Kurdistan - Erich - 22.06.2014

Die Kurden etablieren sich als Ordnungsmacht im Nordirak
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.welt.de/politik/ausland/article129345966/Hier-sind-die-Christen-vor-den-Isis-Terroristen-sicher.html">http://www.welt.de/politik/ausland/arti ... icher.html</a><!-- m -->
Zitat:15:31

Hier sind die Christen vor den Isis-Terroristen sicher

Weil radikale Islamisten das nordirakische Mossul eingenommen haben, sind die dortigen Christen ins nahe gelegene Alkosch geflohen. Die antike Christenstadt wird von kurdischen Peschmergas beschützt.
...

Auch Muslime haben in der Christenstadt Schutz gefunden

In Alkosch haben auch Muslime Unterschlupf gefunden, die mit den Christen geflohen sind. Sunniten und Schiiten sind zusammen in einer Schule untergebracht. Die zwei Glaubensrichtungen bekämpfen sich im Irak seit der US-Invasion. "Hier gibt es kein Unterschiede zwischen uns", versichert ein älterer Mann, der auf einer Matratze am Boden sitzt.

"Um zwei Uhr morgens klopften Maskierte an unsere Haustür", erzählt Ali Abu Hassan. "Sie sagten, jetzt hätten wir noch die Wahl zu verschwinden." Man habe sofort die Familie zusammengerufen und die Stadt verlassen. "Wir sind Schiiten. Dort zu bleiben wäre unser Todesurteil gewesen", fügt der 54-Jährige sichtlich nervös an. Das Wort Tikrit muss er nicht aussprechen. In der Heimat von Saddam Hussein hat Isis 1700 Schiiten kaltblütig hingerichtet.
...
- und wohl auch in Nordostsyrien <!-- m --><a class="postlink" href="http://de.ibtimes.com/articles/26682/20131218/warum-syriens-kurden-al-kaida-besiegen.htm">http://de.ibtimes.com/articles/26682/20 ... siegen.htm</a><!-- m -->
Zitat:December 18, 2013 8:22 PM CET

Warum Syriens Kurden al-Kaida besiegen

In den letzten Monaten haben die Kurden gegen al-Kaida und andere Islamistengruppen vermehrt Gewinne verbuchen können. Zudem haben die Kurden im Nordosten Syriens einen Ministaat errichtet. Doch warum sind die Kurden in Syrien so erfolgreich?
...
<!-- m --><a class="postlink" href="http://german.ruvr.ru/2013_12_23/Syriens-Kurden-kampfen-gegen-Halsabschneider-9118/">http://german.ruvr.ru/2013_12_23/Syrien ... ider-9118/</a><!-- m -->
Zitat: 23 Dezember 2013, 22:58

Syriens Kurden kämpfen gegen „Halsabschneider“
Weiterlesen: <!-- m --><a class="postlink" href="http://german.ruvr.ru/2013_12_23/Syriens-Kurden-kampfen-gegen-Halsabschneider-9118/">http://german.ruvr.ru/2013_12_23/Syrien ... ider-9118/</a><!-- m -->



Re: Kurdistan - Nightwatch - 22.06.2014

Erich schrieb:führt aber über ISIS - Gebiet und ist daher derzeit nicht nutzbar
Warum, wurde sie gesprengt?
Ich glaube die ISIS sieht eher nach Süden als nach Norden und hat kein gesteigertes Interesse sich mit den Kurden Übermaßen anzulegen.


Re: Kurdistan - Erich - 24.06.2014

<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.tagesschau.de/ausland/interview-erbil-kurdistan-100.html">http://www.tagesschau.de/ausland/interv ... n-100.html</a><!-- m -->
Zitat:Interview zur Lage im Nordirak

"Wir haben keine Angst vor ISIS"

Stand: 24.06.2014 16:33 Uhr

Erbil ist die Hauptstadt des kurdischen Gebiets im Irak. "Wir haben hier keine Angst vor ISIS", sagt Bürgermeister Qoja im Gespräch mit tagesschau.de. Die Kurden könnten sich schützen. Und eine Teilung des Irak sieht er auch als Chance.
....



Re: Kurdistan - Erich - 01.07.2014

<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.blick.ch/news/ausland/referendum-fuer-unabhaengigkeit-kurden-planen-abspaltung-vom-irak-id2954077.html">http://www.blick.ch/news/ausland/refere ... 54077.html</a><!-- m -->
Zitat:Referendum für Unabhängigkeit
Kurden planen Abspaltung vom Irak

ERBIL - Die autonome Region Kurdistan will sich vom Irak abspalten. Der kurdische Präsident kündigte heute eine entsprechende Volksabstimmung an.


Publiziert: 13.22 Uhr, Aktualisiert: 13.33 Uhr
...
übertreibt mal nicht ...


Re: Kurdistan - Erich - 11.07.2014

<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.tagesschau.de/ausland/maliki-kurden-100.html">http://www.tagesschau.de/ausland/maliki-kurden-100.html</a><!-- m -->
Zitat:Streit in Iraks Zentralregierung

Kurden wollen Maliki boykottieren


Stand: 10.07.2014 14:00 Uhr
Im Irak ist nun auch ein massiver Streit zwischen der Zentralregierung und der kurdischen Minderheit ausgebrochen. Kurdische Minister wollen bis auf weiteres das Kabinett von Ministerpräsident Nuri al Maliki boykottieren. Das kündigte der stellvertretende Ministerpräsident Ros Nuri Schaues an, der zugleich höchstrangiger Kurde in der Regierung ist. Die Kurden haben auch die Ministerposten für Außenpolitik, Handel, Gesundheit und Einwanderung inne.
...

Auslöser des Zerwürfnisses waren Äußerungen von Maliki vom Mittwoch. Der Ministerpräsident, der der schiitischen Mehrheitsbevölkerung angehört, hatte den Kurden vorgeworfen, sie böten in ihren Autonomiegebieten Vertretern der Terrorgruppe ISIS (Islamischer Staat) Unterschlupf. Zugleich beschuldigte er die Kurden, den Vormarsch der ISIS ausgenutzt und ihr Gebiet ausgeweitet zu haben.

Die Kurden wiesen diese Vorwürfe zurück. Schaues sagte, Maliki wolle vom Versagen der Zentralregierung beim Vormarsch der ISIS ablenken. Aus dem kurdischen Autonomiegebiet wurde Maliki zum Rücktritt aufgefordert.

...
dass die kurdischen Peschmerga vorgerückt sind, um von Kurden beanspruchte Gebiete im Nordirak (die Saddam den Arabern zugeordnet hatte) vor der ISIS zu besetzen, wird sogar in den hiesigen Medien berichtet.


Re: Kurdistan - Erich - 12.07.2014

<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.tagesschau.de/ausland/maliki-kurden-102.html">http://www.tagesschau.de/ausland/maliki-kurden-102.html</a><!-- m -->
Zitat:Machtkampf im Irak

Kurden erobern wichtige Ölfelder


Stand: 11.07.2014 22:29 Uhr
... Während sunnitische Milizen am Freitag mit blutigen Angriffen die Erstürmung der Stadt Ramadi vorbereiteten, rissen kurdische Kämpfer im Norden zwei strategisch wichtige Ölfelder an sich.
...

Die Regionalregierung von Kurdistan bezeichnete die Besetzung der Ölfelder von Bai Hassan und in der Machmur-Region als Reaktion auf einen angeblichen Plan des irakischen Ölministeriums, eine neue Pipeline in dem Gebiet zu sabotieren. Die Mitarbeiter der staatlichen North Oil Company hätten nun die Wahl, mit dem neuen Management zu kooperieren oder zu verschwinden. Nach Angaben der irakischen Zentralregierung haben die besetzten Ölfelder eine Förderkapazität von 400.000 Barrel Erdöl pro Tag.
...



Re: Kurdistan - Erich - 04.08.2014

<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.sueddeutsche.de/politik/vormarsch-gegen-islamisten-im-irak-in-stunden-ist-alles-vorbei-1.2075890">http://www.sueddeutsche.de/politik/vorm ... -1.2075890</a><!-- m -->
Zitat: 4. August 2014 19:21

Vormarsch gegen Islamisten im Irak
"In 72 Stunden ist alles vorbei"

Die Kurden im Nordirak haben den Dschihadisten vom "Islamischen Staat" Rache geschworen. Sie geben sich optimistisch, innerhalb kurzer Zeit verlorenen Boden zurückzuerobern.
Auch die irakische Luftwaffe möchte eingreifen. Der Konflikt könnte in Kürze explodieren.
...

Während die irakische Armee panisch das Weite gesucht hatte, übernahmen kurdische Peschmerga-Milizen Territorien, die sogar noch außerhalb des kurdischen Autonomie-Gebiets lagen, beispielsweise die Ölstadt Kirkuk. Der bedrängte schiitische Premierminister Nuri al-Maliki hatte den Kurden danach sogar vorgeworfen, dass sie sunnitische Extremisten in ihrem Autonomiegebiet Schutz böten - eine Behauptung, die die ohnehin schleppende Regierungsbildung durch Sunniten, Schiiten und Kurden verkomplizierte. Die Städte, die am Wochenende in die Gewalt der IS-Milizen fielen, liegen allerdings in traditionell kurdischem Gebiet. Auch die Kurden, zeigt sich nun, sind vor der Gier der Gotteskrieger nicht sicher.
...

Am Sonntagmorgen stürmten die Dschihadisten die Stadt Sindschar, zerstörten einen schiitischen Schrein, töteten alle, die sich ihnen in den Weg stellten, überrannten lokale Polizei- und Armeeeinrichtungen und hissten die schwarze Flagge des Dschihad auf Regierungsgebäuden. Kurz, sie folgten "der üblichen Eroberungsmethode", wie die New York Times schreibt.

Einen Tag später schworen die Kurden Vergeltung. Die Truppen seien überlastet gewesen im weitläufigen Gelände, so ein Sprecher zur Agentur Reuters am Montag: "Die Lage ist brandgefährlich für die gesamte Region. Es muss etwas getan werden." Für eine Gegenoffensive ziehen die Kurden nun nach eigenen Angaben eine große Zahl Männer zusammen und schicken Eliteeinheiten, um den verlorenen Boden zurückzuerobern. Ein kurdischer Kommandeur sprach sogar davon, dass Mossul den Händen der IS-Extremisten entrissen werden könne: "In den nächsten 48 oder 72 Stunden wird alles vorbei sein."
...



Re: Kurdistan - Erich - 06.08.2014

Der angekündigte Gegenschlag der Kurden hat begonnen:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.tagesschau.de/ausland/irak-kaempfe-105.html">http://www.tagesschau.de/ausland/irak-kaempfe-105.html</a><!-- m -->
Zitat:Kämpfe im Nordirak

Kurden starten Offensive gegen IS


Stand: 06.08.2014 15:16 Uhr

Im Nordirak sind heftige Kämpfe zwischen Kämpfern der sunnitischen Bewegung Islamischer Staat (IS) und kurdischen Truppen aus drei Staaten ausgebrochen. Die Gefechte konzentrierten sich auf ein Gebiet rund 40 Kilometer südwestlich der kurdischen Regionalhauptstadt Erbil, sagte ein Kurden-Vertreter. Mitglieder der in der Türkei verbotenen kurdischen PKK und der syrischen PYD gingen in der Nähe der Stadt Sindschar gegen die IS-Kämpfer vor.

Der Kurden-Vertreter sagte, die Peschmerga-Kämpfer kooperierten mit den irakischen Regierungstruppen, um die IS-Kämpfer zurückzuschlagen.
....