Forum-Sicherheitspolitik
Kurdistan - Druckversion

+- Forum-Sicherheitspolitik (https://www.forum-sicherheitspolitik.org)
+-- Forum: Blickpunkt Welt (https://www.forum-sicherheitspolitik.org/forumdisplay.php?fid=90)
+--- Forum: Sicherheitspolitik und Wirtschaft (https://www.forum-sicherheitspolitik.org/forumdisplay.php?fid=96)
+--- Thema: Kurdistan (/showthread.php?tid=2219)

Seiten: 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25


Re: Kurdistan - Ambassador - 14.08.2012

mehr noch. Es wurde und teils wird ihnen das Recht auf eine eigene kulturelle Identität verwehrt bzw. nennen viele Türken die Kurden auch heute noch Bergtürken oder bestreitet die existenz von Kurden, obwohl diese mit ihnen so gesehen nicht verwandt sind(heutzutage gibt es natürlich starke Vermischungen), da die Kurden nachfahren der dort schon seit Tausenden Jahren lebenden Menschen dieser Region sind, während die Türken aus Osten(Gebiet westlich der Türkei) eingewandert sind als Teil der Goldenen Horde im grossen Mongolenreich


Re: Kurdistan - Erich - 19.08.2012

dementsprechend sind auch nicht alle Kurden mit dem Assad-Clan befreundet:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.publik-forum.de/politik-gesellschaft/artikel/syrien-kein-weg-zurueck-online">http://www.publik-forum.de/politik-gese ... eck-online</a><!-- m -->
Zitat:23.07.2012

Syrien: Kein Weg zurück


In Syrien eskaliert die Gewalt. Gekämpft wird auch in der Hauptstadt Damaskus, aus der Mezkin Mikari stammt. Der 57-Jährige, der vor langer Zeit aus Syrien floh, verfolgt von Berlin aus die Ereignisse in seinem Land. Die Wut über das Regime und die Angst um Angehörige rauben ihm den Schlaf

»Wenn ich abends in meinem Bett liege und die Augen schließe, sehe ich unser Haus in Damaskus vor mir.« Mezkin Mikari spricht leise. Bei dem Gedanken an seine syrische Heimat bekommt die Stimme des 57-Jährigen einen sanften Klang. Fast 4000 Kilometer liegen zwischen Mikaris Geburtsstadt Damaskus und seinem heutigen Wohnort Berlin. Als junger Mann, er war 22 Jahre alt, musste der kurdischstämmige Syrer sein Land verlassen. Das war 1976. Seitdem vergehe kein einziger Tag, an dem er nicht an Syrien denke: »Seit Beginn der Revolution halte ich es kaum noch aus«, sagt Mikari, tiefe Falten zerfurchen seine Stirn.
...

Doch auch 500 Tage nach dem Ausbruch der Revolution hält sich Präsident Baschar al-Assad weiter zäh an der Macht. Die Oppositionellen sind in seinen Augen »Terroristen«.

»Assad und seine Umgebung müssen weg!«

Terroristen? Mezkin Mikari schüttelt angesichts der Vorwürfe des Diktators heftig den Kopf: Tag für Tag fänden in Syrien landesweit rund sechshundert friedliche Protestkundgebungen statt: »Die Menschen gehen auf die Straßen, weil sie einen demokratischen Wandel wollen. Und dafür sind sie bereit, einen sehr hohen Preis zu zahlen.« Der gelernte Flugzeugingenieur verfolgt genau, was in seinem Land passiert: Tag für Tag durchforstet er Internet und Zeitungen nach Meldungen über seine Heimat. Via Facebook und Skype kommuniziert er mit Verwandten und Freunden vor Ort.


...
»Assad und seine Umgebung müssen weg!«, ist er überzeugt.

Die kurdische Bewegung in Syrien

Seit dem Tag, an dem sich Assads Vater, Hafis al-Assad, 1970 in Syrien an die Macht geputscht hat, fühlt sich Mikari »als Teil der Opposition«. Mit sechzehn Jahren tritt er in die Kurdische Demokratische Partei in Syrien ein, die sich für mehr Demokratie und die Rechte der Kurden einsetzt. Die Kurden sind in Syrien mit rund fünfzehn Prozent die größte ethnische Minderheit, über Jahrzehnte hinweg wurden sie systematisch diskriminiert und unterdrückt: Die syrische Regierung entzog Zehntausenden die Staatsbürgerschaft, verbot ihre Sprache; sie durften ihre Feste nicht öffentlich feiern.

Assads Vater versucht lange Zeit - ebenso wie später sein Sohn - die kurdische Bewegung zu unterdrücken. Mitglieder der kurdisch-demokratischen Partei werden verhaftet. Wegen seiner politischen Haltung in Bedrängnis, verlässt auch Mikari als junger Mann das Land. Seine Frau und er studieren gemeinsam in Kiew. 1983 erfährt Mikari, dass in seiner Heimat ein Haftbefehl gegen ihn vorliegt. Ein Jahr später zieht das junge Paar nach Ostberlin.

»In 19 Tagen wurde ich 7 Mal vom Geheimdienst verhört«

Als 1990 ein Präsidialerlass in Kraft tritt, der es im Ausland lebenden Syrern ermöglicht, einen Antrag auf Besuchsrecht zu stellen, schöpft Mikari Hoffnung. Er wartet fünf Jahre lang ab, um zu beobachten, was geschieht. Dann hält er es nicht mehr aus und reist mit seiner Frau und Tochter nach Damaskus. »Nach 19 Tagen haben wir das Land wieder verlassen«, sagt Mikari. »Während dieser Zeit wurde ich sieben Mal vom Geheimdienst verhört.« Danach habe er nie mehr gewagt zurückzukehren - auch nicht zur Beerdigung seines Vaters.



Re: Kurdistan - Erich - 19.08.2012

dementsprechend sind auch nicht alle Kurden mit dem Assad-Clan befreundet:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.publik-forum.de/politik-gesellschaft/artikel/syrien-kein-weg-zurueck-online">http://www.publik-forum.de/politik-gese ... eck-online</a><!-- m -->
Zitat:23.07.2012

Syrien: Kein Weg zurück


In Syrien eskaliert die Gewalt. Gekämpft wird auch in der Hauptstadt Damaskus, aus der Mezkin Mikari stammt. Der 57-Jährige, der vor langer Zeit aus Syrien floh, verfolgt von Berlin aus die Ereignisse in seinem Land. Die Wut über das Regime und die Angst um Angehörige rauben ihm den Schlaf

»Wenn ich abends in meinem Bett liege und die Augen schließe, sehe ich unser Haus in Damaskus vor mir.« Mezkin Mikari spricht leise. Bei dem Gedanken an seine syrische Heimat bekommt die Stimme des 57-Jährigen einen sanften Klang. Fast 4000 Kilometer liegen zwischen Mikaris Geburtsstadt Damaskus und seinem heutigen Wohnort Berlin. Als junger Mann, er war 22 Jahre alt, musste der kurdischstämmige Syrer sein Land verlassen. Das war 1976. Seitdem vergehe kein einziger Tag, an dem er nicht an Syrien denke: »Seit Beginn der Revolution halte ich es kaum noch aus«, sagt Mikari, tiefe Falten zerfurchen seine Stirn.
...

Doch auch 500 Tage nach dem Ausbruch der Revolution hält sich Präsident Baschar al-Assad weiter zäh an der Macht. Die Oppositionellen sind in seinen Augen »Terroristen«.

»Assad und seine Umgebung müssen weg!«

Terroristen? Mezkin Mikari schüttelt angesichts der Vorwürfe des Diktators heftig den Kopf: Tag für Tag fänden in Syrien landesweit rund sechshundert friedliche Protestkundgebungen statt: »Die Menschen gehen auf die Straßen, weil sie einen demokratischen Wandel wollen. Und dafür sind sie bereit, einen sehr hohen Preis zu zahlen.« Der gelernte Flugzeugingenieur verfolgt genau, was in seinem Land passiert: Tag für Tag durchforstet er Internet und Zeitungen nach Meldungen über seine Heimat. Via Facebook und Skype kommuniziert er mit Verwandten und Freunden vor Ort.


...
»Assad und seine Umgebung müssen weg!«, ist er überzeugt.

Die kurdische Bewegung in Syrien

Seit dem Tag, an dem sich Assads Vater, Hafis al-Assad, 1970 in Syrien an die Macht geputscht hat, fühlt sich Mikari »als Teil der Opposition«. Mit sechzehn Jahren tritt er in die Kurdische Demokratische Partei in Syrien ein, die sich für mehr Demokratie und die Rechte der Kurden einsetzt. Die Kurden sind in Syrien mit rund fünfzehn Prozent die größte ethnische Minderheit, über Jahrzehnte hinweg wurden sie systematisch diskriminiert und unterdrückt: Die syrische Regierung entzog Zehntausenden die Staatsbürgerschaft, verbot ihre Sprache; sie durften ihre Feste nicht öffentlich feiern.

Assads Vater versucht lange Zeit - ebenso wie später sein Sohn - die kurdische Bewegung zu unterdrücken. Mitglieder der kurdisch-demokratischen Partei werden verhaftet. Wegen seiner politischen Haltung in Bedrängnis, verlässt auch Mikari als junger Mann das Land. Seine Frau und er studieren gemeinsam in Kiew. 1983 erfährt Mikari, dass in seiner Heimat ein Haftbefehl gegen ihn vorliegt. Ein Jahr später zieht das junge Paar nach Ostberlin.

»In 19 Tagen wurde ich 7 Mal vom Geheimdienst verhört«

Als 1990 ein Präsidialerlass in Kraft tritt, der es im Ausland lebenden Syrern ermöglicht, einen Antrag auf Besuchsrecht zu stellen, schöpft Mikari Hoffnung. Er wartet fünf Jahre lang ab, um zu beobachten, was geschieht. Dann hält er es nicht mehr aus und reist mit seiner Frau und Tochter nach Damaskus. »Nach 19 Tagen haben wir das Land wieder verlassen«, sagt Mikari. »Während dieser Zeit wurde ich sieben Mal vom Geheimdienst verhört.« Danach habe er nie mehr gewagt zurückzukehren - auch nicht zur Beerdigung seines Vaters.



Re: Kurdistan - Ambassador - 05.09.2012

http://www.welt.de/print/die_welt/politik/article108954921/Tuerkei-und-Iran-auf-einmal-sind-sie-Feinde.html

Zitat:PKK-Kämpfer griffen in der Nacht zum Montag unerwartet eine ganze Reihe türkischer Militärposten an - am Ende waren zehn Soldaten tot und mehrere verletzt. Es war der jüngste Höhepunkt einer intensiven PKK-Offensive, die offenbar mit der Entwicklung im benachbarten Syrien zusammenhängt. Dort hat die Kurdenorganisation ihre Einheiten enorm verstärkt.

Zitat:In der Türkei wird heftig diskutiert, woher die plötzlich erheblich gesteigerte Wirksamkeit und Tödlichkeit der PKK-Angriffe kommt. Viel war dabei von syrischer, iranischer oder gar israelischer Unterstützung für die Terroristen die Rede. Die Debatte erhält nun neue Nahrung, nachdem ein iranischer Agentenring in der Türkei aufflog. Am vergangenen Freitag wurden neun Personen festgenommen und sieben davon wenig später verhaftet. Der Vorwurf: für den Iran spioniert zu haben. Zwei von ihnen sind iranische, die anderen türkische Staatsbürger.



Re: Kurdistan - Erich - 11.09.2012

<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.faz.net/aktuell/politik/ausland/pkk-der-kurdische-krieg-der-tuerkei-11886351.html">http://www.faz.net/aktuell/politik/ausl ... 86351.html</a><!-- m -->
Zitat:PKK
Der kurdische Krieg der Türkei
11.09.2012 · Die türkische Armee verliert im Südosten des Landes die Kontrolle über einzelne Gebiete an die Terrororganisation PKK. Die Kämpfe sind dort voll entbrannt.
...

Ihre Übermacht an Menschen und Material nützt der türkischen Armee nichts in diesem Krieg. Zur Chiffre für die waffenstarrende Ohnmacht der Streitkräfte könnte Şemdinli werden. Ende August behauptete Selahattin Demirtaş, Vorsitzender der im türkischen Parlament vertretenen Kurdenpartei BDP, die Region zwischen Şemdinli und Çukurca - die Orte liegen etwa 100 Kilometer Luftlinie voneinander entfernt - befände sich unter Kontrolle der PKK. Şemdinli und Çukurca sind von Kurden bewohnte Kleinstädte im Süden der Provinz Hakkari an der Grenze zum Irak und zu Iran. Demirtaş sprach davon, dass es sich insgesamt um ein Gebiet von 400 Quadratkilometern Größe handele. Treffen seine Aussagen zu, hat der türkische Staat in dem Gebiet sein Gewaltmonopol verloren, zumindest zeitweilig. Demirtaş sprach davon, dass die PKK Straßenkontrollen errichtet habe und die Soldaten ihre nur noch aus der Luft versorgten Stützpunkte nicht mehr verlassen können. Als kurz nach der Aussage von Demirtaş in Ankara der Nationale Sicherheitsrat tagte, wurde ein klares Dementi erwartet - doch das unterblieb.
...



Re: Kurdistan - Falke - 16.09.2012

Erich schrieb:http://www.faz.net/aktuell/politik/ausland/pkk-der-kurdische-krieg-der-tuerkei-11886351.html
Zitat:PKK
Der kurdische Krieg der Türkei
11.09.2012 · Die türkische Armee verliert im Südosten des Landes die Kontrolle über einzelne Gebiete an die Terrororganisation PKK. Die Kämpfe sind dort voll entbrannt.
...

Ihre Übermacht an Menschen und Material nützt der türkischen Armee nichts in diesem Krieg. Zur Chiffre für die waffenstarrende Ohnmacht der Streitkräfte könnte Şemdinli werden. Ende August behauptete Selahattin Demirtaş, Vorsitzender der im türkischen Parlament vertretenen Kurdenpartei BDP, die Region zwischen Şemdinli und Çukurca - die Orte liegen etwa 100 Kilometer Luftlinie voneinander entfernt - befände sich unter Kontrolle der PKK. Şemdinli und Çukurca sind von Kurden bewohnte Kleinstädte im Süden der Provinz Hakkari an der Grenze zum Irak und zu Iran. Demirtaş sprach davon, dass es sich insgesamt um ein Gebiet von 400 Quadratkilometern Größe handele. Treffen seine Aussagen zu, hat der türkische Staat in dem Gebiet sein Gewaltmonopol verloren, zumindest zeitweilig. Demirtaş sprach davon, dass die PKK Straßenkontrollen errichtet habe und die Soldaten ihre nur noch aus der Luft versorgten Stützpunkte nicht mehr verlassen können. Als kurz nach der Aussage von Demirtaş in Ankara der Nationale Sicherheitsrat tagte, wurde ein klares Dementi erwartet - doch das unterblieb.
...

Es ist wirklich ein großer Unterschied, ob man vor Ort des Geschehens ist oder evt. Info´s aus der Presse bekommt.

Das Dementi und der anschliesende Lachanfall mehrerer Abgeordnete folgte prompt :roll:

Ich begreife nicht warum die anschließende Reaktion nicht kommentiert wird.


Re: Kurdistan - Erich - 16.09.2012

warum machst Du das nicht?


Re: Kurdistan - Falke - 16.09.2012

Erich schrieb:warum machst Du das nicht?

..weil die Quellen auf die türkisch sind


Re: Kurdistan - Schneemann - 16.09.2012

Zitat:Es ist wirklich ein großer Unterschied, ob man vor Ort des Geschehens ist oder evt. Info´s aus der Presse bekommt.
Das ist doch ein Totschlag-Argument und zumindest ein zweideutiges ob einer vermeintlich kontrollierten oder Partei ergreifenden Presse: Wer von uns ist immer live in Syrien, Kurdistan, Irak, Südphilippinen, Tschad und Mali und Südsudan dabei? Ich schätze einfach mal ins Blaue: Sehr, sehr wenige von uns hier aus dem Forum, mich und dich eingeschlossen...

Schneemann.


Re: Kurdistan - Falke - 17.09.2012

Schneemann schrieb:
Zitat:Es ist wirklich ein großer Unterschied, ob man vor Ort des Geschehens ist oder evt. Info´s aus der Presse bekommt.
Das ist doch ein Totschlag-Argument und zumindest ein zweideutiges ob einer vermeintlich kontrollierten oder Partei ergreifenden Presse: Wer von uns ist immer live in Syrien, Kurdistan, Irak, Südphilippinen, Tschad und Mali und Südsudan dabei? Ich schätze einfach mal ins Blaue: Sehr, sehr wenige von uns hier aus dem Forum, mich und dich eingeschlossen...

Dich eingeschlossen mich nicht. Ich war in Diyarbakir zur Besuch meiner Verwandten. Der Eindruck, der hier gerne hervorgerufen wird, unterscheidet sich mit dem, was hier in der Presse unterbreitet wird. Daß das Militär stärker präsent ist als früher, ist die Folge der Angriffe der PKK auf Militärstationen. Wie sehr diese Aktionen die ländlichen Einwohner in ihrem täglichen Leben einschränken ist der Terrororganisation völlig egal. Genau wie in den 90ér Jahre stehen die Felder der kurdischen Einwohner wieder brach, was zu zur erheblichen Einschnitt ihrer Lebensunterhalt führt. Die Lebenssituation hat sich im allgemeinen verschlechtert. Kein Investor traut sich dort zu angagieren, weil Gerätschaften zum Bau von Straßen und Gebäuden Sabotagen und Anschlägen der PKK ausgetzt sind, was letzendlich
die Einwohner wegen der Existenzangst wieder zur Flucht in Großstädte treibt.
Ja, die haben die Grenzgebiete,wenn´s hochkommt für ein paar Sekunden besetzt und letzendlich mit ihrem Leben dafür bezahlt.


Re: Kurdistan - Schneemann - 17.09.2012

Zitat:Dich eingeschlossen mich nicht
Nun ja, ich hatte dich so eingeschätzt, wie wenn du aus der Türkei kommst und dich dort auskennst, bzw. auch dass du einen relativ unkritischen protürkischen Standpunkt vertrittst. Das ist kein Vorwurf. Ich bin etwa proisraelisch und war auch schon in Israel. So. Bin ich jetzt bzw. deswegen ein Experte für nahöstliche Verstrickungen? Weiß ich nun automatisch, was ein Palästinenser, Syrer oder Libanese denkt? Eher nicht. Ich habe Momentaufnahmen eingefangen und eine persönliche Meinung, genau wie du, und ich versuche manches zusammenzubringen, was aber zugegebenermaßen nicht immer gelingt. Du hast die türkische Seite gesehen. Weißt du nun automatisch und selbstredend, was im Kopf eines Kurden, Irakers oder Aramäers passiert? Ebenfalls: Eher nicht. Man kann sich insofern allenfalls bemühen zu versuchen, Zusammenhänge zu analysieren. Und dies gelingt weder dir noch mir immer...

Schneemann.


Re: Kurdistan - Erich - 17.09.2012

Schneemann schrieb:.... Man kann sich insofern allenfalls bemühen zu versuchen, Zusammenhänge zu analysieren. Und dies gelingt weder dir noch mir immer...

Schneemann.
das gelingt niemand von uns - wir können uns nur immer bemühen, "die andere Sichtweise" einzubringen (und uns dabei auf mehr oder weniger intensive Kenner der Regionen berufen)


Re: Kurdistan - Falke - 19.09.2012

Schneemann schrieb:
Zitat:Dich eingeschlossen mich nicht
Nun ja, ich hatte dich so eingeschätzt, wie wenn du aus der Türkei kommst und dich dort auskennst, bzw. auch dass du einen relativ unkritischen protürkischen Standpunkt vertrittst. Das ist kein Vorwurf. Ich bin etwa proisraelisch und war auch schon in Israel. So. Bin ich jetzt bzw. deswegen ein Experte für nahöstliche Verstrickungen? Weiß ich nun automatisch, was ein Palästinenser, Syrer oder Libanese denkt? Eher nicht. Ich habe Momentaufnahmen eingefangen und eine persönliche Meinung, genau wie du, und ich versuche manches zusammenzubringen, was aber zugegebenermaßen nicht immer gelingt. Du hast die türkische Seite gesehen. Weißt du nun automatisch und selbstredend, was im Kopf eines Kurden, Irakers oder Aramäers passiert? Ebenfalls: Eher nicht. Man kann sich insofern allenfalls bemühen zu versuchen, Zusammenhänge zu analysieren. Und dies gelingt weder dir noch mir immer...

Schneemann.

Wenn du proisraelisch eingestellt bist, dann weil du von der dortigen Situation ein Eindruck bekommen hast, die du besser einschätzen kannst als jener, der den Konflikt nur aus der Presse verfolgt, der nur das typische Täter-opferrolle vor den Augen hat.
Ich behaupte nicht unbedingt, daß ich ein Experte in Ethnischen Fragen bin, aber die Situation im Südosten der Türkei
ist kein typisches Israel-Palästinenser Vergleich, was meistens so rüberkommt. Spätetestens bei den Parlamentswahlen
in der Türkei, kommt deutlich hervor, wie gering der Stimmanteil der Kurden für den politischen PKK-Ableger ist.


Re: Kurdistan - Ambassador - 20.09.2012

Ich kann Falke da nur bestätigen, da ich ebenfalls schon in Kurdistan war. Die dort lebenden Kurden sind zumeist stolz auf ihre eigene Kultur, aber gleichzeitig verstehen sie sich als Teil des Nationalstaates Türkei(auch wenn das kaum jemand so offen zugibt).
Radikale Kurden habe ich auch kennengelernt, die keine andere Meinung als ihre zuliessen, Kurdistan als grösseres Gebiet als tatsächlich begreifen und auch von einer grösseren Anzahl Kurden ausgehen, als es tatsächlich gibt.
Jede kleine Erfolgsmeldung wird noch grösser gemacht als sie ist, so auch kurzfristige "Eroberungen".

Gegner der Kurden machen letztere Dinge andersherum. Diese Radikalisierten Kurden sind aber tatsächlich eine kleine Minderheit, die jedoch sehr entschlossen sind und einig(was sich jedoch wieder auf die Nationalen Grenzen bezieht, da zb. die PKK oft noch verbissener gegen die Nordirakischen Kurdengruppierungen vorgeht, als gegen die Türkische Armee).
Der grosse Teil der Kurden sind eher unpolitisch, wollen friedlich Leben und zb. auf dem Lande in sowieso sehr kargen Gebieten ihre Ernten einbringen, was sie aber oft durch die Sicherheitslage nicht können.
Da den Kurden ein genau so gutes Leben möglich ist, wie den Türken im eigenen Land, kann man es schon aufgrund dessen nicht mit Israel vergleichen.


Re: Kurdistan - Shahab3 - 26.09.2012

Bildmaterial von Offensive gegen iranischen PKK Ableger <!-- m --><a class="postlink" href="http://youtu.be/lajb9KgEpqY">http://youtu.be/lajb9KgEpqY</a><!-- m -->

Aus gegebenem Anlass:
Bilder und Filme aus Kriegsgebieten können gewalttätige Szenen enthalten. Liebe Kinder, wenn ihr noch unter 18 seid, dann bitte nicht angucken und bitte nicht zuhause oder in der Schule nachmachen.