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- Erich - 26.05.2010

und noch ein paar Langstreckenaufklärer dazu ....


- Nasenbaer - 27.05.2010

Foxhound31BM schrieb:Stellen wir mal einen russischen Piratenjäger-Verband auf (fiktiv natürlich).

- eine Korvette: Steregushij-Klasse (als Führungschiff)
- drei Artillerieschiffe: Astrakhan-Klasse
- ein Ladungsschiff: Ropucha-Klasse mit einem 50-Mann-Kommando-Trupp
- eine Staffel Su-25SM
- eine Staffel Mi-8 oder Ka-29

Damit hätte man schon eine recht brauchbare und kostengünstige Komponente zusammen. Stationieren könnte man in Dschibuti.
Meinst Du das mit Astrakhan-Klasse <!-- m --><a class="postlink" href="http://de.wikipedia.org/wiki/Bujan-Klasse">http://de.wikipedia.org/wiki/Bujan-Klasse</a><!-- m --> ? Reichweite 1500sm / Seeausdauer 10 Tage. Das ist kaum besser als bei den deutschen Schnellbooten. Su-25 sind ohne Luftbetankung bei einer Stationierung in Dschibuti auch nur von begrenztem Wert. Nur die Steregushij hat eine Hubschrauber-Plattform, aber keinen Hangar. Damit ist die Hubschrauber-Komponente komplett wertlos.

Was fehlt, ist eine Mistral.


- Foxhound31BM - 27.05.2010

Nasenbaer schrieb:Nur die Steregushij hat eine Hubschrauber-Plattform, aber keinen Hangar. Damit ist die Hubschrauber-Komponente komplett wertlos.
Ach, dann ist das hier wohl die Garage für den Lada des Kapitäns?

<!-- m --><a class="postlink" href="http://navsource.narod.ru/photos/06/369/06369021.jpg">http://navsource.narod.ru/photos/06/369/06369021.jpg</a><!-- m -->

Zitat:Meinst Du das mit Astrakhan-Klasse <!-- m --><a class="postlink" href="http://de.wikipedia.org/wiki/Bujan-Klasse">http://de.wikipedia.org/wiki/Bujan-Klasse</a><!-- m --> ? Reichweite 1500sm / Seeausdauer 10 Tage. Das ist kaum besser als bei den deutschen Schnellbooten.
Kann man verlängern.


- Nasenbaer - 27.05.2010

Foxhound31BM schrieb:
Nasenbaer schrieb:Nur die Steregushij hat eine Hubschrauber-Plattform, aber keinen Hangar. Damit ist die Hubschrauber-Komponente komplett wertlos.
Ach, dann ist das hier wohl die Garage für den Lada des Kapitäns?

<!-- m --><a class="postlink" href="http://navsource.narod.ru/photos/06/369/06369021.jpg">http://navsource.narod.ru/photos/06/369/06369021.jpg</a><!-- m -->
Uups, Combat Fleets of the World ist normalerweise zuverlässig. Trotzdem reicht das nicht für eine Staffel Hubschrauber.

Foxhound31BM schrieb:
Zitat:Meinst Du das mit Astrakhan-Klasse <!-- m --><a class="postlink" href="http://de.wikipedia.org/wiki/Bujan-Klasse">http://de.wikipedia.org/wiki/Bujan-Klasse</a><!-- m --> ? Reichweite 1500sm / Seeausdauer 10 Tage. Das ist kaum besser als bei den deutschen Schnellbooten.
Kann man verlängern.
Wenn man einen großen Versorger mitschickt. Damit ist aber der Idee einer leichtgewichtigen Flotille passe.
Sinnvollerweise bildet ein Hubschrauberträger den Kern einer Piratenjagdgruppe. Notfalls tut es auch ein Versorger mit großem Hangar.


- Erich - 29.05.2010

Nasenbaer schrieb:
Foxhound31BM schrieb:Stellen wir mal einen russischen Piratenjäger-Verband auf (fiktiv natürlich).

- eine Korvette: Steregushij-Klasse (als Führungschiff)
- drei Artillerieschiffe: Astrakhan-Klasse
- ein Ladungsschiff: Ropucha-Klasse mit einem 50-Mann-Kommando-Trupp
- eine Staffel Su-25SM
- eine Staffel Mi-8 oder Ka-29
....
Meinst Du das mit Astrakhan-Klasse <!-- m --><a class="postlink" href="http://de.wikipedia.org/wiki/Bujan-Klasse">http://de.wikipedia.org/wiki/Bujan-Klasse</a><!-- m --> ? Reichweite 1500sm / Seeausdauer 10 Tage. .....
er meint wohl das Artillerieschiff „Astrachan,“ das in der Schiffbaufirma Almas gebaut wurde:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://blacksnacks13.spaces.live.com/blog/cns!BD779161601D08D0!2762.entry">http://blacksnacks13.spaces.live.com/bl ... 2762.entry</a><!-- m -->
Zitat:... Das Fluss-See-Schiff „Astrachan“ der Kaspiflottille ist für den Schutz der 200-Meilen-Wirtschaftszone und die Unterstützung von Antiterror-Operationen von See her bestimmt. ...
Inzwischen mehren sich die Anzeichen, dass China sein LPD vom Typ 071 C mit Z-8 Hubschrauben (Super Freelon) auf Piratenjagd schickt.

XINUA zeigte eine Fotoserie, bei der sich ein chinesicher Pilot vor einem Z-8 Helikopter von seiner Frau mit einjährigem Sohn "für eine längere Mission" verabschiedet, und dann werden (mindestens) zwei Z-8 im Flug zur Mission gezeigt <!-- m --><a class="postlink" href="http://chn.chinamil.com.cn/xwpdxw/2010-05/27/content_4226609.htm">http://chn.chinamil.com.cn/xwpdxw/2010- ... 226609.htm</a><!-- m --> .

Die 071 C ist das einzige Schiff (ausser dem neuen Hospial-Schiff), das diesen großen Hubschrauber (vergleichbar eine Sea King) mitnehmen und einsetzen kann.
Die anderen Schiffe der Plan, insbesondere die Fregatten und Zerstörer haben die Z-9 (Dauphine) an Bord, die zur U-Boot-Jagd (Sonar, Torpedos) und als Verbindungshubschrauber sowie brandneu mit Luft-Schiff-Flugkörpern ausgestattetet werden und maximal 4 Soldaten (z.B. Spezial-Kommandos) transportieren kann.
Der Z-8 kann dagegen 20+ voll ausgerüstete Marines aufnehmen - und hat eine längere Reichweite.
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.globaldefence.net/waffensysteme/luftsysteme/14312-asien-chinas-in-lizenz-gebaute-marinehubschraube.html">http://www.globaldefence.net/waffensyst ... raube.html</a><!-- m -->


- Erich - 30.05.2010

<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.marineforum.info/html/wochenschau.html">http://www.marineforum.info/html/wochenschau.html</a><!-- m -->
Zitat: ...

Aktuelle Entwicklungen bei Einsatzkräften

Aktuelle Berichte staatlicher chinesischer Medien deuten auf einen bevorstehenden Einsatz des Docklandungsschiffes KUNLUN SHAN am Horn von Afrika. Hervorgehoben werden dabei die gegenüber den bisher eingesetzten Zerstörern und Fregatten deutlich erweiterten Möglichkeiten zu Hubschrauberoperationen und zur Einschiffung von Soldaten, die für die Dauer der Passage durch piratengefährdetes Gebiet als Sicherheitsteams (Vessel Protection Detachments) an Bord von Handelsschiffen abgegeben werden. Für die KUNLUN SHAN wäre es der erste Einsatz überhaupt. Das in Schanghai gebaute und erst 2008 in Dienst gestellte 18.000-ts Schiff ist bislang Chinas einziges Docklandungsschiff. Aktivitäten in See beschränkten sich bisher auf einige wenige heimatnahe Übungen.

KUNLUN SHAN


Im britischen Devonport hat sich am 26. Mai die Fregatte SOMERSETauf den Weg zu einem sechsmonatigen Einsatz in der Nah-/Mittelost Region gemacht. Hauptauftrag wird die Sicherung irakischer Ölverladeeinrichtungen im nördlichen Persischen Golf, aber das Schiff soll zeitweise auch zu Anti-Piraterieoperationen vor der somalischen Küste abgestellt werden.
(ganzer Text, da MF und nur eine Woche im Netz - noch mehr news auf der hp des MF und im Heft)


- Erich - 01.06.2010

<!-- m --><a class="postlink" href="http://china-pla.blogspot.com/2010/05/071-deploying-to-aden-more-photos.html">http://china-pla.blogspot.com/2010/05/0 ... hotos.html</a><!-- m -->
Zitat:Saturday, May 29, 2010
071 deploying to Aden + More photos
I've noticed on CDF that they posted a blog entry on 071 possibly going down to Gulf of Aden. There are some photos here showing a PLAN Z-8 helicopter pilot leaving his 1-year old son to "train for a long range" mission.
....
edit:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://eng.chinamil.com.cn/news-channels/china-military-news/2010-06/02/content_4230983.htm">http://eng.chinamil.com.cn/news-channel ... 230983.htm</a><!-- m -->
Zitat:Chinese naval escort taskforce escorts 800-plus foreign ships

(Source: PLA Daily) 2010-06-02

  On the morning of June 1, local time, the Chinese naval escort taskforce began to implement the 204th escort task.
,,,



- Erich - 04.06.2010

<!-- m --><a class="postlink" href="http://eng.chinamil.com.cn/news-channels/today-headlines/2010-06/04/content_4232375.htm">http://eng.chinamil.com.cn/news-channel ... 232375.htm</a><!-- m -->
Zitat:Chinese, Omani defense chiefs discuss stronger ties, anti-piracy operation

(Source: Xinhua) 2010-06-04

  BEIJING, June 3 (Xinhua) -- China and Oman on Thursday pledged to enhance military relations, including joint efforts to combat piracy off Somalia. ...
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.faz.net/s/RubDDBDABB9457A437BAA85A49C26FB23A0/Doc~E10ECE1B5880E47FDAC190373609B9544~ATpl~Ecommon~Scontent.html">http://www.faz.net/s/RubDDBDABB9457A437 ... ntent.html</a><!-- m -->
Zitat:Piraterie vor Somalia
Prozess gegen mutmaßliche Piraten in Deutschland

Die Niederlande liefern zehn mutmaßliche Piraten aus Somalia an Deutschland aus. Sie sollen im April vor der Küste Somalias ein Hamburger Frachtschiff gekapert haben. Nun wird ihnen in Hamburg der Prozess gemacht.

04. Juni 2010
..
und nach dem Prozess kommt der Asylantrag - und dann?


- Maeks - 04.06.2010

@Erich
Nix besseres kann ihnen ja nicht passieren. Hätten´s die Jungs doch gleich im Meer versenkt. Wäre billiger gewesen.

Gruß Maeks


- Erich - 05.06.2010

@Maeks
erst mal - versenken ist auch keine Lösung.

Aber zum Thema:
ich kann mir nicht recht vorstellen (unabhängig ob und wie hoch eine Strafe verhängt würde), dass wir in ein Bürgerkriegsland ausweisen, selbst wenn die Betroffenen zur Reintegration in Somalia eine optimale Ausbildung erhalten.

also logische Konsequenz:

"Piraten - lasst Euch von dem Alliieren fangen und in Europa (Deutschland) vor ein Gericht stellen."
Die "Piraterie" wird also zum Trampelpfad für illegale Immigranten .....

womit wir beim Kernproblem wären:
was kann man tun, im Lande tun, damit das Übel an der Wurzel gepackt wird? Lösungen a_la QF ("alles in Grund und Boden bomben") verschärfen das Problem nur.
Die andere Alernative wäre nur: die Lebensbedingungen so zu verbessern, dass sowohl Piraterie wie Immigration ausgetrocknet werden können.
Das setzt ein Ende des Bürgerkriegs voraus - egal, unter welcher Fahne sich eine stabilie Regierung neu konstituiert.


- Maeks - 05.06.2010

@Erich
Das sind Kriminelle. Warum sollten die mich erbarmen. So ne Versenkung auf´m Meer ist die beste Art um sie abzuschrecken. Für mich gibt´s nix schlimmeres wie ein hinterfotzigen Neger. Erst grinst er dich an und wenn du ihm den Rücken zuwendest rennt er dir das Messer rein. Ne ne Danke.

Gruß Maeks


- Erich - 05.06.2010

Maeks schrieb:.... Für mich gibt´s nix schlimmeres wie ein hinterfotzigen Neger. ...
aua !
Hast du schon mal überlegt, wie die Piraterie vor Somalia entstanden ist? Wer ein böser Seeräuber ist und wer ein edler Pirat, hängt ab vom Betrachter. Piraten gab es immer im rechts- und herrschaftsfreien Raum der Ozeane. Jegliche Hintergründe zu den Verhältnissen in Somalia und der Entstehung der so genannten “Piraterie” werden nicht oder nur ungenügend beleuchtet.
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.bpb.de/themen/SMLQ7U,0,0,Somalia.html">http://www.bpb.de/themen/SMLQ7U,0,0,Somalia.html</a><!-- m -->
Zitat:Somalia

Ulf Terlinden
...

Ursachen und Hintergründe

Die Konflikte Somalias schwelen seit dem Zusammenschluss von Italienisch- und Britisch-Somaliland im Jahre 1960.
...

Spätestens seit der militärischen Niederlage und dem Wegfall sowjetischer Unterstützung konzentrierte sich Barre zum Erhalt seiner Macht jedoch auf die Bildung einer exklusiven Clan-Allianz und die Unterdrückung seiner innenpolitischen Gegner.

Das Somali National Movement (SNM) des Issaq-Clans im Nordwesten organisierte ab 1981 den bewaffneten Widerstand. Ab Mai 1988 gingen Regierungsstreitkräfte mit massivem Staatsterror gegen die Zivilbevölkerung vor. In Zentralsomalia richtete sich dies auch gegen Mitglieder des Hawiye-Clans, der sich ab 1989 ebenfalls militärisch organisierte.

Die wichtigsten Clanmilizen einigten sich Anfang 1991 auf ein koordiniertes Vorgehen und vertrieben Siad Barre.
...

Seit dem Sturz des Barre-Regimes und dem Kollaps des Staates (1991) tobt ein erbarmungsloser Kampf um seine Wiedererrichtung und Kontrolle. Damit einher ging die gewaltsame Aneignung der fruchtbaren Zwischenflussregion im Süden, die Schaffung clan-homogener Siedlungsgebiete durch Wanderung und Vertreibung und die Errichtung einer vergleichsweise bescheidenen, aber dennoch lukrativen Bürgerkriegsökonomie unter der Kontrolle von Warlords und Milizen: Wegzölle, Transitschmuggel, Fischerei-"Lizenzen", Piraterie, Import von Banknoten und militärisch abgestützte Marktkontrolle gehören zu ihrem Repertoire.
...
... und die Küstenfischer, denen im Chaos und Anarchie die internationale Fischerflotte die nationalen Fischgründe leergefegt hat, haben sich zum Kern der Piraten entwickelt. Die somalischen Piraten waren zu anfangs vor allem arbeitslose Kleinfischer die sich gegen industriellen Raubfischerei gewehrt haben.
Im Endeffekt - die Piraterie ging aus einer Selbstverteidigungsaktion (Fischerei-"Lizenzen") gegen Fischwilderei hervor.
Zitat: ... Von seiten entwicklungspolitischer und antikapitalistischer Gruppen wird auf den Zusammenhang zwischen der Piraterie und der Ruinierung der somalischen Fischer vor allem durch internationale Raubfischerei und die mafia­mäßig organisierte »Entsorgung« aller Arten von Giftmüll in den Gewässern um Somalia hingewiesen.

...
Tatsächlich haben diese Faktoren, die aber auch schon Anfang der 90er Jahre vorhanden waren, bei der Entstehung der somalischen Seeräuberei eine wesentliche Rolle gespielt. Es begann den Berichten zufolge mit Notwehraktionen von Fischern gegen die aggressiv vorgehenden, Raubfischerei in den somalischen Gewässern betreibenden Fangschiffe aus vielen Ländern der Welt. Die wichtigsten »Piratennester« – Bossaso und Eyl in Puntland, Haradere und Hobyo in Somalia – sind ursprünglich Fischerstädtchen ...
Quelle

Allerdings wird in diesem Bericht der Uni Kassel dann der kriminielle Hintergrund deutlich:

Zitat:... Als Erklärung für das aktuelle Ausmaß der Piraterie gerade in Somalia kann das Fehlen einer staatlichen Ordnung allein aber nicht ausreichen. Denn die Zahl der Kaperungen hat dort erst 2006 – also 15 Jahre nach Beginn des Bürgerkriegs – leicht zugenommen, stieg dann 2007 deutlich und 2008 sprunghaft an. Und es handelte sich dabei nicht nur um eine zahlenmäßige Zunahme, sondern vor allem um eine qualitative, hinsichtlich der Größe und des Wertes der gekaperten Schiffe. Außerdem: Die meisten Piratenakte um das Horn von Afrika, schätzungsweise 80 Prozent, ereignen sich im Golf von Aden, nördlich von Puntland, das sich 1998 von Somalia getrennt hat und seither de facto ein eigener Staat ist. Die Verhältnisse dort sind aber, verglichen mit denen Somalias, relativ stabil und friedlich.

Ein entscheidender Faktor für die plötzliche Zunahme der Seeräuberei rund um Somalia ist wahrscheinlich in der Verfügbarkeit von Kapital zu sehen, das den Piraten beispielsweise die Anschaffung von neuen Schnellbooten ermöglichte, mit denen sie inzwischen auch über 200 Kilometer weit vor der Küste operieren können. Die Piraterie ist zu einem Geschäft geworden, in das exil-somalische Geschäftsleute in Kanada, Großbritannien, auf der arabischen Halbinsel und in Südasien investieren. Vielleicht besteht auch ein direkter Zusammenhang zwischen dem gleichzeitigen Rückgang der Piraterie in Südostasien, vor allem in der Straße von Malakka, und dem Aufschwung der Seeräuberei um das Horn von Afrika: daß nämlich verbrecherisches internationales Kapital ein neues Betätigungsfeld gesucht und gefunden hat.
Da ist Deine Aussage schon sehr platt.
Das eigentliche Problem - um es auf diese Ebene zu bringen - sind die hinterfotzigen weißen Mafiapaten. Sie grinsen sie dich an und lassen dir gleichzeitig von einem Hungerleider das Messer rein rennen.


- Erich - 06.06.2010

<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.marineforum.info/html/wochenschau.html">http://www.marineforum.info/html/wochenschau.html</a><!-- m -->
Zitat:Bei Wellenhöhen über drei Meter und einem neuen tropischen Sturm im nördlichen Arabischen Meer sind die offenen Seegebiete des Indischen Ozeans (Somaliabecken) derzeit kein geeignetes „Operationsgebiet“ für die somalischen Piraten. So wurden in der abgelaufenen Woche von dort denn auch keine Kaperversuche gemeldet.

Überfälle gab es dagegen mal wieder im Golf von Aden, wo Piraten ungeachtet der hohen Präsenz internationaler Seestreitkräfte unverändert ihr Glück versuchen
...

Im Mittelpunkt der Medienberichterstattung zum Thema Piraterie stand in der abgelaufenen Woche auch der libysche (Flagge: Nordkorea) Frachter RIM. Das Schiff war am 3. Februar gekapert worden und hatte seitdem vor der somalischen Küste bei Garacad vor Anker gelegen. Am 2. Juni gelang es der Besatzung, die Bewacher zu überwältigen und ihr Schiff in Richtung offene See zu steuern. Dort nahm die spanische Fregatte VICTORIA (EU NavFor) die RIM unter ihre Fittiche und gab auch medizinische Hilfe. Das Foto zeigt die Abbergung eines Verletzten durch den Bordhubschrauber der VICTORIA.

MedEvac von der RIM (Foto: span. Marine)


Leider endeten für die RIM damit aber auch schon die guten Nachrichten. Am 4. Juni meldete EU NavFor kurz und ohne Details zu nennen, das Schiff sei in See aufgegeben worden. Das niederländische Docklandungsschiff JOHAN DE WITT (EU NavFor) habe die Besatzung an Bord genommen und bringe sie nun in einen sicheren Hafen.

Erfreuliche Neuigkeiten gibt es zu einem anderen Thema. Am 4. Juni hat ein niederländisches Gericht die Auslieferung von zehn mutmaßlichen Piraten nach Deutschland angeordnet. Sie hatten am 5. April im Golf von Aden den deutschen Frachter TAIPAN gekapert, waren kurz danach aber bei einer erfolgreichen Befreiungsaktion niederländischer Marineinfanteristen festgenommen worden. Ihnen soll nun in Hamburg der Prozess gemacht werden.

VENCEDORA (Foto: dt. Marine)

Aktuelle Entwicklungen bei Einsatzkräften


Das spanische Wachschiff VENCEDORA (eine umgerüstete Korvette der DESCUBIERTA-Klasse) hat seinen Einsatz bei der EU NavFor beendet und den Rückmarsch in die Heimat angetreten.

Griechenland fährt in der gegenwärtigen Finanzkrise seine Beteiligung an den Anti-Piraterieoperationen vor Somalia zurück. Während die EU NavFor zunächst noch weiter mit einer Fregatte unterstützt werden soll, soll ein anderes, derzeit der NATO-Einsatzgruppe SNMG-2 assigniertes Schiff nach Ablauf seines laufenden Einsatzzeitraums nicht ersetzt werden.



- Erich - 13.06.2010

<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.marineforum.info/html/wochenschau.html">http://www.marineforum.info/html/wochenschau.html</a><!-- m -->
Zitat:...



Aktuelle Entwicklungen bei Einsatzkräften

Die Einsatzgruppe der russischen Pazifikflotte mit dem Zerstörer MARSHAL SHAPOSHNIKOV, dem Flottentanker PECHENGA und dem Hochseebergeschlepper MB-37 hat ihren am 29. März begonnene Einsatz beendet und am 7. Juni den Rückmarsch nach Wladiwostok angetreten. Die russische Marine hat weitere Beteiligung an den Anti-Piraterie Operationen am Horn von Afrika angekündigt; zu einer nächsten Einsatzgruppe gibt es allerdings bisher noch keine Informationen. Möglicherweise nutzt die russische Marine die nun beginnende wetterbedingte “Pause” bei den Piraten zu einer vorübergehenden Auszeit.

Die Außenminister der Europäischen Union werden auf ihrem nächsten Treffen (14. Juni?) wahrscheinlich eine Verlängerung der Operation Atalanta um ein weiteres Jahr beschließen.

Spanien will sein Engagement offenbar verstärken. Vom 1. September bis zum 10. November soll das Docklandungsschiff GALICIA (sowie vermutlich noch ein zusätzliches Wachschiff) zur EU NavFor abgestellt werden.
noch mehr news im Heft und auf der HP


- Quintus Fabius - 14.06.2010

Die Lösung wäre so einfach: Man erlaubt einfach den Handelsschiffen Bewaffnete an Bord zu nehmen bzw den Besatzungen selber Bewaffnung zu führen.

Ein paar Maschinengewehre und Nachtzielgeräte je Schiff würden schon reichen. Das wäre die Kostengünstigste Lösung, würde aber natürlich nicht alle Piraterie beenden. Aber immerhin den größten Teil.

Stattdessen kreuzen Kriegsschiffe aus aller Welt größtenteils völlig vergeblich in der Gegend herum und für jeden Piraten den sie abfangen werden zur Zeit ungefähr 5 erfolgreiche Überfälle begangen.

Zitat:Die andere Alernative wäre nur: die Lebensbedingungen so zu verbessern, dass sowohl Piraterie wie Immigration ausgetrocknet werden können

Was unmöglich ist.

Zitat:Lösungen a_la QF ("alles in Grund und Boden bomben") verschärfen das Problem nur.

Meine Überzeugung ist es lediglich, daß Piraten nachhaltig nur an Land bekämpft werden können und nicht auf See.

Man könnte desweiteren den Piraten selbst einen harten Schlag versetzen, wenn man ihren Besitz an Land zerstören würde. Die leben in den Piratenhäfen entlang der Küste in Saus und Braus und gerade dieses Leben motiviert so viele andere es auch zu versuchen.

Wenn wir diese Häfen, die Orte und die dort liegenden Schiffe zerstören würden, würde dies folgende Folgen haben:

1 die Piraten vor Ort verlieren einen Großteil dessen was sie besitzen, was stark demotivierend wirkt

2 viele Piraten und deren Angehörige sterben was die Überfälle zumindest kurzfristig stark reduziert und auch abschreckend auf andere wirkt

3 die Schiffe als wichtiges Kapital werden vernichtet und die Piraten können nicht mehr einfach so offen Häfen benutzen, sie müssen sich tarnen, versteckte Buchten verwenden und können nicht mehr so offen auf See und wieder an Land was ihre Aktionen stark behindert

4 die Häfen als Umschlagplätze für die Beute und als Handels- und Wirtschaftsräume fallen aus, was nicht so leicht ersetzt werden kann

Die ganze Aktion würde nicht mehr als ein paar Hundert Unschuldige das Leben kosten und wäre kostengünstiger als der Einsatz unserer Kriegsschiffe zur Zeit.

Wenn man die Piraterie auch nur eindämmen will, also die weitere Ausbreitung stoppen will, dann führt an einem Schlag gegen die Piratenhäfen an Land kein Weg vorbei.

Wenn man dazu nicht bereit ist, dann wir der Preis für ein Ende der Ausweitung der Piraterie immer höher werden und die Piraterie immer weiter zunehmen. Wenn wir jetzt nicht bereit sind ein paar hundert Menschen zu töten, werden schon mittelfristig sehr viel mehr Menschen sterben müssen oder es wird sehr viel größere Probleme geben, beispielsweise einen gesprengten Öltanker in besagter Meeresenge usw usf

Eine Bewaffnung der Handelsschiffe und einige Schläge gegen die Piratensiedliungen würden sogar zu einem raschen Ende der Piraterie führen. Ein Ende mit Schrecken, das dem Schrecken ohne Ende ein rasches Ende setzen würde.