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- Nasenbaer - 28.11.2009

@Quintus Fabius Ich glaube, daß ich Dich zunächst falsch verstanden habe und wir nicht so weit auseinanderliegen. Der Schlüssel zu einer erfolgreichen Kampagne wären zuverlässige Detailkenntnisse aus Somalia. Ich kann nicht beurteilen, ob es die gibt. An die Qualität der israelische Aufklärung im Gaza wird man sicher nicht herankommen.


- Shahab3 - 28.11.2009

Zitat:Dabei geht es hier um viel mehr als in Afghanistan. Während Afghanistan im Vergleich ziemlich unbedeutend ist, besteht in Somalia über kurz oder lang die Möglichkeit, daß ein gekapperter Öltanker in der Meerenge dort in die Luft gejagt besagte Meerenge behindert. Die Folgen und Kosten für die Weltwirtschaft wären erheblich.

Nein Afghanistan ist bedeutend interessanter als Somalia. So ist Afghanistan bedeutend als Rohstofftransitland und elementar wichtig für europäische und amerikanische Drogenhändler. Die dahinter stehenden Lobbies sind, neben der Waffenlobby, im Westen sehr einflussreich. Das Interesse an Afghanistan im Kern garnicht mal so auf die Paschtunen beschränkt, sonst wäre man direkt in Pakistan einmarschiert und hätte sicherlich auch andere Personalien besetzt. Interessant an Astan ist seine geographische Position und seine Produkte. :wink:

Bei Somalia stellt sich das anders dar, sonst hätte ein Erbsenzähler schon längst ein bombensicheres Geschäftsmodell präsentiert. Und so lohnenswert erscheint Deine Argumentation auch nicht. Angenommen der Einsatz wäre "erfolgreich" (wie man das dann auch immer definieren will), so sind im Vergleich zu den Kosten eines Einsatzes, die Kosten für Lösegeldzahlungen sehr gering. Im letzteren Fall hat man sogar die Option zu entscheiden, ob man gerade dieses Schiff bezahlt oder mit einem Sondereinsatzkommando befreit.

Ein weiterer Punkt ist, dass jeder Konflikt eine Eskalationstufe besitzt, die sich durch gegenseitige Verletzungen dieser damit beinhalteten "Regeln" auch aufschaukeln können. Die Piraten haben bisher Abstand davon genommen, Geiseln über die Maße zu misshandeln oder zu töten. Auch die Schiffe wurden meist in gutem Zustand wieder übergeben. Angesichts dessen, dass es unmöglich ist, das Kapern von Schiffen durch die Piraten zu unterbinden würde ich mir genau diesen Punkt mehrfach in meiner Kosten/Nutzen Rechnung durch den Kopf gehen lassen.

Darüber hinaus fehlt für die Öffentlichkeit noch ein hohes Maß an gezielter Dämonisierung der Piraten. Das bedarf mehr Vorlaufzeit und geschickter Marketingstrategien, wie 9/11, einseitige Darstellung des Völkermordens in Yugoslawien, Propagandafilme über gequälte Kinder in Kuwaiter Krankenhäusern, usw.. Über Piraten kam da relativ wenig, also ist das wirtschaftliche Interesse hier auch relativ gering. Du musst Dich also arg verrechnet haben.


- Quintus Fabius - 28.11.2009

Zitat:So ist Afghanistan bedeutend als Rohstofftransitland

Was für Rohstoffe werden durch Afghanistan hindurch transportiert?!

Alles Traumtänzerei, es wird niemals das Zentralasiatische Öl und Gas auf diesem Weg in den Westen kommen.

Zitat:an Astan ist seine geographische Position und seine Produkte.

Bezüglich der Drogen und deren Lobby kann ich dir zustimmen, bezüglich der geostrategischen Position finde ich es interessant das deine Ausführungen genau dem entsprechen was ich schon von chinesischen Soldaten gehört habe.

Gegen den Iran gerichtet ist eine Präsenz in Afghanistan natürlich eine Möglichkeit.

Wie du aber vielleicht weißt bin ich gegen eine Politik der Einkreisung des Iran, da ich der festen Überzeugung bin, daß es sehr unklug ist, den Iran zu destabilisieren. Und genau darauf läuft es zur Zeit ja hinaus wenn man die Belutschen bewaffnet und Drogen in den Iran hinein schmuggelt.

Zitat:Die Piraten haben bisher Abstand davon genommen, Geiseln über die Maße zu misshandeln oder zu töten

Das steht zwar so immer wieder mal in der Zeitung, stimmt aber nicht. Die Piraten haben schon mehrmals Geiseln misshandelt und es gab auch schon Tote. Im weiteren ist die Eskalation unvermeidbar da immer mehr private Sicherheitsfirmen/Söldner Schiffe begleiten und es daher zunehmend zu Schießereien und Gefechten kommt.

Wenn man Eskalationsstufen überspringt, dann ist das im Kampf ein Vorteil. Wenn wir also gegenüber den Piraten gleich mehrere Eskalationsstufen überspringen würden, könnten wir damit den Piraten einen erheblichen Schlag versetzen.

Zitat:würde ich mir genau diesen Punkt mehrfach in meiner Kosten/Nutzen Rechnung durch den Kopf gehen lassenalso ist das wirtschaftliche Interesse hier auch relativ gering. Du musst Dich also arg verrechnet haben.

Wenn man es aber wirtschaftlich betrachtet, dann ist es viel günstiger, einen Waldbrand schon im Keim zu ersticken als ihn erst groß werden zu lassen. Nur weil gerade mal ein paar wenige Bäume brennen sollte man nicht aus Kostengründen auf das Löschen verzichten. Wenn erst der ganze Wald brennt, dann werden die Kosten viel größer sein und dann muß man löschen.

Schon jetzt kommen dir ersten Piraten aus Kenia, Eritrea, ja angeblich sogar schon vom Jemen usw es breitet sich drastisch aus.

Die Kurzsichtigkeit des westlichen Kapitalismus in Bezug auf Kostenrechnungen ist ja hinlänglich bekannt.


Das mangelnde Interesse ist daher meiner Ansicht nach nur der Kurzsichtigkeit und Ausrichtung auf kurzfristiges Denken geschuldet.


- Erich - 28.11.2009

die Tagesschau hat eine ganze Seite über "moderne Piraterie" eingerichtet <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.tagesschau.de/ausland/piraten/index.html">http://www.tagesschau.de/ausland/piraten/index.html</a><!-- m -->

Interessant sind da auch Artikel wie
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.tagesschau.de/ausland/piraterieprofit100.html">http://www.tagesschau.de/ausland/pirate ... it100.html</a><!-- m -->
Zitat:Teure Sicherheit im Golf von Aden
Wer verdient an der Piraterie?

Somalische Piraten haben im Golf von Aden seit Januar 130 Schiffe angegriffen. Für ihre Freilassung fordern die Seeräuber hohe Lösegelder und bekommen sie auch. Sicherheitsfirmen und Versicherungen reagieren mit besonderen Angeboten - und verdienen damit gutes Geld.
..
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.tagesschau.de/ausland/piraten348.html">http://www.tagesschau.de/ausland/piraten348.html</a><!-- m -->
Zitat:Piraterie am Horn von Afrika
Die Korsaren aus einem zerfallenen Staat

Die Überfälle auf Schiffe kommen nicht von ungefähr: Der Staatszerfall Somalias begünstigt organisierte Kriminalität und Terrorismus. Die Piraterie ist nur ein Symptom dafür - und mit ein paar Fregatten allein schwer zu bekämpfen.
...
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.tagesschau.de/ausland/piraten114.html">http://www.tagesschau.de/ausland/piraten114.html</a><!-- m -->
Zitat:Kapitän im Interview
"Gekapert wird zielgerichtet und auf Bestellung"

Für die Besatzung von Schiffen ist die Fahrt in den Gewässern vor der somalischen Küste lebensgefährlich. Die Piraten kapern zielgerichtet und auf Bestellung. Für Sicherheit können dort nur internationale Verbände sorgen.
...
und <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.tagesschau.de/ausland/piraten150.html">http://www.tagesschau.de/ausland/piraten150.html</a><!-- m -->
Zitat:Millionengeschäft Piraterie
"Die echten Piraten leben in London"

Wenn somalische Piraten Handelsschiffe gekapert haben, pokern sie um Lösegelder in Millionenhöhe. Doch nicht nur sie hoffen auf das große Geld. Mittelsmänner aus verschiedenen Ländern verdienen kräftig an der Piraterie mit.
...

"Die Hintermänner leben außerhalb von Somalia"

Andrew Mwangura vom Seefahrer-Hilfsprogramm in Kenias größter Hafenstadt Mombasa beobachtet das Treiben der mit schweren Maschinengewehren und Panzerfäusten ausgerüsteten Piraten schon seit langem. Für ihn steht fest: In Dörfern wie Eyl leben nur die kleinen Lichter. Die echten Piraten lebten nicht in Somalia, sondern in Kenia, in London, in Dubai oder Kanada. Sie seien es, die die Operationen planen und finanzieren würden. "Kein junger Mann in Somalia kann sich ein Satellitentelefon leisten, ein Schnellboot oder auch nur eine Kalaschnikow. Die Hintermänner, die das große Geschäft machen, leben alle außerhalb von Somalia."
...
bei mir entsteht der Eindruck, dass sich hier eine "unheilige Allianz" gebildet hat
- Profiteure mit "weissem Kragen", die möglicherweise sogar gezielte Tips geben, was gekapert werden soll
- und auf gut deutsch arme Schweine in einem desolaten Umfeld, die sich für ein paar Doller zu Handlangern machen.

Das Rezept des "drauflos - bombardierens" würde die kleinen Fische treffen, die Handlanger, aber nicht die eigentlichen Profiteure und Hintermänner.
Und wenn ich im letzten Artikel lese, wo diese Pestbeulen leben dann frage ich mich, wieso wir Dörfer in Somalia mit Frauen und Kindern "platt machen" sollen während es doch viel leichter sein müsste, sich dieser "Hintermänner" in London oder Kanada oder sonstwo habhaft zu machen.

Insofern möchte ich dem letzten zitierten Artikel
Zitat:Die Piraterie sei nur ein Teil der organisierten Kriminalität, die Somalia im Griff habe. "Die Piraterie wird nicht aufhören, solange vor den Küsten illegal gefischt wird, solange an Land mit Drogen gehandelt und Menschen geschleust werden. All diese Geschäfte sind mit der Piraterie vernetzt."
noch einen Satz anfügen:
die Piraterie wird nicht aufhören, solange die eigentlichen Profiteure als anerkante Mitglieder der Gesellschaft ungeschoren bei uns vor der Nase sitzen


- Shahab3 - 29.11.2009

Quintus Fabius schrieb:Was für Rohstoffe werden durch Afghanistan hindurch transportiert?!
Alles Traumtänzerei, es wird niemals das Zentralasiatische Öl und Gas auf diesem Weg in den Westen kommen.

Ich weiß auch nicht, ob das der Fall sein wird, aber es gibt sehr konkrete Planungen und Bauvorhaben. Diese Traumtänzer sitzen in Texas und haben einen ihrer Arbeitskollegen zum afghanischen Präsidenten gemacht. Schon zur Talibanherrschaft waren abgesandte der Taliban in den USA um über den Bau von Pipelines zu verhandeln. Also zumindest der Traum ist real. Wink

Zitat:Bezüglich der Drogen und deren Lobby kann ich dir zustimmen, bezüglich der geostrategischen Position finde ich es interessant das deine Ausführungen genau dem entsprechen was ich schon von chinesischen Soldaten gehört habe.

Hätte ich schlecht geschlafen und die Lust, die Weltherrschaft an mich zu reißen, würde ich jedenfalls zusehen mich im Jahre 20xx in Zentralasien gut aufzustellen.

Zitat:Gegen den Iran gerichtet ist eine Präsenz in Afghanistan natürlich eine Möglichkeit.

Für eine Landinvasion wäre Afghanistan äußerst suboptimal. Erst nach 1000km Marsch und schwierigem Vormarsch durch Gebirge, Geröll- und Salzwüsten, Sommertemperaturen von lokal bis zu 70 Grad, gelangt man zu den wichtigen Städten im Zentrum und Westen des Landes. Westliches Material und westliche Truppen da durch zu schicken wäre ein kapitaler strategischer Fehler. Aber Astan ist als Basis für Luftangriffe, Spionage und Einschleusen von Störenfrieden, Drogen und Alkohol ausgesprochen gut geeignet.

Zitat:Wie du aber vielleicht weißt bin ich gegen eine Politik der Einkreisung des Iran, da ich der festen Überzeugung bin, daß es sehr unklug ist, den Iran zu destabilisieren. Und genau darauf läuft es zur Zeit ja hinaus wenn man die Belutschen bewaffnet und Drogen in den Iran hinein schmuggelt.

Ich halte es überhaupt für unklug, ganze Regionen zu destabilisieren, weil man sich damit genau das züchtet, wovor man augenscheinlich die größte Angst hat: Asymmetrische Konflikte bzw. Unkontrollierbarkeit der Geschehnisse.

Zitat:Das steht zwar so immer wieder mal in der Zeitung, stimmt aber nicht. Die Piraten haben schon mehrmals Geiseln misshandelt und es gab auch schon Tote. Im weiteren ist die Eskalation unvermeidbar da immer mehr private Sicherheitsfirmen/Söldner Schiffe begleiten und es daher zunehmend zu Schießereien und Gefechten kommt.

Ich halte es jedenfalls für unangemessen und unvorteilhaft das Eskalationsniveau gegenüber den Piraten zu erhöhen. Die armen Seelen, die vor der somalischen Küste in ihren Nussschalen den Pirat spielen, tragen i.d.R. nicht die Rolex am Handgelenk. Denen würde ich eher ein tragfähiges Alternativangebot präsentieren, statt sie abzuschlachten. Es ist insgeamt besser die Frachtschiffe geeignet zu schützen, die sicher nicht unerheblichen Geldtransfers zu überprüfen, Konten zu beschlagnahmen und Hintermänner zu verhaften. Die Drogenmafia bekämpft man auch nicht damit, in dem man die Bauern und ihre Familien abschlachtet. Du wirst immer Leute finden, denen es dreckig genug geht, um diesen Job zu machen.

Zitat:Wenn man Eskalationsstufen überspringt, dann ist das im Kampf ein Vorteil. Wenn wir also gegenüber den Piraten gleich mehrere Eskalationsstufen überspringen würden, könnten wir damit den Piraten einen erheblichen Schlag versetzen.

Ja, man könnte dem zivilen Leben der Piraten, ihrer Familen und dem Land in dem sie leben einen erheblichen Schlag versetzen. Macht.

Zitat:Wenn man es aber wirtschaftlich betrachtet, dann ist es viel günstiger, einen Waldbrand schon im Keim zu ersticken als ihn erst groß werden zu lassen. Nur weil gerade mal ein paar wenige Bäume brennen sollte man nicht aus Kostengründen auf das Löschen verzichten. Wenn erst der ganze Wald brennt, dann werden die Kosten viel größer sein und dann muß man löschen.

Vielleicht sollte man aber nicht immer Feuer mit Feuer bekämpfen.

Zitat:Schon jetzt kommen dir ersten Piraten aus Kenia, Eritrea, ja angeblich sogar schon vom Jemen usw es breitet sich drastisch aus.

Seit hunderten von Jahren sind Piraten dort sehr aktiv. Die Frachtschiffe sind heute noch größer und häufiger und die Lebensumstände schwieriger geworden.

Zitat:Das mangelnde Interesse ist daher meiner Ansicht nach nur der Kurzsichtigkeit und Ausrichtung auf kurzfristiges Denken geschuldet.

Nein. Deine Sichtweise ist kurzfristig und westlich. Mit vielen Problemen kann man leben und vielen weiteren muss man leben.


- Quintus Fabius - 29.11.2009

Bezüglich der wirren Träume mancher Geister sagen wir mal lieber so: deren Träume haben Folgen in der Realität. Nicht der Traum ist real, sondern das was diese Idioten dann im Wachzustand anrichten.

Das ist aber ja immer so, wo Leute glauben aus Träumen die Zukunft vorher sagen zu können.

Zitat:Es ist insgeamt besser die Frachtschiffe geeignet zu schützen, die sicher nicht unerheblichen Geldtransfers zu überprüfen, Konten zu beschlagnahmen und Hintermänner zu verhaften.

Gut ich muß dir zustimmen.

Der Schutz der Handelsschiffe darf aber nicht durch Sicherheitsfirmen/Söldner usw geschehen.

Was wir brauchen ist einfach reguläre Infanterie, Soldaten auf den Handelsschiffen. Das wäre mal ein sinnvoller Auslandseinsatz.


- Erich - 29.11.2009

<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.marineforum.info/AKTUELLES/aktuelles.htm">http://www.marineforum.info/AKTUELLES/aktuelles.htm</a><!-- m -->
Zitat:....

Aktuelle Entwicklungen bei Einsatzkräften


Die indische Marine schickt ein weiteres Schiff in den Kampf gegen die Piraterie. Die SAVITRI, ein Offshore Patrol Vessel der SUKANYA-Klasse (mit eingeschifftem leichten Hubschrauber Chetak) soll von Ende November bis Anfang Januar die Seegebiete zwischen den Seychellen und Mauritius patrouillieren. Ihre Operationen werden eng mit den Küstenwachen der beiden Inselstaaten koordiniert.

Im spanischen Rota hat sich am 25. November die Fregatte NAVARRA auf den Weg ans Horn von Afrika gemacht. Das Schiff soll sich für vier Monate der EU NavFor anschließen.

Nach entsprechenden Änderungen nationaler spanischer Gesetze werden sich in den kommenden Tagen erste private bewaffnete Sicherheitsteams auf spanischen Thunfischfängern im Somaliabecken einschiffen.
(noch mehr auf der Seite des MF)


- Schneemann - 30.11.2009

Zitat:U.S.-bound oil tanker hijacked off Somalia

(CNN) -- An oil tanker bound for the United States was hijacked off Somalia with a crew of 28 aboard, maritime authorities said.

The M/V Maran Centaurus was commandeered about 600 nautical miles northeast of the Seychelles, on its way to New Orleans, Louisiana, according to the Maritime Security Center. The crew consists of 16 Filipinos, nine Greeks, two Ukrainians and a Romanian, said the security agency, which is run by the European naval force.
Link: <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.cnn.com/2009/WORLD/africa/11/30/somalia.tanker.hijacked/index.html">http://www.cnn.com/2009/WORLD/africa/11 ... index.html</a><!-- m -->

Schneemann.


- Ingenieur - 02.12.2009

Piraten legen erste Zertifikate auf. Sind Piraten jetzt auch Banker oder Banker auch Piraten?
Zitat:Somali sea gangs lure investors at pirate lair

HARADHEERE, Somalia (Reuters) - In Somalia's main pirate lair of Haradheere, the sea gangs have set up a cooperative to fund their hijackings offshore, a sort of stock exchange meets criminal syndicate.
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.reuters.com/article/newsOne/idUSTRE5B01Z920091201">http://www.reuters.com/article/newsOne/ ... Z920091201</a><!-- m -->


- ThomasWach - 03.12.2009

Zitat:Bezüglich der wirren Träume mancher Geister sagen wir mal lieber so: deren Träume haben Folgen in der Realität. Nicht der Traum ist real, sondern das was diese Idioten dann im Wachzustand anrichten.

Das ist aber ja immer so, wo Leute glauben aus Träumen die Zukunft vorher sagen zu können.

Dafür gibt es sogar ein wissenschaftliches Theorem, das Thomas-Theorem: Wenn Menschen etwas für real halten bzw. es als real wahrnehmen, dann werden die daraus resultierenden Folgen/Handlungen real sein!

Das nur mal am Rande... Big Grin


- Schneemann - 09.12.2009

Zitat:Bundeswehr-Einsatz vor Somalia

Piratenjagd geht in die Verlängerung

Die Bundesregierung hat den Einsatz der Bundeswehr gegen die Piraten vor der somalischen Küste verlängert. Laut Mandat dürfen sich bis zu 1400 deutsche Soldaten an der EU-geführten Mission "Atalanta" beteiligen. Derzeit sind rund 240 Bundeswehrsoldaten und eine Fregatte in dem Seegebiet am Horn von Afrika im Einsatz, um den Schiffsverkehr und die Handlungswege abzusichern.
Link: <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.tagesschau.de/inland/bundeswehreinsatz112.html">http://www.tagesschau.de/inland/bundesw ... tz112.html</a><!-- m -->

...und...
Zitat:Somalische Piraten gründen Börse für die Verwaltung von Lösegeldern

Somalische Piraten haben in ihrer Küsten-Hochburg Harardhere eine Börse gegründet, mit der sie die erbeuteten Lösegelder verwalten wollen. Das meldete die Nachrichtenagentur Reuters am Mittwoch unter Berufung auf einen Piraten. Nach Expertenschätzungen kassieren die Piraten in Somalia für die Freilassung ihrer Geiseln und gekaperter Schiffe dutzende Millionen US-Dollar.
Link: <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.berlinerumschau.com/index.php?set_language=de&cccpage=03122009ArtikelPolitikRIA1">http://www.berlinerumschau.com/index.ph ... olitikRIA1</a><!-- m -->

Schneemann.


- Shahab3 - 09.12.2009

Zitat:Somalische Piraten gründen Börse für die Verwaltung von Lösegeldern

Jaja, immer diese Neuen Märkte. Bis die Piratenblase mal platzt und dann haben wir die nächste Wirtschaftkrise... :wink:


- Erich - 12.12.2009

<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.marineforum.info/AKTUELLES/aktuelles.htm">http://www.marineforum.info/AKTUELLES/aktuelles.htm</a><!-- m -->
Zitat:...

Aktuelle Entwicklungen bei Einsatzkräften

Am 30. November ist die neue russische Einsatzgruppe (diesmal der Nordflotte) mit dem Zerstörer ADMIRAL CHABANENKO und einem Flottentanker im Golf von Aden eingetroffen und hat unmittelbar mit dem Geleit von Handelsschiffskonvois begonnen.

Der französische Zerstörer PRIMAUGUET (GEORGES LEYGUES-Klasse) hat sich am 26. November in Brest auf den Weg ans Horn von Afrika gemacht. Drei Monate lang soll das Schiff sich dort der EU Operation Atalanta anschließen, aber auch im Rahmen der Anti-Terror Operation Enduring Freedom (CTF 150) zum Einsatz kommen.

Die beiden chinesischen Fregatten ZHOUSHAN und XUZHOU haben ihren Einsatz im Golf von Aden am 29. November beendet und die Heimreise angetreten. Auf dem Rückweg nach China sind Hafenbesuche in Singapur und Malaysia geplant. Ihre Ablösung (Fregatten MA’ANSHAN und WENZHOU) war bereits am 12. November im Golf eingetroffen.
(noch mehr kurzfristig auf der hp des Marineforumund im Heft)


- Erich - 14.12.2009

<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.marineforum.info/AKTUELLES/aktuelles.htm">http://www.marineforum.info/AKTUELLES/aktuelles.htm</a><!-- m -->
Zitat: ...

Aktuelle Entwicklungen bei Einsatzkräften

Der NATO Supreme Allied Commander Europe (SACEUR), US Admiral Stavridis, spricht sich für deutlich verbesserte Aufklärungsfähigkeiten in der Region aus, um Piratengruppen frühzeitig identifizieren und dann vorbeugend aus dem Verkehr ziehen bzw. Handelsschiffe gezielt warnen zu können. Aufklärungssatelliten und NATO Frühwarnflugzeuge AWACS könnten hier eine wichtige Rolle spielen. Auch Russland ist offenbar bereit, seine diesbezüglichen Fähigkeiten zu erweitern. Der russische Botschafter bei der NATO deutete am 5. Dezember die mögliche Verlegung von Aufklärungsflugzeugen an.

Kurz vor Weihnachten und Jahreswechsel kennzeichnen Ablösungen die Lage bei den internationalen Einsatzkräften. Am 7. Dezember haben die französische Fregatte LA FAYETTE und der Aviso JACOUBET den Rückmarsch nach Toulon angetreten. Sie werden durch die jeweiligen Schwesterschiffe SURCOUF und L’HERMINIER abgelöst. Auf dem Rückmarsch befindet sich auch die belgische Fregatte LOUISE MARIE. Das Schiff wird nach mehrmonatigem Einsatz bei der EU NavFor am 23. Dezember in Den Helder zurück erwartet. Am 9. Dezember ist die britische Fregatte LANCASTER in der Region eingetroffen. Das Schiff wird bis Mai 2010 im Golf von Aden, Golf von Oman und Arabischen Meer operieren, sich dabei allerdings nur zeitweise am Anti-Piraterie Einsatz beteiligen. Hauptaufgabe ist offenbar die Anti-Terror Operation Enduring Freedom.

Im Iran hat sich am 10. Dezember der Versorger KHARG auf den Weg in den Golf von Aden gemacht. Das Schiff soll dort eingesetzte Einheiten der iranischen Marine nachversorgen und unterstützen.

Am 13. Dezember soll nach mehrmonatigem Einsatz bei der EU NavFor die niederländische Fregatte EVERTSEN den Rückmarsch in die Heimat antreten. Zuvor ist allerdings noch ein kleines Problem zu lösen: Sollen die am 2. Dezember nach einem versuchten Überfall auf den Frachter BBC TOGO festgesetzten und seitdem an Bord der Fregatte in Gewahrsam gehaltenen 13 mutmaßlichen Piraten frei gelassen oder zur Strafverfolgung nach Kenia überstellt werden? Bei Redaktionsschluss war diese Frage noch nicht entschieden.

Frankreich hat am 7. Dezember den Einsatz von Marineinfanteristen als eingeschifftes Sicherheitspersonal auf französischen Thunfischfängern im Somaliabecken bis Ende März 2010 verlängert.
(noch mehr auf der hp)


- Erich - 28.12.2009

<!-- m --><a class="postlink" href="http://eng.chinamil.com.cn/news-channels/china-military-news/2009-12/25/content_4101386.htm">http://eng.chinamil.com.cn/news-channel ... 101386.htm</a><!-- m -->
Zitat:PLA Navy contributes to international maritime security cooperation

(Source: China News Service) 2009-12-25

On the afternoon of December 26, 2008, the Chinese naval escort taskforce consisting of the “Wuhan” guided-missile destroyer, the “Haikou” guided-missile destroyer and the “Weishanhu” comprehensive supply ship set sail from the port city of Sanya, South China’s Hainan Province for the Gulf of Aden and the waters off the Somali coast to implement escort mission.
...

During the past year, 4 taskforces and 11 warships of the Navy of the Chinese People’s Liberation Army (PLA) implemented escort missions in the above-mentioned waters with a record of 10,000-odd navigation hours and a voyage of 100,000-odd nautical miles in the aggregate.

  The four taskforces escorted nearly 1,000 merchant ships of over 100 batches, rescued a multiple of foreign merchant ships, founded out about 1,000 suspected vessels, verified and dispelled by warning several hundreds of pirate vessels, realizing “100% safety of the escorted merchant ships and 100% safety of the taskforces themselves.”

...
das ist jetzt ein Jahr, seitdem chinesische Marineeinheiten ständig vor Somalia präsent sind - und die Entsendung eines "AEGIS-like" Raketen-Zerstörers zeigt, dass China den Einsatz nutzt, um mit den modernsten seiner Einheiten lange Einsätze mit hoher Seeausdauer zu üben.
Im Schnitt war jede der PLAN-Flottillen runde drei Monate im Einsatz, und das ziemlich weit von den eigenen Stützpunkten entfernt. Der chinesische Drache mutiert wirklich vom Küstenschutz zu einer "Blue-Water-"Flotte.