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(Allgemein) Bundeswehr im Ausland - Druckversion

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Re: Bundeswehr im Ausland - Mondgesicht - 22.03.2012

So soll der Piratenkampf in Zukunft aussehen


Re: Bundeswehr im Ausland - ObiBiber - 23.03.2012

richtige Entscheidung... ist nur die Frage wie das konkret aussieht?

Beschuss durch Schiffe, oder Luftangriffe (mit Billigung der beteiligten Staaten)...

und wie würde/könnte sich die BW beteiligen???


Re: Bundeswehr im Ausland - Quintus Fabius - 23.03.2012

Um konkret bei der Bundeswehr im Ausland zu bleiben:

Die könnte sich an jeder ernsthaften Aktion egal welcher Art aus sozialkulturellen, politischen und rechtlichen Gründen
in keinster Weise beteiligen.

Allgemein wäre das eine Aufgabe, für die man keine Luftangriffe braucht, keine teuren Aktionen, sondern einfach nur die Schiffsgeschütze die vorhanden sind. Einfache Schiffsgeschütze reichen da völlig aus. Die Schiffe sind ja ohnehin vor Ort. Es wäre nun rein theoretisch ein einfaches, die ganze dort herumeiernde Flotte für eine konzertierte Aktion zu sammeln und von Süden, von Kenia her die ganze Küste entlang zu fahren und einfach alles zu versenken. Und die Häfen entsprechend ebenfalls zusammen zu schießen. Die Kosten wären gering, denn die Munition für die Bordgeschütze kostet nicht so viel, und die Schiffe sind ohnehin schon vor Ort. Die Reichweite der Schiffsgeschütze wäre auch ausreichend.

Das ganze wäre innerhalb einiger Monate erledigt, die Kosten wären nur minimal größer als die Kosten die man jetzt auch hat, indem man die gleichen Schiffe ebenso lange einfach untätig hin und her fahren lässt.

Um konkret bei der Bundeswehr zu bleiben: die üben zwar hübsch das "Boarding" (welch hübsch deutsches Wort !), aber wenn man die Anzahl der tatsächlich durchgeführten Enterungen ins Verhältnis zu den Möglichkeiten setzt und dazu noch die paar Warnschüsse usw die man gemacht hat, dann hat man hier ein unfassbar schlechtes Kosten-Nutzen Verhältnis.

Für das was Kriegsschiffe Deutschland im Einsatz kosten, ist von diesen Kriegsschiffen einfach unfassbar wenig geleistet worden.

Dabei würden die einfachen Schiffsgeschütze schon völlig ausreichend um dem ganzen Spuk dort nachhaltig ein Ende zu setzen.


Re: Bundeswehr im Ausland - Mondgesicht - 23.03.2012

ObiBiber schrieb:und wie würde/könnte sich die BW beteiligen???
Man bräuchte nur einen Schiebel oder die SAR-Lupe (natürlich nur, wenn man den Kurs des Satelliten nicht ändern muss, sonst zu teuer) und das Bordgeschütz, dann bleibt nix mehr übrig.

Ich glaube, die Deutsche Öffentlichkeit hätte auch kaum ein Problem damit, wenn man ein Mutterschiff eindeutig identifizieren kann.


Re: Bundeswehr im Ausland - spooky - 23.03.2012

ich glaube nicht, das sich die deutsche marine an operationen beteiligt, bei denen die möglichkeit besteht, das zivilisten zu schaden kommen oder güter von zivilisten bzw. nicht-piraten zerstört werden. auf see mag die sache ja noch relativ klar sein zumindest kann man da klare entscheidungsgrundsätze definieren aber an land? und dann noch aus der entfernung? in einzelfällen mag diese ausweitung zu einer vernünftige erweiterung des handlungsspielraums führen aber mehr wird es auch nicht sein.

was quintus-fabius hier vorschlägt entbehrt jeder grundlage und ist für niemanden eine option.


Re: Bundeswehr im Ausland - Erich - 24.03.2012

ObiBiber schrieb:... ist nur die Frage wie das konkret aussieht?

Beschuss durch Schiffe, oder Luftangriffe (mit Billigung der beteiligten Staaten)...

und wie würde/könnte sich die BW beteiligen???
Vorgesehen sind Beschuss von Schiffen, Magazinen usw. in Strandnähe durch Hubschrauber mit MG-Bewaffnung, damit möglichst jeder Schaden an unbeteiligten Personen verhindert wird. Damit wird die Bevölkerung geschont und nicht noch weiter Hass erzeugt.
Auch in Libyen ist ja sehr gezielt und erfolgreich auf den Einsatz von massiven Waffen und entsprechenden Flurschaden verzichtet worden.


Re: Bundeswehr im Ausland - Mondgesicht - 26.03.2012

Richtig, Erich.

Hier ein Artikel, der das bestätigt.


Re: Bundeswehr im Ausland - ObiBiber - 26.03.2012

Danke für den Beitrag

die Bundeswehr hat momentan den RGB Berlin mit 2 seaking vor Ort... sind diese auch bewaffnet (wie die Sea lynx)?
für solche Aufgaben wäre es doch sinnvoll 1-2 Tiger mit 70mm Raketen und 12,7mm mg pod einzuschiffen...
Da die dt. Schiffe aber nur 2 helis einschiffen können wären hierfür wohl 2 Schiffe vor Ort notwendig (2 x sealynx, 2 x Tiger)... Besten noch 1-2 Schiebel


Re: Bundeswehr im Ausland - Mondgesicht - 27.03.2012

Erstens wird sich unsere tapfere Marine (oder vielmehr unsere Politiker) vor solchen Aufgaben so lange wie möglich drücken, zweitens haben wir nicht die Kapazität mal eben noch eine Einheit nach Somalia zu senden.

Da macht es wenig Sinn, an Tiger zu denken. Sind die Tiger überhaupt navalisiert oder müssen da erst noch kurzfristig (innerhalb von weiteren 3 Jahren) Schwimmhäute nachgerüstet werden?

Im Artikel steht ja, dass man die Piraten mit MG bekämpfen will. Der Sea King kann ohne Probleme ein schweres MG montieren. Mehr ist nicht gewünscht.


Re: Bundeswehr im Ausland - ObiBiber - 27.03.2012

zu 1. stimm ich dir zu.

Zum Tiger: die Franzosen setzten ihn ohne Anpassungen von ihren Landungsschiffen aus ein... dadurch dass er zum Großteil aus Kohlefaser besteht ist er unempfindlich was Witterungsbedingungen auf See angeht...
letztlich geht es hier wohl nur um eine Deckzertifizierung...

was den SeaKing angeht... danke für die Info mit dem MG... meht ist zwar nicht gewünscht... aber mehr wäre wohl sinnvoller... was passiert wenn die Piraten AA Raketen auspacken... da sieht ein Tiger doch bedeutend besser aus... außerdem bietet er wohl ein bisschen mehr Feuerkraft... wenn die Rotorblätter eingeklappt werden können sehe ich auch keine Unterbringunsschwierigkeiten


Re: Bundeswehr im Ausland - Mondgesicht - 27.03.2012

Der Sea King kann Sea Skua verschiessen. Mehr Feuerkraft als jemals notwendig. Ist eigentlich gegen kleinere Schiffe/Boote gedacht.

Da die Sea Skua alle schon ein paar Jahre auf dem Buckel haben könnte man die rein theoretisch auch "verschiessen". Ist vermutlich billiger als verschrotten.
Aber das ist bloße Spekulation.

Wiki sagt:
Zitat:Die Marineflieger der Bundeswehr bekamen zwischen 1988 und 1989 etwa 140 Sea Skua. Diese werden durch die mit dem Seaspray-3-Radar ausgestatteten Sea-King- und Sea-Lynx-Hubschrauber eingesetzt. Die Sea Skua soll aber bis 2012 ausgemustert werden. Über einen Nachfolger wurde noch nicht entschieden.



Re: Bundeswehr im Ausland - spooky - 27.03.2012

nochmal zu dem tiger: die franzosen haben zum einen ja nicht die variante, die wir fliegen und zum anderen wissen wir denn genau, das die keine anpassungen vorgenommen haben? ich meine, die experimentieren doch schon einige jahre am "bordbetrieb" des tigers rum. würde mich ehrlich gesagt verwundern, wenn da noch garkeine änderungen vorgenommen wurden.
und die franzosen haben landungsschiffe, wir nicht. natürlich sollte ein tiger auch auf einem egv oder gar einer fregatte landen können aber meines wissens kann man den hauptrotor wenn überhaupt nur mit viel mühe und handarbeit zusammenfalten. das mag den franzosen egal sein, deren lift sollte den tiger auch so aufnehmen und ins hangar verfahren können aber bei uns ist das so ziehmlich ein no-go kriterium.

es wäre auch ein witz, wenn wir es nicht schaffen den tiger in afghanistan zum einsatz zu bringen, ihn dann aber vor somalia einsetzen. davon kann man nicht wirklich ausgehen.


Re: Bundeswehr im Ausland - Quintus Fabius - 28.03.2012

Zitat:Vorgesehen sind Beschuss von Schiffen, Magazinen usw. in Strandnähe durch Hubschrauber mit MG-Bewaffnung, damit möglichst jeder Schaden an unbeteiligten Personen verhindert wird. Damit wird die Bevölkerung geschont und nicht noch weiter Hass erzeugt.

In Somalia gibt es zumindest noch genügend Rohrflak um solche Hubschrauber einfach abzuschießen. Sollte ein solcher Plan tatsächlich mit der Idee die Bevölkerung dort zu schonen um keinen Hass zu erzeugen ernst gemeint sein, dann wird er

1 dort den bereits immens großen Hass großer Teile der Bevölkerung auf uns trotzdem steigern (am Erzeugen sind wir schon lange vorbei)

2 dazu führend dass über kurz oder lang einer der Hubschrauber abgeschossen wird, den die verfügbaren Heli mit MG sind gegenüber den in Somalia verfügbaren Luftabwehrwaffen zu verwundbar

3 nur wenig Wirkung im Verhältnis zum Aufwand erbringen

Zitat:was quintus-fabius hier vorschlägt entbehrt jeder grundlage und ist für niemanden eine option

Das es zur Zeit für niemand eine Option ist, stimmt zwar durchaus, ändert aber nichts daran, dass es die einfachste,
kostengünstigste Lösung wäre, zudem eine Lösung die nachhaltig funktionieren würde. Dass insbesondere die BW und diese Bundesrepublik gerade diese einfache, funktionierende Lösung niemals wählen wird bis es längst zu spät sein wird- ist mir natürlich auch klar.


Re: Bundeswehr im Ausland - spooky - 28.03.2012

Quintus Fabius schrieb:Das es zur Zeit für niemand eine Option ist, stimmt zwar durchaus, ändert aber nichts daran, dass es die einfachste,
kostengünstigste Lösung wäre, zudem eine Lösung die nachhaltig funktionieren würde. Dass insbesondere die BW und diese Bundesrepublik gerade diese einfache, funktionierende Lösung niemals wählen wird bis es längst zu spät sein wird- ist mir natürlich auch klar.
einfach und nachhaltig? wohl kaum. am ersten tag mag das noch klappen am zweiten tag gibts dann berichte über kollateralschäden, zivilen opfern und die ersten "fischer" die von uns ihre "fischerboote" ersetzt haben wollen und am dritten tag winken uns dann verängstigte frauen und kinder entgegen.
das kann man kaum als einfach und nachhaltig bezeichnen und kostengünstig ist es dann auch nicht mehr.


Re: Bundeswehr im Ausland - Nightwatch - 29.03.2012

Und warum müsste uns das dann groß interessieren?