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(Allgemein) Bundeswehr im Ausland - Druckversion

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- Nightwatch - 15.04.2010

Wo soll denn gezogene Artillerie herkommen?
Ist doch nichts mehr da außer PzH2000. Außerdem haben wir eh nicht genügend CH53 in Afghanistan als das wir damit noch Artillerie rumfliegen könnten.

Und Donar ist mit einem Leergewicht von 31t auch nicht so viel leichter als eine PzH2000 als das es wirklich relevant wäre.


- Mondgesicht - 15.04.2010

<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,689068,00.html">http://www.spiegel.de/politik/deutschla ... 68,00.html</a><!-- m -->

Zitat:Aufrüstung in Afghanistan
Bundeswehr bestellt eilig 60 neue Panzer-Wagen
...
Zur Deckung des "vordringlichsten Bedarfs" - auch durch die Erhöhung des deutschen Kontingents von 4500 auf bis zu 5350 Mann - sei die Beschaffung von 60 als Führungsfahrzeuge einsetzbaren "Eagle IV" schnellstmöglich erforderlich, zitierte die Zeitung aus dem Schreiben.
...
Die Kosten für die 60 "Eagle IV" und zusätzliche Spezialausrüstung wie Waffenstationen, Störsender und Funktechnik würden sich auf 61,5 Millionen Euro belaufen. Der Auftrag an den Schweizer Hersteller Mowag, eine Tochter des US-Rüstungsriesen General Dynamics, sei Teil eines größeren, schon laufenden Beschaffungsprojekts über insgesamt rund 650 Fahrzeuge.
...
Für 2011 sei die Bestellung weiterer 90 geschützter Fahrzeuge vom Typ "Eagle IV" vorgesehen,...

Offenbar hat man keinen Bock mehr sich von KMW auf der Nase herumtanzen zu lassen. Der AMPV dauert wohl zu lange.


- Mondgesicht - 15.04.2010

<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,689171,00.html">http://www.spiegel.de/politik/ausland/0 ... 71,00.html</a><!-- m -->

Zitat:Neuer schwerer Zwischenfall in Nordafghanistan: Nach Informationen von SPIEGEL ONLINE wurden am Donnerstag vier deutsche Soldaten beim Angriff auf ihre Patrouille getötet.

Schon wieder. Wird Zeit für ne Gegenoffensive!


- CptDanjou - 15.04.2010

.... aber dafür fehlen ja die Mittel - altes Thema.

Bleibt abzuwarten, wie die Bw bzw die Führung darauf reagieren wird. "Jetzt erst recht einigeln (und Verluste vermeiden) - was die meisten hier -mich eingeschlossen- als falsch ansehen würden - oder offensiver und präventiver vorgehen. (und endlich mal das "gewollte" Material - welches kurzfristig verfügbar ist - darunter bringen (und auch entsprechend einsetzen lassen).

Vermutlich werden die "jetzt die Bw schnell zurückziehen" Rufe ziemlich laut werden... :?


- Raider101 - 15.04.2010

Der Gegner hat erkannt die Bundeswehr ist die Schwachstelle der NATO-Truppen. Und da setzt man an. Würde jeder deutsche General genauso machen.

Die Truppen des Gegner scheinen auch besser zu sein. Die Kordination und Ausbildung sind besser. Vielleicht haben die Taliban sich Söldner geordert???


- Cluster - 15.04.2010

Raider101 schrieb:Der Gegner hat erkannt die Bundeswehr ist die Schwachstelle der NATO-Truppen. Und da setzt man an. Würde jeder deutsche General genauso machen.

Die Truppen des Gegner scheinen auch besser zu sein. Die Kordination und Ausbildung sind besser. Vielleicht haben die Taliban sich Söldner geordert???

Das glaube ich eher nicht. Die USA, die Briten und Canadier haben gegen die gleichen organisierten Verbände gekämpft. Das ist nur im Norden eine neue Qualität für ganz Afghanistan ist es das nicht.


- Mondgesicht - 15.04.2010

Cluster schrieb:
Raider101 schrieb:Der Gegner hat erkannt die Bundeswehr ist die Schwachstelle der NATO-Truppen. Und da setzt man an. Würde jeder deutsche General genauso machen.

Die Truppen des Gegner scheinen auch besser zu sein. Die Kordination und Ausbildung sind besser. Vielleicht haben die Taliban sich Söldner geordert???
Das glaube ich eher nicht. Die USA, die Briten und Canadier haben gegen die gleichen organisierten Verbände gekämpft. Das ist nur im Norden eine neue Qualität, für ganz Afghanistan ist es das nicht.
Sehe ich auch so. Ich kann mir nicht vorstellen das unsere Soldaten so viel schlechter kämpfen als alle anderen Nato-Truppen.

Der Gegner hat aufgerüstet, eine neue Qualität an Kämfern aufgeboten. Jetzt muß man nachziehen. Am besten wäre es ntürlich die Initiative wieder in die Hand zu nehmen.
Ich rechne mit einer großen Nord-Offensive innerhalb der nächsten 3 Monate.


- Raider101 - 15.04.2010

Ja, das ist klar. Das im Süden die Kämpfe intensiver sind als im Norden. Im Norden gibt es aber auch viel weniger Paschtunen als im Süden.

Die Paschtunen sind im Raum Kundus eher isoliert. Und die anderen Volksgruppen haben keine Sympathie für die Taliban.

Unsere Soldaten sind schlechter ausgestattet. Und für einen richtigen Krieg nicht psychologisch vorbereitet. Damit meine ich, niemand sagt klipp und klar: "Dort ist Krieg. Und greift den Feind an."

Der Feind weicht aus, die Amis und Briten machen zurzeit im Süden Druck.


- Schneemann - 15.04.2010

Zitat:Der Gegner hat aufgerüstet, eine neue Qualität an Kämfern aufgeboten...
Nicht nur dies alleine. Es zeichnet sich auch eine Tendenz dahingehend ab, dass offenbar neue, qualitativ hochwertigere Waffen als bisher von den Taliban genutzt werden. Die alten RPG-7 und AK-47 sind zwar weiterhin im Einsatz, aber neuerdings, darüber berichtete auch der SPIEGEL diese Woche, sind z. B. auch TGB-7V- und GTB-7B-Raketen für die RPG-7 und deren Derivate aufgetaucht. Diese thermobarisch wirkenden Aerosol-Systeme wurden erst um 1989/90 (also erst nach Ende des sowjetischen Afghanistan-Krieges) allmählich bei der Roten Armee eingeführt und waren bisher eher wenig verbreitet, zumindest nicht in Afghanistan, wo zumeist die alten RPG-7-Ableger von den Taliban genutzt wurden. Neuerdings sind sie aber anscheinend in recht großer Anzahl im Einsatz und tauchen vermehrt und vor allem im Norden Afghanistans auf.

Die problematische Seite an der Sache ist, dass diese Raketentypen gegen schwer gepanzerte Ziele, wie Kampfpanzer, eher weniger wirkungsvoll sind (da würden die "klassischen" und altbekannten RPG-7-Granaten evtl. noch mehr bewirken). Stattdessen wirken diese Aerosol-Typen gezielt eher gegen "softe" Ziele (d. h. Infanterie) und schwächer gepanzerte Fahrzeuge; also genau gegen jene "Bereiche", in denen die Bundeswehr recht anfällig bei ihren Patrouillenfahrten ist. Da zudem diese Raketen recht teuer und schwerer zu beschaffen sind als die alten RPG-7-Köpfe, wird derzeit schon gemunkelt, gewisse Kreise rüsten die Taliban im Norden mit bestimmten Raketentypen aus, um die Deutschen besser bekämpfen zu können und um ihnen höhere Verluste zufügen zu können.

Hierzu (Auszug):
Zitat:TBG-7V Thermobaric round (Russian Federation)

The TBG-7V thermobaric round with secondary fragmentation effect is fired from the RPG-7 series of shoulder-fired rocket-launchers. The TBG-7V round has been designed to defeat lightly armoured and soft-skinned vehicles, as well as for use against field fortifications and personnel in the open or in trenches. The thermobaric warhead contains a bursting charge that on impact spreads the contents of the warhead which contains an oxygen deficient filling, which as it burns creates a rapidly forming high-pressure blast wave which neutralises the target area.
Link: <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.janes.com/articles/Janes-Infantry-Weapons/TBG-7V-Thermobaric-round-Russian-Federation.html">http://www.janes.com/articles/Janes-Inf ... ation.html</a><!-- m -->

Das sieht auf jeden Fall nach Ärger aus und macht deutlich, dass man schleunigst aktiv werden und zum Gegenschlag ausholen muss, sonst werden bald noch mehr Patrouillen heimkommen und noch mehr Tote zu beklagen haben.

Schneemann.


- Shahab3 - 15.04.2010

Eine neue Qualität der Kämpfe® und der räumlichen Aktivität hat die Sache bekommen, weil jene die weiterhin als "Taliban" bezeichnet werden, eben nicht mehr nur aus einer einzigen Klientel bestehen. Es gibt offenbar einige international kriegserfahrene Widerstandstouristen sowie weitere Afghanen und Pakistaner, die sich dort angeschlossen haben. Quantitativ dürfte sich das entsprechend in einer vierstellig Zahl von zusätzlichen Kämpfern ausdrücken. Welcher Granatentyp dabei neuerdings noch zusätzlich auftaucht, ist im Gesamteffekt garnicht das Entscheidende.


- Venturus - 15.04.2010

Also Panzerabwehrraketen sind geeignet? Dann würde der PAH-1 mit seinen sechs HOTs doch theoretisch Sinn machen, bis der Tiger verfügbar ist. Wir hatten die Diskussion darüber ja schon mal hier.

Was die Verwendbarkeit angeht, würde ich sagen "Einfach mal ausprobieren!". Solang die Kisten von den Fachleuten der Bundeswehr nicht per se als ungeeignet eingestuft werden, würde ich einfach mal einige ins Einsatzgebiet verlegen. Bewähren sie sich, haben wir einen Kampfhubschrauber über dessen mittelfristigen Verschleiß man sich keine Sorgen machen muss. Sollten sie nach dem Einsatz schrottreif sein, kann man sie immer noch als Abrüstungsmasse einlagern.


- Snakeshit - 15.04.2010

Ich finde es verantwortungslos wie unsere "Oberen" die Bundeswehr ohne richtige Unterstützung (PzH,Helis...) unsere Jungs in A-stan langsam aber sicher zusammenschiessen lassen,ich meine bis diese Hardware nach unten geliefert wird verstreicht wertvolle Zeit um die Taliban ein wenig in den A**** tretten zu können.Entweder man ist gewillt diesen Krieg zu führen oder man tretet den Rückzug an.

Und diese Lächerliche anzahl von den ganzen 2 PzH 2000 die geliefert werden,fehlen mir die Worte.Einfach nur Lächerlich !!!

Wieso werden eigendlich keine MARS nach A-stan verlegt ? sind sie nicht Zielsicher,oder was ist der Grund ?

Edit :

Laut Spiegel wurde das Fahrzeug von einer BM-1 Rakete getroffen.
Quelle:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,689279,00.html">http://www.spiegel.de/politik/ausland/0 ... 79,00.html</a><!-- m -->

BM-1 (107mm) sind das nicht die Raketen die Meilenweit von der Taliban über die Feldlager verschossen werden.Aber ein Fahrzeug ( Eagle IV) von einer länge von ca.5m Treffen.Wer weiß wie der Treffer überhaupt zustande kam.


- blasrohr - 15.04.2010

Pedites pugnas decernent


- Nightwatch - 16.04.2010

Venturus schrieb:Also Panzerabwehrraketen sind geeignet? Dann würde der PAH-1 mit seinen sechs HOTs doch theoretisch Sinn machen, bis der Tiger verfügbar ist. Wir hatten die Diskussion darüber ja schon mal hier.
Naja. Wenn der PAH-1 nur als ATGM Träger eingesetzt werden soll würde ich den Einsatz für überflüssig halten.
Schließlich können TOWs ohne weiteres auf Fahrzeugen und wenn nötig auch abgesessen mitgeführt werden.
Da muss es dann kein Hubschrauber sein der ausfallen kann oder schlicht zu weit entfernt ist.
Und für reguläre Luftunterstützung eignet sich das Ding wohl nicht besonders.
Die bessere Lösung wäre ein anderes Modell im Ausland in geringer Stückzahl zu beschaffen.
Sollte doch etwa machbar sein in Kundus zusammen mit den Amis ein paar Apaches zu betreiben.
Wobei man sich das dann auch gleich schenken und den Amis das fliegen überlassen könnte. Funktioniert ja schon jetzt recht gut :roll:


- Quintus Fabius - 16.04.2010

Shahab3:

Deine Analyse trifft zu, wenn man sie auf die jeweiligen Afghanischen Völker beschränkt. Deshalb sind deine Schlußfolgerungen falsch, da du von einem Afghanischen Volk ausgehst, das es so nicht gibt. Wenn nun der Widerstand von mehreren afghanischen Völkern ausgeht, dann heißt das im weiteren eben nicht, daß sich „die Afghanen“ zusammen geschlossen hätten sondern das jedes dieser Völker separat für sich Widerstand leistet.

Diese Heterogenität des Afghanischen Widerstandes haben schon die Sowjets nicht verstanden und du Shahab3 verstehst sie offenkundig auch nicht. Beim Widerstand gegen äußere Mächte gibt es keinen Zusammenschluß zwischen den Paschtunen und den anderen afghanischen Völkern, es gibt lediglich Widerstand sowohl der Paschtunen als auch der anderen Völker, aber jeweils für sich selbst.

Zitat:Es ist ein unzähmbares, unkontrollierbares Volk aus Nomaden, Stämmen/Sippen und dadurch in sich stets uneins bis eine kollektive, äußere Bedrohung wahrgenommen wird. In dem Augenblick fallen interne Konflikte weg.

Dieser Satz von dir trifft im speziellen für die Untergruppen der jeweiligen Völker zu, daß heißt, die Paschtunen beispielsweise sind auch unter sich verfeindet und zerstritten.Sie schließen sich jedoch gegen äußere Bedrohungen zusammen. Die Paschtunen sind daher untereinander nicht homogener als die Nordallianz es war.

Es gibt nun in Afghanistan im weiteren einen großen Widerspruch zwischen den Paschtunen und den anderen Afghanischen Völkern. Dieser Widerspruch verhindert, daß sich andere afghanische Völker und die Paschtunen zusammen tun.

Unter keinen Umständen würden beispielsweise Hazara und Paschtunen sich zusammen schließen.

Zitat:Es war übrigens gerade die Schreckensherrschaft der Taliban und ihre ausländischen Wurzeln, Ideologien und Unterstützer, die diese Zweckgemeinschaft über den Abzug der Kommunisten hinaus gedanklich ermöglichten.

Und wider ermöglichen würden. Denn an der grundsätzlichen Situation hat sich nichts geändert. Die Paschtunen (Taliban) und die anderen afghanischen Völker stehen sich immer noch genau so feindlich gegenüber wie es vorher der Fall war.

Wenn du übrigens von Zweckgemeinschaft über den Abzug der Kommunisten hinaus schreibst, dann stellt das die Entwicklung falsch dar. Die Nordallianz entstand in dieser Form erst nach dem Abzug der Kommunisten. Vorher bekämpften sich die Gruppen die dann die Nordallianz bildeten heftig. Das Zweckbündnis der anderen afghanischen Völker entstand also erst durch die Taliban.

Zitat:Ich persönlich halte es für völlig aussichtslos, Afghanen für irgendwas zu gebrauchen, was ihre Kontrolle über ihre Land einschränkt.



Gerade das würde ich ja in meiner Strategie nicht tun. Und gerade das tut der Westen heute, er schränkte beispielsweise die Herrschaft der Nicht-Paschtunischen Völker in Afghanistan ein und versuchte die Paschtunen mit einzubinden.

Dieser Versuch einer Zusammenarbeit der Paschtunen und der anderen Afghanen musste scheitern und ist daher gescheitert. Eine solche Zusammenarbeit ist selbst allein aus den von dir genannten Gründen unmöglich, allein schon weil sie ausländischer Herkunft ist.

Jedes afghanische Volk will herrschen, was zugleich die Unterdrückung der anderen Afghanen bedeutet. Kontrolle über (den größten Teil) Afghanistans bedeutet daher die Gewaltherrschaft einer der Gruppen über die anderen Gruppen. Geschichtlich ist es genau so gewesen, Afghanistan stand ja immer wieder mal (größten Teils) unter der Kontrolle einer der Gruppen.

Diese Zeiten waren dort immer die stabilsten, eine stabile (temporäre) Gewaltherrschaft. Natürlich ist dieser Zustand immer nur temporär, daß würde aber durchaus reichen.

Eine Kontrolle (des größten Teils) von Afghanistan ist möglich, wenn man konsequent einer der afghanischen Gruppen diese Kontrolle in Form einer Gewaltherrschaft ermöglichen würde.

Da heute die Taliban wider derart stark geworden sind und die Paschtunen nach der Macht greifen, bestehen zudem die Voraussetzungen für eine Zusammenarbeit einiger der Nordvölker gegen die Paschtunen.

Denn für diese Nordvölker sind die Paschtunen eine Ausländische Macht, die sich in ihre Angelegenheiten mischt und versucht sie zu unterdrücken. Was den Nordvölkern lediglich noch fehlt ist eine entsprechende Unterstützung mit Waffen und Mitteln wie sie die Paschtunen aus Pakistan erhalten. Wenn man die Nordvölker militärisch massiv fördert, dann werden sie ganz von selbst und ohne das wir es ihnen anschaffen nach der Macht greifen. Wenn wir die Nordvölker massiv militärisch aufrüsten, werden sie ganz von selbst und ohne weiteres Zutun unsererseits eine Gewaltherrschaft errichten und die Kontrolle über den größten Teil des Landes erlangen.


Das afghanische Volk ist weder von Ausländern noch von einer afghanischen Zentralmacht militärisch oder politisch kontrollierbar.


Es gibt kein Afghanisches Volk. Es gibt dieses afghanische Volk nicht. Deshalb scheitert jede Kontrolle, denn man kann nicht kontrollieren was es nicht gibt.

Natürlich wäre jede Gewaltherrschaft eines der afghanischen Völker temporär und würde nicht das gesamte Land erfassen, aber dass muß sie ja auch gar nicht. Es genügt für unsere Zwecke die temporäre Hegemonie

Meine Strategie bedarf nicht einmal der Präsenz westlicher Truppen in Afghanistan. Es genügen einige wenige Spezialeinheiten und Luftunterstützung. Das einzige was dafür notwendig ist, wäre eine massive militärische Aufrüstung Nicht-Paschtunischer Völker in Afghanistan (wenn auch nicht aller dieser Völker sondern es genügen im Endeffekt zwei).

Wir rüsten die Stammesmilizen auf, wir rüsten die lokalen Truppen auf und schaffen Armeen für jedes dieser Völker für sich selbst. Dann werden diese Völker mit ihrer neuen militärischen Macht auf die anderen Afghanen losgehen. So wie die Paschtunen zur Zeit der Hegemonie der Taliban Völkermord an den Hazara begingen, würden dann die Hazara an Teilen der Paschtunen Völkermord begehen.

Selbst wenn das Ziel einer Hegemonie nicht erreicht wird, wäre immerhin ein weiterer Interner Afghanischer Krieg die Folge der zumindest für längere Zeit die Herrschaft der Taliban verhindern würde.

Was wir aber zu Zeit tun, führt direkt zur Herrschaft der Taliban.

Die Taliban haben schon einmal geherrscht, allein dadurch ist deine These Shahab3 widerlegt, daß keine Zentralregierung und keine Kontrolle über das Land möglich wäre. Die Taliban waren die Minderheitenherrschaft eines Teils ! der Paschtunen über die anderen Paschtunen und die anderen afghanischen Völker.

Die Taliban Herrschaft beweist, daß eine solche Gewaltherrschaft möglich ist. Das ganze Land braucht sie dabei gar nicht umfassen. Es genügt der größte Teil und es genügt sogar wenn diese Herrschaft temporär ist.

Das einzige was wir dafür tun müssen ist, bestimmte Nicht-Paschtunische Völker massiv aufzurüsten.