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Re: Syrien - srg - 18.01.2016

Schneemann schrieb:@srg
Zitat:Ohne einen globalisierten Einmarsch nach Syrien hätte es keine Rebellion gegeben.
Wenn es einen globalisierten Einmarsch in Syrien gegeben hätte, wäre der Krieg seit 3 Jahren beendet, Assad wäre weg und es gäbe vermutlich eine Art Militärprotektorat dort.
Zitat:Die große Mehrheit der Syrer steht hinter Assad und hat vorallem Angst vor den Islamisten
Die große Mehrheit der Syrer besteht aus Sunniten, und diese wiederum lehnen die an die Schiiten angelehnte kleine Alawiten-Clique, die in Damaskus herrscht, als Häretiker und "Abweichler" vom "wahren" islamischen Glauben weitgehend ab. Die Lage ist ähnlich wie in Bahrain (im Umkehrschluss), nur dass dort eben die Sunniten regieren und die schiitische Bevölkerungsmehrheit gegängelt wird. Diese Problem ist indessen nicht neu und besteht in Syrien schon seit den 1970er Jahren, als sich Vater Assad an die Macht geschossen hatte. Es gibt genügend Bücher zu dem Thema und der Sachverhalt wurde hier auch schon oft angesprochen. Ein klein wenig mehr Bereitschaft, sich zu informieren, könnte also nützlich sein, bevor man irgendwelche sinnentleerten Schlagworte in den Raum pfeffert.

Schneemann.

Mit globalisierten Einmarsch meinte ich das einsickern von zehntausenden Dschihadisten aus allen möglichen Ländern der Welt was von einigen Nachbarstaaten Syrien gefördert bzw. zumindest geduldet und vom Westen mehrheitlich begrüßt wurde.

Wenn die Sunniten wirklich alle gegen Assad wären wäre dieser längst Geschichte gewesen. In Wahrheit sind die meisten Sunniten in Syrien gemäßigt und teils üben sie ihre Relegion nicht einmal mehr aus. Die große Mehrheit der Sunniten dort hat Angst vor den Islamisten und unterstützt sie nicht. Im Übrigen halte ich mich sehr gut informiert über Syrien, aber ich glaube nicht jeden Unsinn der einem hier von der Presse aufgetischt wird.

Syrien wurde über Jahre absichtlich destabilisiert und zwar von außen.


Re: Syrien - fsc_zedtler - 19.01.2016

@srg

Gibt dir keine Mühe. Schneemann wird auch in 20 Jahren noch leugnen das der Krieg in Syrien von aussen herein getragen wurde. Ihm ist offenbar nicht bewußt oder ignoriert es bewußt, das dies von verschiedenen Personen westlicher Nationen z.B. von Wesley Clark (Ex US-General) oder des ehem. franz. Aussenministers Roland Dumas bereits zugegeben wurde das der Syrienkrieg schon vorher geplant war.
Schneemann wird wohl auch den Irak-Irankrieg niemals nicht mit den USA in Verbindung bringen oder den Krieg in Libyen.
War alles reiner Zufall. Da spielt es auch keine Rolle mehr das der Irak, Libyen und Syrien auf der Liste standen die Clark noch vor dem Syrienkrieg vorgelesen hat.
Das die USA längst eingestanden haben( Name der Person grad nicht im Kopf) das man selber gar nicht Soldaten schicken muss wenn man es schafft zwei Länder (Iran/Irak) oder Volksgruppen (Schiiten/Sunniten) gegenander aufzuhetzen, ist natürlich völlig abwegig.

https://syrienkrieg.wordpress.com/


Re: Syrien - Quintus Fabius - 19.01.2016

Ergänzend:

Interessantererweise kämpfen ja viele Sunniten in der Armee Assads. Ein Grund dafür ist, dass die tiefe Spaltung Syriens ja nicht nur entlang der verschiedenen Konfessionen und Ethnien verläuft, sondern sogar innerhalb dieser.

Gerade deshalb - aufgrund dieser extremen Spaltung - gehe ich davon aus, dass Syrien völlig dysfunktional geworden ist und als ein Staat nicht mehr funktionieren wird. Selbst wenn die Assad-Regierung siegen und alle feindlichen Gruppen aus Syrien vertreiben könnte, wäre der Staat Syrien tot und nicht mehr funktionsfähig und wäre der Aufwand für die Repression zu hoch.

Eine Aufteilung Syriens wäre daher für alle Parteien eigentlch am sinnvollsten, selbst für Assad.


Re: Syrien - fsc_zedtler - 19.01.2016

@ Quintus Fabius

Syrien war vor dem gezielten destabilisieren ein stabiles Land. Es wird immer behauptet die Sunniten wären unterdrückt worden. das ist aber völliger Unsinn. Hier in meiner Gegend gibt (25.000 Einwohnerstadt) gbit es mittlerweile 4 syrische Arztfamilien alle sunnitisch. Wie bitte schön hätten die Arzt werden können wenn die unterdrückt worden wären? Um Arzt zu werden muss man auch in Syrien studieren.
Sunniten hatten Zugang bis in höchste Militärkreise. Es gab ja einige sunnitsche Generäle die mit saudischen oder amerikanischen Millionen gekauft wurden damit sie die syrische Armee verlassen.
Drusen, Christen und andere relogionen konten in Syrien praktisch unbeheligt ihrem Glauben nach gehen und zwar in einer Form wie es in SA oder Bahrain bis heute nicht geht.
Gegen Saddam haben syrische truppen auf Seite der USA gekämpft und ein Großteil davon waren Sunniten.
Die jetzige Spaltung ist von aussen reingebracht und gezielt gefördert wurden. Schau dir den Link an den ich gepostet habe. Da wird auch beschrieben wie gezielt bei Demos die Gewaltspirale hochgetrieben wurde. Diese Strategie hat man vorher in Libyen und später auch in der Ukraine wiedererkannt. Ohne diese gezielte Destabilisation von aussen wäre Syrien immer noch ein ruhiges Land.


Re: Syrien - hunter1 - 19.01.2016

fsc_zedtler schrieb:https://syrienkrieg.wordpress.com/

Eine Website, betrieben vom Blogger 0800 (ist das so ne Nummer wie 701?), der u.a. rt.com als "great source in the web" bezeichnet...jede weitere Diskussion erübrigt sich.

Du prangerst quasi die böse westliche "Lügenpresse" an und fällst dann auf so einen Blog rein? Mein Selbstoffenbahrungsohr sagt mir grad, dass Du einfach nur ein weiterer Putin-Troll bist, ob nun bewusst oder unbewusst.

Wenn man sich z.B. das da anschaut:
Zitat:Es wird immer behauptet die Sunniten wären unterdrückt worden. das ist aber völliger Unsinn. Hier in meiner Gegend gibt (25.000 Einwohnerstadt) gbit es mittlerweile 4 syrische Arztfamilien alle sunnitisch. Wie bitte schön hätten die Arzt werden können wenn die unterdrückt worden wären? Um Arzt zu werden muss man auch in Syrien studieren.
Unterdrückung bestand bei der Meinungsfreiheit. Das hat mit der Berufswahl nichts zu tun, es sei denn, man strebt eine Karriere als regierungskritischer Journalist oder sunnitischer Missionar an. Die Sunniten fühlten sich unterdrückt, weil sie ihrer Meinung nach von Leuten regiert wurden, die teils säkular, teils Häretiker waren. Wer dagegen aufmuckte, wurde aus dem Verkehr gezogen. Erinnert also stark an so tolle Länder wie die UdSSR.


Re: Syrien - fsc_zedtler - 19.01.2016

Das solche wie Du alles was nicht sein darf versuchen ins lächerliche zu ziehen, zeigt nur das hier ein wunder Punkt getroffen wurde.
Du folgst nur blind den hiessigen Meldungen der gesteuerten Medien. Ich gebe zu sputinik und co. zu lesen aber ich nehme deren Meldungen keineswegs hin ohne diese zu hinterfragen.
Die Videos stammen nicht von dieser Seite sondern sind dort nur schön zusammen gefasst. Die lassen sich also nicht leugnen oder wegdisskutieren.
Du nennst mich einen Putin-Troll ohne mich überhaupt zu kennen das zeigt deine generelle Einstellung zu einer anderen Sichtweise der Ereignisse die Du anscheinend nicht im Ansatz verfolgt hast.
Wer mich einen Putin-Troll nennt der nennt defacto auch einen Wesley Clark, Roland Dumas, Willy Wimmer und andere Putin-Trolle. Eine Diskussionskultur die mich sehr nachdenklich macht und mir zeigt das solche wie Du eine mögliche Wahrheit gar nicht hören wollen. Weil was nicht sein darf nicht sein kann. Die drei genannten Persönlichkeiten sind keine Verschwörungstheoretiker sondern anerkannte Diplomaten und Du willst deren Aussagen als unwahr abstempeln?


Re: Syrien - Quintus Fabius - 19.01.2016

fsc-zedtler:

Es ist völlig egal was früher war, es zählt nur was jetzt ist. Selbst wenn die Sunniten nicht unterdrückt worden wären und das Land nicht gespalten gewesen wäre sondern von außen künstlich gespalten wurde - selbst dann ist das irrelevant weil hier und heute eine extreme Spaltung besteht und daher Syrien nie wieder so existieren und funktionieren kann wie das früher angeblich der Fall war.

Es ist völlig egal ob 2005 Sunniten in Syrien für das Regime waren oder nicht. Hier und heute - 2015 - ist das Land so gespalten dass es nachhaltig dysfunktional ist.


Re: Syrien - srg - 19.01.2016

Quintus Fabius schrieb:fsc-zedtler:

Es ist völlig egal was früher war, es zählt nur was jetzt ist. Selbst wenn die Sunniten nicht unterdrückt worden wären und das Land nicht gespalten gewesen wäre sondern von außen künstlich gespalten wurde - selbst dann ist das irrelevant weil hier und heute eine extreme Spaltung besteht und daher Syrien nie wieder so existieren und funktionieren kann wie das früher angeblich der Fall war.

Es ist völlig egal ob 2005 Sunniten in Syrien für das Regime waren oder nicht. Hier und heute - 2015 - ist das Land so gespalten dass es nachhaltig dysfunktional ist.

Wo bitte soll diese große Spaltung denn vorhanden sein? Die Islamisten haben die Städte und Ortschaften nicht befreit, sondern besetzt. Die dortigen Einwohner sind entweder geflohen oder werden mit extrem repressiven Maßnahmen unterdrückt. Sicherlich gibt es auch eine kleine Minderheit als Ausnahmen. Das es nicht viele sein können erkennt man schon daran, dass es kaum echte syrische Islamisten gibt und fast nur ausländische Kämpfer dort operieren. Das einzige was diese wirklich erreicht haben, dass die Assad-treuen Syrer über die Jahre demoralisiert worden. Die russische Hilfe hat aber dafür gesorgt, dass sich das Blatt gewendet hat und die Motivation steigt wieder jeden Tag. Dies wird automatisch dazu führen, dass die Anzahl der Freiwilligen steigt und die der Verweigerer sinkt. Das nächste Märchen das erzählt wird, dass Assad Städte aushungern würde. In Wahrheit kann die Zivilbevlkerung jederzeit die Stadt verlassen, aber die Islamisten lassen de Zivilisten nicht gehen und nehmen lieber deren Tod in Kauf. Leider wird dies in unserer Presse mal wieder vollkommen falsch dargestellt. Wie so oft.


Re: Syrien - hunter1 - 20.01.2016

@fsc_zedtler
Zitat:Das solche wie Du alles was nicht sein darf versuchen ins lächerliche zu ziehen, zeigt nur das hier ein wunder Punkt getroffen wurde.
Das Gegenteil ist der Fall, da wurde ein wunder Punkt bei Dir getroffen: Du hast versucht, Schneemanns Position mit Deinen "Fakten" ins Lächerliche zu ziehen. Auf meine Reaktion folgte dann Dein gekränkter Beitrag.
Zitat:Wenn ich ein Putin-Troll sein soll, dann bist du ein vom Axel-Springer Verlag und co. propagandageschädigtes Individium das nicht in der Lage oder willens ist eine eigene Meinung zu bilden oder über den Tellerrand zu schauen.
Ich lese selten deutsche Medien. Und wiederum unterstellst Du mir Deine eigene Schwäche: den Blick über den Tellerrand wagst Du nicht, Deine eigene Quelle hast Du nicht hinterfragt, sondern 1:1 übernommen. Die plausible Version, dass der Aufstand in der arabischen Welt von sich aus aufgrund interner Faktoren entstehen konnte, ist für Dich selbstverständlich unmöglich. Es muss selbstverständlich eine Verschwörung gewesen sein. Kann ja nicht sein, dass der arabische Frühling aus anderen Gründen enstanden ist, oder? Kurz: Du bist derjenige, der nicht akzeptieren würde, was nicht sein darf.
Zitat:Du folgst nur blind den hiessigen Meldungen der gesteuerten Medien.
Nein. Ich folge nicht blind staatlich gesteuerten Medien aus Russland oder dem Iran. Das hast wiederum nur Du getan.
Zitat:Ich gebe zu sputinik und co. zu lesen aber ich nehme deren Meldungen keineswegs hin ohne diese zu hinterfragen.
Warum stellst Du dann den Blog von 0800 unkritisch hier rein? Wenn man auf der anderen Seite Schneemanns Beiträge liest, die sind meistens ausgewogen.
Zitat:Du nennst mich einen Putin-Troll ohne mich überhaupt zu kennen das zeigt deine generelle Einstellung zu einer anderen Sichtweise der Ereignisse die Du anscheinend nicht im Ansatz verfolgt hast.
Du folgst sehr schön dem Muster der Putin-Trolle: der Westen ist schuld an allem, immer schön pauschal den Bogen von Libyen bis zu Syrien schlagen, die eigene Sichtweise nicht hinterfragen, "freie und unabhängige" Quellen aus Russland benutzen.
Zu den Ereignissen, "die ich anscheinend nicht im Ansatz verfolgt habe": das erste Opfer des arabischen Frühlings war Ben Ali in Tunesien (=pro-westlicher Dikator), das zweite Opfer Mubarak in Ägypten (=pro-westlicher Dikator), das dritte Opfer Ali Abdullah Saleh (=pro-westlicher Diktator). Das klammert Deine Seite aber immer schön aus, wenn es um Ursachenfindung für die Aufstände in Libyen und Syrien geht. Weil es sonst ja plötzlich keinen Sinn mehr machen würde, dass der böse Westen hinter allem steckt. Schliesslich würde man ja nicht seine eigenen Spielkameraden zuerst stürzen, oder nicht? Bleibt nur noch hinzuzufügen, dass es auch Unruhen gegen die Regierungen im pro-westlichen Jordanien, im pro-westlichen Saudi-Arabien und im pro-westlichen Bahrain gab. Die waren leider in den beiden letzteren Ländern nicht von Erfolg gekrönt (ich mag die beiden dortigen Herrscherhäuser nicht). Und dass Gaddafi, obwohl zweifellos ein Schurke, der seine Beseitigung verdient hat (meine Meinung, übrigens gilt das auch für Ben Ali, Mubarak et al.), vor dem arabischen Frühling bereits sich an die Europäer angenähert hat. Aber das ist natürlich für die Gemengelage alles völlig irrelevant, sonst geht ja am Ende die eigene Scheuklappensicht nicht mehr auf.
Zitat:Wer mich einen Putin-Troll nennt der nennt defacto auch einen Wesley Clark, Roland Dumas, Willy Wimmer und andere Putin-Trolle.
Ok, da hätten wir mal den US-General, der in dem Blog aus dem Kontext gerissen wird, da er Strategien der Neocon-Ära präsentiert. Dass dabei die Nahost-Pläne der Bush-Administration von vor zehn Jahren mal eben auf den arabischen Frühling übertragen wurden, ist natürlich völlig nebensächlich...Im Weiteren wären da ein französischer Sozialist und ein Deutscher, der für seine amerikakritische Grundhaltung bekannt ist. Noch Fragen?
Zitat:Eine Diskussionskultur die mich sehr nachdenklich macht und mir zeigt das solche wie Du eine mögliche Wahrheit gar nicht hören wollen.
Das ist im Grunde genommen genau das Problem, das ich mit Dir habe. Ich erwarte in diesem Forum, dass man die eigenen Quellen, wenn sie der Wahrheitsfindung dienen sollen, eben kritisch betrachtet und nicht einfach als letzten Schluss verkauft. Das hast Du eben nicht getan. Wenn es sich um einfache Ereignismeldungen handelt, z.B. "Land X kauft soundsoviele Rohstoffe", "Land Y wählt neue Regierung", etc., dann kann man sie natürlich einfach posten. Aber bei Meinungen (und dazu gehören Blogs), gehört eine kritische Auseinandersetzung dazu.

Übrigens habe ich in diesem Forum bereits geschrieben, dass Assad weg muss. So wie alle Diktaturen. Ich bin froh, dass in Tunesien und Libyen die Chance zu etwas Neuem besteht. In Ägypten wurde diese Chance leider inzwischen verpasst, im Jemen muss man abwarten. Was die Situation in Syrien betrifft, ist es mir also unter dem Strich egal, wie es zum Aufstand kam. Das heisst, ich würde akzeptieren, wenn die Verschwörungstheoretiker am Ende doch recht hatten. Dafür müssten sie aber erst handfeste Beweise liefern. Die werden sie aber nicht zusammenkriegen, solange ihre Grundhaltung dezidiert anti-westlich ist, weil so nie ein objektiver Blick vorhanden ist.


Re: Syrien - Quintus Fabius - 20.01.2016

srg:

Ich kenne nun ja seit einem Jahr eine (zunehmende) Menge Syrer persönlich und habe daher da einen recht weitgehenden Einblick. Interessantererweise sind viele absolut Pro-Assad (was mich anfangs sehr erstaunt hat). Sie hassen oft alle Aufständischen gegen Assad und betrachten alle Gegner des Regime unterschiedslos als Islamisten die vom Westen ins Land gebracht wurden. Sie bestreiten oft, dass da überhaupt Syrer gegen Assad kämpfen. Im Kern sagen sie exakt das was du hier von dir gibst.

Auf der anderen Seite gibt es wiederum ebenso eine Menge Syrer welche absolut Anti-Assad sind. Für sie ist Assad ein Verbrecher sondergleichen und sie unterstellen witzigerweise dann sogar oft, dass die ausländischen Islamisten überhaupt erst von Assad ins Land geholt wurden und von ihm gefördert und bewaffnet wurden um den syrischen Aufstand im Westen zu diskreditieren. Sie erklären unisono, dass es niemals Frieden geben wird, solange Assad an der Macht ist.

Wie überraschend: die Verhältnisse sind ca 50 / 50. Und die Pro-Assad Fraktion wird primär von Alaviten, Christen und Kurden gestellt, während die Anti-Assad Fraktion de facto nur aus Sunniten besteht (natürlich gibt es Ausnahmen für beide Seiten).

Von daher bin ich aufgrund meiner persönlichen Kontakte der Überzeugung, dass es hier und heute auch in Syrien eine massive Spaltung in der Bevölkerung gibt, welche entlang der genannten Konfessionellen und Ethnischen Grenzen verläuft.

Zitat:die Motivation steigt wieder jeden Tag. Dies wird automatisch dazu führen, dass die Anzahl der Freiwilligen steigt und die der Verweigerer sinkt.

Die lebendige Wehrkraft ist in Syrien weitgehend ausgeblutet, insbesondere bei den Alaviten. Ohne Söldner aus dem Iran und dem Libanon wäre das Assad Regime bereits am Ende. Ob die russische Luftnahunterstützung nun die Waage auf Dauer für die Regierungstruppen und Massen von Söldnern in Assads Diensten neigen wird, ist eine Frage die meiner Meinung nach noch unklar ist. Es ist immerhin denkbar. Aber selbst wenn das Assad Regime das ganze Land zurück erobern sollte, ist Syrien völlig dysfunktional und wird nie wieder so funktionieren wie vor dem Krieg. Dafür wurde einfach von allen Seiten viel zu viel Blut vergossen und sind die Positionen (siehe oben) zu unvereinbar. Es genügt ja nicht, einfach über Ruinen zu "herrschen". Ein solcher "Sieg" des Assad Regimes würde unzweifelhaft zu einem noch weiter gesteigerten Exodus von Sunnitischen Syrern führen und damit zum Verlust von deren Fähigkeiten und Arbeitskraft. Und umgekehrt dasselbe in Bezug auf die anderen Gruppen, sollten die Aufständischen sich durchsetzen.

In beiden Fällen ist im Endeffekt ein Völkermord zu erwarten an der jeweils anderen Gruppe. Gerade deshalb kämpfen ja so viele so verzweifelt für Assad. Weil sie genau wissen, dass ihre Gruppe völkergemordet wird, sollte der Feind siegen.

Jede - Alles für eine Seite - Position wird zwingend im Völkermord enden. Gerade auch um diesen Völkermord zu verhindern muss Syrien aufgespalten werden.


Re: Syrien - marcoB - 20.01.2016

Hoho...ein Stückchen Wahrheit im Mainstream. Das ich das noch erleben darf?

<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.n-tv.de/politik/USA-liessen-den-IS-gewaehren-article15177536.html">http://www.n-tv.de/politik/USA-liessen- ... 77536.html</a><!-- m -->

Zitat:Eine der gängigsten Verschwörungstheorien zum Islamischen Staat ist, er sei ein Produkt der USA. Die Enthüllung geheimer Dokumente zeigt, dass die Amerikaner der Entstehung des IS zumindest nichts entgegensetzt haben - weil sie darin ein Chance sahen.

Zitat:Die offizielle Version, wonach die USA nur "moderate" Rebellengruppen im Syrienkrieg unterstützt haben, sei damit falsch.



Re: Syrien - srg - 20.01.2016

@Quintus, genaueres werden wir sicher erst in ein paar Monaten oder sogar erst ein paar Jahren sehen.


Re: Syrien - marcoB - 20.01.2016

Quintus Fabius schrieb:Jede - Alles für eine Seite - Position wird zwingend im Völkermord enden. Gerade auch um diesen Völkermord zu verhindern muss Syrien aufgespalten werden.

<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.globalresearch.ca/plans-for-redrawing-the-middle-east-the-project-for-a-new-middle-east/3882">http://www.globalresearch.ca/plans-for- ... -east/3882</a><!-- m -->

Was scheinbaer auch der Plan war, wozu der IS erst ins Leben gerufen wurde (siehe Link drüber von n-tv).

Zitat:Note: The following map was prepared by Lieutenant-Colonel Ralph Peters. It was published in the Armed Forces Journal in June 2006, Peters is a retired colonel of the U.S. National War Academy. (Map Copyright Lieutenant-Colonel Ralph Peters 2006).

Although the map does not officially reflect Pentagon doctrine, it has been used in a training program at NATO’s Defense College for senior military officers. This map, as well as other similar maps, has most probably been used at the National War Academy as well as in military planning circles.



Re: Syrien - Shahab3 - 21.01.2016

Zitat:ISLAMIC State’s (ISIS) jihadi army could be boosted by “THOUSANDS” of Chinese extremists, a leading adviser to the Beijing government has warned.
By TOM BATCHELOR
17:35, Fri, Jan 15, 2016

Li Shaoxian, vice-president of a think tank with ties to the Chinese Ministry of State Security, said "many hundreds or thousands" of Uighurs from the country's western Xinjiang province were involved with ISIS - also known as Daesh - in Syria.
...
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.express.co.uk/news/world/635103/Islamic-State-Uighurs-China-fleeing-Syria-boost-jihadi-ranks">http://www.express.co.uk/news/world/635 ... hadi-ranks</a><!-- m -->


Re: Syrien - triangolum - 23.01.2016

Russische Bodentruppen mit T-90 nahe Aleppo.
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.almasdarnews.com/article/convoy-of-russian-t-90-tanks-arrive-in-southern-aleppo/">http://www.almasdarnews.com/article/con ... rn-aleppo/</a><!-- m -->

Update: ...und ca. 40 km weit weg von Latakia bei Salma.
<!-- m --><a class="postlink" href="http://3.bp.blogspot.com/-NVa1u-fzql0/VqOCqmCqJcI/AAAAAAAA51w/rNvYMOHoFxk/s640/Russian%2Barmy%2Bin%2BSalma%252C%2B36%2Bkm%2Bfrom%2Btheir%2Bair%2Bbase%2Bin%2BLatakia%2Bprovince%2B1.jpg">http://3.bp.blogspot.com/-NVa1u-fzql0/V ... ce%2B1.jpg</a><!-- m -->
<!-- m --><a class="postlink" href="http://1.bp.blogspot.com/--f0pBPIeDAo/VqOCqjLj62I/AAAAAAAA510/zFHo26T-csQ/s640/Russian%2Barmy%2Bin%2BSalma%252C%2B36%2Bkm%2Bfrom%2Btheir%2Bair%2Bbase%2Bin%2BLatakia%2Bprovince%2B2.jpg">http://1.bp.blogspot.com/--f0pBPIeDAo/V ... ce%2B2.jpg</a><!-- m -->