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RE: Schwerer Transporthubschrauber (STH) // CH-53-Nachfolger - ObiBiber - 17.03.2022
(17.03.2022, 10:22)Helios schrieb: Der Kauf klassisch "von der Stange" wurde aber bisher nicht in Betracht gezogen, auch bei einer möglichen FMS-Beschaffung geht es um die neue Block-II-Version mit Anpassungen (ähnlich den kanadischen Maschinen), in letzter Zeit fällt auch immer mal das Wort MH-47G Block II (was die Briten zur Zeit beschaffen). Ich habe es hier schon erwähnt, diese Version ist schon recht nah an den deutschen Forderungen. Wer weiß, vielleicht entscheidet man sich am Ende dafür, aber in geringerer Stückzahl.
ja... das ist korrekt.
Wir hatten hier ja auch schon diverse Diskussionen mit pro und contra... auch allgemein bzgl STH.
Vielleicht macht es echt Sinn dass man auf den MH-47G Block2 setzt... und dann erstmal nur 24-36 Stück davon kauft. Dann hat man erstmal zeitnahe eine gewisse STH Fähigkeit.
In 10 Jahren kann man doch noch immer umschwenken und ggf ein Los CH53K kaufen.
Oder man erkennt dass STH gar nicht so wichtig ist und schwenkt eher Richtung Nachfolger NH90 im Rahmen des FVL Programms.
Bei der Bundeswehr ist der STH aktuell nicht das wichtigste Projekt. Da kommen meiner Meinung nach noch einige andere davor... aber Geld ist ja jetzt da ;-)
RE: Schwerer Transporthubschrauber (STH) // CH-53-Nachfolger - Broensen - 17.03.2022
(17.03.2022, 09:38)ObiBiber schrieb: wenn man schon wieder weiter denkt macht eine ch53k vllt auch dahingehend Sinn, dass mit dem neuen Geldsegen und der neuen Ausrichtung der Bundeswehr in Zukunft auch Einsätze von NATO Schiffen, oder gar eigenen LHD/LPD Schiffen mit NL erfolgen werden! da hat eine ch53k natürlich ein Riesen Vorteil!
Mit Abstand am wahrscheinlichsten wäre da ja ein Einsatz von den NL-Schiffen, insbesondere den Rotterdam-Nachfolgern. Und die Holländer fliegen CH47F. Ich bin beim Vergleich der beiden STH-Muster nicht so im Thema, daher die Frage: wie groß sind die Einschränkungen der CH47F, was die "Seetauglichkeit" angeht? Kann man sie zumindest zeitweise auf LPD&Co. einsetzen, oder nur im Notfall? Hätte die MH47G diesbezüglich Vorteile?
Was ich mir gar nicht vorstellen kann, ist dass man zeitversetzt zwei komplett unterschiedliche STH-Muster einführt. Und eine vorerst reduzierte Stückzahl dürfte doch auch organisatorisch (Personal, Standort, etc.) große Nachteile mit sich bringen, da man erst den Verband verkleinern würde, um ihn dann später wieder zu vergrößern.
RE: Schwerer Transporthubschrauber (STH) // CH-53-Nachfolger - Avatar321 - 25.03.2022
Wehrtechnik schrieb:Boeing und Airbus Helicopters haben heute eine Absichtserklärung (Memorandum of Understanding, MOU) über die Zusammenarbeit am H-47 Chinook unterzeichnet, um gemeinsam den Bedarf Deutschlands an einen neuen schweren Transporthubschrauber (STH) zu unterstützen.
Ganzer Artikel hier.
RE: Schwerer Transporthubschrauber (STH) // CH-53-Nachfolger - PKr - 28.03.2022
(17.03.2022, 12:23)Broensen schrieb: Mit Abstand am wahrscheinlichsten wäre da ja ein Einsatz von den NL-Schiffen, insbesondere den Rotterdam-Nachfolgern. Und die Holländer fliegen CH47F. Ich bin beim Vergleich der beiden STH-Muster nicht so im Thema, daher die Frage: wie groß sind die Einschränkungen der CH47F, was die "Seetauglichkeit" angeht? Kann man sie zumindest zeitweise auf LPD&Co. einsetzen, oder nur im Notfall? Hätte die MH47G diesbezüglich Vorteile?Briten und Spanier üben wohl regelmäßig den Einsatz ihrer Chinook von ihren Amphibienschiffen, auch von Italien gibt es entsprechende Bilder. Hauptproblem ist dabei aber der große Platzbedarf, da der Chinook nicht über eine automatische Faltanlage für die Rotorblätter verfügt. Die Rotorblätter des Chinook lassen sich m.W. manuell anlegen, aber dafür ist eine Arbeitsplattform erforderlich, und eine extra Halterung.
Korrosion im maritimen Einsatz scheint aber kein großes Problem beim Chinook zu sein.
RE: Schwerer Transporthubschrauber (STH) // CH-53-Nachfolger - Helios - 28.03.2022
Ich glaube wir hatten die Diskussion hier schon einmal, die Rotorblätter des Chinook lassen sich manuell falten, aber aufgrund der Synchronisation nicht alle über den Rumpf. Boeing hatte eine Lösung dafür in Aussicht gestellt, falls jemand bereit ist, die Entwicklung zu bezahlen (da ging es um einen möglichen Auftrag für das USMC). Übungen für den Einsatz von Schiffen gibt es häufiger, echte Einsatzfahrten sind selten (von Verlegungen, wie 2018 durch Spanien, mal abgesehen).
RE: Schwerer Transporthubschrauber (STH) // CH-53-Nachfolger - Helios - 12.04.2022
Zitat:Die CH-53K des US-Herstellers Lockheed Martin (LMCO) wäre im Rahmen einer geplanten Foreign-Military-Sales-Beschaffung neuer Transporthubschrauber für die Bundeswehr bereits ab 2025 verfügbar, wie LMCO und der deutsche Industriepartner Rheinmetall heute im Rahmen eines Fachpressegesprächs in Bonn mitgeteilt haben. (...) Selbst eine frühere Auslieferung wäre nach Aussagen der Vortragenden Industrievertreter möglich, die Bundesregierung müsste dazu wohl nur eine entsprechende Anfrage bei der US-Regierung stellen.
https://soldat-und-technik.de/2022/04/mobilitaet/31232/ch-53k-fruehere-verfuegbarkeit-fuer-die-bundeswehr-moeglich/
Auch erwähnenswert:
"So ermöglicht es beispielsweise die automatische Rotorfaltanlage, dass die CH-53K auf die Größe einer bereits in der Bundeswehr genutzten CH-53GA komprimiert werden kann. Dadurch soll bestehende Infrastruktur der Luftwaffe weitergenutzt werden können, was eine Einsparung von bis zu 250 Millionen Euro für die Bundeswehr bedeuten würde, so das STH-Team. Alles diese Aspekte zusammen führen nach Ansicht des STH-Industrieteams dazu, dass die CH-53K die deutlich wirtschaftliche Lösung für die Bundeswehr wäre, selbst wenn der Einzelpreis der einzelnen Maschine höher ist.
Das große Aber:
Aktuell mehren sich die Anzeichen für eine Beschaffung des Chinooks, weil die Bundeswehr höhere Stückzahlen höheren Leistungen vorzieht. Hier beispielsweise ein entsprechender Artikel von gestern:
https://web.archive.org/web/20220411155035/https://www.stuttgarter-nachrichten.de/inhalt.schwerer-hubschrauber-fuer-bundeswehr-noch-ein-militaer-grossauftrag-in-die-usa.88298b70-1045-4bd2-be48-ef26f37df753.html?reduced=true
Was bisher durchklingt ist eine Beschaffung über FMS und eine Anpassung an die Bedürfnisse der Bundeswehr bei Airbus, die dann auch die Wartung übernehmen werden. Bisher nur "Hörensagen" (also die Beschaffung, die Kooperation mit Airbus ist fix und wurde hier ja schon verlinkt), genaueres soll aber nicht mehr allzu lang auf sich warten lassen.
RE: Schwerer Transporthubschrauber (STH) // CH-53-Nachfolger - ObiBiber - 12.04.2022
Bleibt spannend…
Ich bin selbst hin und hergerissen 🙈
Letztendlich kommt es auf das bessere Gesamtangebot an…
vllt gewähren die Hersteller ja ordentlich Rabatte und Entgegenkommen weil sie den Auftrag unbedingt wollen!?
RE: Schwerer Transporthubschrauber (STH) // CH-53-Nachfolger - Pmichael - 12.04.2022
Leistungsfähiger ist ja dann irgendwann auch relativ, wenn beide Helikopter die Leistungsanforderungen erfüllen dann sind mehr Helikopter halt mehr relevant als ein paar Kilometer mehr Reichweite oder etwas mehr Zuladung.
RE: Schwerer Transporthubschrauber (STH) // CH-53-Nachfolger - Helios - 12.04.2022
Es ist immer Einsatz- bzw. Gesamtbetriebsabhängig, was nun konkret mehr Relevanz besitzt, das lässt sich nur bedingt verallgemeinern. Wenn vom Chinook die richtige Variante gewählt wird, dann können die Leistungsanforderungen erfüllt werden, dadurch steigt aber der Preis, was die Stückzahl wieder senkt. Deshalb steht im Endeffekt fest, dass man entweder die Leistungsanforderungen erfüllt bekommt, aber bei der Stückzahl eine Reduzierung hinnehmen muss (egal ob CH-53K oder MH-47G), oder dass man eine höhere Stückzahl erhält, dafür aber die ursprünglichen Leistungsanforderungen nicht erfüllt werden (CH-47F).
Was man nun aus welchen Gründen bevorzugt ist natürlich subjektiv, alle genannten Varianten haben ihre Vor- und Nachteile.
RE: Schwerer Transporthubschrauber (STH) // CH-53-Nachfolger - FJ730 - 12.04.2022
Wäre es denn, sofern es auf den H 47 hinausläuft unwahrscheinlich wenn wie bei den Briten sowohl die G als auch die F Variante betrieben werden? So weit zu lesen war, sollen sich ja gerade die Spezialkräfte für den H 47 stark gemacht haben. Uns sowohl SOF als auch CSAR waren ja explizite Missionsanforderungen.
RE: Schwerer Transporthubschrauber (STH) // CH-53-Nachfolger - Broensen - 13.04.2022
(12.04.2022, 22:55)FJ730 schrieb: ... sowohl die G als auch die F Variante ...
Ein interessanter Gedanke. Sollte das technisch/logistisch Sinn ergeben, hätte man ja auch wieder -trotz der eigenen erhöhten Anforderungen- die Möglichkeit, sich mit den Holländern auszutauschen.
Aber sicher hat Helios wieder eine seiner guten Erklärungen in der Hinterhand, warum das nicht sinnvoll wäre...
RE: Schwerer Transporthubschrauber (STH) // CH-53-Nachfolger - Helios - 13.04.2022
Ein Mix reduziert die Stückzahlen und erhöht den Betriebsaufwand, trotzdem erfüllt nur ein Teil der Luftfahrzeuge die gestellten Leistungsanforderungen. Welcher Vorteil sollte sich daraus ergeben?
RE: Schwerer Transporthubschrauber (STH) // CH-53-Nachfolger - FJ730 - 13.04.2022
(12.04.2022, 22:27)Helios schrieb: Deshalb steht im Endeffekt fest, dass man entweder die Leistungsanforderungen erfüllt bekommt, aber bei der Stückzahl eine Reduzierung hinnehmen muss (egal ob CH-53K oder MH-47G), oder dass man eine höhere Stückzahl erhält, dafür aber die ursprünglichen Leistungsanforderungen nicht erfüllt werden (CH-47F).
Was man nun aus welchen Gründen bevorzugt ist natürlich subjektiv, alle genannten Varianten haben ihre Vor- und Nachteile.
Grundsätzlich keinen! Hatte nur herausgelesen, dass entweder nur F oder G in Frage kommt. Da beide Typen jedoch auch parallel betrieben werden halte ich das für eine mögliche Option, damit zumindest die Spezialkräfte und vor allem die Kampfretter der Luftwaffe das Material bekommen, das sie seit Jahren fordern.
RE: Schwerer Transporthubschrauber (STH) // CH-53-Nachfolger - Helios - 13.04.2022
Der Betrieb nebeneinander ergibt sich bei den Briten aber nur aus der Entwicklung heraus, und grundsätzlich kann man natürlich alles mögliche nebeneinander betreiben, siehe beispielsweise Italien. Man muss halt nur Vor- und Nachteile abwägen, gerade wenn es um gemischte Flotten des gleichen Typs geht, und gerade wenn dadurch noch kleinere Teilflotten entstehen. Mir persönlich wären 40 MH-47G deutlich lieber als 20 MH-47G und 30 CH-47F beispielsweise (fiktive Zahlen), vor allem wenn man die Möglichkeit in Betracht zieht, dass man bei gestiegenen Bedarfsanforderungen Nachbestellungen tätigt.
Und hinsichtlich "damit die Spezialkräfte bekommen was sie wollen", es gibt da in der Truppe (wobei das eigentlich der falsche Begriff ist, denn es geht um die Wünsche der Kommandierenden) einen Faible für die aktuelle US-Ausrüstung, deshalb wollte man Little Birds, deshalb will man den Chinook (vorzugsweise in der Version MH-47G), das alles basiert aber auf einem Status Quo und berücksichtigt weder sonstige Unterschiede noch Entwicklungen. Man sollte sich aber genauer anschauen, wie die tatsächlichen Anforderungen und Kritikpunkte aussehen, und wie verschiedene Streitkräfte mit letzteren umgehen. So ist es beispielsweise wenig plausibel, dass von Seiten der deutschen Spezialkräfte einem Muster Fähigkeiten abgesprochen werden, die von den Israelis explizit als Kaufgrund dieses Musters herausgestellt wurden bzw. eine wichtige Einsatzgrundlage darstellen.
Es ist ähnlich wie beim Thema Kooperationen, wie haben eine etablierte, intensive Zusammenarbeit mit den Israelis, die mit der CH-53K nahtlos fortgeführt werden könnte, was unseren Streitkräften sicherlich nicht abträglich wäre. Warum diese immer hinter einer ominösen (weil nie irgendwie erläuterten noch sinnvoll begründeten) Kooperation mit den Niederlanden zurückstehen sollte, die ihrerseits ziemliche Probleme haben Einheiten ins Feld zu führen (ich erinnere mich da sehr gut an den Unmut, den die Niederländer sich in Afghanistan zugezogen haben) und damit ähnliche Probleme wie wir selbst offenbaren, erschließt sich mir auch nicht. Aber es wird von der Industrie gern ins Geld geführt und hier im Forum gern aufgegriffen. Der aktuelle Zustand der Bundeswehr ist keine Entwicklung rein von Außen, das sollte man nicht vergessen.
RE: Schwerer Transporthubschrauber (STH) // CH-53-Nachfolger - LeutnantLuftig - 13.04.2022
Die Entscheidung ist offenbar gefallen:
https://www.stuttgarter-nachrichten.de/inhalt.schwerer-hubschrauber-fuer-bundeswehr-noch-ein-militaer-grossauftrag-in-die-usa.88298b70-1045-4bd2-be48-ef26f37df753.html