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China vs. Taiwan - Druckversion

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- bastian - 14.05.2005

Mmh Cluster, ich glaube wenn Taiwan A-Waffen militärisch einsetzen muss, kann ihnen die Weltmeinung scheiss egal sein und ob die Chinesen sich daraus eine Begründung basteln dito.
Pariastaat ist Taiwan mehr oder weniger schon jetzt. Die Chinesen haben maßgebliche Erfolge bei ihrer Isolierungspolitik erzielt, siehe Schröder oder Chirac :wall:

Sie könnten es wie Israel machen; " Wir haben gar keine A Waffen" aber jeder weiß es und hat Angst davor.

Wäre eine taiwanesische Samson Option und das wäre m.E. besser als sich von den Chinesen einfach plattrüsten zu lassen.
Daher: die A Waffe als großen Gleichmacher benutzen.


- Tiger - 14.05.2005

@Cluster
Ich schließe mich deiner Meinung an. Eine taiwanesische Atombombe würde von der VR China als Bedrohung empfunden werden - und dies zu Recht, denn sie würde mit einem geeigneten Trägersystem Gebiete bedrohen, die man nur als Teil des chinesischen Kernlandes betrachten kann. Man bedenke nur mal, wie nahe Taiwan von der chinesischen Küste aus gesehen ist!


- Der_Schakal - 14.05.2005

Wo wir gerade beim dem Thema Israelis sind.
Israel war bzw ist ja ein Paria Staat.
Gibt es zwischen Taiwan / Israel eigentlich Kontakte ?
Ich denke da vorallem an die Sabra Aufrüstungen + evtl. Merkeva + Awacs + Arrwow 2.
Denn die Israelis verkaufen ja nun wirklich an jeden (gegen den die USA nichts sagen).
Mir fallen da gut ein dutzend Waffensysteme auf Seiten der Israelis ein die Taiwan gut gebrauchen könnten.


Der Schakal


- Turin - 14.05.2005

Zitat:Denn die Israelis verkaufen ja nun wirklich an jeden (gegen den die USA nichts sagen).
Nun ja, die Israelis verkaufen auch an solche, gegen die die USA etwas sagen. In der Vergangenheit haben sie ja scheinbar auch teilweise ganz gut mit den Chinesen verdient. Aber trotzdem gute Frage, irgendwelche Verbindungen zwischen beiden Staaten sind mir zumindest noch nie aufgefallen. Eigentlich seltsam...


- Der_Schakal - 14.05.2005

@ Turin

Das handelt sich dann aber meistens um Waffen die keine Hoch Technologie sind (öhm Panzergeschütze und sowas dergleichen) bzw wo die Amis nicht mitentwickelt haben.
Aber ich muss wohl dennoch ein bisschen meine Aussage dies bezüglich revedieren Wink


Der Schakal


- europa - 14.05.2005

Die Pläne der Lavi waren ja nicht viel wert, oder? Und wie wär es mit dem Phalcon-System, das konnten die Amis aber noch verhindern. Die Israelis machen so ziemlich alles, solange es Kohle gibt.

A-Waffen für Taiwan wird es wohl nicht so schnell geben. Ich glaube nicht das die Chinesen und Amis das zulassen und ganz geheim wird wohl auch eher schwer zu machen sein.


- Tiger - 14.05.2005

Israel hat früher mit Taiwan einige Rüstungsgeschäfte getätigt. So handelt es sich bei den taiwanesischen FK-Schnellbooten der Hai Ou-Klasse um eine Variante der israelischen Patrouillenboote des Typs Dvora.
Inzwischen scheint sich jedoch China zu einem interessanteren Kunden für Israel entwickelt zu haben.


- Erich - 15.05.2005

zurück zum Kern des Themas:
China versus Taiwan

Wir waren bisher alle kondom in der Annahme, dass die Chinesen auf einen ersten Schlag mit Ihrer Luftwaffe möglichst viel der taiwanesischen Streitkräfte lahm legen muss, um einen Hauch einer Chance für weitere Schritte zu haben .... (mal salopp formuliert)

dazu aber <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.hsfk.de/abm/bulletin/hahn.htm">http://www.hsfk.de/abm/bulletin/hahn.htm</a><!-- m -->
Zitat:,,,
Als Folge der chinesischen Raketenrüstung begann sich Taipeh Anfang der neunziger Jahre für Abwehrtechnologien zu interessieren. Zunächst kaufte Taiwan 1993 drei Batterien der im Zweiten Golfkrieg gegen irakische Scuds eingesetzten Patriot PAC-2 mit insgesamt 200 Abfangraketen. Sie wurden 1997 in einer technologisch aufgewerteten Version von den USA geliefert und als Modified Air Defense System zum Schutz von Taipeh stationiert.
...

Ein vom damaligen Verteidigungsminister Tang Fei 1999 in Aussicht gestelltes eigenes Abwehrsystem soll dagegen auf der in Taiwan entwickelten Tien Kung (Sky Bow) Luftabwehrrakete basieren, die bereits 1985 erfolgreich gegen eine Rakete getestet wurde. Das seit 1996 einsatzbereites Nachfolgemodell Tien Kung II mit einer Reichweite von 80 km soll im August 1998 ebenfalls eine Rakete abgefangen haben. Die Tien Kung III befindet sich seit 1996 in der Entwicklung. Anders als die Patriot vernichten diese Raketen ihr Ziel nicht durch eine direkte Kollision ("hit-to-kill"), sondern durch eine Explosion in dessen Nähe ("blast fragmentation"). Gemäß den ursprünglichen Planungen soll das Abwehrsystem bis 2005 einsatzbereit sein.
....
wenn man schon Raketen abwehren kann, dann haben Flugzeuge noch weniger Chancen .....


- ThomasWach - 16.05.2005

Nun ja, bleibt dann die Frage, in welchen Stückzahlen die Taiwanesen diese System in Dienst stellen, inwieweit sie gegen elektron. Kriegsführung immun sind ( wie gut also die taiwan. ECCM sind), und wie sicher solche Anlagen gegen mögliche chin. Sabotageakte sind.

Immerhin werden die Chinesen ja, da sind wir ja alle konform (@ Erich: editier mal deinen post Wink ), einen verheerenden ersten Angriff führen um soviel wie möglich zu zerstören und lahm zu legen und da ist die Frage, wie einsatzbereit diese Systeme sind ( wie gut die dazugehörigen Radarsysteme), wie anfällig für chin. ECM und in welchen Stückzahlen sie vorhanden sind.....


- europa - 16.05.2005

Interessant finde ich noch diese Punkte:
Zitat:Auf der anderen Seite muss auch Peking darauf achten, den Bogen in der TMD-Debatte nicht zu überspannen. Zwar eignet sich die Taiwan-Frage zur Förderung eines chinesischen Nationalbewusstseins, das von den wachsenden sozialen Problemen auf dem Festland ablenken soll. Einen Krieg gegen die Insel kann die VR China - abgesehen vom internationalen Imageverlust - aber auch in den kommenden Jahren nicht gewinnen, und eine Niederlage würde die chinesische Staatsführung wahrscheinlich ihr Amt kosten.
Zitat:Tatsächlich tauchten Mitte 2001 Berichte auf, das taiwanische Militär arbeite wieder an der Entwicklung einer Mittelstreckenrakete mit einer Reichweite von 1.000 bis 2.000 km und einem Marschflugkörper mit 1.000 km Reichweite. Das Verteidigungsministerium in Taipeh dementierte dies allerdings. Des weiteren verfügt Taiwan wohl nicht über Massenvernichtungswaffen, mit denen die Raketen bestückt werden müssten, um eine ernsthafte Abschreckung gegenüber der VR China darzustellen. Ein nach dem ersten chinesischen Atombombentest 1964 aufgelegtes taiwanesisches Nuklearprogramm wurde auf Betreiben der USA 1988 endgültig eingestellt. Doch auch die Haltung Taiwans zu Atomwaffen wird im politischen Diskurs thematisiert. So forderte Präsident Lee Teng-hui während der chinesischen Raketentests im Juli 1995, dass Taiwan die Frage einer nuklearen Bewaffnung auf lange Sicht überdenken müsse.
Bei den SAMs kann ich Thomas grundsätzlich zustimmen. Etwas hast du aber noch vergessen, wie gut sind die chinesischen ARMs und ihre Träger?
Als ARM kommt nur die Kh-31P in Frage: <!-- m --><a class="postlink" href="http://sinodefence.com/missile/airlaunched/kh31.asp">http://sinodefence.com/missile/airlaunched/kh31.asp</a><!-- m -->
Hat jemand Infos zu chinesischen Flugzeugen die für ARMs ausgerüstet sind?


- Jacks - 16.05.2005

Zitat:europa postete
Hat jemand Infos zu chinesischen Flugzeugen die für ARMs ausgerüstet sind?
Prinzipiell kann die jeder modernere Jet der PLAAF und PLAN diese einsetzen,sprich Su-30 MKK, J-11, J-10 und JH-7A.


- Der_Schakal - 16.05.2005

@ Erich

Guter informativer Artikel :daumen:
War sehr überrascht das die Chinesen Chinesen S300 Batterien im Einsatz haben.
Wusste nur das eine zur Erprobung und kopieren ( :evil: ) in China ist/war

@ Europe

Denke auch das es wohl die Kh-31P sein dürfte, die die Chinesen einsetzen.
Frage ist natürlich in welchen Stückzahlen und wie leistungsfähig die Rakete an sich ist.
Dann stellt sich natürlich auch wieder die Frage: Welches Flugzeug kann die Waffe den auch tragen.
Su 27 + Su 30 sicherlich. Aber was ist mit dem Rest.
Wenns nur die beiden sind, dann ist das wieder nicht SO Besorgnis erregend.
Den soviele haben die Chinesen davon (noch) nicht.
Und jeder Verlust würde richtig schmerzen.
Aber die Chinesen entwickeln ja eine ARM um sich die E-2 vom Leib zu halten.
Ich denke die würde auch für normales ausheben von SAM Stellungen geeignet sein


Der Schakal


- IarnGreiper - 15.07.2005

Ein chinesischer General hat den USA mit nuklearer Vergeltung für den eventuellen Fall einer Einmischung gedroht:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,365318,00.html">http://www.spiegel.de/politik/ausland/0 ... 18,00.html</a><!-- m -->


- Erich - 31.07.2005

die Politiker haben das ganze wieder zurück gespult .... unautorisiert usw., aber realistisch gesehen - gegen eine US-Internvention kann China noch auf Jahrzehnte hinaus keine gleichwertigen konventionellen Kräfte in Einsatz bringen.
Eine Teilung wie Taiwan wie in Korea oder Vietnam, die beiden Seiten entgegen kommt, ist auch nicht drinn.
Da ist dann ganz schnell der Punkt erreicht, an dem China entweder einknicken oder A-Waffen einsetzen müsste .....


- Turin - 31.07.2005

Zitat:aber realistisch gesehen - gegen eine US-Internvention kann China noch auf Jahrzehnte hinaus keine gleichwertigen konventionellen Kräfte in Einsatz bringen.
Na, das ist aber ein mächtiges Stück zu hoch gegriffen. Mit "Jahre" kann ich mich ja anfreunden, aber weißt du, was ein paar Jahrzehnte bedeuten können!? Auch dieser General hat wohl bei seiner Formulierung eher die nähere Zukunft vor Augen gehabt.