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- Erich - 19.04.2006

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Zitat:Prodi-Vorschlag zur EU

Gruppe von Kernstaaten soll Reformen voranbringen

Der Sieger der Parlamentswahlen in Italien, Romano Prodi, hat sich für die Beschleunigung der EU-Reformen durch eine Kerngruppe von Ländern ausgesprochen.
....

Stand: 16.04.2006 12:18 Uhr
:daumen:


- Cluster - 23.04.2006

Europa war zur Zeit der Römer zu großen Teilen in einem Reich integriert. Viele Sprachen, die heute als romanische Sprachen bezeichnet werden, sind direkt dadurch beeinflusst. So war auch das romische Rechtssystem in allen Provinzen vorhanden und beeinflusst Europa bis heute.
Im Mittelalter entwickelten sich die Vorgänger der späteren Nationalstaaten Europas. Das vereinende Element war zu dieser Zeit die lateinische Sprache der Priesterschaft, welche sich mit der Bewahrung von Wissen ebenso befasste, wie mit dem Seelenheil ihrer Schäfchen. Allerdings ist der römisch katholische Glaube auch für einige sehr dunkle Episoden dieser Zeit verantwortlich. Da wären die Inquisition zu nennen und die Kreuzzüge. Beides menschenmordende Ereignisse und man kann es auch als Beginn der Verfolgungen und Pogrome der Juden.
Ansonsten ist die Geschichte Europas seit dem Untergang des römischen Reiches durch 1500 Jahre ununterbrochener Kriegshandlungen gekennzeichnet.
Weitere beeinflussende Ereignisse, wie die Reformation, die Aufklärung, die französische Revolution usw. wurden schon genannt.
Einen Wiederaufstieg zur politischen Macht ist für keinen Nationalstaat Europas möglich. Dies kann nur als Einheit erfolgen. Die Zukunft wird zeigen ob unsere unterschiedlichen Völker sich vereinen können und werden. Sollte dies gelingen wird Europa ein Machtblock innerhalb der Welt sein.

Der Weg und das Ziel sind klar. Es bleibt nur zu fragen ob sich die vielen kleinstaaterisch veranlagten Bewegungen durchsetzen können oder ob der weltoffenere Geist siegt.


- ThomasWach - 23.04.2006

Zitat:Im Mittelalter entwickelten sich die Vorgänger der späteren Nationalstaaten Europas. Das vereinende Element war zu dieser Zeit die lateinische Sprache der Priesterschaft, welche sich mit der Bewahrung von Wissen ebenso befasste, wie mit dem Seelenheil ihrer Schäfchen. Allerdings ist der römisch katholische Glaube auch für einige sehr dunkle Episoden dieser Zeit verantwortlich. Da wären die Inquisition zu nennen und die Kreuzzüge. Beides menschenmordende Ereignisse und man kann es auch als Beginn der Verfolgungen und Pogrome der Juden.
Im Mittelater begannen sich Staaten zu entwickeln, sehr sehr langsam aber erst. So wirklich begann die Staatswerdung erst mit dem Beginn der Neuzeit.
Der Nationalismus, das pushende, aber bösartige Geschwulst Europas, kam ja erst ab Ende des 18. jahrhunderts und wurde dann ab Mitte des 19. jahrhunderts richtig zu einem bösen Tumor für Europa.
Die lateinische Sprache an sich war kein vereinigendes Element für Europa. Das wäre etwas zu weit. Vereinigende Momente waren die von dir schon genannte römische Rechtstradtion, der christl. Glaube und der Bezug auf ein gemeinsames Erbe (Antike, Rom, da kann man auch den Universalitätsansprich von Papst und Kaiser reinstecken). Latein sprechen konnten damals wohl wirklich nur wenige Prozent der Bevölkerungen. Eher war latein wichtig, um Kommunikation zwischen den Ländern zu ermöglichen.

Zitat:Einen Wiederaufstieg zur politischen Macht ist für keinen Nationalstaat Europas möglich. Dies kann nur als Einheit erfolgen. Die Zukunft wird zeigen ob unsere unterschiedlichen Völker sich vereinen können und werden. Sollte dies gelingen wird Europa ein Machtblock innerhalb der Welt sein.
:misstrauisch:
Also vereinen, wirklich vereinen werden sich die Völker definitiv nicht. Es geht viel eher darum, wie die Einheit der Unterscheidung, wie die Einheit immer unterschiedlicherer Teile effektiv hergestellt wird. In der Selbstwahrnehmung, in den Institutionen, bei den politischen Akteuiren und der Gesellschaft: es geht um erfolgreiche Integration und enge Verbindung höchst unterschiedlicher Teile.

Zitat:Der Weg und das Ziel sind klar. Es bleibt nur zu fragen ob sich die vielen kleinstaaterisch veranlagten Bewegungen durchsetzen können oder ob der weltoffenere Geist siegt.
Da mußte aber schlauer sein als wir alle. Ich sehe momentan weder einen klaren Weg noch ein klares, finales Ziel für die Europäische Integration. Die zu meisternde Aufgabenstellung, die Probleme, die bewältigt werden müssen, sind sehr wohl uns allen klar. Aber wie letztlich das gemacht wird, wie das letztliche institutionelle Ergebnis sein wird, weiß einfach nunmal keiner. Ist viel zu komplex und kompliziert die politischen Entwicklungen derart einschätzen zu können. Diverse Kereuropas je nach Politikfeld, enge Föderation, lose Konföderation/Staatenbündnis, die Eus der unterschiedlichen Geschwindigkeiten, enge Zusammenarbeit vs. nationale Alleinverantwortung je nach Politikfeld, all diese Dinge sind offen.


- Cluster - 23.04.2006

Zitat:Die lateinische Sprache an sich war kein vereinigendes Element für Europa.
Da möchte ich dir dann doch widersprechen. Für die normale Bevölkerung war es keine wichtige Sprache. Aber in Sachen Politik (Verträge) und Wissenschaft blieb Latein eine sehr lange Zeit die Umgangssprache. Der Vereinigungsfaktor der damaligen politischen und Bildungs-Eliten (so ähnlich, wie das heute mit Englisch ist).

Zitat:Also vereinen, wirklich vereinen werden sich die Völker definitiv nicht. Es geht viel eher darum, wie die Einheit der Unterscheidung, wie die Einheit immer unterschiedlicherer Teile effektiv hergestellt wird. In der Selbstwahrnehmung, in den Institutionen, bei den politischen Akteuiren und der Gesellschaft: es geht um erfolgreiche Integration und enge Verbindung höchst unterschiedlicher Teile.
Stimmt wir werden das nicht erleben aber wer weis, was in 200 Jahren daraus geworden ist. Das Ziel ist nicht kurzfristig, es ist eine Langzeitaufgabe.

Zu deinem letzten Abschnitt ... da bist zu sehr an den Buchstaben. Die tatsächliche Struktur spielt bei meiner Aussage keine Rolle. Es geht eher um ein Ideal. Im streben nach diesem Ideal werden sich die europäischen Strukturen entwickeln. Der Geist (nationalistich/weltpolitisch) wird entscheiden was es wird es ist ein evolutionärer Prozess.

Einige sagen, wer Visionen hat, soll zum Arzt gehen. Das ist ein durchaus vertretbarer Spruch.

Allerdings leben wir in einer Zeit, die dringend eine Vision benötigt. Seit 20 Jahren gibt es keine zukunftstaugliche Vision. Es läuft alles auf Besitzstandswahrung hinaus. Von daher sind Visionen für die Wirtschaft, die Gesellschaft und die Politik nötig. In einer Zeit knapper Kassen mag es schwer fallen eine Richtung vorzugeben. Aber wenn es gelingt die Menschen auf eine Vision einzustimmen, ist der Menschheit mehr möglich als sie denkt. Als Beispiel möchte ich das Apolloprogramm anbringen. Es zeigt sowohl die positiven wie negativen Seiten einer Vision.
Mit der politischen Einigung Europas ist das ähnlich, denn im Grunde genommen ist es eine Art Vision.


- Erich - 29.04.2006

Zitat:Cluster postete
....Das vereinende Element war zu dieser Zeit die lateinische Sprache der Priesterschaft, welche sich mit der Bewahrung von Wissen ebenso befasste, wie mit dem Seelenheil ihrer Schäfchen. ....
zunächst ist Latein in seinen unterschiedlichen Dialekten ("Vulgär") der Ursprung der "romanischen Sprachen", die von Portugal über Spanien, Frankreich und Italien bis nach Rumänien einen richtigen Block, einen großen Teil der in der EU vereinten Sprachfamilien bilden.
Einen weiteren "Block" machen die germansichen Sprachen - von England bis Österreich und von Norwegen bis Südtirol aus,
die sehr nah verwandten slawischen Sprachen (Polen, Tschechien, Slowaken, Slowenen ...) bilden eine neue große Gruppe,
während sich das früher weit verbreitete keltische Idiom (einst vom Altantik bis Böhmen, heute nur Reste in Irland, Britannien und Frankreich) sowie die finno-ugrischen Sprachen (Finnen, Ungarn) oder der baskischen und baltischen Sprachen nur auf Einzelstaaten oder gar Regionen beschränken.

Sprache prägt nun den Menschen, der "denkt in Sprache" - und mit der Sprache ist zugleich in der Regel auch eine Tradition von Werten, bis hin zu rechtlichen Gepflogenheiten, verbunden.
Das heutige juristische Regelwerk wird immer noch - auch in Deutschland - von altrömischen (und germanischen) Rechtsgrundsätzen geprägt.
Eine Vereinheitlichung innerhalb der EU kann also auf einer gewachsenen Basis eines gemeinsamen, einheitlichen Grundkonsenses geschaffen werden. "Back to the roots" zwar nicht, aber auf den gemeinsamen Wurzeln wächst zusammen, was zusammen gehört.

Ein Beispiel dafür ist das Vertrags- und Urheberrecht. Hier hat Europa ganz selbstverständlich und ohne dass das überhaupt diskutiert werden muss ("Verträge sind einzuhalten") einen auf überlieferten Werten beruhenden Grundkonsens, den es in anderen Kulturkreisen so nicht gibt, man brauche nur die konfuzeanischen Vorstellungen dazu zu vergleichen, die ganz Ostasien geprägt haben.


- Erich - 16.06.2006

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Zitat:Slowenien kann am 1. Januar 2007 als 13. Land der EU den Euro einführen. Einen entsprechenden Vorschlag der EU-Kommission billigten die Staats- und Regierungschefs in Brüssel.

Litauen muss draußen bleibenDie Staats- und Regierungschefs bestätigten ebenfalls die Entscheidung, Litauen zunächst nicht in die Eurozone aufzunehmen. Die Baltenrepublik hatte die erforderliche Inflationsrate nicht erreichen können. Allerdings war Litauen mit 2,7 Prozent nur knapp an den erforderlichen 2,6 Prozent Inflation vorbeigeschrammt.
.....

Stand: 16.06.2006 15:45 Uhr
wenn 0,1 % Inflationsrate zu viel (und nach welchen Kriterien ist die Inflationsrate ermittelt worden) ein entscheidendes Kriterium sind, dann stärkt das die Euro-Stabilität ... allerdings muss man dann konsequent auch fragen, wie mit Euro-Ländern umgegangen wird, die selbst diese Kriterien inzwischen nicht mehr einhalten;

Solange große europäische Länder innerhalb der Euro-Zone die vereinbarten Kriterien nicht einhalten müssen, können wir an kleine Länder wie Litauen, deren "ünbersteigende Inflationsrate" den Euro mit Sichrheit nicht belasten würde, keine enge Kriterienprüfung anlegen.


- CommanderR. - 19.06.2006

Man darf nicht vergessen das da neben den wirtschaftlichen Parametern auch die politishen sehr gewichtig sind, denn auch wenn die wirtschftlichen Daten hohe Bedeutung haben, würde man nicht alleine wegen 0,1% ein Land scheitern lassen, das war eher ein Signal an die anderen, exerciert an einem kleinen und schwachen EU Mitglied das sich dagegen auch nicht wehren kann.

Wie politisch die EU und vor allem Euro Beitritt und zukünftige Beitrittsländer sind kann man leicht am Beispiel Kroatiens erkennen, das obwohl deutlich stabiler, fortschrittlicher und wirtschaftlich stärker als Bulgarien und Rumänien, Durchschnitsgehälter abgesehen von diesen beiden sogar höher als in Polen, Tschehien und Ungarn, erst in rd. 3-4 Jahre der EU beitreten dürfte.

Mit zweierlei Maß wird auch bei der Türkei gemessen. Man hat mit diesem Land Beitrittsverhandlungen begonnen obwohl es nicht annähernd die erforderlichen Standards erfüllt und auch in absehbarer Zeit nicht erfüllen kann und darüber hinaus wehement die Anerkennung des EU Mitglieds Zypern ablehnt, sowie Zypriotischen Schiffen und Flugzeugen den Zutritt zu den Türkischen Häfen verwehrt und gleichzeitig weiterhin an der von niemanden anerkannten Marionette "Nordzypern" festhällt und diese unterstützt, finanziert, beschützt und bewaffnet.

Eine Einheit innerhalb der EU wird nur dann gewährleistet sein wenn alle gleich behandelt werde und wenn für alle die gleichen Anforderungen gelten, andererseits droht Frustration und eines Tages die Unregierbarkeit auf Grund zahlreiche unterschiedlicher Interessen und dem gefühl ungerecht behandelt worden zu sein.


- Erich - 19.06.2006

Die Kandidaten – Europa wirbt nicht um Mitglieder, es ist eine Entscheidung der Nationalstaaten, der EU beitreten zu wollen – müssen einen bestimmten Wertekatalog erfüllen, über längere Zeit erfüllen, um aufgenommen werden zu können.

Wirtschaftlich muss der Kandidat über eine funktionierende Marktwirtschaft verfügen, die dem Wettbewerbsdruck innerhalb der EU gewachsen sein muss. Dies wird anhand konkreter Anforderungen wie der Lohnentwicklung, den Staatshaushalt, Wechselkurs- und Zinsstabilität, Liberalisierungen und Privatisierungen beurteilt.

Für den Beitritt in den gemeinsamen Währungsverbund, die €uro-Übernahme, wurden in Maastricht fünf wichtige Kriterien festgelegt, eine mindestens zweijährige Zugehörigkeit zum EWS II mit nur noch geringen Schwankungsbreiten der nationalen Währung zum Euro, Obergrenzen für den staatlichen Schuldenstand (nicht über 60 Prozent der Wirtschaftsleistung), Neuverschuldung (nicht höher als 3,0 Prozent des Bruttoinlandsproduktes), *) eine Inflationsrate (nicht mehr als 1,5 Punkte höher als der Schnitt der drei preisstabilsten Länder im Euroraum, derzeit also von maximal 2,6 Prozent), Als weiteres Kriterium darf der langfristige Kapitalmarktzins höchstens zwei Prozentpunkte über dem Durchschnitt der drei preisstabilsten Euro-Länder liegen. Dies ergibt einen Maastricht-Zielwert von derzeit 6 Prozent.

Politisch muss der Beitrittskandidat über stabile und funktionsfähige Institutionen als Garantie für Demokratie, Rechtsstaatlichkeit, Menschenrechte und den Schutz von Minderheiten verfügen.

Rechtlich müssen sämtliche bis zur Aufnahme geltenden gemeinsamen Vorschriften im nationalen Recht des Beitrittskandidaten umgesetzt werden. Dies schließt ausdrücklich das Bekenntnis zu Menschenrechten (Europäische Menschenrechtskonvention – EMPK) und den Schutz vor Diskriminierung (Anti-Diskriminierungsrichtlinie) mit ein.
**)

*)
Am Kriterium einer NEuverschuldung von nicht > 3,0 % des BIP ist Litauen letztendlich gescheitert - dabei ist gerade das ein Kriterium, das wirtschaftlich hinterfragt werden muss. Denn das BIP unterscheidet nicht zwischen ökonomisch sinnvollen Aktivitäten, die den Lebensstandard erhöhen, und anderen Aktivitäten.
Jede wirtschaftliche Aktivität wird beim BIP als gleichwertig addiert. Bei hoher Kriminalitätsrate steigern die Ausgaben für Bewachung, Polizei und Strafverfolgung das BIP, das Sanieren von Umweltschäden (Ölpest) steigert das BIP, gesteigerte Energieverschwendung erhöht das BIP, gesteigerte Gesundheitskosten (Armutserkrankungen, Alkohol- und Drogenkonsum, Krebsrate.... ), Militärausgaben - alles erhöht das BIP. Wenn Litauen eine einzige Tankerkatastrophe hätte bewältigen müssen (mit Zuschüssen aus dem Westen) wäre das BIP so hoch gewesen, dass die Kriterien eingehalten worden wären ....

**)
An diesem Kriterium wird letztendlich wohl die Aufnahme der Türkei oder eines anderen islamischen Staates als Vollmitglied scheitern.
Der europäische Säkularismus (Frankreich!) und die religiöse Neutralität des Staates ist völlig konträr zum islamischen Gedankengut, zur Ausbildung der Mullahs durch den Staat einerseits und die Verweigerung von Rechten christlicher Kirchen (Priesterausbildung der Orthodoxie - das sogar noch unter den Osmanen bestehende, traditionsreiche orthodoxe Priesterseminar bei Istanbul ist von Staats wegen geschlossen; Verweigerung der rechtlichen Integration christlicher Kirchen) passen nciht zusammen.
Ich kann mir auch nicht vorstellen, das die EMPK und die Antidiskriminierungs-Bestimmungen (Homos, Lesben dürfen nciht benachteiligt werden) in der Türkei akzeptabel sind. Auch das katholische Polen tut sich da hart .....


- bastian - 21.06.2006

Nur als kleine Ergänzung, die Türkei ist der EMRK beigetreten, ein erklecklicher Teil der Entscheidungen des Europäischen Gerichtshofes für Menschenrechte betrifft Sachverhalte mit türkischer Beteiligung wie man dem folgenden Link entnehmen kann:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.echr.coe.int/NR/rdonlyres/4753F3E8-3AD0-42C5-B294-0F2A68507FC0/0/2005_SURVEY__COURT_.pdf">http://www.echr.coe.int/NR/rdonlyres/47 ... COURT_.pdf</a><!-- m -->


- Erich - 25.06.2006

die "Regionalisierung Europas" greift immer mehr um sich:
nach Spanien (Katalonien) steht nun eine zweite große Volksabstimmung an
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.tagesschau.de/aktuell/meldungen/0,1185,OID5647978_TYP6_THE_NAV_REF1_BAB,00.html">http://www.tagesschau.de/aktuell/meldun ... AB,00.html</a><!-- m -->
Zitat:Verfassungsreferendum in Italien

Späte Genugtuung für Berlusconi?
In Italien hat die Volksabstimmung über eine Verfassungsreform begonnen, die den 20 Regionen mehr Macht einräumen soll. Rund 50 Millionen Wahlberechtigte sollen in dem zweitägigen Urnengang über eine noch unter der Mitte-rechts-Koalition von Silvio Berlusconi angestoßene Reform abstimmen. Das Projekt, das vor den Parlamentswahlen mit den Stimmen des rechten Lagers verabschiedet worden war, sieht eine größere Autonomie der Regionen in den Bereichen Gesundheit, Erziehung und Polizei sowie eine Stärkung der Lokalregierungen vor. Die neue Mitte-links-Regierung unter Romano Prodi hat die Italiener zur Ablehnung des Gesetzespakets aufgerufen.

...

Prodi und Co. geben sich siegessicher - vielleicht, orakeln Kommentatoren in
Rom, etwas zu siegessicher. Da es sich um ein sogenanntes bestätigendes Referendum handelt, ist das Ergebnis der Volksabstimmung auf jeden Fall gültig - auch wenn sich weniger als 50 Prozent der wahlmüden Italiener beteiligen sollten.

Stand: 25.06.2006 09:52 Uhr
tatsächlich lässt sich in Europa eine zunehmende Regionalisierung feststellen - und z.B. die Alpenländer (von Südtirol bis Niederbayern) haben ja auch untereinander mehr kulturelle Gemeinsamkeiten als mit dem Rest des jeweiligen Nationalstaates, was zu regionaler Zusammenarbeit führt die z.B. in der Arge Alp (aufgrund eines internationalen Abkommens <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.salzburg.gv.at/internationaleabkommen-2">http://www.salzburg.gv.at/internationaleabkommen-2</a><!-- m --> ) deutlich wird
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.la-bw.de/argealp/home.php">http://www.la-bw.de/argealp/home.php</a><!-- m -->
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.sg.ch/home/bildung/sport/arge_alp.html">http://www.sg.ch/home/bildung/sport/arge_alp.html</a><!-- m -->
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.salzburg.gv.at/themen/se/europa/regionen/gue-zusammenarbeit/arge_alp.htm">http://www.salzburg.gv.at/themen/se/eur ... ge_alp.htm</a><!-- m -->


- Wolf - 11.07.2006

EX-Eu Kommisarian Édith Cresson wurde heute vom EUGH zwar für schuldig im Sinne der Anklage erklärt, wird aber nicht bestraft.

Zitat:wikipedia
Im Juli 2006 stellte der EuGH fest, dass Cresson als EU-Kommissarin pflichtwidrig gehandelt hatte und bestätigte damit die Korruptionsvorwürfe wegen der Anstellung eines befreundeten Zahnarztes als Berater durch Cresson. Entgegen der Empfehlung des EuGH-Generalanwaltes, der das Gericht üblicherweise folgt, wurde gegen Cresson keine Sanktion in Form einer Pensionskürzung verhängt. Der EuGH stellte damit klar, dass Pflichtverletzungen durch Kommissionsmitglieder folgenlos bleiben.
Fiat justitia et pereat mundus.


Bei einem solchen Mass an Inkompetenz der Beteiligten braucht man sich auch nicht wundern, dass sich die Bevölkerung nicht für die EU begeistern lässt.

@Bastian: bitte keine Belehrungen darüber, dass das Gericht keine andere Wahl hatte o.ä..


- thahuthi - 12.07.2006

Vorerst wird aus der EU nicht viel werden.
Die ganze Konstuktion ist wie ein gigantisches Bananenmonster.
Die Entscheidungsfindung verkommt ständig zu einem billigen Basar und jeder blockiert irgendwas.
Die EU-Verfassung war ja im Grunde eine gute Idee, aber auch das hat die EU vergeigt.
Jedesmal wenn die EU irgendwas von sich gibt, müssen dafür riesige Waldflächen abgeholzt werden.
Zur Zeit ist das ganze wie ein politischer Moloch, ein einziges, schwarzes Loch, in der jedweder Geistesblitz in einem Rutsch versickert.
Naja, vielleicht wird das ja noch was.


- BigLinus - 15.07.2006

Zitat:EU-Minister wollen Haushalt 2007 kürzen

Die für den EU-Haushalt zuständigen Minister beraten heute in Brüssel in erster Lesung das Gemeinschaftsbudget für das kommende Jahr. Nach den Vorberatungen der Regierungen sollen im kommenden Jahr aus der EU-Kasse 114,6 Milliarden Euro gezahlt werden, das wären knapp 1,8 Milliarden Euro weniger als im Vorentwurf der EU-Kommission vorgesehen.

Kürzungen soll es demnach vor allem bei den Agrarzahlungen und den Strukturhilfen geben. Ministerrat und EU-Parlament entscheiden über das EU-Budget gemeinsam.
Quelle: <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.gmx.net/de/themen/nachrichten/ausland/europa/2606988.html">http://www.gmx.net/de/themen/nachrichte ... 06988.html</a><!-- m -->


- BigLinus - 08.08.2006

Zitat:Auch Solana will deutsche Beteiligung an Nahost-Truppe
Di Aug 8, 2006 5:08 MESZ

Berlin (Reuters) - Nach Israels Regierungschef Ehud Olmert hat auch der EU-Außenbeauftragte Javier Solana für eine deutsche Beteiligung an einer UN-Stabilisierungstruppe im Süden des Libanon plädiert.

"Sobald ein kompletter UN-Rahmen beschlossen ist, werde ich alle EU-Mitgliedsstaaten auffordern, sich an einer UN-Stabilisierungstruppe zu beteiligen - also auch Deutschland", sagte Solana der "Bild"-Zeitung (Mittwochausgabe) nach einem am Dienstag vorab veröffentlichten Bericht. Er werde in dieser Richtung unmittelbar nach der Entscheidung der Vereinten Nationen über die Resolution tätig werden.

(...)
Quelle: <!-- m --><a class="postlink" href="http://de.today.reuters.com/news/newsArticle.aspx?type=topNews&storyID=2006-08-08T150759Z_01_HUM854473_RTRDEOC_0_DEUTSCHLAND-NAHOST-SOLANA.xml&archived=False">http://de.today.reuters.com/news/newsAr ... ived=False</a><!-- m -->


- BigLinus - 02.09.2006

Zitat:Exklusiv Airbus-Chef verordnet Einstellungsstopp
von Gerhard Hegmann (München)

Der neue Airbus-Chef Christian Streiff hat einen weltweiten Einstellungsstopp bei dem europäischen Flugzeugbauer angeordnet. Dies bestätigte am Freitag ein Airbus-Sprecher der Financial Times Deutschland.

"Es handelt sich um eine vorübergehende Maßnahme, um über eine genaue Bedarfsanalyse den tatsächlichen Stellenbedarf festzustellen", sagte der Sprecher. Durch die Maßnahme soll der angekündigte Anstieg der Flugzeugproduktion nicht betroffen sein. Über die geplante Dauer des Einstellungsstopps macht der Flugzeughersteller mit knapp 57.000 Beschäftigten keine Angaben. "Die Maßnahme dauert so lange, bis genau feststeht, welchen Bedarf wir an welchem Standort haben. Danach erfolgen wieder Einstellungen."

(...)
Quelle: <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.ftd.de/unternehmen/industrie/109647.html">http://www.ftd.de/unternehmen/industrie/109647.html</a><!-- m -->