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Re: Eritrea-Äthiopien - Turin - 30.12.2006

Fulbe schrieb:es stellt sich für mich die Frager was macht eigentlich die Bundesmariene dort am Horn von Afrika, wie kommt es, dass da soviele Waffen auf dem Seeweg nach Somalia gelangen obwohl die Bundesmariene dort kreuzt, die sollten dann lieber wieder nach Hause schippern

Mach dich mal bitte mit den RoE und geographischen Gegebenheiten vertraut, bevor du in dieser Weise urteilst ( zb hier: <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.marine.de/01DB070000000001/CurrentBaseLink/W26DYMBU818INFODE">http://www.marine.de/01DB070000000001/C ... U818INFODE</a><!-- m --> ). Die willkürliche Kontrolle von Schiffen/Booten innerhalb von Hoheitsgewässern ist zb. schon mal nicht ohne weiteres zulässig. Dazu kommt, dass mit den derzeit vorhandenen Mitteln eine uneingeschränkte Überwachung pure Fiktion ist.

Zitat:Die USA könnten Sich jetzt mal Profilieren als gute Großmacht, in dem Sie militärisch in Darfur/Sudan intervenieren,un die dortige afrikanische islamische Bevölkerung schützen, dass wäre ziemlich gut für das US-Image, aber au diese Idee kommen die nicht.

Dass der Nutzen derzeit nicht im Verhältnis zu den Kosten steht (wie oben von Venturus und mir angesprochen), könnte nicht etwas damit zu tun haben?
Übrigens könnte man das gleiche die Europäer fragen, die in der Vergangenheit viel lauter wegen eines Engagements in Darfur getrommelt haben (gerade die Deutschen).


Kismayo als nächstes Ziel... - ThomasWach - 31.12.2006

Zitat:Ethiopian troops head toward Somali Islamists' final redoubt

ADDIS ABABA, Ethiopia: A phalanx of Ethiopian tanks and armored personnel carriers chugged toward Kismayo, the last city occupied by Somalia's diminished Islamist movement, witnesses said Saturday, while the Islamists inside the city dug in and vowed never to surrender.

According to residents along Somalia's coast, the Ethiopian troops, with soldiers from Somalia's transitional government, were preparing to seize Kismayo, a port city near the Kenyan border.

Quelle:
http://iht.com/articles/2006/12/30/news/web.1230somalia.php

Es sieht so aus, als sei die innere Konsistenz der Islamisten und deren Widerstandsfähigkeit nicht allzu stark. Allerdings muss man abwarten, ob diese Anfangserfolge nicht auch von Rückschlägen erschüttert werden könnten. Weder sind die Äthiopier in Somalia aufgrund der gemeinsamen eher feindseligen Geschichte sehr willkommen, zweitens bedeutet die offene Zerschlagung der islamistischen Bewegung noch lange nicht deren Ende. Im Artikel wird ein möglicher Guerillakrieg angesprochen. Ich denke, dass man die nächsten Wochen auf jeden Fall abwarten muss, bevor man die Lage einschätzen kann.


Re: Eritrea-Äthiopien - Venturus - 31.12.2006

Fulbe schrieb:es stellt sich für mich die Frager was macht eigentlich die Bundesmariene dort am Horn von Afrika, wie kommt es, dass da soviele Waffen auf dem Seeweg nach Somalia gelangen obwohl die Bundesmariene dort kreuzt, die sollten dann lieber wieder nach Hause schippern

Ehrlich gesagt habe ich die Schiffe da unten eher als psychologischen Schutzschild für die Handelsschiffahrt gesehen.


- Cluster - 01.01.2007

Islamisten fliehen aus letzter Bastion

http://www.tagesschau.de/aktuell/meldungen/0,1185,OID6253708_TYP6_THE_NAV_REF1_BAB,00.html

Zitat:Unterstützt von äthiopischen Panzern und Kampfflugzeugen haben somalische Regierungstruppen die Islamisten aus Kismayo vertrieben. Der somalische Ministerpräsident Ali Mohamed Gedi bestätigte, die Regierungstruppen hätten die letzte von den Islamisten besetzte Stadt im Süden des Landes eingenommen. Die Kämpfer der Islamisten flohen in Richtung der kenianischen Grenze. In der Stadt kam es nach der Flucht der Milizionäre zu Plünderungen. (...)



Somalias Regierung verspricht Islamisten Amnestie bei Waffen - Cluster - 01.01.2007

Somalias Regierung verspricht Islamisten Amnestie bei Waffenabgabe
Augenzeugen: "Niemand weiß, wohin sie gegangen sind"

http://www.heute.de/ZDFheute/inhalt/29/0,3672,4291101,00.html

Zitat:Die somalische Regierung hat den islamistischen Kämpfern Straferlass versprochen, sollten sie ihre Waffen abgeben. Die Islamisten seien von "internationalen Terroristen" zu ihrem Kampf verleitet worden, sagte Ministerpräsident Ali Mohamed Gedi am Montag. Er kündigte zudem an, den Bewohnern der Hauptstadt Mogadischu ab Dienstag drei Tage Zeit zu geben, um ihre Waffen abzugeben. Danach werde die Regierung diese mit Gewalt einsammeln. Mogadischu gilt als eine der gefährlichsten Städte der Welt. (...)



EU will Friedensprozess in Somalia unterstützen - Cluster - 04.01.2007

EU will Friedensprozess in Somalia unterstützen
Kenia schließt Grenze und schiebt 400 Flüchtlinge ab

http://www.heute.de/ZDFheute/inhalt/17/0,3672,4292241,00.html

Zitat:Die Europäische Union hat die Übergangsregierung in Somalia aufgerufen, Frieden und Stabilität in dem afrikanischen Land voranzubringen. Nach der Niederlage und dem Rückzug der islamischen Milizen sei die Lage in Somalia weiter ernst, sagte Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD) im Namen der deutschen EU-Ratspräsidentschaft am Mittwoch in Brüssel. Islamische Vertreter müssten in die Gespräche eingebunden werden, es dürfe nicht zu einem Sicherheitsvakuum kommen. (...)



Islamist fighters dig in on the border as Somalis plan 'fina - Cluster - 06.01.2007

Islamist fighters dig in on the border as Somalis plan 'final assault'

http://www.guardian.co.uk/international/story/0,,1983875,00.html?gusrc=rss&feed=1

Zitat:The last remnants of Islamist fighters on the run from Ethiopian and pro-government troops have dug themselves into trenches around the fishing village of Ras Kamboni on Somalia's southernmost tip and are facing a final assault, the Somali defence minister, Colonel Barre "Hirale" Aden Shire, said yesterday. They were left with two options, he said: "To drown in the sea or to fight and die." (...)



Proteste gegen Äthiopien enden tödlich - Cluster - 06.01.2007

Proteste gegen Äthiopien enden tödlich

http://www.tagesschau.de/aktuell/meldungen/0,1185,OID6271100_TYP6_THE_NAV_REF1_BAB,00.html

Zitat:Hunderte Somalier haben in der Hauptstadt Mogadischu gegen die Anwesenheit äthiopischer Truppen protestiert. Zwei Menschen wurden dabei getötet, mehrere erlitten Verletzungen. (...)



- Snakeshit - 09.01.2007

Zitat:SOMALIA
US-Luftangriff auf Qaida-Unterschlupf
Die US-Luftwaffe hat ein Dorf in Südsomalia beschossen, in dem sich mehrere mutmaßliche Mitglieder des Terrornetzwerks al-Qaida aufgehalten haben sollen, darunter der Ostafrika-Chef der Organisation. Bei der Attacke gab es zahlreiche Tote. (...)

Quelle:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,458476,00.html">http://www.spiegel.de/politik/ausland/0 ... 76,00.html</a><!-- m -->


- Turin - 09.01.2007

Snakeshit schrieb:SOMALIA
US-Luftangriff auf Qaida-Unterschlupf

Die originale Nachricht von CBS dazu:

<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.cbsnews.com/stories/2007/01/08/world/main2335451.shtml">http://www.cbsnews.com/stories/2007/01/ ... 5451.shtml</a><!-- m -->

Zitat:CBS: U.S. Strikes Al Qaeda In Somalia
CBS News Learns Air Strikes Were Aimed At Alleged Al Qaeda Members Linked To 1998 Embassy Bombings

WASHINGTON, Jan. 8, 2007
(AP / CBS)

(CBS/AP) A U.S. Air Force gunship has conducted a strike against suspected members of al Qaeda in Somalia, CBS News national security correspondent David Martin reports exclusively. ...



- Erich - 09.01.2007

damit schaden die Amerikaner den Regierungstruppen und deren äthiopischen Verbündeten in Somalia enorm;
die Stämme (Familien) sind zwar untereinander zerstritten, aber eines eint die Somalis ungemein - die Abneigung gegen alle Fremden:
die Stämme haben untereinander ein fein austariertes Gleichgewicht, das durch die Zahl der Stammesmitglieder bestimmt wird. Diese helfen sich gegenseitig (das wissen die Somalis weil die Familienbindung sehr eng ist und man meistens zumindest gemeinsame Angehörige - den Onkel x oder die Urgroßtante y - kennt und außerdem hören die Somalis an der Art der Aussprache, am Dialekt, welchem Stamm man angehört).
Kleinere Stämme sind im Rang untergeordnet, wir haben fast eine Art "Kastensystem" - ehemalige "Sklaven" sind zwar inzwischen zu einem somalischen Stamm geworden, verrichten aber immer noch untergeordnete Arbeiten.....
Dieses fein austarierte Gleichgewicht wird durch Interventionen und Einflussnahme von aussen durcheinander gewürfelt.

Schon Araber gelten als "fremd" und ein Mädchen, das mit einem Ausländer - gar einem Christen (man kann fast von einer "Erbfeindschaft" zu den Äthiopiern sprechen) oder noch schlimmer einem Westler im Auto sitzt, wird schon (fast) als Prostituierte bezeichnet. Das falsche Mädchen küssen kann zum Todesurteil für Ihn und Sie werden - wegen der damit verbundenen Schande. Einen Ausländer gar heiraten .... das ist unmöglich, das Mädchen verliert die Stammeszugehörigkeit und damit den Platz in der Gesellschaft, sie wird zur asozialen Person -

In Somalia sind zutiefste konservative Vorstellungen massiv in der breiten Bevölkerung verwurzelt.
Wenn sich die Regierungstruppen jetzt von Ausländern helfen lassen, verlieren diese Regierungstruppen jede moralische Achtung.


- Venturus - 10.01.2007

Die USA haben angeblich mittels Apaches einen weiteren Luftangriff gegen die Union gefolgen.

zum Artikel

Tja, ich bin ehrlich gesagt überrascht. Zuerst eine Attacke mittels Gunship und nun ein Heli-Angriff. Die Amis scheinen sich nicht nur auf Waffenhilfe beschränken zu wollen.

Wobei es vermutlich eher ein Zeichen sein soll. Frei nach dem Motto: "Irak hin oder her - wir können immer noch überall zuschlagen!"


- Turin - 10.01.2007

Im Artikel steht aber nichts von Apache-Hubschraubern, nur dass es einen Hubschrauber-Angriff gab und dass die Angreifer nicht identifiziert wurden. Was gerade bei Apaches komisch wäre, denn die werden von keinem der Staaten in der Region geflogen. Da saugt sich GMX oder die dpa etwas aus den Fingern, besonders in Verbindung mit dem rein suggestiven Bild des AH-64 daneben.

Spiegel sagt dazu:

<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,458836,00.html">http://www.spiegel.de/politik/ausland/0 ... 36,00.html</a><!-- m -->

Zitat:SOMALIA
US-Luftwaffe fliegt neue Angriffe auf Qaida-Stellungen

Erneut hat die US-Luftwaffe Ziele im Süden Somalias bombardiert, wo sie Verstecke der Qaida vermuten. Die USA gaben bekannt, bei einem der Angriffe sei der Drahtzieher der Bombenanschläge auf US-Botschaften in Ostafrika getötet worden. ...

Wohlgemerkt scheint man sich auf einen anderen Angriff zu beziehen, weiter unten heißt es:

Zitat:Insgesamt wurden bei der ersten Angriffswelle nach Angaben aus Geheimdienstkreisen zwischen fünf und zehn Personen getötet. Ein somalischer Abgeordneter erklärte, ein Angriff von Kampfhubschraubern nahe der kenianischen Grenze habe am Dienstag 31 Zivilpersonen das Leben gekostet. Augenzeugen sagten, sie hätten nicht erkennen können, ob es sich um Hubschrauber der US-Truppen gehandelt habe.

Alles ein bißchen konfus. Ich frage mich auch, wo die AH-64 herkommen sollten, besonders wenn der Angriff an der kenianischen Grenze, also im Süden stattfand. Da käme ja fast nur ein LHA in Frage. Die AC-130 des ersten Angriffs kam aus Djibouti, das wäre für die Apaches zu weit.


- Venturus - 10.01.2007

Ehrlich gesagt denke ich bei US-Hubschrauber-Angriffen grundsätzlich immer erst an den AH-64D. Anfängerfrage: Welcher Hubschrauber kämme denn da noch in Frage?


- Turin - 10.01.2007

Bisher ist noch nicht mal klar, ob es die Amerikaner waren. Äthiopien kann das genauso gut gewesen sein, die haben in den letzten Wochen zig Luftangriffe auf Stellungen der Gerichte geflogen.

Zitat:Welcher Hubschrauber kämme denn da noch in Frage?

Mindestens ein halbes Dutzend Typen. Selbst mit UH-1 kann man solche Angriffe fliegen. Daneben gibts (auf US-Seite) noch Cobras, Blackhawks/Seahawks, Kiowas und dann alles andere, was die lokalen Streitkräfte, spezifisch Äthiopien, auf Lager haben.