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USA vs. Iran - Druckversion

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- Turin - 03.02.2007

Ursprünglich wurden 79 Tomcats beschafft. Die Zahl der einsatzfähigen F-14 liegt laut verschiedenen Einschätzungen zwischen 20 und 50+ Stück, je nachdem, wen man fragt. Die höheren Schätzungen kommen von Tom Cooper.
Der Kampfwert der Maschinen ist gelinde gesagt umstritten und wurde hier im Forum schon dutzendfach diskutiert.
Die Anzahl an Phantom ist etwas höher. Substantielle Zahlen gibt es auch an Mig-29 und F-5.

Die Zahl an Mig-23 ist marginal. Diese Maschinen wurden IIRC alle vom Irak "übernommen".


- IarnGreiper - 04.02.2007

Firehand schrieb:und dann kämen noch die Flugzeuge aus dem Irak und Saudi-Arabien hinzu,
Ich denke nicht, dass Saudi Arabien den USA erlauben würde, sie derart in einen Konflikt mit dem Iran zu ziehen. Und wegen ein paar mehr Fliegern die sehr sehr brüchige Freundschaft mit den Saudis endgülltig zu begraben? Ich glaube so dumm ist selbst George W nicht.


- Turin - 04.02.2007

Firehand hat wohl eher die US-Flugzeuge gemeint, die von Basen in SA starten. Er hat geschrieben "aus Irak und Saudi-Arabien". Der Irak selbst hat keine nennenswerten eigenen Flugzeugmuster, ergo sind wohl US-Maschinen gemeint.

Dass SA eine Nutzung der Basis im Land verweigert, kann ich mir kaum vorstellen.


- Azrail - 04.02.2007

Zitat:Dass SA eine Nutzung der Basis im Land verweigert, kann ich mir kaum vorstellen.


Kann mir schon vorstellen.
Die Erlaubnis von SA Basen würde de facto bedeuten das SA dem Iran den Krieg erklärt was dazu führt das die Strasse von Hormuz und die SA Ölrafinnerien automatisch durch Rakteen oder dieverses andere Militärzeug zerstört werden könnte.
Die Destabiliserung der gesamten region einschließlich Sa selber würde zur Folge haben was SA auf jedenfall nicht will wie auch der SA Aussenminister es offen gesagt hat.

Die USA könnte sich auf keinen dort verlassen weder SA noch TR oder sonstwen die einzigen Basen wären vielleicht Afgahnistan oder Irak aber ich glaube aus Sicherheitsgründen würde den Amis nur die eigenen Träger bleiben und da müssten sie schon locker sechs Trägerverbände hinschicken.

Bei einem Angriff der USA auf Iran würde sogar die EU sich distanzieren glaubst du tatsächlich die SA würden da nur einen Zahnstocher den Amis zur Unterstützung stellen??
Never!!

Saudi Arabien ist interssiert das alles so bleibt wie es ist und wenn die USA immernoch zuschlagen sollten machen sie das entweder aus ihrer Dummheit heraus oder mit purer Absicht den gesamten nahen Osten noch mehr zu destabiliseren,gar ein Chaos anzurichten indem nicht nur die Nachbarn verlieren würden sondern auch die USA unweigerlich würde das bdeuten das die USA absolut im Nahen Osten versagt hat.

MfG Azze


- ThomasWach - 04.02.2007

Da kamen aber aus Riad deutlich andere Signale in letzter Zeit!! Ich denke durchaus, dass die Saudis den Amerikanern die Nutzung ihrer Basen bei sich erlauben würden, gleichwohl deren Anzahl auch sowieso schon deutlich zurückgegangen ist und die Amerikaner das Gros ihrer Streitkräfte schon in den anderen anderen Golfstaaten stationiert haben.
Was aber sehr viel relevanter ist: In letzter zeit gab es sehr deutliche, konfrontative Signale aus Riad in Richtung Teheran. Ich glaube, dass angesichts der jetzigen Zuspitzung der Lage zwischen Sunniten und Schiiten im Irak Saudi-Arabien als Möchtegern Führungsmaht der Sunniten nicht unbedingt an der Seitenlinie stehen würde, wenn die USA sich die schiitische Groißmacht vorknüpft. Saudi-Arabien ist nämlich inzwischen an einer Schwächung des viel zu mächtig und wichtig gewordenen Irans interessiert und als sunnitisch wahabitischer Staat hat man auch wenig Sympathien für das schiitische Herzland. Daher wäre eine Beteiligung nicht unbedingt wahrscheinlich, aber je nach Entwicklung des Konflikts (auch und gerade im Irak) nichtz auszuschließen. Immerhin erhob sich Saudi-Arabien auch schon zuR Schutzmacht der Sunniten im Irak. Und gegen wen könnte das wohl gerichtet sein, wenn nicht gegen den Iran...
Zudem hat Saudi-Arabien auch eine extrem moderne, hochtechnologisierte Armee. Angst wird man, wenn man zusammen mit den Amerikanern kämpft, wohl kaum vor den Iranern haben.


- Turin - 04.02.2007

Zitat:Die Erlaubnis von SA Basen würde de facto bedeuten das SA dem Iran den Krieg erklärt was dazu führt das die Strasse von Hormuz und die SA Ölrafinnerien automatisch durch Rakteen oder dieverses andere Militärzeug zerstört werden könnte.

Wie Thomas schon ausgeführt hat, glaube auch ich, dass SA im Zweifelsfall einen Krieg gegen den Iran vorzieht. Beide Staaten sind inzwischen eindeutige Rivalen und die Fundamentalisten machen den Saudis im Land das Leben schwer. Da bietet es sich an, die sunnitische Karte zu spielen.
Schon für den Fall, dass die USA den Irak verlassen, hat SA eine Intervention angekündigt, natürlich um die Iraner zu kontern.

Übrigens wird sich auch der Iran sehr genau überlegen, ob er gegen SA vorginge. Die iranischen Kapazitäten hätten sehr arg damit zu kämpfen, neben den Amerikanern auch noch die militärisch exzellent ausgerüsteten Saudis zum Gegner zu haben.

Insgesamt würde das dazu führen, dass SA direkt außen vor bleibt, aber die Nutzung der Basen durch die USA ermöglicht wird.


- Azrail - 04.02.2007

Ihr verwechselt da etwas

@Turin @Thomas Wach

Es besteht ein unterschied "Stellvtreterkrieg" zwischen Regionalmächten die sich gegenseitig belauern und einem richtigen "Staatenkrieg" und die Öffnung von Basen in SA für US-Luftschläge gegen Iran würde automatisch SA in das Fadenkreuz Irans ziehen.
Nein man mag zwar den Iran auch aus Anschauungssicht unterschiedlich sein und auch einen Machtkampf im Irak durchzuführen aber einen direkten Kampf würde man nicht wagen weil eben niemand auch nicht die Saudis an einer Eskalation gelegen ist.Die Saudis haben das auch offen durch ihren Aussenminister verlauten lassen.


Ausserdem wenn die USA sowieso den Iran angreifen WIESO sollte Saudi Arabien sich einmischen durch ihre zustimmung für Luftbasen,sprich wieso sollte man sich einmischen wenn die USA sowieso die drecksarbeit übernimmt??Damit begibt man sich doch nur unnötig in Risiko.

Einenen direkten Krieg durch Luftbasen für die USA riskieren NEIN aber einen Stellvertreterkrieg indem man nur fianzielle Unterstützung leisten muss JA.

Die Saudi Aarber waren schon immergut für "Scheckheftdiplomatie",so war es im 1GK,so war es für die Mudschaheddin gegen Sowjetunion,so war es in Bosnien für die Mudschaheddin und so wird es auch deshalb keinen direkten krieg gegen iran geben.
SA kann wie gezeigt Scheckhefts ausfüllen aber einen direkten Krieg führen,Nein.

MfG Azze


- Ingenieur - 04.02.2007

Wobei die Benutzung von Luftwaffenbasen auch eher unter "Unterstützung" fallen würde, nicht unter direkten Angriff.

Dass die Saudis ins Fadenkreuz der Iraner geraten ist klar, die Frage ist aber, ob die Saudis sich darum sorgen machen müssen. Im Falle eines Luftschlages würde die US Air Force auch einen beträchtlichen Teil der militärischen und industriellen relevanten Einrichtungen und Infrastruktur zerstören und so die Bedrohung durch den Iran minimieren.


- Erich - 04.02.2007

Hat hier schon jemand überlegt, welche "innenpolitischen Auswirkungen" eine direkte Konfrontation zwischen Saudis und Iran auf die Golfstaaten haben würde?
Ich spreche jetzt nicht von irgendwelchen waffentechnischen Überlegungen nach dem Motto x Flugzeuge vom Typ y gegen x Flugzeuge vom Typ z - sondern davon, dass in den Golfstaaten ein erheblicher Anteil schiitischer Bevölkerung lebt, z.T. die Mehrheit bildet, und damit die Gefahr besteht, dass Extremisten und "Scharfmacher" die Situation nutzen, um auch in den Golfstaaten Unruhe zu schüren (Autobomben lassen sich ja relativ leicht und ohne große eigene Opfer nutzen).


- Erich - 07.02.2007

Offenbar bereitet sich der Iran auf amerikanische Luftschläge von Trägern aus vor:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://de.rian.ru/world/20070207/60331129.html">http://de.rian.ru/world/20070207/60331129.html</a><!-- m -->
Zitat:Muskelspiele im Persischen Golf: Iran antwortet USA mit Militärmanövern
11:29 | 07/ 02/ 2007

TEHERAN, 07. Februar (RIA Novosti). Im südlichen Iran beginnt am Mittwoch eine zweitägige Luftwaffen- und Marineübung des Korps der Islamischen Revolutionsgarden, einer Elite-Einheit der iranischen Armee. ....
und <!-- m --><a class="postlink" href="http://de.rian.ru/safety/20070207/60357105.html">http://de.rian.ru/safety/20070207/60357105.html</a><!-- m -->
Zitat:Iran testet russischen Fla-Komplex Tor-M1 mit Erfolg
16:34 | 07/ 02/ 2007

TEHERAN, 07. Februar (RIA Novosti). Iran hat von Russland gelieferte Fla-Raketen-Komplexe Tor-M1 erfolgreich getestet....



- Venturus - 08.02.2007

Ist April aus militärischer Sicht ein realistischer Termin?

Zumindest politisch halte ich ihn für nicht machbar. Da müsste noch sehr viel Eskalationsarbeit geleistet werden. Zumal der Iran sicherlich jede nur mögliche Verzögerungstaktik anwenden wird.


- Pooly - 09.02.2007

Moin,

immer wieder diese Elite-Einheiten. Ab und an habe ich das Gefuehl, das alles, was sich selber auf zwei Beinen halten kann, als Elite bezeichnet wird. Marines: Eliteeinheit; Green Barrets: Eliteeinheit; Revolutionsgarden: Eliteeinheit; wie hiessen die im Irak noch gleich?
Mir wird dieser Begriff ein bisschen zu inflationaer benutzt. Eine Einheit, die aus zig tausend Soldaten besteht, kann nicht wirklich Elite sein. Sie ist vielleicht besser ausgeruestet, besser ausgebildet, als andere Einheiten, aber unter Elite verstehe ich das absolut Beste vom Besten: Navy Seals, SAS (?), KSK, wie sie auch immer heissen moegen ... aber meistens sind das nur wenige Sodaten.
Das Gerede von diesen Eliteeinheiten klingt immer so, als wenn die unschlagbar sind, nur von Genies gefuehrt werden, alle Soldaten jeden Marathon mit 25kg Marschgepaeck in 2h laufen, blabla ...


Erich schrieb:Offenbar bereitet sich der Iran auf amerikanische Luftschläge von Trägern aus vor:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://de.rian.ru/world/20070207/60331129.html">http://de.rian.ru/world/20070207/60331129.html</a><!-- m -->
Zitat:Muskelspiele im Persischen Golf: Iran antwortet USA mit Militärmanövern
11:29 | 07/ 02/ 2007

TEHERAN, 07. Februar (RIA Novosti). Im südlichen Iran beginnt am Mittwoch eine zweitägige Luftwaffen- und Marineübung des Korps der Islamischen Revolutionsgarden, einer Elite-Einheit der iranischen Armee. ....



- Turin - 09.02.2007

"Elite" ist ein zweischneidiger Begriff, denn er beinhaltet sachliche Fertigkeiten ebenso wie moralisch-ideologische Wirkung und beides ist nicht aneinander gekoppelt. Wenn eine Einheit, egal ob aus zehn oder aus tausend Mann bestehend, besseres Equipment und eine härtere Ausbildung erhält als der Rest der Armee, dann kann man trotzdem von Eliteverbänden sprechen. Der Begriff beinhaltet kein Zahlenlimit á la "nicht mehr als zwanzig Mann". Man kann mit dem entsprechenden Geld problemlos 20.000 Mann mit den Fähigkeiten und Fertigkeiten des KSK aufstellen, heißt das dann, dass das KSK auf einmal nicht mehr Elite ist? In Bezug auf die Fähigkeiten sicherlich kaum, in Bezug auf die Ausstrahlungskraft der Bezeichnung "Elite" vielleicht eher.

In Entwicklungs- oder generell militärisch weniger fortschrittlichen Ländern hat der Begriff ein anderes Gewicht als in den Industrieländern. Manche Eliteverbände aus dem Nahen Osten oder Afrika mögen weniger professionell sein als eine reguläre Einheit von Berufssoldaten etwa von Großbritannien oder Frankreich.

Lange Rede, kurzer Sinn: Als sachliche Charakterisierung ist der Begriff mit Vorsicht zu genießen, es ist eben vor allem ein politisch und moralisch motiviertes Schlagwort und als sachliche Charakterisierung taugt es immer nur innerhalb einer Armee oder als Vergleich zwischen ähnlich strukturierten Streitkräften, wie etwa bei NATO-Staaten.


- Skywalker - 09.02.2007

Zitat:Der Pipeline-Plan

Warum Irans Drohung mit der Öl-Waffe sinnlos ist

Immer wieder droht Iran im Streit um sein Atomprogramm damit, im Falle eines israelischen oder US-amerikanischen Angriffs die Straße von Hormus zu blockieren. Die Meerenge am Ausgang des Persischen Golfes ist das Nadelöhr, das alle Öltanker aus den Golfstaaten passieren müssen. Aber die Ölwaffe ist stumpf. Längst hat Saudi-Arabien Vorkehrungen getroffen, die dafür sorgten, dass der Iran der einzige Geschädigte einer solchen Blockade wäre.

Quelle: <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.zdf.de/ZDFde/inhalt/29/0,1872,4339101,00.html">http://www.zdf.de/ZDFde/inhalt/29/0,187 ... 01,00.html</a><!-- m -->


- Venturus - 11.02.2007

Interessanter Artikel.

Stellen sich für mich nur folgende zwei Fragen:

1. Hätte der Iran die Mittel die genannten drei Pipelines entweder per militärischem Angriff oder per Geheimdienst-Aktion zumindest zeitweise lahm zu legen?

2. Würde der Iran sich das "trauen"?