![]() |
Sechster Nahostkrieg - Druckversion +- Forum-Sicherheitspolitik (https://www.forum-sicherheitspolitik.org) +-- Forum: Hintergründe (https://www.forum-sicherheitspolitik.org/forumdisplay.php?fid=97) +--- Forum: Krisen, Konflikte und Kriege (https://www.forum-sicherheitspolitik.org/forumdisplay.php?fid=99) +--- Thema: Sechster Nahostkrieg (/showthread.php?tid=6962) Seiten:
1
2
3
4
5
6
7
8
9
10
11
12
13
14
15
16
17
18
19
20
21
22
23
24
25
26
27
28
29
30
31
32
33
34
35
36
37
38
39
40
41
42
43
44
45
46
47
48
49
50
51
52
53
54
55
56
57
58
59
60
61
62
63
64
65
66
67
68
69
70
71
72
73
74
75
76
77
78
79
80
81
82
83
84
85
86
87
88
89
90
91
92
93
94
95
96
97
98
99
100
101
102
103
104
105
106
107
108
109
110
111
112
113
114
115
116
117
118
119
120
121
122
123
124
125
126
127
128
129
130
131
132
133
|
RE: Sechster Nahostkrieg - Quintus Fabius - 14.10.2024 Über die Hintergründe des Vorwurf der Apartheid in Israel: https://www.israelnetz.com/angriff-auf-den-juedischen-staat/ Zitat:Getrennte Bänke, getrennte Busse, getrennte Strände: Apartheid – das ist das System rassischer Separierung, das in Südafrika herrschte. Solche Zustände gibt es also auch zwischen Jordan und Mittelmeer? Natürlich nicht! Was sich schon daran zeigt, dass erst jüngst wieder Abgeordnete, darunter auch Araber, in der Knesset eine Veranstaltung ausrichteten, in der sie frei über Apartheid seitens Israels räsonierten. Was steckt dann hinter den Behauptungen? Zitat:In letzter Konsequenz läuft der Apartheid-Vorwurf auf die Delegitimierung des gesamten israelischen Staates hinaus. „Das Mittel gegen Apartheid ist nicht Reform, sondern die Abschaffung des Regimes an sich“, stellt die konservative israelische Denkfabrik „Kohelet“ fest. Oder um es anders zu formulieren: Ein Apartheid-Staat macht nicht bloß falsche Politik – er ist an und in sich ein Problem und muss verschwinden. Es kann kaum ein Zweifel bestehen, dass es den Organisationen genau darum geht. Doch Israel wurde als jüdischer Staat gegründet und durch den Teilungsplan der Vereinten Nationen ausdrücklich auch als jüdischer Staat mit internationaler Legitimation versehen. Denn nur als (einziger) jüdisch geprägter Staat der Welt ergibt die Existenz Israels, das nicht zuletzt als Auffangbecken für die verfolgten Juden der Welt dient, überhaupt Sinn. Zitat:Gerade weil es die israelische Existenz insgesamt in Frage stellt, hat der Versuch, die zionistische Idee als dem Wesen nach rassistisch zu verunglimpfen, bei Israels Feinden eine lange Tradition. 1975 verabschiedete sogar die UN-Generalversammlung mit den Stimmen der arabischen Welt und des Ostblocks (einschließlich der DDR) eine Resolution, in der sie Zionismus mit Rassismus gleichsetzte. Zitat:Für Israel ist das eine Form nicht-militärischer Bedrohung. Bereits 2015 warnte die Denkfabrik „Israelisches Institut für Nationale Sicherheitsstudien“, die Führer der Welt könnten nicht auf ewig „immun bleiben gegen eine stark anti-israelische Öffentlichkeit, die der zunehmende Gebrauch der Apartheid-Analogie hervorrufen könnte“.Allerdings kämpft Israel gegen einen mächtigen Gegner: NGOs wie „Human Rights Watch“ haben guten Zugang zu Politik und Medien und sind als „Menschenrechtsorganisationen“ gewissermaßen unantastbar. Ein Blick über den Tellerrand zeigt, dass es in anderen Ländern bereits jetzt wenig Berührungsängste mit dem Apartheid-Vergleich gibt. Wer von einem Apartheid-Regime spricht, der betreibt damit das Geschäft derer, die Völkermord an den Israelis begehen wollen. Im übrigen auch an den muslimischen, arabischen Israelis (als Verrätern etc). Der betreibt das Geschäft einer Auffassung, deren einziger Gedanke die Auslöschung von ganz Israel ist und die Vernichtung aller Juden weltweit. RE: Sechster Nahostkrieg - alphall31 - 14.10.2024 Eine Meldung zu dem Vorfall betreffend dem UN Stützpunkt und Reaktion der EU https://www.politico.eu/article/eu-unite-pressing-israel-stop-attacking-un-forces-josep-borrell-lebanon/ RE: Sechster Nahostkrieg - Schneemann - 15.10.2024 @Kongo Erich Zitat:@Schneemann:Gegenfrage: Würde es denn Sinn ergeben, es so zu definieren? Ein Bsp.: Denn folgt man dieser deiner Kausalkette, dann könnte man auch die Herrschaftszeit des Schah von Persien, Reza Pahlavi - der ja gerne von den islamistischen Proponenten der Revolution von 1979 und auch von linksgerichteten studentischen Kreisen im Westen im Kontext von 1967/68 als blutrünstiger Tyrann dargestellt wird -, als demokratisch definieren, denn auch unter ihm wurden die iranischen Premierminister gewählt. Und es gab unter ihm auch durchaus fähige und gutmeinende Premierminister, wie z. B. Amir Hoveyda (https://de.wikipedia.org/wiki/Amir_Abbas_Hoveyda), die das Land maßgeblich mit modernisierten und mit dazu beitrugen, dass die Mullahs später keinen Bauernstaat mit Analphabeten wie Afghanistan vorfanden, sondern auf eine gebildete Schicht zurückgreifen konnten. (Dass der Schah es somit indirekt selbst war, der sich durch die Schaffung dieser "Intelligenzija" die Basis für seinen eigenen Sturz schuf und dass es später die Mullahs waren, die Hoveyda unter grausamen Umständen ermordeten, wird übrigens nicht gerne gehört.) Würdest du also die Zeit des Schahs als demokratisch ansehen? Schneemann RE: Sechster Nahostkrieg - voyageur - 15.10.2024 ein bischen Hezbollah Propaganda L Orient le jour (französisch) Zitat:15:50 Uhr Beiruter Zeit RE: Sechster Nahostkrieg - Kongo Erich - 15.10.2024 der hat also eine Stunde lang eine öffentliche Ansprache in Beirut gehalten, ohne von israelischen Drohnen oder gar Anschlägen behelligt zu werden was die Apartheid betrifft: Fakt ist, dass Juden einerseits und Araber ncihtjüdischen Glaubens andererseits unterschiedliche Rechte haben Es gibt Areale, in denen nur Juden eine Immobilie erwerben können, es gibt Straßen, die den Arabern verschlossen sind und sie - etwa bei einem Krankenhausbesuch - zu zeitaufwändigen Umwegen zwingen; das lässt sich längere Zeit fortführen, aber es lenkt vom aktuellen Geschehen ab: Der SPIEGEL berichtet heute: Zitat:Explosionen, ein Feuerball, Menschen verbrennen. Der brutale Angriff auf das Aksa-Krankenhaus in Gaza zeigt: Von Verhandlungen ist Israels Regierung derzeit weit entfernt. Vor Ort bleiben Szenen der Verwüstung.und gleichzeitig Zitat:Israel soll Ziele im Nordosten des Libanon angegriffen haben(Kopie) RE: Sechster Nahostkrieg - voyageur - 15.10.2024 (15.10.2024, 17:55)Kongo Erich schrieb: der hat also eine Stunde lang eine öffentliche Ansprache in Beirut gehalten, ohne von israelischen Drohnen oder gar Anschlägen behelligt zu werden In einer Ansprache, die vom Kanal der pro-iranischen Formation aufgezeichnet und ausgestrahlt wurde, kündigte Naim Qassem eine „ neue Gleichstellung“ mit dem Angriff vom Sonntag auf einen Militärstützpunkt südlich von Haifa an, der der tödlichste Angriff der Hisbollah auf israelischem Boden seit der Eskalation vor fast einem Monat war. RE: Sechster Nahostkrieg - Nightwatch - 15.10.2024 (15.10.2024, 17:55)Kongo Erich schrieb: was die Apartheid betrifft:Das lässt sich lange fortführen ist so aber schlicht nicht richtig beschrieben. Es wird in Israel hier nicht zwischen Juden und Arabern unterschieden sondern zwischen Israelis und Nichtisraelischen Bewohnern in der Westbank. Ein Israelischer Araber mit israelischer Pass hat alle Rechte die ein jüdischer Israeli auch hat. Er kann auch wenn er das denn möchte eine Immobilie in der Westbank erwerben und sich in den israelischen Gebieten der Westbank frei bewegen. Ist jetzt kein Massenphänomen außerhalb Jerusalems aber es gibt durchaus einige Tausend arabische Israelis die in der Westbank leben. Der Witz dabei: Arabische Israelis haben in der Westbank mehr Freiheiten als jüdische Israelis. Die Westbank ist politisch in drei Zonen unterteilt. Area A ist komplett unter israelischer Verwaltung, dort leben die Siedler. Area B ist unter palästinensischer Verwaltung aber unter militärischer Kontrolle Israels. Dort leben nur Palästinenser. Und Area C, komplett unter palästinensischer Verwaltung, auch dort leben nur Palästinenser. Jüdische Israelis können sich in Area A frei bewegen und Area B besuchen. Das Betreten von Area C ist jüdischen Israelis von der Militärverwaltung dagegen verboten. Dieses Verbot gilt aber nicht für arabische Israelis. Sie können sich in allen Gebieten der Westbank frei bewegen. Es gilt übrigens auch nicht für Ausländische Staatsbürger, egal welcher Herkunft. Jüdische Israelis haben im Apartheitsstaat Israel also weniger Bewegungsfreiheit als arabische Israelis. Auf der anderen Seite natürlich - palästinensischen Bewohnern der Westbank ohne Staatsbürgerschaft aus einem Drittland ist es nicht gestattet Area A der Westbank zu betreten. Da wird aber nicht darauf abgestellt, dass er kein Jude ist sondern das er kein Israeli ist. Völlig anders sieht es wieder aus, wenn der Palästinenser die Staatsbürgerschaft eines Drittlandes hat. Allein 2 Millionen dort haben die Jordanische Staatsbürgerschaft. Mit einem entsprechenden jordanischen Reisepass (den nicht alle haben, aber möglich ist es) kann der Palästinenser aus Area A oder B durchaus über einen israelischen Checkpoint in Area C oder gleich ins israelische Kernland einreißen. Das geht nicht immer und ist abhängig von der Sicherheitssituation, aber grundsätzlich ist das möglich und fand (wenigstens vor dem 7. Oktober) statt. Damit haben selbst Palästinenser die in der Westbank wohnen mehr Rechte als jüdische Israelis in der Westbank, zumindest solange sie einen Pass einen Drittlandes haben. RE: Sechster Nahostkrieg - voyageur - 15.10.2024 Es geht vorwärts 1 + 3= 4 aber diesmal ohne "breaking news" und photo Zitat:Die israelische Armee behauptet, drei Hisbollah-Kämpfer gefangen genommen zu haben. RE: Sechster Nahostkrieg - Kongo Erich - 15.10.2024 (13.10.2024, 18:28)Nightwatch schrieb: ...dazu meldet der SPIEGEL: Zitat:Wegen Beschuss der Unifil-Mission RE: Sechster Nahostkrieg - Quintus Fabius - 15.10.2024 Erich: Zitat:was die Apartheid betrifft: Es diskreditiert viele deiner Aussagen, wenn du derart undifferenziert hier völlig verschiedene Dinge derart grob vereinfacht zusammen mengst. IN Israel haben Araber nicht-jüdischen Glaubens welche israelische Staatsangehörige sind die gleichen Rechte wie jüdische israelische Staatsangehörige. Und diese Araber bezeichnen sich selbst übrigens auch sehr oft als Palästinenser. Und diese Palästinenser kämpfen in der israelischen Armee, sie kämpfen in Gaza, sie kämpfen weit überproportional in den israelischen Spezialeinheiten und Geheimdiensteinheiten und sie siedeln übrigens auch im Westjordanland. Denn keineswegs sind alle Bewohner der Siedlungen dort nur Juden. Ganz viele Israelis (gleich welchen Glaubens und gleich welcher Ethnie) erwerben dort Häuser, und pendeln zum Arbeiten nach Israel, weil dies aus vielerlei Gründen für sie vorteilhaft ist. AUßERHALB Israels, im Westjordanland, welches nicht israelisches Staatsgebiet ist, gibt es nun also Palästinenser, welche mehr Rechte haben als andere Palästinenser. Ebenso haben Juden die israelische Staatsbürger sind dort mehr Rechte als Palästinenser die keine israelischen Staatsbürger sind. Aber um das nochmal zu betonen: dass ist ein Gebiet und von diesem lassen sich keine allgemeinen Aussagen für Israel insgesamt und insbesondere keine für den Gazastreifen ableiten, in welchem es ja gar keine Siedler und überhaupt gar keine Juden gibt. Es ist meiner Meinung nach unter deinem Niveau, hier derart unterkomplex zu argumentieren. Zum Rest hat Nightwatch sich ja schon ausreichend ausführlich geäußert. Zitat:Mützenich drängt auf Einbestellung des israelischen Botschafters Mützenich ist auch zugleich so ein Putin-Apologet, welcher die Ukraine opfern will und auch ansonsten eigentlich untragbar. Kein Wunder, dass die SPD bei derartigen Mitgliedern auf dem Weg in die absolute Bedeutungslosigkeit ist. Und um das nochmal an dieser Stelle zu betonen: Zitat:Wegen Beschuss der Unifil-Mission Es gab keinen gezielten Beschuss der Unifil-Mission. Sondern es wurden Stellungen der Hisbollah beschossen, und dabei sekundär als Kollateralschaden auch UN Stellungen mit getroffen. Einen Sonderfall stellt hierbei das Eindringen israelischer Panzer in einen Stützpunkt dar: Zitat:am Sonntag durchbrachen israelische Panzer gewaltsam das Haupttor eines Uno-Postens in Ramja. Das taten sie deshalb, weil sie unmittelbar nebem dem UN Posten unter feindlichen Beschuss gerieten, wobei die Feinde sich hier direkt an der UN Stellung bewegten. Um diesen Feuer zu entgehen und keine Verluste zu erleiden, drang man daher in den UN Stützpunkt ein. RE: Sechster Nahostkrieg - Kongo Erich - 15.10.2024 (15.10.2024, 18:55)Nightwatch schrieb:eine kleine Meldung dazu - ich beschränke mich auf Jerusalem, das ja nach israelischer Auffassung integral zu Israel gehört:(15.10.2024, 17:55)Kongo Erich schrieb: der hat also eine Stunde lang eine öffentliche Ansprache in Beirut gehalten, ohne von israelischen Drohnen oder gar Anschlägen behelligt zu werdenDas lässt sich lange fortführen ist so aber schlicht nicht richtig beschrieben. Zitat: Siedler in Jerusalemund das sind die Immobilien, die derzeit zum Verkauf stehen - nur an Juden, versteht sich ... hier direkt an der Klagemauer Und das Ergebnis dieser Bevölkerungsverschiebung aus einer israelischen Quelle: Zitat:...oder, um Wikipedia zu zitieren: Zitat: ... RE: Sechster Nahostkrieg - Schneemann - 16.10.2024 Bzgl. der Apartheids-Diskussion: Ich habe leider gerade keine Zeit, um danach zu suchen, aber ich kann mich dunkel entsinnen, dass vor nicht allzu langer Zeit, als es eine Umfrage hinsichtlich eines eigenen palästinensischen Staates auf der Westbank gab, ich gelesen habe, dass rund 40% der arabisch-/palästinensischstämmigen Bevölkerung in der Westbank im Falle eines eigenen palästinensischen Staates dort, in die israelischen Gebiete ziehen würden. Ob das nun daran lag, dass man den Israelis die bessere Verwaltung zutraute oder man von der korrupten Fatah oder ggf. den eigenen Islamisten im Stil von Hamas etc. die Faxen dicke hatte, habe ich gerade nicht mehr im Kopf. Wenn ich am Wochenende etwas mehr Zeit habe, suche ich nochmals nach der Quelle. In jedem Falle fand ich das aber dennoch interessant, weil wenn dem so wäre, dann könnte man den Palästinensern wohl kaum unterstellen, dass sie Fans einer wie auch immer gearteten israelischen Apartheid seien, sondern dass sie sich eben nicht unterdrückt sehen - sonst würden sie kaum den Israelis freiwillig hinterherziehen. Schneemann RE: Sechster Nahostkrieg - Quintus Fabius - 16.10.2024 Erich: Zitat:und das sind die Immobilien, die derzeit zum Verkauf stehen - nur an Juden, versteht sich ... Wo steht da, dass die nur an Juden verkauft werden dürfen ? Zitat:Jeder einzelne dieser Vorfälle wirkt obskur, kaum des Berichtens wert. Doch sie verbinden sich zu einem Mosaik, einem Mosaik des Hasses auf alles Nichtjüdische. Und da dies alles ja jüdisches Territorium sei, wie Netanjahu sagt, fühlen sich die jungen Hasstäter befugt zu vertreiben, wer da nicht hingehört. Was du gleichermaßen wie die Verfasser dieses Artikels außer Acht lässt ist, dass es sich hier nicht um die Mehrheit der Juden dort handelt, und nicht um die israelische Regierung, sondern um sehr kleine Gruppen von Rechtsextremisten. Nun spinnen wir den Bogen mal weiter: in Deutschland gibt es ebenso Rechtsextremistische Gruppe, "National Befreite Zonen" und Skinheads usw. folglicherweise ist die Bundesrepublik Faschistisch und sind DIE Deutschen allesamt Neonazis welche alles hassen, was nicht deutsch ist. Spaßige Randnotiz: es gibt proportional gesehen mehr rechter Übergriffe in Deutschland als in Israel. Entsprechend ist diese Bundesrepublik deiner Logik nach offenkundig ein Nazistaat und die gesamte Gesellschaft gleich dazu.... Ja, es gibt Rechtsextreme Juden, welche alles Nicht-Jüdische hassen. Genau so wie es rechtsextreme Deutsche gibt, und rechtsextreme Palästinenser. Aber wieder einmal vermengst du hier einfach alles und setzt es beliebig gleich, nur weil es zu deiner rein emotionalen und schon vorher festgelegten Auffassung in Bezug auf Israel insgesamt passt. RE: Sechster Nahostkrieg - Nightwatch - 16.10.2024 (15.10.2024, 22:38)Kongo Erich schrieb: eine kleine Meldung dazu - ich beschränke mich auf Jerusalem, das ja nach israelischer Auffassung integral zu Israel gehört: Warum sollten Juden nicht in Jerusalem leben, dorthin ziehen und sich dort vermehren dürfen? Diese Prozesse nennen sich andernorts Gentrifizierung. RE: Sechster Nahostkrieg - voyageur - 16.10.2024 Warum Israel vermehrt in die Golanhöhen eindringt OLJ (französisch) Der jüdische Staat könnte sich darauf vorbereiten, die Hisbollah von dem besetzten Gebiet aus anzugreifen und gleichzeitig eine Botschaft an das Assad-Regime zu senden. OLJ / Von Noura DOUKHI, am 16. Oktober 2024 um 00:00 Uhr. [Bild: https://s.lorientlejour.com/storage/attachments/1432/golansyrie_439464.jpeg/r/800/golansyrie_439464.jpeg] Syrische Flaggen in der Ortschaft Ain el-Tiné in der Provinz Kuneitra, unweit der Grenze zu den von Israel annektierten Golanhöhen, am 26. März 2019. Louai Bechara/AFP Im Dossier Krieg im Libanon und in Gaza: Unser Spezialdossier. Seit einigen Tagen lassen die Entwicklungen auf den strategisch wichtigen Golanhöhen befürchten, dass Israel eine neue Front in Syrien eröffnet. Wie die Nachrichtenagentur Reuters am Dienstag unter Berufung auf Sicherheitsquellen berichtete, haben israelische Truppen Minen geräumt und neue Barrieren an der Grenze zwischen den 1967 von Israel besetzten und 1981 annektierten Golanhöhen und dem schmalen entmilitarisierten Landstreifen an der Grenze zu Syrien errichtet. Am Vortag berichtete das Medienunternehmen The New Arab, dass der jüdische Staat kürzlich in verschiedenen Teilen der Provinz Kuneitra, die sich in der entmilitarisierten Zone befindet, die seit 1974 (nach dem Jom-Kippur-Krieg) von den Vereinten Nationen überwacht wird und an die Golanhöhen grenzt, überfallen und mit Bulldozern landwirtschaftliche Flächen zerstört hat. Ein Sprecher der Beobachtungsstelle Horan Free Media, die über die Ereignisse in Südsyrien berichtet, wurde von der Tageszeitung zitiert und erklärte, dass die israelischen Streitkräfte das Ackerland mit Stacheldraht umzingelt hätten, um syrisches Territorium zu „annektieren“. Diese Informationen wurden vom Assad-Regime sofort dementiert, offenbar um sich selbst zu schützen und das Land nicht in einen Krieg zu stürzen. Versorgungswege für die Hisbollah abschneiden Mehr als drei Wochen nach der Eskalation des israelischen Krieges im Libanon werden diese Bewegungen am Boden als israelische Vorbereitung auf einen Schlag gegen die Hisbollah von einem Gebiet weiter östlich aus gesehen, argumentieren die von Reuters zitierten Quellen. Außerdem will Tel Aviv eine sichere Zone schaffen, um das Eindringen von Kämpfern, die der libanesischen Miliz angehören, zu verhindern. Navvar Şaban, Forscher am Harmoon-Zentrum in Istanbul, meint: „Diese Übergriffe ermöglichen es Israel, eine fortgeschrittene geografische Position einzunehmen, die ihm helfen wird, die Grenze weiter zu sichern und Angriffe aus dieser Region zu verhindern. Es scheint derzeit jedoch unwahrscheinlich, dass er eine militärische Bodenoperation in Syrien anstrebt, zumal er seine Ziele im Libanon noch nicht erreicht hat.“ Lesen Sie auch Baschar al-Assad vor der Gefahr, Israels nächstes Ziel zu werden. Diese Entwicklungen sind auch Teil des israelischen Bestrebens, die Waffenschmuggelrouten für die Hisbollah durch syrisches Gebiet abzuschneiden, da das Assad-Regime innerhalb der „Achse des Widerstands“ hauptsächlich als Autobahn dient, um die schiitische Gruppe im Libanon zu versorgen. In den letzten Wochen hat der jüdische Staat seine Luftangriffe in Syrien verstärkt und konzentriert seine Operationen auf diese Schmuggelrouten und Munitionslager, die mit den libanesischen Milizen oder dem Iran verbunden sind, während er gleichzeitig Figuren der „Achse des Widerstands“ ermordet. Am 8. September ging der jüdische Staat sogar so weit, dass er Spezialkräfte aus Hubschraubern am Boden einsetzte, die ein unterirdisches Forschungszentrum in Massyaf (syrische Provinz Hama) von innen zerstörten, in dem Präzisionsraketen für die pro-iranische Libanon-Miliz gebaut und entwickelt wurden. Von der Warnung zum Handeln? Um das Assad-Regime von seinem iranischen Sponsor zu entkoppeln, scheinen die jüngsten israelischen Übergriffe auch ein Mittel zu sein, um eine neue Botschaft an die Machthaber in Damaskus zu senden. Eine Warnung, die angesichts von Berichten, wonach Teheran die Möglichkeit in Betracht zieht, über seine regionalen Stellvertreter Angriffe auf Israel von den Golanhöhen aus zu führen, konkretisiert werden könnte. Israel verfügt bereits über genügend landwirtschaftliche Nutzflächen, aber seine Grenzen von den Golanhöhen aus sind verwundbar“, kommentierte Nicholas A. Heras, Direktor für Strategie und Innovation am New Lines Institute. Die israelische Armee ist sehr besorgt über die Fähigkeit des Iran, vom syrischen Teil der Golanhöhen aus in den Norden Israels einzudringen.“ Von der Tageszeitung Haaretz Ende September anonym zitierte Offiziere der israelischen Armee sagten, dass fast 40.000 Kämpfer und Söldner, die aus dem Irak und dem Jemen auf syrisches Territorium gekommen waren, auf den Golanhöhen mobilisiert würden, bis die Hisbollah grünes Licht gegeben habe. Anfang Oktober übernahm die israelische Armee die Verantwortung für die Ermordung eines syrischen Mitglieds der schiitischen Partei bei einem Luftangriff in der Region Kuneitra, das nach eigenen Angaben „Informationen von der syrischen Front an die Hisbollah weiterleitete, um Operationen gegen Israel auf den Golanhöhen zu ermöglichen“. „Navvar Şaban schlägt vor, dass es zu einer Eskalation kommen könnte, wenn die Israelis ihre Ziele im Libanon nicht erreichen. Die Übergriffe auf die Golanhöhen können als logistische Vorbereitung auf dieses „Plan B“-Szenario gesehen werden. Lesen Sie auch Assads Schweigen angesichts der Schwächung der Hisbollah. Zumal diese Ereignisse unmittelbar nach dem mutmaßlichen Abzug einer russischen Überwachungstruppe aus der Region stattfinden, der von den beteiligten Kräften ausgenutzt werden könnte. Laut zwei syrischen und einer libanesischen Quelle, die von Reuters befragt wurden, sollen die russischen Truppen den Außenposten Tal Hara in der südsyrischen Provinz Deraa verlassen haben. Ein syrischer Militäroffizier wurde von der Nachrichtenagentur zitiert und sagte, Moskau habe sich aufgrund einer Vereinbarung mit den Israelis zurückgezogen, um eine Konfrontation zu vermeiden. „Die Russen würden ihre Kräfte im Rahmen einer geplanten Rotation zwischen dem Nahen Osten und Europa neu verteilen“, so Nicholas A. Heras, da sich das Kräfteverhältnis in dem Krieg, den Moskau seit mehr als zweieinhalb Jahren in der Ukraine führt, derzeit zu seinen Gunsten verschiebt. Während der Kreml den jüngsten Angriffen Israels auf pro-iranische Ziele in Syrien weitgehend passiv gegenüberstand, scheint er sich in nächster Zeit nicht mit Teheran anlegen zu wollen, das ihm wertvolle Drohnen liefert, die in der Ukraine eingesetzt werden. Das Szenario der Eröffnung einer Front in Syrien könnte sich in den nächsten Tagen beschleunigen, da die Region auf die von Israel versprochene „signifikante Antwort“ auf den iranischen Raketenangriff wartet, da die Islamische Republik gewarnt hat, dass der jüdische Staat im Falle einer Antwort „schwere“ Vergeltungsmaßnahmen ergreifen würde. |