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RE: Afrika - lime - 04.11.2023 Was mir nicht ganz einleuchtet ist wo die Unterschiede liegen, wenn Stamm A den Stamm B versklavte oder Europäer dies taten... ist es am Ende nicht rassistisch wenn man weiße Sklavenhalter anders einordnet als Schwarze oder Arabische usw. ? Gab es schonmal eine Entschuldigung von Nachkommen des Stammes A in Richtung der Nachkommen des Stammes B oder bleibt dies nur den Europäern vorbehalten... RE: Afrika - Quintus Fabius - 04.11.2023 Mauretanien - auch Afrika - hier und heute: https://www.deutschlandfunkkultur.de/leibeigene-in-mauretanien-wenn-sklaverei-von-gott-gegeben-100.html Sehr lesenswert. RE: Deutsche Kolonien - Grolanner - 05.11.2023 Davon ab, dass wir Deutschen durchaus viel Schreckliches verursacht haben, fängt die Krux doch schon damit an: Das war vor über 100 Jahren! Da haben noch nicht mal meine Großväter gelebt, geschweige denn ich! Warum muss ich mich für etwas entschuldigen, das Generationen vor mir passierte? Wann entschuldigt sich Schweden bei mir, dass 1071 einer der Ihren beim Überfall auf ein Dorf in Niedersachsen meine Urahnen gemetzelt hat? (Wer Sarkasmus findet... und so) Das Gebeine zurückgegeben werden, bitte. Wegen mir auch noch spezielle Kulturgüter, aber warum soll ich Reparationen für einen geschichtlichen Vorgang mit meinem Steuergeldern zahlen? Das ist im wahrsten Sinne des Wortes Geschichte! Daraus soll man bitte lernen! U.U. sie auch besuchen, befühlen und bestaunen, verlegen und erschüttert sein, aber damit ists auch gut. Man darf geschichtliches Geschehen nicht mit der heutigen Werteskala messen, man muss es mit der geschichtlichen Skala in Einklang bringen. Dann möge wer möchte die sozio-kulturelle Werteentwicklung damals / heute unter Berücksichtigung des Bruttoinlandproduktes von in 30 Jahren daraus ableiten, aber mehr nicht. Nur so wird ein Schuh draus. RE: Deutsche Kolonien - lime - 05.11.2023 (05.11.2023, 09:46)Grolanner schrieb: Davon ab, dass wir Deutschen durchaus viel Schreckliches verursacht haben, fängt die Krux doch schon damit an: Das war vor über 100 Jahren! Da haben noch nicht mal meine Großväter gelebt, geschweige denn ich! Weil sich Leute mit Helfersyndrom dann besser fühlen? Die müssen es ja schließlich nicht selbst bezahlen. RE: Afrika - Skywalker - 23.01.2025 Nach den Sahel Staaten Niger, Tschad und Mali, nun löst sich auch Togo vom französischen Kolonialismus. Zitat:France Loses Ground in Africa: Togo Eyes Sahel Alliance https://turdef.com/article/france-loses-ground-in-africa-togo-eyes-sahel-alliance RE: Afrika - Kongo Erich - 05.06.2025 Im Strang zu Südafrika haben wir - zwangsläufig - immer wieder die Situation von Afrika generell gestreift. Nun gibt es einen neuen Bericht, der weitere Aspekte für Afrika ableitet - und damit eine Erwartungshaltung massiv zurecht stutzt: Zitat:Hoffnungsträger für Energiewende(dass fünf der sechs genannten Staaten poliitisch relativ stabil sind ist also aufgrund der Untersuchungskriterien logisch). Für europäische Abnehmer dürften die Standorte am Mittelmeer und Atlantik infrage kommen, also Algerien, Marokko, Mauretanien und Namibia. Standorte am Roten Meer und am Indischen Ozean, von Sudan über Kenia bis - ebenfalls noch - Namibia, wären dagegen vor allem für chinesische Interessenten relevant. Zeichnen sich da generell wirtschaftspolitische Einflusszonen ab? Namibia und Südafrika könnten dann von einem Wettbewerb zwischen Europa und China profitieren. RE: Afrika - Quintus Fabius - 05.06.2025 Ein grundsätzliches Problem bei der Berechnung ist die Umwandlung in Ammoniak und der Transport desselben nach Europa - zudem muss das Ammoniak dann hierzulande ebenfalls erst wieder weiter verarbeitet werden etc. Interessanter wären solche Berechnungen, wenn man stattdessen Magnesiumhydrid als Speicher für den Wasserstoff verwenden würde. An entsprechenden Küsten könnte man sowohl Wasserstoff als auch Magnesium direkt aus dem Meerwasser gewinnen (es gibt inzwischen die Technik dafür, aus Salzwasser effizient Wasserstoff herzustellen) und dies mittels Solarkraftwerken die nicht mit Solarzellen arbeiten, sondern mit solarthermischen Kraftwerken - was bei den Berechnungen üblicherweise auch nicht der Fall ist. Gibt man zu dem mit einigen Metallsalzen angereicherten Magnesiumhydrid nun Wasser, wird Wasserstoff freigesetzt, im weiteren nicht nur aus dem Hydrid, sondern auch aus dem zugefügten Wasser - und es bleibt Magnesium übrig, welches man in einer Kreislaufwirtschaft dann erneut für die Herstellung von Magnesiumhydrid verwenden könnte, oder auch anderweitig weiterverwenden, einschließlich einer thermischen Nutzung. Die Herstellung von Magnesiumhydrid wäre meiner rein privaten Meinung nach daher für bestimmte Staaten Afrikas eher die Zukunftstechnologie. RE: Afrika - lime - 05.06.2025 (05.06.2025, 10:39)Quintus Fabius schrieb: Interessanter wären solche Berechnungen, wenn man stattdessen Magnesiumhydrid als Speicher für den Wasserstoff verwenden würde. An entsprechenden Küsten könnte man sowohl Wasserstoff als auch Magnesium direkt aus dem Meerwasser gewinnen (es gibt inzwischen die Technik dafür, aus Salzwasser effizient Wasserstoff herzustellen) und dies mittels Solarkraftwerken die nicht mit Solarzellen arbeiten, sondern mit solarthermischen Kraftwerken - was bei den Berechnungen üblicherweise auch nicht der Fall ist. Direkt gewinnen aus Meerwasser kann man nur destilliertes Wasser, welches man für die Elektrolyse aber sowieso benötigen würde. Diesen Schritt müsste man also zwangsläufig sowieso gehen. Aus den übrig bleibenden Mineralien müsste man dann das Magnesium heraus lösen. So einfach ist das aber gar nicht aus der Sole das reine Magnesium zu gewinnen, vor allem nicht wenn man klimaneutral bleiben will. Die ganzen Prozesse nach Afrika auszulagern ist meines Erachtens schon allein wegen der Transportwege unsinnig. Der Standortvorteil verliert sich da schlicht in der Gegenrechnung. Das gleiche könnte man auch an Meeren betreiben die an die EU-grenzen, zum Beispiel in strukturschwachen europäischen Regionen. RE: Afrika - Kongo Erich - 05.06.2025 (05.06.2025, 16:07)lime schrieb: Direkt gewinnen aus Meerwasser kann man nur destilliertes Wasser, welches man für die Elektrolyse aber sowieso benötigen würde. ....ist das nicht besonders energieaufwändig? Reichen da die von QF angesprochenen "Solarkraftwerke die nicht mit Solarzellen arbeiten, sondern mit solarthermischen Kraftwerken" aus? Irgendwo habe ich im Hinterkopf, dass Meerwasserentsalzungsanlagen hohe Energieverbraucher sind - und daher am sinnvollsten in Kombination mit Nuklearkraftwerken entstehen sollten. Für Länder wie Ägypten, Algerien oder auch Marokko kann ich mir das ja auch noch vorstellen. Aber bei Ländern wie Mauretanien oder Namibia fehlt mir irgendwie die Vorstellungskraft für so eine Kombination. Wo soll das bestens qualifizierte einheimische Bedienungspersonal dazu herkommen? Und ist es nicht irgendwie pervers, solche Nuklearkraftwerke zu nutzen, um "Grünen Wasserstoff" zu produzieren? RE: Afrika - Quintus Fabius - 05.06.2025 Der Schritt zum destillierten Wasser ist nicht mehr notwendig - man kann inzwischen Wasserstoff auch direkt aus Salzwasser herstellen. https://www.youtube.com/watch?v=VKYPKbo0PMI In sehr heißen Wüstenklimata (Skelletküste beispielsweise) könnte man aber auch destilliertes Wasser sehr leicht direkt über Verdunstung und entsprechende Auffangvorrichtungen herstellen, dafür benötigt man keinen Strom. Thermische Entsalzung ist technisch extrem einfach. https://www.eib.org/de/stories/saltwater-drinkable-water-desalination Und es gäbe noch andere Methoden wie man Meerwasser ohne Strom entsalzen kann (Umkehrosmose, Membrane usw.) Solche einfache und stromlose Technologie wäre für Afrika ganz allgemein wesentlich, um Süßwasser zu produzieren, womit man viele Gebiete dort mit Trinkwasser versorgen könnte, welches schon in naher Zukunft allgemein dort knapp werden könnte. Darüber hinaus könnte man dieses Wasser auch dazu verwenden in Gebieten die aktuell nicht nutzbar sind Landwirtschaft zu betreiben, was angesichts der rasant wachsenden Bevölkerung in Afrika dringend notwendig ist. Denn selbst wenn jetzt deutlich weniger Kinder geboren werden, wird sich die Bevölkerung in Afrika in jedem Fall erstmal verdoppeln. Entsprechend stellt sich auch für diese Menschen die Frage von Wasser, Lebensmitteln und Energiegewinnung. Man sollte die Frage der Entsalzung, Wasserstoffgewinnung (bei dessen Nutzung dann ja erneut Wasser entsteht), Thermalkraftwerken usw. daher nicht beschränkt auf die Energieversorgung Europas betrachten. Spezifisch für die Afrikaner selbst wären diese Technologien wesentlich, insbesondere damit Afrika von Anfang an einen anderen Weg einschlägt als mehr Kohle und andere fosile Treibstoffe zu verbrennen. Deshalb ist die Frage der Transportwege auch gar nicht so relevant: jede Energie welche die Afrikaner auf diese Weise für sich selbst herstellen können, entlastet global gesehen die Grundlagen auf denen Energie hergestellt wird. Mal rein theoretisch: wenn in Afrika alle Fahrzeuge mit Magnesiumhydrid fahren, benötigt die Welt insgesamt weniger anderer Treibstoffe für Fahrzeuge etc. RE: Afrika - Kongo Erich - 28.06.2025 Interessant, wie sich Medien inzwischen zur Wort melden: Zitat:Afrikas banger Blick auf die Vereinigten Staatenmit seiner Zollpolitik schadet DT nicht nur den Verbrauchern in den USA - sondern auch den kleinen Herstellern und Arbeitern in den exportierenden Ländern. Hier ergeben sich natürlich Chancen für andere - Europa z.B.; wir werden sicher nie so preisgünstig Jeans und T-Shirts herstellen können wie etwa Lesotho. Da wäre eine Orientierung aufeinander zu in beiderseitigem Interesse. RE: Afrika - lime - 28.06.2025 Um beide Punkte gleichzeitig zu beantworten. Theoretisch kann man Verdampfer nutzen und dabei mit erheblich besserer Energiebilanz Meerwasser entsalzen. Die angesprochene Osmose hingegen ist meines Wissens eher energieintensiv. Auch die von Quintus verlinkte Variante mit der man direkt aus Meerwasser Wasserstoff gewinnen kann scheint mir einen zu geringen Wirkungsgrad zu haben aber vielleicht kann mich der industrielle Prototyp, wenn er denn in Zukunft kommen sollte, vom Gegenteil überzeugen. Der wesentlich Punkt an der ganzen Sache auf den ich hinaus wollte ist die Rentabilität, denn nur wenn diese gegeben wäre hätte es Sinn solche Anlagen überhaupt in Afrika zu errichten und dann den Wasserstoff nach Europa zu transportieren. Und diese wäre vielleicht sogar gegeben, wenn man die Rückstände (Mineralien/Sole) nicht zwangsläufig weiterverarbeiten müsste, wenn man wirklich nachhaltig wirtschaften will. Die Rückstände kann man nämlich in der Größenordnung nicht mehr einfach ins Meer zurückführen ohne das regionale Ökosystem zum kippen zu bringen. Und da wächst der industrielle Rattenschwanz immer weiter an und alles müsste man dann vor Ort zusätzlich errichten. Meines Erachtens kommt da die Entsalzung an den europäischen Küsten insgesamt wesentlich günstiger und man würde sich zusätzlich nicht wieder von instabilen Regionen weiter abhängig machen. (05.06.2025, 20:31)Kongo Erich schrieb: ist das nicht besonders energieaufwändig? Reichen da die von QF angesprochenen "Solarkraftwerke die nicht mit Solarzellen arbeiten, sondern mit solarthermischen Kraftwerken" aus? (05.06.2025, 21:50)Quintus Fabius schrieb: Der Schritt zum destillierten Wasser ist nicht mehr notwendig - man kann inzwischen Wasserstoff auch direkt aus Salzwasser herstellen. |