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Russland vs. Ukraine - Druckversion +- Forum-Sicherheitspolitik (https://www.forum-sicherheitspolitik.org) +-- Forum: Hintergründe (https://www.forum-sicherheitspolitik.org/forumdisplay.php?fid=97) +--- Forum: Krisen, Konflikte und Kriege (https://www.forum-sicherheitspolitik.org/forumdisplay.php?fid=99) +--- Thema: Russland vs. Ukraine (/showthread.php?tid=5210) Seiten:
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RE: Russland vs. Ukraine - Schneemann - 02.11.2025 @Quintus Zitat:Beispielsweise wurden nach beiden Tschetschenienkriegen erfolgreiche und beliebte höhere Offiziere systematisch ermordert.Ich entsinne mich, dass ich vor einiger Zeit einen Bericht von Scholl-Latour über Alexander Lebed gelesen habe. Es war im Buch Das Schlachtfeld der Zukunft von 1996. Scholl-Latour suchte Lebed 1994 in Tiraspol (Moldau) auf, wo er seinerzeit die russische 14. Armee führte. Die jungen Soldaten hinterließen auf Scholl-Latour einen durchaus guten Eindruck und äußerten sich dahingehend, dass er einer der wenigen verantwortungsbewussten Offiziere sei. (Selbst wenn man das als notgedrungene Aussage ansieht, damit sie keinen Ärger kriegen, so scheint die Truppe doch in einem relativ guten Zustand gewesen zu sein.) Lebed zeigte sich im Gespräch mit Scholl-Latour als russischer Nationalist, der klar die Wiederherstellung der alten sowjetischen Ordnung präferierte, was aber auch dem Umstand geschuldet gewesen sein kann, dass Russland in der ersten Hälfte der 1990er in Kriminalität und bitterer Not versank und dass Lebed selbst das blutige Chaos in Zentralasien (u. a. den Bürgerkrieg in Tadschikistan) miterlebt hatte. Zugleich griff Lebed offen die Führung an, besonders seinen Intimfeind, den völlig unfähigen und korrupten Verteidigungsminister Pawel Gratschow (der auch das Tschetschenien-Desaster mit zu verantworten hatte). Lebed, der durchaus auch jenseits der Armee Ansehen genoss, half später bei der Beendigung des ersten Tschetschenienkrieges - was ihm eine tiefe Feindseligkeit u. a. auch von Putin und einiger hoher Generäle einbrachte, die ihm Verrat unterstellten - und versuchte sich nach seinem Abschied vom Militär in der Politik. 1998 wurde er Gouverneur der rohstoffreichen Region Krasnojarsk. Im Jahr 2002 kam er überraschend bei einem Hubschrauberabsturz ums Leben, wobei bis heute gemunkelt wird, dass Sabotage im Spiel gewesen sein könnte. In jedem Fall auch eine "symptomatische" Biographie. Schneemann RE: Russland vs. Ukraine - muck - 02.11.2025 (01.11.2025, 23:31)Quintus Fabius schrieb: muck:Korrekt, etwas Ähnliches habe ich weiter oben auch geschrieben. Allerdings stehen Gesellschaft und Armee dennoch in einer Wechselbeziehung zueinander. Die Gesellschaft toleriert und goutiert die Gewalt, die die Armee gegen die gegnerische Zivilbevölkerung und ihre eigenen Soldaten übt, und macht sich auf diese Weise mitschuldig. Man denke nur an die gesellschaftlichen Repressalien, denen das Komitee der Soldatenmütter ausgesetzt war und ist. Außerhalb der städtischen Mittelschichtblase gelten die Soldatenmütter heute noch als Nestbeschmutzerinnen und Verzärtelerinnen ihrer Söhne. (01.11.2025, 23:31)Quintus Fabius schrieb: Vergewaltigungen anderer Männer sind inzwischen an der Tagesordnung, ebenso Zwangsprostitution. […]Die interviewten Soldaten erwähnen übrigens auch Sex "einfach so", mutmaßlich einvernehmlich, und ganz offenbar gleichgeschlechtlich. Irrsinnig komisch, wenn man sich die gängigen russischen Propaganda-Narrative vor Augen führt. (01.11.2025, 23:31)Quintus Fabius schrieb: Einer der sich 2005 weigerte wurde übrigens dermaßen gefoltert dass ihm danach die Beine und die Genitalien amputiert werden mussten. Das führte dann dazu, dass die dafür Verantwortlichen ausnahmsweise mal verurteilt wurden. Der Haupttäter bekam 4 Jahre Lagerhaft, seine Gehilfen 1 1/2 Jahre, alle wurden verfrüht entlassen, mit der Begründung, die "Schwuchtel" habe sie ja mit ihrem "verwestlichten Schwuchteltum" provoziert.Wie schon erwähnt, es gab seinerzeit einen ähnlichen (wenn auch nicht ganz so brutalen) Vorfall im ukrainischen Irak-Kontingent. Der Unterschied besteht darin, dass die Enthüllungen als nationale Schande empfunden wurden. Unter Wiktor Juschtschenko rollten (Generals-)Köpfe, es gab eine erfolgreiche Kampagne gegen die Dedowschtschina. (01.11.2025, 23:31)Quintus Fabius schrieb: Schwul und verwestlicht ist wohlgemerkt immer der, der vergewaltig wird / wurde. Der ist danach Freiwild für alle. Genau deshalb weil er vergewaltigt wurde ist er schwul und die anderen sind es nicht, und dürfen ihn dann vergewaltigen.Diese Logik existierte bereits im Gulag. Solschenizyn schrieb darüber, wie die Gepflogenheiten und Normen in die Geselschaft hinüberschwappten. (01.11.2025, 23:31)Quintus Fabius schrieb: Und bereits 2007 habe ich gesagt und geschrieben, dass es unweigerlich zum Krieg mit den Russen kommen wird und kommen muss. Aber damals hat jeder noch gesagt ich sei geisteskrank, es werde nie mehr einen solchen Krieg geben und Afghanistan werde die Schweiz Zentralasiens (Zitat hier im Forum) und eine stabile Demokratie und ähnlichen Wahnwitz.Das kommt mir bekannt vor. Seit dem Georgien-Krieg 2008 wiederholte ich wie ein kaputter Plattenspieler, dass Russland leicht erneut zum Systemrivalen und zur militärischen Bedrohung werden könnte. Dann habe ich das Land besucht, und von da an war ich mir sicher. In einem gewissen anderen deutschsprachigen Forum wurde ich als Quatschkopf bezeichnet, selbst von Leuten, die seit 2022 behaupten, sie hätten es immer schon kommen sehen. Ich sollte Angela Merkel vertrauen, wurde mir gesagt, die spreche Russisch und sei in der DDR aufgewachsen, die wisse schon, was am Besten sei … RE: Russland vs. Ukraine - alphall31 - 03.11.2025 Ende letzter Woche schickte Kiew ja medienwirksam Spezialeinheiten mit Black Hawks , die am westlichen Rand von Pokrowsk landeten. Rund ein Dutzend Männer sollte nach Kiews Darstellung die Versorgungswege offen halten, einen Korridor sichern und so die Wende bringen. Einen Korridor wofür, war wohlgemerkt unklar. Je nach Version entweder, um neue Truppen hineinzuführen oder die Garnison hinauszuführen. Die Landestelle befand sich (anscheinend aus PR-Gründen) ganz unweit der Stelle von Pokrowsk, wo Russen zuvor ihre Flagge hissten. Wie das Halten des Korridors mit einem Dutzend Männer hätte erfolgen sollen, blieb ebenfalls unklar. So oder so, die Operation wurde zu einem Himmelfahrtskommando. Die Männer wurden von Drohnen aufgerieben noch bevor sie einen Schuss abgeben oder vernünftig in Deckung gehen konnten. Das Debakel nahm seinen Lauf vor allem dadurch, weil die Hubschrauber mit den Kräften schon beim Anflug von Zhdun-Drohnen gesichtet und von diesen attackiert wurden, sodass der Überraschungseffekt nicht gelang. Danach attackierten gewöhnliche FPVs. Bei den Ukrainern kommt langsam Unmut auf wegen der Vielzahl von unsinnigen Nacht und Nebel Aktionen, deren einziger Sinn das Hissen der Flagge für Kameras war. Zahlreiche dieser Missionen endeten mit Verlusten unter Spezialkräften. RE: Russland vs. Ukraine - lime - 03.11.2025 (Gestern, 20:35)alphall31 schrieb: Ende letzter Woche schickte Kiew ja medienwirksam Spezialeinheiten mit Black Hawks , die am westlichen Rand von Pokrowsk landeten. Rund ein Dutzend Männer sollte nach Kiews Darstellung die Versorgungswege offen halten, einen Korridor sichern und so die Wende bringen. Ergibt irgendwie keinen Sinn. Wieso Versorgungswege freikämpfen wenn die Stadt doch angeblich gar nicht eingekreist ist? Dann schickt man dafür nur eine Hand voll Leute und auch noch per Hubschrauber, wo doch völlig klar ist dass dieser sofort zur Zielscheibe werden wird. Wenn man dann dafür auch wirklich noch Spezialeinheiten verbraten hat wird es noch unverständlicher. RE: Russland vs. Ukraine - Kongo Erich - 03.11.2025 Große Verluste des russischen Militärs in der Ukraine ©The Daily Digest Zitat:Seit dem Beginn der umfassenden russischen Invasion in der Ukraine im Februar 2022, die von Präsident Wladimir Putin angeordnet wurde, hat das russische Militär erhebliche Verluste an Ausrüstung hingenommen. Aktuelle Analysen deuten darauf hin, dass die Lage für Moskau schwerwiegender sein könnte, als bisher international eingeschätzt.ich kann die Analyse nicht beurteilen - ich nehme an, dass beide Seiten bis zur völligen Erschöpfung eines der Beteiligten weiter machen, und es nur die Frage ist, wer zuerst zusammen bricht. Und es ist für mich völlig unklar, wie der Bestand an Drohnen - die offenbar immer entscheidender werden - und deren Bekämpfung respektive Ersatz auf beiden Seiten verteilt ist. RE: Russland vs. Ukraine - muck - 04.11.2025 @alphall31& @lime Woher kommt eigentlich dieser Tenor bei Euch? In den ukrainischen Medien ist der HUR-Einsatz bei Pokrowsk eine Fußnote. Ein paar ausländische Journalisten haben die Geschichte aufgeblasen, mehr nicht. RE: Russland vs. Ukraine - lime - 04.11.2025 (Gestern, 23:35)Kongo Erich schrieb: Große Verluste des russischen Militärs in der Ukraine 2022 wurde orakelt dass Rußland Ende 2023 keine Panzer mehr zur Verfügung hätte, insofern bleibe ich bei solchen Vorhersagen vorsichtig. (Heute, 03:44)muck schrieb: @alphall31& @lime Was genau stimmt denn an der Darstellung der hiesigen Medien über den Einsatz nicht? RE: Russland vs. Ukraine - lime - 04.11.2025 Zitat:Russian invasion forces captured around 85% of #Pokrovsk with no signs of the Ukrainian “counteroffensive” in the north of the city changing things on the ground. https://x.com/JulianRoepcke/status/1985638816212771297 |