Forum-Sicherheitspolitik
Afghanistan - Druckversion

+- Forum-Sicherheitspolitik (https://www.forum-sicherheitspolitik.org)
+-- Forum: Blickpunkt Welt (https://www.forum-sicherheitspolitik.org/forumdisplay.php?fid=90)
+--- Forum: Sicherheitspolitik und Wirtschaft (https://www.forum-sicherheitspolitik.org/forumdisplay.php?fid=96)
+--- Thema: Afghanistan (/showthread.php?tid=62)



- BigLinus - 07.04.2006

@ hawkeye87

Vielleicht ist dies aber auch eine Überreaktion der Holländer?


Am 06.04.2006 gegen 00:13 Uhr Ortszeit wurde ein deutsches Monitoring and Observation Liaison Team (MOLT) der ISAF während der Übernachtung in der Ortschaft Jorm (ca. 40 km südöstlich von Fayzabad) mit Handwaffen und einer Panzerfaust beschossen. Dabei wurden drei Soldaten verletzt.

Das Team führte eine mehrtägige Erkundung in den Distrikten Baharak und Jurom durch und verlegte nach dem Angriff in den frühen Morgenstunden des 06.04.2006 nach Fayzabad zurück.

Die Distrikte Baharak und Jurom weisen die provinztypischen Gefährdungen auf: Lokale Größen und die Bevölkerung ist deutlich konservativ/fundamentalistisch orientiert, Geistliche verfügen über einen starken Einfluß und die Regierungsorgane (Verwaltung, Polizei) gelten als schwach bzw. in illegale Handlungen (OK) verstrickt. Beide Distrikte sind wesentliche Schlafmohnanbaugebiete der Provinz, hinzu kommt die Rohopiumveredelung und der damit verbundene Schmuggel. Entsprechend stark ist die Stellung der OK, die sich auf illegale bewaffnete Gruppen abstützt.

Hintergründe für den Angriff sind zum jetzigen Zeitpunkt spekulativ. Die naheliegendsten Motive dürften Vertreter der OK haben, die das MOLT fälschlicherweise in Verbindung mit Vorbereitungen für Drogenbekämpfungsaktionen brachten.


- hawkeye87 - 07.04.2006

@Big Linus: diese beiden distrikte weisen genau die gleichen eigenschaften wie ganz afghanistan und kabul selbst auf mit dem unterschied, dass es dort noch opiumanbaugebiete gibt, was die situation der bundeswehr im falle von drogenbekämpfungsaktionen verschlechtert.
warum soll es sich bei den angreifern nicht auch um taliban oder angehörige anderer widerstandsgruppen handeln? es ist sogar sehr unwahrscheinlich, dass es sich um mitglieder von illegalen milizen der warlords - und damit derer, die den drogenhandel kontrollieren und mit der bundeswehr kooperieren - da diese wie gesagt mit der bundeswehr zusammenarbeiten.
ohne die zustimmung der dort herrschenden warlord könnte sich die bundeswehr dort keinen tag halten. diese arbeiten zur zeit noch mit der bundeswehr zusammen. zudem ist auch ihnen bekannt, dass die bundeswehr nicht für die drogenbekämpfung verantwortlich ist. dies ist aufgabe der briten und der amerikanischen sicherheitsfirma dyncorp.
die wahrscheinlichkeit, dass es sich um widerstandskämpfer handelt, ist also bedeutend größer.

was macht eigentlich ein deutsches verbindungskommando mitten in der nacht in feindlichen gebiet? und wie stark war es überhaupt?

die holländer reagieren völlig richtig: sie verbessern die eskalationsfähigkeit der dort stationierten truppen. die eskalationfähigkeit der bundeswehr ist sehr gering, es fehlt an fähigkeiten zur direktfeuer-, artillerie- und luftnahunterstützung.


- BigLinus - 08.04.2006

Am 06.04.2006 gegen 11:30 Uhr Ortszeit, erfolgte ein Sprengstoffanschlag auf eine deutsche Patrouille in der Innenstadt von Imam Sahib ca. 25 km nördlich von Kunduz. Dabei wurde ein Soldat am Kopf verwundet und im Rettungszentrum Kunduz behandelt. Laut einer Meldung aus dem BMVg werde er nach Deutschland geflogen.

Eine an einem Fahrrad befestigte Sprengstoffladung wurde ferngezündet. Ein Zivilist starb, zwei Zivilisten wurden verletzt. Ein Tatverdächtiger wurde von nationalen Sicherheitskräften festgenommen.

Spezielle Indikatoren für einen Anschlag in Imam Sahib lagen nicht vor. Die Hintergründe der Tat sind noch nicht bekannt, die Ermittlungen dauern an.

-----------
@ hawkeye87
Nach meinem Kenntnisstand unterscheiden sich diese beiden Distrikte (Baharak & Jurom) schon etwas von anderen. Zum einen haben Sie aufgrund des Schlafmohnanbaus und der Rohopiumverarbeitung - wie du auch selbst zu recht schreibst - stark ausgeprägte OK-Strukturen. Zum anderen ist hier eine deutlich stärker ausgeprägte Macht der Geistlichkeit zu erkennen und zwar im Vergleich zu anderen Distrikten in AFG.

So ist der Distrikt Baharak im Rahmen der landesweiten Demonstrationen - aufgrund der sog. "Koran-Schändungen" - im Mai 2005 bekannt geworden, denn diese führten hier zu gewaltsamen Ausschreitungen gegen ortsansässige NGO.

Derzeit laufen die Ermittlungen noch und die Hintergründe sind noch nicht bekannt. Also ist alles noch Spekulation. Da der Erkundungstrupp für mehrere Tage in den Provinzen unterwegs war, ist es meines Erachtens - trotz deiner Einlassungen - eher ein Angriff von OK-Kräften gewesen als Machtdemonstration oder eben aufgrund einer Verwechselung.


- hawkeye87 - 09.04.2006

@Big Linus: die geistlichkeit hat überall in afghanistan großen einfluss, auch in kabul. wie groß ihr einfluss aber in der praxis ist, hängt davon von der toleanz des dort herrschenden warlords ab. die geistlichkeit wird wohl kaum irgendetwas unternehmen, dass den interessen der warlords entgegensteht.
bei dem angriff wird es sich mit sicherheit nicht um einen angriff von milizen der warlords (= organisierte kriminalitäz) handeln, denn diese werden - genauso wie der drogenanbau und -handel - von der bundeswehr toleriert. einen versehentlichen angriff halte ich für möglich, aber nicht für wahrscheinlich. ein angriff durch die taliban halte ich für die wahrscheinlichste option.

@Topic: die sicherheitslage in afghanistan verschlechtert sich immer weiter und immer schneller. von yahoo news:
Zitat:«Irak-Horror» greift auf Afghanistan über
Der «Irak-Horror» greift nach Geheimdiensteinschätzung auf Afghanistan über. Zu dieser Schlussfolgerung gelangten Vertreter des amerikanischen Geheimdienstes CIA und des Bundesnachrichtendienstes (BND) nach den jüngsten Anschlägen der radikal-islamischen Taliban auf Bundeswehrsoldaten im Norden Afghanistans.[...]
Es habe sich herausgestellt, dass die Taliban ihrer Leute mittlerweile zur «Ausbildung» in den Irak schicken, hieß es. Sie würden dort von den Anhängern des berüchtigten Abu Mussab al-Sarkawi, dem Stellvertreter Osama Bin Ladens im Irak, die Anschlagstechniken lernen, um am Hindukusch eine «zweite islamistische Front» zu errichten, schilderten die Geheimdienstmänner.

Die westlichen Nachrichtendienste und die ISAF-Friedenstruppen sind besonders beunruhigt, dass die Taliban offenbar im ganzen Land unter der Bevölkerung erheblichen Rückhalt gefunden haben. [...]
Nach Berichten des pakistanischen Geheimdienstes ISI haben sich die Taliban-Milizen neu formiert und ein dichtes Beobachtungsnetz mit Informanten aus der Bevölkerung aufgebaut. [...]
na das sind ja beste nachrichten von der front :wall:


- hawkeye87 - 15.04.2006

die lage in afghanistan verschlechtert sich weiter, die zahl der anschläge auf angehörige von isaf- und oef-verbänden nimmt zu. dazu ein artikel aus dem kölner stadtanzeiger:
Zitat:Afghanistan wird gefährlicher
Nach den jüngsten Attentaten auf deutsche Soldaten im Norden Afghanistans wächst die Sorge um ihre Sicherheit und die weitere Entwicklung im Land. Mitte voriger Woche war es zu Anschlägen mit mehreren Verletzten nahe der Bundeswehr-Stützpunkte Kundus und Feisabad gekommen. Auch Mazar-i-Sharif gilt als gefährdet. [...]
"Das sieht nicht gut aus und bestätigt die Befürchtungen, die ich gehabt habe", sagte der Vorsitzende des Deutschen Bundeswehrverbandes, Bernhard Gertz, dem "Kölner Stadt-Anzeiger". "Die Ruhe im Norden war nur eine relative Ruhe. Nirgendwo in Afghanistan besteht die Gewähr, dass man ohne die Gefahr von Attentaten die Aufgaben der Bundeswehr durchführen kann." Gertz erklärte weiter: "Ich habe nicht den Eindruck, dass wir wirklich erfolgreich gewesen sind in dem Bemühen, das Umfeld der Terroristen auszutrocknen." [...] Er sei von den Erfolgsaussichten der Afghanistan-Mission nach wie vor nicht überzeugt, so der Chef der "Soldaten-Gewerkschaft". "Vielleicht stellt sich auch eines Tages heraus, dass sich Vorstellungen von westlicher Demokratie auf Strukturen wie in Afghanistan bestenfalls unvollkommen übertragen lassen." [...]
während gertz die lage in afghanistan relativ nüchtern-realistisch sieht, kann das bundesverteidigungsministeriums keine gefährdung erkennen:
Zitat:Von offizieller Seite werden die Sorgen um die deutschen Soldaten derzeit eher gedämpft. Der parlamentarische Staatssekretär im Verteidigungsministerium, Christian Schmidt (CSU), sagte dem „Kölner Stadt-Anzeiger“, er sehe trotz der jüngsten Anschläge keine grundsätzlichen Veränderungen im Land und keine steigende Gefahr für die deutschen Truppen.
ja ne, is klar :wall: :pillepalle:


- Erich - 16.04.2006

Afghanistan beherrscht nur mehr kurzfristig die Schlagzeilen - dass es da tatsächlich noch nicht "ruhig geworden" ist, sondern vielmehr die Taliban sich inzwischen sammeln und zu Gegenschlägen formieren, beweisen neben den wenigen Schlagzeilen (Angriff auf BW - s.o.) diese Nachrichten:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.tagesschau.de/aktuell/meldungen/0,1185,OID5434978_REF3,00.html">http://www.tagesschau.de/aktuell/meldun ... F3,00.html</a><!-- m -->
Zitat:Afghanistan

Mehr als 40 Taliban-Kämpfer bei Offensive getötet

Bei einer Offensive afghanischer Sicherheitskräfte sind in der südlichen Provinz Kandahar nach Behördenangaben 41 Taliban-Kämpfer getötet worden.
...

Berichte über geplanten Angriff auf Kandahar

Die Truppen hätten gestern einen mutmaßlichen Unterschlupf der Taliban in Sangisar südwestlich von Kandahar angegriffen, berichtete der Provinzgouverneur Assadullah Chalid. Es sei zu heftigen Gefechten gekommen. Mit dem Militäreinsatz reagierten die Soldaten den Angaben zufolge auf Geheimdienstberichte, wonach Taliban-Kämpfer einen Angriff auf Kandahar planten.

Stand: 15.04.2006 08:59 Uhr
und
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.zeit.de/dpa/generatedSite/iptc-hfk-20060416-56-dpa_11457846.xml">http://www.zeit.de/dpa/generatedSite/ip ... 457846.xml</a><!-- m -->
Zitat:dpa, ZEIT online 16.04.2006 11:52:22

14 Taliban-Kämpfer bei Gefechten in Süd-Afghanistan getötet

...... Rund 30 Taliban-Kämpfer hätten zuvor Polizeiposten nahe der Provinzhauptstadt Qalat angegriffen. .....

In das Kampfgeschehen hatten auch US-Hubschrauber vom Typ Apache eingegriffen, die Raketen auf die Rebellenstellungen feuerten.

© dpa, ZEIT online
Die Angaben zum ersten Bericht sind offenbar unvollständig; :misstrauisch:
über das Verhältnis von 42 getöteten Taliban gegenüber 6 getöteten und neun weiteren verletzten Polizisten kann man durchaus spekulieren - bei "heftigen Gefechten" und der bekannten Ausrüstung von Taliban (die immerhin zu einem Angriff auf eine Großstadt zusammen gekommen waren) scheint mir das unverhältnismäsig - ich vermute daher (wie der Bericht mit dem Hinweis auf den Einsatz von Soldaten auch belegt), dass neben den Polizeieinheiten vor allem auch reguläre Einheiten beteiligt waren, über deren Verluste nichts ausgesagt wird.
Die "heftigen Gefechte" waren wohl verlustreicher als diese dürre Meldung wiedergibt.


- hawkeye87 - 16.04.2006

sollten die zahlen nicht stimmen - was ich nicht ausschließen will, aber man sollte bedenken, dass die taliban die in einem gebäude (!!) verschanzten polizisten angriffen (deckungsvorteil), vielleicht kein überaschungseffekt vorhanden war und die polizisten von kampfhubschraubern unterstützt wurden - dann wurden wahrscheinlich eher die zahlden der getöten geschönt ... also entweder die zahl der getöteten taliban erhöht (oder getötete zivilisten mitgezählt) oder die zahl der getöteten polizisten nach untern korrigiert.

edit 1: es handelt sich um 2 verschiedene aktionen: zum einen der taliban-angriff auf die polizeistation mit 14 toten auf seiten der taliban und offenbar keinen auf seite der sicherheitskräfte. das halte ich für durchaus realistisch, wenn sich die polizisten in ihrem gebäude verschanzen und sich aus der deckung heraus verteidigen und dann möglicherweise einen gegenangriff zusammen mit weiteren sicherheitskräften durchführen.

die zahl der 41 tote bezieht sich auf die gesamten kampfhandlungen seit montag - also 27 ohne das gefecht mit der polizei, was ein verlustverhältnis von 27 : 6 toten sowie verwundete auf seiten der polizei bedeutet.

edit 2: bei spiegel online steht folgendes:
Zitat:Nach Behördenangaben starben bei der Militäroffensive 41 mutmaßliche Taliban-Rebellen und sechs Sicherheitskräfte.
das schließt nicht aus, dass sich auch zivilistenm unter den toten befinden ...


- hawkeye87 - 16.04.2006

bei cbc news gibt es eine genauere informationen zu dem gefecht an der polizeistation:
Zitat:41 Taliban killed, 13 captured in battle, Kandahar governor says
Forty-one Taliban fighters were killed and 13 captured in a battle with Afghan forces that drew about 100 Canadian troops as reinforcements, the governor of Kandahar province said on Saturday. [...]
demnach entdeckten afghanische polizisten einen größeren taliban-verband nahe der stadt und forderten soldaten der afghanischen armee zur verstärkung an. das reichte nicht aus und sie forderten weitere verstärkung durch kanadische truppen an, die 3 stunden nach beginn des gefechts eintrafen und zusammen mit apache-kampfhubschraubern in das gefecht eingriffen.
unter den toten sind neben 41 taliban auch 6 afghanische polizisten aber keine angehörigen von koalitionstruppen. ein kanadischer radpanzer (lav-III) wurde durch eine panzerfaust getroffen, blieb aber einsatzfähig. näheres zu diesem vorfall hier: cbc news: canadian vehicle hit in taliban attack

edit: neben apache-kampfhubschraubern wurden auch erdkampfflugzeuge a-10 und britischer harrier zur luftunterstützung eingesetzt.


- Erich - 16.04.2006

@hawkeye87,
ich habe nicht behauptet, dass die beiden von mir geposteten Meldungen einen einzigen Vorfall betreffen - ganz im Gegenteil, das ist m.E. nur die Spitze eines Eisbergs,
und was den Einsatz von Flugzeugen und Kampfhubschraubern zur Untersützung von Bodentruppen betrifft (die offenbar nicht selbstständig das Problem lösen können) - da haben die Taliban genug Erfahrung, wie mit dieser Bedrohung in Gebirgsgegenden umzugehen ist.
Wer weiß z.B., wieviele Stinger noch in den Händen der Taliban sind :misstrauisch:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.globalsecurity.org/org/news/2001/011204-attack01.htm">http://www.globalsecurity.org/org/news/ ... tack01.htm</a><!-- m -->
das Problem ist nicht gelöst, wie diese Meldungen aus 2005 zeigen
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.rferl.org/featuresarticle/2005/01/dbf742c3-73c1-4163-9b22-d16da14b0e76.html">http://www.rferl.org/featuresarticle/20 ... b0e76.html</a><!-- m -->
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.bits.de/public/researchnote/rn05-1.htm">http://www.bits.de/public/researchnote/rn05-1.htm</a><!-- m -->
und aktueller <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.rferl.org/featuresarticle/2006/03/a408749c-29e3-4424-aff6-7ce3c2fb1424.html">http://www.rferl.org/featuresarticle/20 ... b1424.html</a><!-- m -->
Zitat:U.S. Searching For Stinger Missiles In Afghanistan

March 20, 2006 -- The U.S. military says it is on the lookout for Stinger antiaircraft missiles in Afghanistan following media reports the Taliban may be trying to use them......



- hawkeye87 - 23.04.2006

um ihre mission in der südafghanischen provinz uruzgan durchführen zu können, schicken die niederlande mehr truppen und zusätzliches material nach afghanistan. aus der neuen züricher zeitung:
Zitat:Die Niederlande schicken mehr Truppen nach Afghanistan
Massnahme gegen die verschlechterte Sicherheitssituation

Die Niederlande sehen sich gezwungen, das Truppenkontingent für Afghanistan aufzustocken und gleichzeitig schwereres Kriegsmaterial zur Verfügung zu stellen. In der Provinz Uruzgan, wo die Niederländer stationiert werden, treten die Taliban immer offensiver auf. [...]

In einem Brief an das Haager Parlament kündigten Verteidigungsminister Kamp, Aussenminister Bot und Entwicklungsministerin Van Ardenne ferner an, die niederländischen Truppen mit zusätzlichen Kampfflugzeugen vom Typ F-16 und unbemannten Aufklärungsflugzeugen auszurüsten. Vorgesehen ist im Weiteren zur Aufspürung von Bomben und Minen der Einsatz von Robotern. Apache-Kampfhelikopter sollen in der Provinzhauptstadt Tarin Kowt stationiert werden, wo der Einsatz des Wiederaufbauteams (Provincial Reconstruction Team - PRT) vorgesehen ist. Es wird nicht ausgeschlossen, dass während der Anfangsphase der Wiederaufbau-Mission bis zu 2000 niederländische Soldaten zum Einsatz kommen werden. [...]
daran könnte man sich in deutschland ruhig ein beispiel nehmen ... daneben meldet n24, dass bei einem anschlag in kandahar 4 kanadische soldaten getötet wurden.


- fieserfettsack - 23.04.2006

@ Hakeye87

Es war ja Politik der BW möglichst nicht marzialisch aufzutreten.
Hat offensichtlich nicht sonderlich viel gebracht...
Könnte die Verstärkung der Niederlande nicht auch damit zu tun haben, das sie die USA entlasten wollen damit diese mehr Resourcen für ihre zukünftigen Feldzüge frei haben?


- hawkeye87 - 27.04.2006

und eine meldung aus demhamburger abendblatt:
Zitat:Afghanistan: Kopfgeld auf deutsche Soldaten ausgesetzt
In einer Flugblatt-, Plakat- und Mund-zu-Mund-Aktion haben Aufständische in Afghanistan Kopfgelder auf die dort stationierten deutschen Soldaten ausgesetzt. Nach Informationen des Abendblatts werden für die Tötung eines deutschen Offiziers 500 US-Dollar, für Unteroffiziere 300 US-Dollar und für Mannschaften jeweils 100 US-Dollar versprochen - Beträge, die in dem völlig zerrütteten Land am Hindukusch einen beträchtlichen Wert darstellen. Angeblich sollen mit dieser Aktion zum ersten Mal Belohnungen für Angriffe auf deutsche ISAF-Soldaten öffentlich direkt ausgesprochen worden sein. [...]
eine weitere meldung aus dem hamburger abendblatt:
Zitat:Höchste Sicherheitsstufe für die Bundeswehr in Afghanistan
Die Nato will ihre Truppenpräsenz in Afghanistan von Juli an auf bis zu 17 000 Soldaten aufstocken und damit beinahe verdoppeln. Die Bundeswehr wird dabei ihr Kontingent von derzeit 2200 auf 3000 Soldatinnen und Soldaten ausweiten und trägt die Verantwortung für den gesamten Norden des Landes. [...]
Die Bundeswehr hat als sogenannter Regional Area Coordinator (RAC) mit Hauptquartier in Kundus die Verantwortung für den gesamten Norden Afghanistans bereits im vergangenen Juli übernommen. [...]
Ein Nato-Diplomat sagte voraus, daß es im Süden noch höhere Verluste geben werde.
na das sind ja beste nachrichten :wall: zum glück sind wir auf alles vorbereitet :tard:


- Tiger - 04.05.2006

<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,414505,00.html">http://www.spiegel.de/politik/ausland/0 ... 05,00.html</a><!-- m -->
Zitat:Afghanischer Rebellen-Kommandeur schwört Bin Laden die Treue

Rebellen-Chef Gulbuddin Hekmatjar galt fast als vergessen. Jetzt meldete sich der Warlord und frühere afghanische Ministerpräsident erstmals seit zwei Jahren zu Wort. Seine Ankündigung, mit al-Qaida gemeinsame Sache machen zu wollen, verheißt nichts Gutes.
Offenbar klammert sich Hekmatjar an seine Vergangenheit, in der seine Miliz die sowjetischen Truppen in Afghanistan unglücklich machte. Hekmatjar sollte sich vielleicht aber auch daran erinnern, das seine Miliz später bei Kabul von den Taliban zerschlagen wurde.
Hekmatjar scheint auch nicht erkannt zu haben, das die grosse Zeit der Al Kaida vorbei ist. Die bringen nur noch kleinere Aktionen im Irak oder an anderen Orten der Welt auf die Reihe...


- BigLinus - 05.05.2006

Zitat:"Es gibt keine Kopfgelder auf deutsche Soldaten"
Deutscher Isaf-General Munzlinger über die Sicherheitslage der Bundeswehr-Truppe in Afghanistan

von Hans-Jürgen Leersch

DIE WELT: Die deutschen Truppen in Afghanistan werden umstrukturiert. Was passiert da?

Christof Munzlinger: Zum zehnten deutschen Isaf-Einsatzkontingent gehören etwa 2600 Soldaten. Wir bauen zur Zeit in Mazar-i-Sharif den künftigen deutschen Hauptstützpunkt auf. Von dort aus werden alle fünf Wiederaufbauteams in Nordafghanistan (PRT) unter deutscher Verantwortung geführt. Darunter sind auch die zwei deutschen PRT-Teams in Kundus und Faisabad.

(...)
Quelle: <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.welt.de/data/2006/05/06/882915.html">http://www.welt.de/data/2006/05/06/882915.html</a><!-- m -->


- Erich - 07.05.2006

<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.dailytimes.com.pk/default.asp?page=2006">http://www.dailytimes.com.pk/default.asp?page=2006</a><!-- m -->\04\29\story_29-4-2006_pg4_21
Zitat:Saturday, April 29, 2006

Stolen US military secrets still on sale in Afghanistan

BAGRAM: Computer disks stolen from a US base in Afghanistan said to contain military secrets are on sale in a bazaar despite an ongoing investigation and a security clampdown, witnesses said.

Dozens of memory chips are openly displayed for sale in shops at the public bazaar in Bagram, 50 kilometers north of Kabul, where the base is located.

......
das riecht nach einem schlechten Agenten-Thriller. Die Geheimdienste der afghanischen Nachbarstaaten (wer ist das jetzt gleich wieder ....) kaufen auf Afghanistans Basaren geheime US-Militärinformationen z.B. über Angriffspläne auf Nachbarstaaten, die von Afghanistan aus ausgeführt werden sollen, und James Bond, Jerry Cotton und Jerry Lewis jr. werden in letzter Minute los geschickt, um die Welt zu retten ..... Big Grin