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- Lara - 04.09.2006 Zitat:Thomas Wach posteteDas Problem ist aber die Mittelschicht, sie schwindet. In Saudi-Arabien z.B. müssen mittlerweile Job´s von Saudi´s gemacht werden die früher von Ausländern erledigt wurden, Taxifahren als B. Ägypten, die Mittelschicht, Bürgertum lebt mittlerweile von der Substanz. Die ganze Wohlfahrt wird von Islamisten gemacht. Entweder müssen die vom "Westen" unterstützten "Demokratien", Regime eine soziale Absicherung einführen, bzw. ausbauen. Oder, "Augen zu und durch". (wählen lassen) Denn das eine wissenschaftliche Elite entsteht, oder das wirtschaftlicher "Reichtum" durch Poduktion, Inovation geschieht, ist ja nicht in "unserem" Interesse. *zynisch gesagt* - Ingenieur - 05.09.2006 Zitat:Lara posteteWieso nicht in "unserem" Interesse? Die Bevölkerung eines Landes, das einigermaßen Wohlstand hat, ist doch nicht so leicht radikalsierbar. Außerdem eröffnen sich so neue Märkte
- Erich - 06.09.2006 Chinas Regierung vertritt ja schn seit Jahren die Theorie einer Mulitpolaren globalen Gesellschaft - und bereitet die Chinesen auch darauf vor: <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.china.org.cn/german/257442.htm">http://www.china.org.cn/german/257442.htm</a><!-- m --> Zitat:Forum über interkulturelle Kommunikation in Beijingalso nicht das alte Motto "am d.... Wesen soll die Welt genesen" wie wir das mit dem Export westlicher Werte (Demokratie ....) auf anderer Ebene neu erleben, sondern mehr "jeder soll nach seiner Facón seelig werden" - und dazu gehört schon, dass man die Traditionen anderer Kulturen kennen lernt und respektiert - sowie diese Traditionen im gegenseitigen Umgang ggf. selbst anwendet - Wolf - 06.09.2006 Zitat:Erich postete sondern mehr "jeder soll nach seiner Facón seelig werden" - und dazu gehört schon, dass man die Traditionen anderer Kulturen kennen lernt und respektiert - sowie diese Traditionen im gegenseitigen Umgang ggf. selbst anwendetNicht "jeder soll glücklich werden" sondern die Chinesische Initiative deutet eher in Richtung: jedes Land/Organisation soll nach seiner Ideologie leben dürfen. Klingt gut - sollte aber schwer realisierbar sein, bedenkt man die multiplen Einflüsse (der "anderen") unter die jeder einzelne Mensch als Angehöriger seines Landes/Organisation geraten kann. - Erich - 06.09.2006 Zitat:Wolf postetedie Sache hat zwei paar Stiefel, das eine ist, was Du ansprichst: "Nichteinmischung" - die Chinesen machen mit jedem Geschäfte, auch mit den "Parias der Weltgemeinschaft" (Äquat.Guinea, Sudan, Nordkorea ... künftig auch Iran?) das andere - worauf es mir mehr ankam, war: "der persönliche Umgang" - Umgangsformen, Sitten und Gepflogenheiten anderer Kulturen kennen und akzeptieren lernen, da haben wir im Westen offenbar von unserem "hohen Ross" herab ein Defizit, erinnert sei an den "Besserwessi" nach der Vereinigung (oder den "Piefke" der Österreicher, um ein weniger politisches Ereignis zu nehmen), an die US-Soldatin mit hot pants beim Dauerlauf im saudischen Ufersand, an die Körperdurchsuchung von Frauen durch Männer im Irak (und das gewaltsame Eindringen von Männern in die Schlafzimmer der Frauen). von der missionarischen Grundhaltung vieler US-Amerikaner gar nicht zu reden, und dann sind wir wieder beim ersten paar Stiefel .... - ThomasWach - 07.09.2006 @ Lara Saudi-Arabien kann man da so nicht als Beispiel nehmen. Denn man kann kaum davon sprechen, dass da früher Mittelschichten im eigentlichen Sinne des Wortes da bestanden. Das waren staatliche Wohlfahrtprogramme, die die Petrodollars den einzelnen Clans zukommen ließen und den Saudis (mit entsprechender Clanherkunft) gute Positionen in einem aufgeblähten Staatsapparat zukommen ließen, um so den Reichtum dieses Rentenstaates auch so zu verteilen, dass für die Saud-Sippe auch genügend politische Legitimität da ist. Das ist nun vorbei, aber das heißt nicht, dass die Mittelschichten dewegen wegbrechen. Im Gegenteil, bisher hattest du staatlich subventionierte, also auch vom Staat und damit der Saud-Sippe abhängige Clans und Bevölkerungsgruppen. Das war keine ökonomisch leistungsfähige Mittelschicht. Nun aber müssen die Saudis allmählich "selbst arbeiten". Und imkonservativen Saudi-Arabien sind die Handelskammern inzwischen zum Zentrum des Fortschritts geworden. In den anderen Golfstaaten, im liberaleren Katar und den Emiraten ist diese Entwicklung schon weiter. Und in Ägypten: Tja, eien echte leitungsstarke Mittelschicht gab es eben da nie. Bis 1950 rum hatten die Adeligen und alten Oberschihcten die Kontrolle über die Wirtschaft, danach dann der Staat und die dazugehörigen politischen Eliten. Eine freie Mittelschicht, ökonomisch unabhängig, gibt es auch hier kaum. Das sind eher Verwaltungskader der NDP von Mubarak. - Wolf - 07.09.2006 Zitat:Erich postetedas andere - worauf es mir mehr ankam, war: "der persönliche Umgang"Ansichtssache. Dass der durchschnittliche Amerikaner, selbst wenn er einen unteren Offiziersdienstgrad erreicht hat, recht wenig über die Welt weiss, bestreite ich nicht. Aber dass andere Kulturkreise nicht invasiv auf Fremdes reagieren hast du ja ebenfalls beschrieben (Saudi Arabien). Wenn ich dann jemanden aus einer solchen Umgebung nach Europa verpflanze, muss er sich an die gleichen Spielregeln halten wie du es umgekehrt forderst. Wenn jemand mit der exibitionistischen Neigung einiger Mitbürger hier nicht leben kann, weil ihn das irgendwie beleidigt: Da ist die Tür. Die Amis geben sich übrigens die grösste Mühe sich den arabischen Sitten temporär anzugleichen und verhängen teils drastische Strafen für Zuwiderhandlungen. Aber ein naiver Fehltritt löst gleich eine solche Entrüstung bei den "Wächtern" aus, als würden die gesamten US Truppen nackt durch die Strassen hüpfen. Bei mir hinterlässt das immer den Eindruck als seien solche Wortführer doch nicht ganz so gefestigt in ihrem Glauben wie sie sagen und auch nicht sonderlich selbstsicher. Sonst würden sie einfach über krankhaft magere und totenbleiche Tussi in ihren Hotpants, die keine 3 Tage in der Wüste überstehen würde, lachen und gut wärs. - Marc79 - 07.09.2006 Zitat:Die Amis geben sich übrigens die grösste Mühe sich den arabischen Sitten temporär anzugleichen und verhängen teils drastische Strafen für Zuwiderhandlungen.Es gab genug Streit, das US Soldatinen in SA z.B. nicht Auto fahren durften in der öffentlichkeit, oder ohne Männer nicht das Camp verlassen, oder nur verschleiert und dann hinter den Männern her gehen mussten. Das wurde soweit ich weiß auch in einer JAG Episode gezeigt. [quote0 Sonst würden sie einfach über krankhaft magere und totenbleiche Tussi in ihren Hotpants, die keine 3 Tage in der Wüste überstehen würde, lachen und gut wärs. [/quote]Hab ich ne Quelle verpasst :frag: Oder wie kommst du auf magere Amerikanerinen. Die meisten die ich in Büchel joggen sah, waren alles nur nicht krankhaft mager (vor allem ihr breiter A**ch). Zitat:Aber dass andere Kulturkreise nicht invasiv auf Fremdes reagieren hast du ja ebenfalls beschrieben (Saudi Arabien). Wenn ich dann jemanden aus einer solchen Umgebung nach Europa verpflanze, muss er sich an die gleichen Spielregeln halten wie du es umgekehrt forderst. Wenn jemand mit der exibitionistischen Neigung einiger Mitbürger hier nicht leben kann, weil ihn das irgendwie beleidigt: Da ist die Tür.Meine Meinung :daumen: - Wolf - 07.09.2006 Zitat:Marc79 posteteHab ich ne Quelle verpasst :frag: Oder wie kommst du auf magere Amerikanerinen. Die meisten die ich in Büchel joggen sah, waren alles nur nicht krankhaft mager (vor allem ihr breiter A**ch).Nein, das war nur eine Schlussfolgerung aus meinen persönlichen Erfahrungen. Die meisten Frauen joggen nicht in der Öffentlichkeit in "hotpants" wenn sie es figurtechnisch nötig hätten - sondern nur wenn sie es nicht nötig haben. Deshalb lag die Vermutung nahe, dass die von Erich erwähnte Soldatin eher schlank als dick war.
- Lara - 09.09.2006 Zitat:Thomas Wach posteteZu Saudi-Arabien, Handel klar, aber Inovation? Bei China gibt es den Spruch. "If you can make it, they can fake it." Bei den Saudis wird er abgewandelt: "If you can make it, they (die Saud-Prinzen) can take it" Gut, ich weiß jetzt nicht genau wie weit sie die "Sozialhilfe" runtergeschraubt haben. Tatsache ist aber das es eine Frau gibt, die Taxi fahren darf!!!! weil sie Geld verdienen muß. Sollte also der "Sozialstaat" den Bach runtergehen, was ja bei der Vergabe von Weltbankkrediten/IWF eine "Vorraussetzung" ist, werden die Islamisten wie u.a. in Ägypten die Wohlfart übernehmen. Der "Mittelschicht" in Ägypten ging es schon besser. Märkte führte "Ingenieur" an, die haben "wir" dort schon "erschlossen". Fast keine Eigenproduktion mehr. Gut Mercedes hat da wohl ein Werk. Das heißt aber nur das der Bildungsstandart noch nicht völlig den "Bach runter ist". Ansonsten kostet eine Wählerstimme 3 US Dollar. Aber bei dem Beschiß der dort läuft ist es eh egal wieviel Stimmen die Islamisten bekommen, sie werden nie gewinnen. Es ist leider so, der Westen bestimmt die "Regeln", die waren aber nur für die Wirtschaft gedacht.(Öffnung der Märkte für westliche Produkte) Mittlerweile entwickelt sich aber eine ganz andere Sache die nichts mehr mit Wirtschaft zu tun hat. Der Islamismus, und der setzt eben dort an wo es was zu holen gibt. Es wird sich zeigen wie lange das Militär "unbeeinflußt" bleibt, weil Militärs gerne "gute, schöne" und neue westliche Waffen haben wollen, duften sie jetzt fürs "Stillhalten" beim Libanonkrieg einkaufen. (Ja, hat jetzt unbedingt in diesem Strang was zu suchen, läßt sich aber leider, bei der Thematik, nicht ganz vermeiden) Da macht es China "besser" sie gehen nicht mit Demokratie "hausieren", haben ja selbst keine. Sie machen echte Entwicklungshilfe, eine die auch hilft. Denn sie sind "weit" vom Schuß, ist denen doch egal ob die in Afrika europäische/amerikanische Waren kaufen oder selbstgemachte. Wenn wir (und da mein ich in erste Linie die Europäer) nicht in die "Puschen" kommen, wenn wir uns nicht für den "vergessenen Kontinet" anfangen zu "interessieren", sehen wir über kurz oder lang "alt" aus. Zitat:Wolf posteteBei Frauen verstehen die gar keine "Scherze". Du darfts nicht vergessen, es ist heiliges Land für die Muslime. Die einzige Rechtfertigung den das Haus Saud hat, ist "Beschützer der heiligen Stätten". Wenn sie sie also nicht vor "halbnackten", "ungläubigen" Frauen!!! schützen können, haben sie versagt. Zum Vergleich: Wenn du heute in den Petersdom in Rom willst, hast du dich auch "züchtig" zu kleiden, deshalb gibt es vor dem Eingang Händler die Hosen und Hemden aus Papier verkaufen. Damit "halbnackte" Männer sich bedecken können.
- Wolf - 09.09.2006 Zitat:Quintus posteteHast du mich nicht verstanden ? Die Iraner kämpfen verzweifelt Militärisch an der Grenze gegen die Schmuggler die das Heroin dort hinein bringen. Täglich gibt es dort Schießereien.dann: Zitat:...ein deutlich negativeres Bild als das vorzügliche Bild das Shahab und andere hier zeigen.Das ist das Problem. Ihr könnt viel erzählen wenn der Tag lang ist. Sowas gehört in die Nachrichten und zwar an prominenter Stelle. Kameraleute, die eine Grenzpatrouille begleiten und die Schiesserei filmen, Schollatour style - wenn man so will. Keine Gebetsteppiche, verschleierte Frauen und politisches Bla Bla. Einfach nur Männer die ihren job machen. Niemand auf der Welt mag Drogenhändler . Sowas kann man also medienwirksam zur Imagebesserung benutzen. Zitat:Zur Recht weißt Shahab z.b. darauf hin, daß z.B. Steinigungen im Iran im Gegensatz zu früher nicht mehr vorkommen, weil der Iran sich bessert.Öffentlicher Auftritt Ministerpräsident und Oberster Richter - Verkündigung das die Steinigung als Strafe abgeschafft ist. Fertig. Das "wird nicht angewendet" ist wertlos, denn es kann sich ohne weiteres von heute auf morgen ändern. Zitat:Es ist immer der Ton und die Betonung bestimmter Stellen, die die Musik machen.Wenn man seine Musik allein im dunklen Keller spielt hört einem aber sowieso keiner zu... Zitat:Das ist keine Frage der Inneren Stärke und auch keine des Charakters. Selbst schöne junge Frauen in Aufreizender Kleidung sind zudem keine Verlockung für mich, ich habe eine Frau und deshalb ist Untreue nicht denkbar.Ich rede nicht von Untreue sondern von dem gedanklichen Prozess der sich zeitlich gesehen davor abspielt. Aber wenn ich das so lese scheint es mir eher als würdest du dich sorgen dass das Vorbild auf deine Kinder/Neffen/Enkel u.a. abfärben könnte. Da musst du/ihr wohl eher mit gutem Beispiel vorangehen und demonstrieren, dass man ein gutes und erfülltes Leben mit ner Menge Spass auch ohne nuttiges Outfit leben kann. Dann verbreitet sich deine Lebensweise ohne dass du es auch nur einmal angesprochen hättest - oder dass du irgendein Verbot ausgesprochen hättest. Diese Pädagogik Sache kann zuweilen recht hilfreich sein - und erspart einem den Weg zum religiösen Fanatiker (welcher Coleur auch immer) zu werden. Zitat:Alles ist nur noch schmierige Dekadenz !!Nein es ist ein unterbewusster Instinkt der sich aus der Ansicht speisst auf diese Weise ein erfüllteres Leben mit besseren Chancen zu erreichen. Was sich wiederrum aus dem verhalten der Umwelt - incl. jedes Einzelnen und der Medien entwickelt hat. Zitat:Zum Vergleich: Wenn du heute in den Petersdom in Rom willst, hast du dich auch "züchtig" zu kleiden, deshalb gibt es vor dem Eingang Händler die Hosen und Hemden aus Papier verkaufen. Damit "halbnackte" MännerNaja - das zielt aber wohl eher auf die "Totalausfälle" die man unter den Touristen öfter sieht. Keine statische Regelung á la S.A. . - Quintus Fabius - 10.09.2006 [qutoe]Kameraleute, die eine Grenzpatrouille begleiten und die Schiesserei filmen, Schollatour style - wenn man so will.[/quote]Gab es und gibt es. Eine Schießerei mit Drogenschmugglern mit 12,7mm SMG und über das Drogenproblem in Teheran lief sogar schon mal im Weltspiegel. Das Problem ist, daß die Wahrheit überhaupt nicht durch Fakten, sondern durch Glauben bestimmt wird. Wenn die Leute etwas bestimmtes erwarten, dann werten sie Informationen die ins Bild passen mehr als solche die nicht ins Bild passen. Du könntest auf allen Kanälen die ganze Zeit über das Drogenproblem senden, DANN Würde sich erst tatsächlich etwas am Bild ändern. ABER: das müßte ein Staat hier im Westen tun, den die Sender und noch mehr die Journaille sind allein zum Geldverdienen da und was keine Quote bringt und was dem Bild zuwieder läuft, hindert wiederum am Geldverdienen. Im Libanon hat man aus Mangel an Toten Szenen mit Lebenden gestellt die Tote spielten, die wurden dafür von Reportern bezahlt. Schlicht und einfach weil das echte Geschehen nicht spektakulär genug war. Heroinsüchtige in Teheran passen nicht ins Bild, und es läßt sich weniger damit verdienen item stellt jeder Reporter die Frage nach dem Atomprogramm und nicht nach Drogenproblemen. Einfach eine Verdienstfrage. Und selbst wenn (ARD) ohne Verdienst darüber berichtet wird ist das Medienecho eben sehr gering. Manche Dinge erzeugen keine Reaktion, daß ist oft so. Da wird im Millionen Bereich Völkergemordet aber es interessiert nichts und niemanden obwohl darüber berichtet wird, und da sterben ein paar hundert und die ganze Welt jammert. Der Iranische Präsident sagt irgend was um den Ölpreis hochzutreiben damit er selbst und der Iran mehr Geld kriegen, und jeder jammert, da kommt eine Sendung mit Schießerei und über Drogen im Iran, und keinen interessiert es. Wahrheit wird nicht durch Information, sondern durch Selektion von Information erzeugt. Und zwar nicht Selektion indem ich vorenthalte, sondern Selektion durch Kultur, durch Begrenzung der Wahrnehmung durch kulturelle Regelmechanismen. Zitat:dass man ein gutes und erfülltes Leben mit ner Menge SpassDas Ziel des Lebens ist es aber eben nicht, daß das Leben erfüllt ist, und das man Spaß hat. Reines Gllück und billiger Zufall wenn dem so ist. Und zunehmende Schwäche ist die Folge wenn dem so ist. Und Schwäche buchstabiert man über kurz oder lang t o t . - Wolf - 10.09.2006 Zitat:Quintus Fabius posteteDas Problem ist, daß die Wahrheit überhaupt nicht durch Fakten, sondern durch Glauben bestimmt wird. Wenn die Leute etwas bestimmtes erwarten, dann werten sie Informationen die ins Bild passen mehr als solche die nicht ins Bild passen.Nein, das ist so nicht richtig. Derartige Berichte allein sind - wie du richtig angemerkt hast, wertlos. Eine PR wirksame Darstellung wird nur dann erreicht wenn der Bericht mit anderen Aktionen gekoppelt ist und als Teil einer komplexen Maschinerie erscheint. Du siehst den Bericht und denkst "ah, interessant" - aber du merkst nicht dass dein Wunsch sich eine solche Sendung ganz anzuschauen schon viel früher an anderer Stelle durch andere Sachen geweckt wurde. Einfach nur etwas irgendwo kundzutun, so wahr es auch sein mag, ist für die Katz wenn der Moment falsch abgepasst ist oder der Ort nicht stimmt. Etwa so wirksam als wenn ich jetzt, um 1:01 Uhr das Haus verliesse und auf dem zentralen Platz meiner Heimatstadt lautstark die Republik ausrufe. Who cares? Aber es ist nicht mein job hier jetzt ein komplettes Marketingkonzept für den Iran auszuarbeiten. Zitat:Das Ziel des Lebens ist es aber eben nicht, daß das Leben erfüllt ist, und das man Spaß hat. Reines Gllück und billiger Zufall wenn dem so ist. Und zunehmende Schwäche ist die Folge wenn dem so ist."Spass" ist relativ Quintus. Wenn ich im job 3 Wochen an einem Projekt arbeite macht mir das Spass. Wenn ich jetzt hier schreibe; auch irgendwie. Man muss bloss die Prioritäten richtig ordnen - dann macht fast jeder Scheiss Spass. Um es mal blumig auszudrücken - sogar als Jogi ein Gottesfürchtiges Leben in Armut zu führen und sich Nadeln durch die Wangen zu pieksen. - Quintus Fabius - 10.09.2006 Zitat:Man muss bloss die Prioritäten richtig ordnen - dann macht fast jeder Scheiss Spass.Das sind jetzt aber Sophistereien, du hast mich doch schon verstanden, jetzt Wortdefinitionsstreiterien sind doch sinnlos. Mit Spaß meine ich die Hedonistische, im günstigsten Fall Epikuräische derzeitige Kultur des größten Teils des Westens. Ich verwende für das was du hier jetzt meinst eher den Begriff Freude. Ich trenne so etwas begrifflich, ebenso wie ich Job und Beruf sehr scharf trenne. Beruf, das hat etwas mit Berufung zu tun, Job, das ist der Dreck der uns gerade kaputt macht. Spaß, daß ist Hedonismus, Freude, daß ist in Ordnung. Zitat:Einfach nur etwas irgendwo kundzutun, so wahr es auch sein mag, ist für die Katz wenn der Moment falsch abgepasst ist oder der Ort nicht stimmtDas kommt noch dazu. Aber die Presse entscheidet ja auch nicht neutral, was wann und wo gesendet wird. Die Springer Presser hier in Deutschland ist durchaus parteiisch. In einem Land, in dem es Staatsräson !! ist, Israel zu unterstützen, kannst du niemals erwarten, daß wirklich frei berichtet wird. Nehmen wir mal den Libanon Krieg: Die deutsche Presse hat hier völlig anders berichtet als z.B. die Französische. Die Franzosen zeigten andere Bilder (Israelkritischer) und selbst sehr renommierte Zeitungen wie die ZEIT berichteten ausgesprochen Israel freundlich. Während in der ZEIT das Titelbild eine weinende Jüdin war, waren es in der Le Monde am gleichen Tag tote libanesische kinder. So einfach ist das. Aber noch darüber hinaus: selbst wenn der Ort stimmt, und die Zeit, kann eine Information trotzdem keinen Anklang finden. Sie kann einfach ignoriert werden. Und das ist auch schon oft geschehen. Selbst Bildzeitungsüberschriften die nun wirklich volksnah einprägsam sind, sind nicht immer erfolgreich. Zitat:Aber es ist nicht mein job hier jetzt ein komplettes Marketingkonzept für den Iran auszuarbeiten.Ich stimme dir zu, daß der Iran im Westen zu wenig für sein Marketing tut. Aber da stellt sich die Frage, warum dem so ist. Vielleicht investiert man hier mit Absicht keine Mittel, da man diese PR Wirksamer an anderer Stelle einsetzt (arabischer Raum). Der Iran führt zudem durchaus massive PR Kampagnen weltweit, aber halt nur sehr wenig hier im Westen. Z.b. gibt es massive Iranische Agitation in Bosnien, etwas was kaum jemand hier weiß. Hier in Deutschland usw Pro Iranische PR zu betreiben wäre aber auch sehr schwierig und der Erfolg wäre gering. Desweiteren ist das alles eine Frage der Ziele. Wenn die Führung dort zum Machterhalt und aus Innenpolitischen Gründen sogar Sanktionen anstrebt, macht eine Pro Iranische PR wenig Sinn, wenn es das Ziel ist, (mit der Sicherheit das China in Wahrheit voll hinter einem steht) mittels bestimmter Äußerungen den Ölpreis für den Westen hochzutreiben (die Chinesen kriegen halt dann einen günstigeren Preis, was auch tatsächlich so geschieht) Der Iran hat massivste Innenpolitische Probleme. Er hat z.b. als Erdölnation ein massives Energieproblem, und muß Benzin importieren !! Der Präsident wurde gewählt, weil die Regierung korrupt ist, weil die Mullahs korrupt sind. Er kann aber weder die Korruption noch die Mißstände und die Not abstellen. Item braucht er einen Sündenbock, dem er die Schuld für das weitere Andauern der Mißstände geben kann. Da er darüber hinaus auch noch ein echter Überzeugungstäter ist, will er die Verwestlichung des Landes stoppen. Und auch das geht nicht, wenn der Iran weiter auf den Westen zusteuert. Daher muß ein Konflikt her, der beide Seiten wieder trennt. Daher seine Handlungen. Logisch und Rational. Ein Positives PR Marketing hier im Westen passt daher überhaupt nicht zu den Zielen, und genau deshalb gibt es auch keines. Im Gegensatz z.b. zu den Palästinensern, die hier im Westen ganz massiv PR Betreiben, in ständigem Wettkampf gegen die Israelis die das gleiche tun. - Wolf - 10.09.2006 Zitat:Quintus Fabius posteteSpaß, daß ist Hedonismus, Freude, daß ist in Ordnung.Und Siegen heisst Leben... Ansichtssache. Zitat:Die Springer Presser hier in Deutschland ist durchaus parteiisch. In einem Land, in dem es Staatsräson !! ist, Israel zu unterstützen, kannst du niemals erwarten, daß wirklich frei berichtet wird.Das ist kein neues "9/11 Zeitalter" Phänomen und hat somit wenig mit Israel zu tun. Schon mein Vater skandierte "wer Springerpresse liesst, der selbst auf Vietnamesen schiesst", seinerzeit 68. Und der Iranische Schah war ein Lieblingskind der Springerpresse und sie sind vielleicht deshalb noch sauer. Achmadinejad taugt dagegen wohl nicht für Glamourfotos und Homestorys. Zitat:Die Franzosen zeigten andere Bilder (Israelkritischer) und selbst sehr renommierte Zeitungen wie die ZEIT berichteten ausgesprochen Israel freundlich. Während in der ZEIT das Titelbild eine weinende Jüdin war, waren es in der Le Monde am gleichen Tag tote libanesische kinder. So einfach ist das.Weil Frankreich Schutz- und Kolonialmacht des Libanon war und sich dementsprechend verpflichtet fühlt. Vermutlich steht auch in der Belgischen Presse mehr über den Kongo als in der Deutschen etc. etc. Zitat:Hier in Deutschland usw Pro Iranische PR zu betreiben wäre aber auch sehr schwierig und der Erfolg wäre gering.Schiessereien, Drogenschmuggel, Tote und die Bilder gibst für die West-Presse umsonst. Das ist was anderes als der weichgespülte Auslandseinsatz-Mist der Bundeswehr. Da boxt der Papst im Kettenhemd - da lässt sich viel draus machen. Nicht mit der Schnarchbrigade vom Auslandsjournal sondern mehr in der reisserischen Actionnews Ecke. Und zwar so dass man zunächst garnicht mitbekommt dass man im Iran ist... Aber ok, ich ereifere mich schon wieder zusehr. Zitat:die Chinesen kriegen halt dann einen günstigeren Preis, was auch tatsächlich so geschiehtIch weiss. Aber die Chinesen sind mittlerweile derart ineffizient, dass ihnen das nicht ausreichen wird. Vielleicht kommt ja irgendjemand auf die Idee den Chinesen das Iranische Öl noch billiger anzubieten obwohl es ihm noch garnicht gehört... China ist im wörtlichen Sinne kein loyler Verbündeter des Iran der sich historisch oder wegen kultureller Bande dem Iran verpflichet fühlen würde. Zitat:Da er darüber hinaus auch noch ein echter Überzeugungstäter ist, will er die Verwestlichung des Landes stoppen. Und auch das geht nicht, wenn der Iran weiter auf den Westen zusteuert. Daher muß ein Konflikt her, der beide Seiten wieder trennt.Hat nie irgendwo funktioniert und wird auch nie. Irgendwer beiflusst immer irgendwen und sei es nur durch blosse, passive Anwesenheit. Zitat:Logisch und Rational.Und wohin hat ihn das geführt? Wenn morgen die Israelis alle Iranischen Energiezentren und deren Umgebung bei 2500° Celsius zu Asche verbrennen lassen - was würde der Teil der Welt, der entsprechende Vergeltungsmassnahmen einleiten könnte dann tun? Ein bissel PR in den entwickelteren Teilen der Welt dürfte nicht Schaden um sich abzusichern. Zitat:Im Gegensatz z.b. zu den Palästinensern, die hier im Westen ganz massiv PR Betreiben, in ständigem Wettkampf gegen die Israelis die das gleiche tun.Mit dem Resultat dass ich beide nicht leiden kann. |