![]() |
|
China vs. Taiwan - Druckversion +- Forum-Sicherheitspolitik (https://www.forum-sicherheitspolitik.org) +-- Forum: Hintergründe (https://www.forum-sicherheitspolitik.org/forumdisplay.php?fid=97) +--- Forum: Krisen, Konflikte und Kriege (https://www.forum-sicherheitspolitik.org/forumdisplay.php?fid=99) +--- Thema: China vs. Taiwan (/showthread.php?tid=15) |
- Turin - 03.09.2007 Zitat:Weiters kommt mir vor, dass einige Usern hier eine zu große Chinafreundlichkeit innehaben. Es werden oft gehypte Pressemeldungen aus fragwürdigen Hong Kong- oder Rußlandquellen herausposaunt, deren Wahrheitsgehalt nicht nachprüfbar sind. Was heißt hier "posaunt"? Was gemeldet wird, wird, sofern von Interesse, auch gepostet. Welchen Wert dann staatliche o.ä. Meldungen haben, wird entsprechend diskutiert und permanent auch hinterfragt, soweit relevant. Das ist hier im Forum seit Jahr und Tag gang und gäbe. Zitat: Eine Komunistische Diktatur, die jedesmal wieder die Menschenrechte mißachtet, der Westen schaut dem Treiben tatenlos zu, er hofiert sogar die Bonzen. Was soll der Westen denn deiner Meinung nach tun? Intervenieren gegen einen 1,3-Milliarden(nuklear)staat? Es gibt gewisse Tatsachen, mit denen man sich abfinden muss, dazu gehört auch die Tatsache, dass man China weder isolieren noch mit der Peitsche zum eigenen Weltbild treiben, sondern höchstens behutsam in die gewünschte Richtung leiten kann. Das entspricht eigentlich dem gesunden Menschenverstand angesichts der Machtverhältnisse und im Interesse einer gewissen geopolitischen Stabilität. Ein Kalter Krieg mit China dürfte nämlich weitaus unangenehmer werden als der vergangene, und zwar für beide Seiten. Fordern kann man viel, solange zuhause die eigenen (zb. Konsum-) Bedürfnisse nicht beschnitten werden. ![]() Zitat:Was hätte Taiwan davon, mit China zusammenzugehen? Wenn dir die inneren Verhältnisse Taiwans besser bekannt wären, dann wüsstest du vielleicht auch, dass die Insel bis 1992 de facto ebenso antidemokratisch war, mit der KMT als Einheitspartei und effektiv eine Militärdiktatur. Und wer hätte es gedacht, heute ist es im Vergleich mit der (oh Gott oh Gott) kommunistischen Diktatur auf dem Festland der demokratische Vorzeigemusterschüler, dessen Drang nach Freiheit und Selbstverwirklichung durch die rote Flut bedroht wird. Ist halt schon ein wenig komplexer, die ganze Sache. Und was man Taiwan in Sachen Veränderung zugestanden hat, sollte man auch der VR einräumen. Dass es dort ein wenig länger dauert, sollte auch klar sein. Dass es aber Veränderungen, vor allem in gesellschaftlicher Hinsicht gibt, ist unstrittig, und die innere soziale Struktur ist es am Ende, die den Ausschlag auch für weitere Veränderungen gibt, nicht eine (illusorische) Smoking Gun des Westens (der sein ethisches Feigenblatt hinsichtlich allzu lautstarker Forderungen auch nicht glaubwürdig behalten kann, denn ideologische Interessen sind nur ein Aspekt von Weltpolitik). - qwerty6430 - 04.09.2007 Hallo Turin! Dass Taiwan eine nicht gerade lange Demokratietradition (im westlichem Sinne) hat ist klar (hat aber Südkorea auch nicht), aber sie ist immer ein Stück demokratischer als ihr rotes Gegenstück (vor allem zur Zeit der Kulturrevolution) gewesen. Es tut mir leid, aber mir liegt nun mal das westliche Gedankengut näher als ein komunistisch-kapitalistischer Mischmasch mit starker Betonung einer Parteiherrschaft. Aber mir ging es mehr drum: Was hätten die Taiwanesen zum jetzigen Zeitpunkt davon? Meiner Meinung nach gar nichts. Und dann deine optimistische Haltung. Dein Wort in Gottes Ohr, aber warum sollten sie sich ändern? Der Westen geht hofieren (man braucht nur an die Zensureinstellung von Google denken oder an Amtsbesuche von Schröder, Merkel wa da etwas besser - richtig kritisieren durfte sie wohl auch nicht) und die paar Andersdenkenden kann man locker wegsperren. Wie sich die Sache entwickelt, werde ich mir bei den olympischen Spielen genau ansehen. Obwohl ich bin der festen Überzeugung, dass es solche Jubelspiele wie damals in Moskau sein werden... Dann zum nächsten Punkt: Was kann der Westen tun? Zu allererst einmal aufpassen. Und nicht mit wehenden Fahnen den "Chinesischen Markt erobern" wollen. Das wird sich nicht spielen. In erster Linie geht es um unsere Technologien. Den Rest machen sie dann billiger und ohne störende Arbeitsschutz- und Umweltauflagen. Wir pumpen eine Fabrik nach der anderen nach China, unsere Firmen sperren zu und die Arbeitsplätze? Und dann sollten wir (da meine ich die EU, ein einzelner Staat alleine ist sicher zu schwach) Für eine Handelsbeziehung alle Werte und Menschenrechte von Bord schmeissen. Da sind unsere Politiker spitze. Ich für meinen Teil versuche möglichst oft einheimische Firmen (DIE AUCH HIER PRODZIEREN!!!) beim Einkauf den Vorzug zu geben. Ich bin beim Zoll und sehe so manchen China-Ramsch. Wie gesagt ich sehe China als Bedrohung und nicht als großen Hoffnungsmarkt. Aber in einem hast du Recht, viel wird von unserem Konsumverhalten abhängen. Obwohl in einigen Branchen haben wir keine Auswahl mehr: Computer, Kleidungsstücke, Schuhe und Spielzeug. Diese Dinge kommen mehrheitlich aus China. Gruß qwerty - qwerty6430 - 04.09.2007 Ich weiß, eigentlich sollte ich mit Edit arbeiten. Das hier hat aber mit meinem vorigen Post nichts mehr zu tun. Vielmehr ist es die Rede von Präsident Chen Shui-bian bei der Videokonferenz in Berlin. Ist leider etwas lang, was man da kürzen kann, ohne den Kontext zu zerstören, weiß ich nicht. Deswegen die Langform. Ich hoffe mein Post ist nicht zu aufdringlich. Zitat:Taiwan: Leuchtturm im Schatten ChinasQuelle: <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.gio.gov.tw/">http://www.gio.gov.tw/</a><!-- m --> Ich will damit ein bißchen die Gegenseite zu Wort kommen lassen. Mir widerstrebt nämlich die Ungleichbehandlung. Einerseits werden sofort Teilrepubliken einzelner Staaten in die Unabhängigkeit gelassen. Sie sind teilweise noch nicht einmal komplett selbstständig und werden schon international anerkannt. Selbst wenn man Taiwan wirklich aus dem chinesischen Einflußbereich entsprungen sieht, warum erkenn man nicht seinen Wunsch nach Unabhängikeit an, falls dieser wirklich da ist (das wäre dann in einer Form der Volksbefragung zu klären). Es gibt und gab ja auch 2 Koreas und 2x Deutschlands (wahrscheinlich ist das aber ein anderes Kapitel). Gruß qwerty - Erich - 04.09.2007 Hallo qwerty6430, wir entfernen uns eigentlich etwas vom Thema, und deshalb möchte ich - um nicht all zu sehr in den OT-Bereich zu geraten, nur einen kurzen Punkt ansprechen: qwerty6430 schrieb:Hallo Turin!ja, es gibt Waren, die weltweit günstiger in Ländern mit geringerem Lohnkostenniveau produziert werden können - und wo sich dann dennoch der Transport um den Globus lohnt, und die Transportkosten den Lohnkostenvorteil immer noch nicht aufwiegen. Das bestreitet niemand. Aber das muss nicht unbedingt China sein, das mit solchen Waren dann auf die europäischen Märkte kommt. Und auch wenn man Ineffektivität, Schlamperei, Bürokratie und was weiß ich noch alles in die Waagschale wirft - Länder wie Bangladesh, China, Indien oder auch Afrikanische Staaten haben bei bestimmten Produktionen einfach einen Wettbewerbsvorteil. Aber ist es so schlimm, wenn die Produktion etwa von Textilien in solche Staaten verlagert wird - und dort für die ärmsten der Armen Arbeitsplätze und Einkommen geschaffen werden? Dann aber - und das wirfst Du alles in einen Topf - gibt es auch Prodkutionen, die für eine zunehmend breitere "Mittelschicht" in diesen Ländern bestimmt sind. Die lokale Kraftfahrzeugindustrie z.B. ist in Argentinien, Brasilien, China oder Indien und Mexico hauptsächlich für den lokalen Markt. Nicht umsonst, dass Ford, VW und wie die Weltfirmen alle heißen in diesen Staaten eigene Produktionsstandorte aufmachen. Und wer global vorne mitmischen will, der kann es sich gar nicht leisten, einen potentiellen Markt von 1,3 Mrd. Menschen (China) oder über einer Mrd. (Indien) mit einer immer breiten werdenden Mittelschicht zu ignorieren. Da liefern sich weltweit sämtliche namhaften Hersteller einen Wettlauf um Marktanteile an hochpreisigen Massenprodukten für eine imemr kaufkräftigere Mittelschicht. So, und jetzt gibt es ein besonderes Problem in China. Urheberrecht .... um es platt und einfach mit den Worten von Singapurs Präsidenten zu sagen: wer mit solchen sensiblen Techniken nach China geht, ist selbst schuld. Singapur bietet sich als Alternative etwa für High-Tech und Pharmaforschungen an. Das muss nicht China sein. Den die Chinesen haben eine seit Jahrtausenden bestehende Tradition: sie übernehmen die besten fremde Errungenschaften und verbessern die noch, und konkurrieren dann gegen die Erzeuger (um gegen die Hsiung nu - die Verwandten der Hunnen mit ihren Steppenpferden vorzugehen wurden in gewagten Expeditionen "Himmelspferde" aus iranischen Gebieten importiert, was dann auch zur Änderung der Kampftaktik der chinesischen Bauernarmeen und damit zum Sieg über die Hisung nu geführt hat). Die Chinesen haben kein "Unrechtsbewusstsein" was das Abkupfern individueller Leistungen betrifft. DAS ist tatsächlich ein Grund, mit Wirtschaftskontakten zurück haltend zu sein - aber sonst? Wir gehen vielfach (ist hier im Forum schon intensiv diskutiert worden) davon aus, dass mit zunehmendem wirtschaftlichen Wohlstand und wirtschaftlicher Gestaltungskraft der Einzelnen auch eine Befreiung der Gesellschaft, ein Wandel zu mehr Freiheit und Demokratie einher geht. Südkorea oder Taiwan sind typische Beispiele in unmittelbarer Umgebung Chinas. Sollen wir also - rein politisch überlegt - eine rückständige Gesellschaft abschotten und (wie Nordkorea) an der Entwicklung hemmen, oder sollen wir der Gesellschaft bei einer Entwicklung zum positiven behilflich sein? Letztendlich gibt es ein Argument, das für mich stichhaltig ist: wenn sich die Gesellschaft nicht zu mehr Freiheit reformiert, zu einer pluralen Gesellschaft mit individuellen Handlungsfreiheiten wird, dann fehlt der wichtigste Motor, um mit den Entwicklungsproblemen selbst fertig zu werden. Eine Gesellschaft, die sich nciht wandelt, nicht reformiert, kann die vielfältigen Probleme der Modernisierung nicht meistern. Es fehlt an der Kreativität, um bedarfsgerechte Lösungen für lokale Probleme wie etwa Umweltschutzfragen zu entwickeln. Erst Querdenker - auch in der Politik - bringen die notwendigen Denkanstöße, die zur Problembewältigung erforderlich sind. Wenn sich China nicht reformiert, wird es schlicht an seiner eigenen Starrheit scheitern. Mir persönlich ist die "humanistische Lösung", d.h. die Unterstützung der positiven Entwicklung durch Handels- und Wirtschaftskontakte (die auch einen entsprechenden Ideen- und Gedankenaustausch in anderen Bereichen nach sich ziehen) lieber. Und das nicht nur aus altruistischen Gründen. Mir geht es auch um die Stabilisierung einer Gesellschaft, die z.B. über Atomwaffen verfügt. Denn wer wohlhabend ist oder wird, der hat etwas zu verlieren - und der wird großes Interesse haben, sein Einkommen und seinen Wohlstand nicht durch Gewat zu riskieren. Je entwickelter und wohlhabender eine Gesellschaft, desto geringer ist das Gewaltpotential. Nicht umsonst werden die Favellas in Brasilien von Gangsterbanden beherrscht, nicht umsonst sind Comorra und Mafia gerade in den ärmsten Gegenden Italiens mehr verbreitet ... Wir sollten also auch aus wohlverstandenem eigenen Interesse die positive Entwicklung Chinas fördern; so wie die positive Entwicklung Taiwans letztendlich zur Demokratisierung des Landes nach der KMT beigetragen hat, so wird sich auch der Gigant China wandeln - Wandel durch Handel, Wandel durch Wohlstand - das sind die indirekten - aber im Endeffekt effektivsten Methoden eine Gesellschaft auch von aussen positiv zu ändern. - Erich - 11.06.2008 <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.ftd.de/politik/international/:Entspannung%20Taiwanstra%DFe/370755.html">http://www.ftd.de/politik/international ... 70755.html</a><!-- m --> Zitat:Entspannung an der Taiwanstraße - Erich - 12.06.2008 <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.tagesschau.de/ausland/chinataiwan2.html">http://www.tagesschau.de/ausland/chinataiwan2.html</a><!-- m --> Zitat:Erste Gespräche seit zehn Jahren<!-- m --><a class="postlink" href="http://german.china.org.cn/china/2008-06/12/content_15761759.htm">http://german.china.org.cn/china/2008-0 ... 761759.htm</a><!-- m --> Zitat:Taiwaner Delegation in Beijing angekommenda ist Bewegung rein gekommen ... - Nightwatch - 12.06.2008 Und wer sagt dir das das Substanz hat? Medienberichte sind was schönes. Aber sie zeigen die immer nur das was du als Teil der Öffentlichkeit mitbekommen sollst. Was hintern den Kullissen abläuft lässt sich daraus nicht mal erahnen. Nur mal so als Gedanke... - Erich - 13.06.2008 erst mal ist alleine die Tatsache der Gespräche auf halboffizieller Ebene schon ein beachtenswertes Zeichen und dann gibt es auch schon Ergebnisse, z.B. <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.tagesschau.de/ausland/chinataiwan6.html">http://www.tagesschau.de/ausland/chinataiwan6.html</a><!-- m --> Zitat:Erste Gespräche seit zehn Jahrenund alleine die Tatsache, dass - und wie - offiziöse Medien aus China berichten, z.B. <!-- m --><a class="postlink" href="http://german.china.org.cn/china/2008-06/13/content_15789255.htm">http://german.china.org.cn/china/2008-0 ... 789255.htm</a><!-- m --> Zitat:Erneut nichtstaatliche Verhandlung zwischen beiden Seiten der Taiwan-Straße steht bevorzeigt, welchen Stellenwert (und welche Erfolgsaussichten) diesen Gesprächen von offizieller chinesischer Seite beigemessen werden; das ist ja auch einer der Unterschiede zur freien Presse - in diesen offiziösen Medien erscheint i.d.R. nur, was auch von oben so gewollt ist, wer das weiß kann aus den Nachrichten durchaus auch Rückschlüsse auf die dahinter stehende Politik ziehen. - Nightwatch - 13.06.2008 Erich schrieb:erst mal ist alleine die Tatsache der Gespräche auf halboffizieller Ebene schon ein beachtenswertes Zeichen und dann gibt es auch schon Ergebnisse, z.B. [...]Du träumst. Du siehst ein wenig Symbolpolitik und meinst aufgrunddessen auf die Agenden der einzelnen Akteure schließen zu können. Das ist fundamental verkehrt. Nur mal so ein ganz einfaches Szenario das diese ach so tollen Gespräche ins Gegenteil verkehrt: China will Taiwan in Sicherheit wiegen. China täuscht eine Entspannung vor damit Taiwan nicht mit einem Angriff rechnet. Ich sage nicht das das der Fall ist. Ich will damit nur darlegen das was da für die Öffentlichkeit so inszeniert wird nie die Wahrheit sein muss. Natürlich kann das sein. Muss aber nicht. - revan - 14.06.2008 Zwar kann man den Chinesen alles zutrauen doch sehe ich das mit denn Überraschungs Angriff eher als die Unwahrscheinlichste Möglichkeit an. Da sich nichts an der Situation geändert hat das die USA, Taiwan retten würden und an einen solchen Krieg hätte China kein Interesse es wäre sogar eine Freunde für die USA den Drachen in die Schranken zu weisen auch wen es Riskant wäre. Die Geschwindigkeit und den Ausmaß des Vertrages ist beunruhigend, daher kann es weit mehr sein als Symbolpolitik. Zum Glück ist TAIWAN eine Demokratie und daher ist es defakto ausgeschlossen, dass die Kuomintang sich mit China Friedlich wiedervereinigen könnte. Da die Bevölkerung sie spätestens bei der nächsten Wahl wieder abwählt und die China Feindliche Opposition wieder an die Macht kommt. Hätte es Hongkong nicht gegeben so hätte ich es nicht ausgeschlossen, dass es zu einer Wiedervereinigung kommt doch so haben die Taiwaner auch ein gutes Beispiel dafür was eine Wiedervereinigung mit den Festland bedeuten würde - Erich - 14.06.2008 nix für ungut - aber ihr seid beide weit ab von der Realität: @nigthwatch: Taiwans Streitkräfte sind und bleiben unabhängig. Bevor da eine Entspannung eintritt muss schon mehr passieren als etwas "Vortäuschung". Und da die Einigung dahingehend läuft, dass der Personenverkehr zwischen beiden Teilen Chinas intensiviert wird kannst Du mit Sicherheit davon ausgehen, dass auch die "Augen" auf beiden Seiten der Taiwan-Straße mehr werden, so dass ein "Überraschungsangriff" immer unwahrscheinlicher wird. @revan: Was passiert ist ein Schritt - über Touristen und Direktbesuche der Verwandten lernt man sich wieder kennen; Direktflüge und Fragen der Investitionssicherheit sind für beide Seiten wichtig und fördern die Zusammenarbeit. Es ist ein Meilenstein, aber noch nicht einmal vergleichbar mit den "Ständigen Vertretungen" zwischen den beiden Deutschen Staaten - und noch meilenweit von einer Wiedervereinigung entfernt. Taipeh hat daran auch keinerlei Interesse, weil sich die Demokratie auf der Insel mit der kommunistischen Einparteienherrschaft auf dem Festland nicht verträgt. Was wir erleben ist die Rückkehr zu dem wirtschaftlichen Pragmatismus, der schon Anfang der neunziger Jahre offizielle Kontakte zu Peking ermöglicht hat. Diese vor knapp 10 Jahren zusammengebrochene Phase des Dialogs wid nun beiderseits wieder aufgenommen, weil nicht mehr - wie vor 9 Jahren - die Ideologen auf der Insel die Oberherrschaft haben. Taiwan will sich unter Beibehaltung seiner (im Übrigen erst in den letzten Jahrzehnten gewonnenen) Demokratie in den Wirtschaftsraum integrieren, der seit der Öffnung unter Deng seit 30 Jahren um China entsteht. Und ds ganze ist möglich, weil auch in Peking nicht die Ideologen sondern die Pragmatiker das Marschtempo bestimmen. Dazu möchte ich Heny Kissinger aus dem SPIEGEL-Magazin Ende 2005 zitieren: "Ich beobachte China seit mehr als 30 Jahren, und ich bin beeindruck, wie systematisch und umsichtig es seine Probleme angeht." China hat ganz andere Sorgen und Prioritäten, als einen Krieg mit Taiwan vom Zaun zu breche. Im Übrigen gilt, was der jahrelange Aussenminister Deutschlands, Hans-Dietrich Genscher, schon vor Jahren gesagt hat: "Die Chinesen sind keine Abenteurer." (zum Nachlesen bei Kurt Seinitz: "Vorsicht China") China hat kein Missionierungsbedürfnis, und hat sich in der mehrtausendjähigen Vergangenheit auch immer auf sein Herrschaftsgebiet beschränkt, ohne offensiv andere Reiche zu unterjochen. Es war aber auch meistens stark genug, Angreifer zurück zu schlagen oder auch Invasoren zu assimilieren. Daher kommt etwa die Herrschaft der letzten chinesischen Dynastie über die Gebiete "jenseits der chinesischen Mauer", die Mongolischen und Manschu-Gebiete. Die einzige Ausnahme war die (gescheiterte) Invasion Japans unter den Mongolen. - revan - 14.06.2008 Aber Vorsicht Erich, das China von Heute ist nicht mehr das China der Kaiser und die jetzigen Machthaber sind in ihrer Gefährlichkeit nicht zu unterschätzen denn sie stehen in direkter Linie zu Mao Zedong der immerhin der Ansicht war das die Vernichtung der USA denn Preis von 800 Millionen Chinesen wert wäre. Soll nur heißen, dass man den Chinesen sehr wohl einen Krieg zutrauen sollte wenn es ihnen möglich wäre ihn zu gewinnen. Außerdem ist Taiwan aus Sicht der Kommiss in Peking nicht ein Souveränes Land sondern eine abtrünnige Provinz. Dass sich die beiden Systeme nicht vertragen, stimme ich dir voll und ganz zu. Auch sehe ich wie ich auch gesagt habe keine Gefahr eines Überraschungs Angriffes auf TAIWAN da sich schlicht nicht an der Militärischen Lage verändert hat und da China Taiwan selbst wenn nicht erobern könnte da die USA es verhindern würde . - Erich - 15.06.2008 revan schrieb:Aber Vorsicht Erich, das China von Heute ist nicht mehr das China der Kaiser und die jetzigen Machthaber sind in ihrer Gefährlichkeit nicht zu unterschätzen denn sie stehen in direkter Linie zu Mao Zedong der immerhin der Ansicht war das die Vernichtung der USA denn Preis von 800 Millionen Chinesen wert wäre. ...da muss ich Dir widersprechen: seit dem Tode Maos und der Machtübernahme durch Deng - verbunden mit der Aburteilung der "Viererbande" um Maos Frau - haben in China durchwegs Pragmatiker die Regierungsgewalt. Natürlich gibt es auch da unterschiedliche Linien und Fraktionen - man denke nur an die Entmachtung der "Shanghai-Clique" unter der jetzigen Regierung - was aber nichts daran ändert, dass Chinas Regierungen seit Deng insgesamt nicht mehr auf Ideologie sondern auf Wirtschaftswachstum und Entwicklung setzen. Das ist im Endeffekt wie ein Regierungswechsel - nur dass die Opposition Chinas innerhalb der Partei stattfindet und nicht innerhalb eines Mehrparteiensystems. edit: revan schrieb:Aber Vorsicht Erich, das China von Heute ist nicht mehr das China der Kaiser und die jetzigen Machthaber sind in ihrer Gefährlichkeit nicht zu unterschätzen denn sie stehen in direkter Linie zu Mao Zedong der immerhin der Ansicht war das die Vernichtung der USA denn Preis von 800 Millionen Chinesen wert wäre. Soll nur heißen, dass man den Chinesen sehr wohl einen Krieg zutrauen sollte wenn es ihnen möglich wäre ihn zu gewinnen. ....Revan, wenn ich mir Deine Worte so überlege - Du treibst mir den Angstschweiß auf die Stirn, weil US-Militärs den Einsatz der Bomben im Korea-Krieg (1950 bis 1953) oder im Vietnam-Krieg (1968) verlangten, und die waren nicht im Unklaren über die Ergebnisse eines Atomkrieges (wie MAo mit seinen falschen und banal-gefährlichen Attitüden). Und die jetzigen Militärs und Politiker stehen in direkter Tradition zu damals. Danach ist es regelrecht gefährlich, von den USA beschützt zu sein. :twisted: - Erich - 04.07.2008 <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.tagesschau.de/ausland/taiwanflug2.html">http://www.tagesschau.de/ausland/taiwanflug2.html</a><!-- m --> Zitat:Erste Direktflüge von Peking nach Taiwan - Erich - 08.02.2009 <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.tagesschau.de/ausland/taiwan112.html">http://www.tagesschau.de/ausland/taiwan112.html</a><!-- m --> Zitat:Tauwetter zwischen Taiwan und China |